Zusammenfassung
Die westliche Medizin, wie wir sie kennen, hat sich zwar im Wesentlichen aus wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickelt, aber wie wissenschaftliche Ergebnisse in die klinische Praxis einfließen, ist nicht leicht nachvollziehbar. Vordergründig scheint es, dass durch wissenschaftliche Studien neue Erkenntnisse gewonnen und in die klinische Praxis integriert werden. Zunehmend wird klar, dass die klinische Praxis durch die Bereitstellung von Evidenz (in Form von wissenschaftlichen Erkenntnissen) nur gering und zögerlich beeinflusst wird. Obendrein ist die Menge an qualitativ hochwertiger Evidenz noch sehr, sehr gering. Unser medizinisches Handeln beruht derzeit daher nur zu einem kleinen Teil auf brauchbarer Evidenz und zu einem Großteil auf der Tatsache, dass wir als Gruppe einfach an die Wirksamkeit und Sinnhaftigkeit von medizinischen Handlungen glauben wollen. Das bedeutet nicht unbedingt, dass viele medizinische Handlungen wirkungslos sind, sondern dass wir nicht wissen, ob sie wirken beziehungsweise wie groß der tatsächliche Effekt ist.
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Herkner, H., Müllner, M. (2011). Evidenz und klinische Praxis. In: Erfolgreich wissenschaftlich arbeiten in der Klinik. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0475-0_29
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0475-0_29
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