Zusammenfassung
Bevor die Diagnosekriterien des DSM-IV (American Psychiatric Association 1994) und des ICD 10 (Weltgesundheitsorganisation 1991) verglichen werden, soll darauf hingewiesen werden, dass bei beiden Klassifikationssystemen eine Diagnose erst ab dem Schulalter zuverlässig erfolgen kann. Trotz der weitgehenden Annäherung beider Diagnosesysteme wird die Bedeutung der Hyperaktivität unterschiedlich gewichtet. Im ICD-10 ist die Aktivitätsstörung für eine Diagnose unerlässlich, wohingegen im DSM-VI Hyperaktivität und Impulsivität unabhängige Kernsymptome darstellen. Impulsivität wurde auch aufgrund seiner häufigen Komorbidität mit anderen Störungen nicht als ein von Hyperaktivität unabhängiges Leitsymptom aufgenommen. Ein rein aufmerksamkeitsgestörtes Kind, das nicht gleichzeitig die Kriterien von Hyperaktivität zeigt, kann nach ICD-10 nicht als hyperkinetisch diagnostiziert werden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2004 Springer-Verlag Wien
About this chapter
Cite this chapter
Brandau, H. (2004). Diagnoseschemata im internationalen Vergleich und Epidemiologie. In: Das ADHS-Puzzle. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0566-5_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0566-5_4
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-211-22165-5
Online ISBN: 978-3-7091-0566-5
eBook Packages: Springer Book Archive