Management von „Umwelt-Unverträglichkeiten“

Zusammenfassung

In der dermatologischen und allergologischen Sprechstunde stellen sich immer wieder Patienten vor, die Befindlichkeitsstörungen oder Krankheitsbilder durch vermutete Umwelteinflüsse angeben. Die Krankeitsgeschichte wird häufig sehr ausführlich geschildert, und oft werden umfangreiche Vorbefunde vorgelegt. Daher ist es erforderlich, dass sich der Arzt besonders viel Zeit für die Anamnese und die Sichtung der mitgebrachten Unterlagen nimmt. Dennoch wird manchmal die vom Arzt aufgewendete Zeit nicht als ausreichend empfunden („Sie haben keine Zeit für mich!“ nach einstündiger Anamnese). Typischerweise ist die klinische Symptomatik vielfältig, häufig überwiegend subjektiver Natur und meist werden unterschiedliche Beschwerden angegeben, die mehrere Organsysteme umfassen (Tabelle 1). Bekannte Symptome von Vergiftungen liegen nicht vor, allergologische Testungen wurden entweder nicht durchgeführt oder die Routine-Allergiediagnostik erklärt die Beschwerdesymptomatik nicht ausreichend. Gelegentlich versteckt sich hinter der geschilderten Symptomatik ein Rentenbegehren, potentielle forensische (Drohung mit Rechtsanwalt) oder gutachterliche Komplikationen können auftreten.