Zusammenfassung
Risiko berührt neben Mathematik und Statistik auch die Psychologie und die Geschichte. Manche Geschichtsschreiber behaupten, dass sich die moderne Welt von der alten unterscheidet, seitdem das Risiko berechenbar wurde: Die Zukunft wird nicht mehr durch die Willkür der Götter bestimmt und der Mensch muss Naturgewalten nicht mehr passiv über sich ergehen lassen (Bernstein 1996). Im Jahre 1654 haben Pascal und Fermat gemeinsam die Quantifizierung des Risikos ermöglicht. Sie berechneten die Gewinnmöglichkeiten in einem Glücksspiel, wenn einer der beiden Spieler in Führung liegt. 1703 beschrieb Jacob Bernoulli das „Gesetz der großen Zahlen“, und Risiko wird als die Wahrscheinlichkeit definiert, dass ein Ereignis langfristig (oder durch oftmalige Wiederholungen) eintritt (frequentistischer Zugang). Mitte des 18. Jahrhunderts zeigte Thomas Bayes, dass die Treffsicherheit (Präzision) einer „neuen“ Wahrscheinlichkeit steigt, wenn die „alte“ Wahrscheinlichkeit berücksichtigt wird. Dieser „bayesianische“ Zugang zur Wahrscheinlichkeitsrechnung ist rechentechnisch aufwändig und wird im Vergleich zum „frequentistischen“ Zugang im Bereich der medizinischen Forschung selten verwendet.
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Herkner, H., Müllner, M. (2011). Was heißt eigentlich Risiko?. In: Erfolgreich wissenschaftlich arbeiten in der Klinik. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0475-0_6
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