Zusammenfassung
Die individuelle Entwicklung des Menschen ist in vieler Hinsicht eine Zeitraf-ferwiederholung seiner Phylogenese — auch was bildliches Gestalten betrifft. So ist Zeichnen und Malen für jedes Kind erste Auseinandersetzung mit seiner Umwelt, bevor es Worte hat, eine Art Weltsprache, die jeder versteht und verwendet, später aber wieder ablegt, um sich der Sprache im geläufigen Sinn zu bedienen, die zur Hauptausdrucksform unserer Kultur geworden ist — vielleicht auch deshalb, weil der individuelle Werdegang unserer cerebralen Konditionierung von der Abbildung des konkreten Einzelnen in die Reduktion auf allgemeingültige Symbole führt, und daraus entsteht dann ein kürzelhaftes System der Abstraktion.
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Schmidbauer, M. (2004). Die Ontogenese ist eine kurze Wiederholung der Phylogenese (Ernst Haeckel). In: Das kreative Netzwerk. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0567-2_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0567-2_4
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