Zusammenfassung
Verbrechen gehören nicht zum Ideal, sehr wohl aber zur Realität menschlichen Zusammenlebens. Besonders schwerwiegende Angriffe gegen zentrale Rechtsgüter werden üblicherweise mittels des Strafrechts geschützt: Es droht für bestimmte Verhaltensweisen staatliche Sanktionen — nämlich Strafen und vorbeugende Maßnahmen — an.1024
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Literatur
Kienapfel/ Höpfel, AT13 Z 3 Rz 11; Maurach/Zipf, AT8 I, 5; Triffterer, AT2 4.
Kienapfel/ Höpfel, AT13 Z 2 Rz 1.
Zur Unterscheidung zwischen dem Zweck des Strafrechts und dem Zweck der Strafe Triffterer, AT210 f.
Vertreter dieser Theorie waren insbes Kant und Hegel. S dazu Hegel, Philosophie (zitiert nach: Henrich [Hrsg], [1983] 86 ff). Nach Kant, Metaphysik, § 49 E 1, kann die richterliche Strafe „niemals bloss als Mittel, ein anderes Gute zu befördern, für den Verbrecher selbst, oder für die bürgerliche Gesellschaft, sondern muss jederzeit nur darum wider ihn verhängt werden, weil er verbrochen hat; denn der Mensch kann nie bloss als Mittel zu den Absichten eines Anderen gehandhabt und unter die Gegenstände des Sachenrechts gemengt werden [...]“.
Feuerbach verfolgte einen generalpräventiven, Liszt, einen spezialpräventiver Ansatz. Zu beiden Moos, FS-Pallin 283 (287).
S unter Berufung auf Plato Seneca d J, De ira ad novatum, I, XIX 7: „nemo prudens punit, quia peccatum est, sed ne peccetur“.
Kienapfel/ Höpfel, AT13 Z 2 Rz 8; Triffterer, AT212.
So die Zusammenfassung dieser Theorie bei Moos, JBl 1996, 345 (351). S dazu auch Rittler, AT2 10 f: „Alle relativen Strafzwecke Abschreckung, Besserung, Unschädlichmachung sind im Einzelfalle nur insoweit erfüllbar, als nicht der Charakter der Strafe als gerechter Vergeltung darunter leiden würde.“
S etwa Moos, JBl 1997, 337 (346): „Die Vergeltung mit ihren philosophischen und theologischen Begründungen ist Privatsache und nicht Sache des Rechts und der Justiz, auch nicht in der verdünnten Form einer Vereinigungstheorie, die alles zuläßt. Sie führt nur zur Aussöhnung mit einer metaphysischen Idee, aber nicht mit dem Täter“. Nowakowski, FS-Rittler 55 (88): „Der Verzicht auf Vergeltung verbannt nicht die Gerechtigkeit aus dem Strafrecht. Er ermöglicht es dem Strafrichter erst, wirklich gerecht zu sein. Die Vergeltungsstrafe maßt sich einen Sinn an, der den Richter überfordert.“
Moos, JBl 1996, 345 (351 f); Nowakowski, FS-Rittler 55 ff; Platzgummer, FS-Pallin 321; Roxin AT I4 § 3 Rz 37 ff; Triffterer, AT2 13. MwN Kienapfel/Höpfel, AT13 Z 2 Rz 9.
Hilf, Strafrechtszweck, in: Jesionek/ Hilf (Hrsg), Begleitung 13 (15). S auch Hirtenlehner/Sautner, JSt 2007, 109.
Dabei geht es um „Ausgleich durch Kommunikation, Kooperation und Konsens des Beschuldigten“: Moos, RZ 2004, 56 (61).
Platzgummer, FS-Pallin 319.
Kienapfel/ Höpfel, AT13 Z 2 Rz 9.
Velten, JSt 2007, 41.
Nowakowski, ÖJZ 1965, 281.
Moos, JBl 1996, 345 (345); Nowakowski, ÖJZ 1965, 281; Tiedemann, Verfassungsrecht 2.
Berka, Grundrechte, Rz 106. Dazu auch Tiedemann, Verfassungsrecht 50 ff.
EGMR 26.3.1985, 8978/80, X und Y gegen die Niederlande Z 27 = EuGRZ 1985, 297. S zu dieser Frage auch EGMR 8.7.2004, 53 924/00, Vo gegen Frankreich Z 90 ff.
S noch Nowakowski, ÖJZ 1965, 281 (282): „Die positive Beziehung zwischen Strafgewalt und Grundwerten muß besonders betont werden, weil sie in der Regel zu wenig gesehen wird.“
Hassemer, JRP 2007, 79 (84 f).
Zu dieser Situation in Deutschland etwa Calliess, NJW 1989, 1338; Hassemer, JRP 2007, 79 (82 ff).
Ähnlich auch Calliess, NJW 1989, 1338.
Berka, RZ 2008, 114 (116); Kodek, ÖJZ 2008, 216 (217). S für Deutschland auch BVerfGE 32, 373 (383).
E Steininger, Nichtigkeitsgründe 47 Rz 44. S zur Entwicklung auch H steininger, FS-Platzgummer 325 (332 ff).
OGH 11.2.2003, 11 Os 2/03 = JBl 2003, 884 (krit Bertel); OGH 17.12.2003, 13 Os 151/03 = JBl 2004, 531 (krit Burgstaller). Ebenfalls krit Stuefer/Soyer, ÖJZ 2007, 139 (140 f).
Diese Bezeichnung verwendet Rzepka, Fairness 82.
OGH 28.11.2002, 15 Os 61/02; 22.11.2007, 15 Os 95/07w (zur faktischen Hinderung Interessierter, an der HV teilzunehmen bzw zu Zutrittsbeschränkungen, welche die Raumverhältnisse und die Handhabung der Ordnung erfordern). S auch OGH 28.11. 2002, 15 Os 61/02. S weiters OGH 15.1.2009, 12 Os 151/08k: „Der Grundsatz der (Volks-)Öffentlichkeit ist im Strafprozess von zentraler Bedeutung. Dies kommt dadurch zum Ausdruck, dass seine Verletzung mit Nichtigkeit bedroht (§ 228 Abs 1 StPO) und dass er überdies verfassungsrechtlich garantiert ist (An 6 Abs 1 MRK, Art 90 Abs 1 B-VG).“ Unproblematisch ist im Übrigen auch, dass der OGH über Nichtigkeitsbeschwerden in nicht-öffentlicher Sitzung entscheidet: Nach der Jud des EGMR nämlich kann in oberer Instanz eine öffentliche Verhandlung unterbleiben, wenn in unterer Instanz eine mündliche Verhandlung stattgefunden hat und das Gericht nicht über Sachverhaltsfragen zu entscheiden hat, die sich auf die Beurteilung der Schuld oder Unschuld auswirken können. EGMR 22.2.1996, 17 358/90, Bulut gegen Österreich Z 42 = ÖJZ 1996/16. S auch OGH 10.7.1997, 15 Os 97/97; 1.3.2005, 12 Os 38/04.
Höpfel, FS-Brandstetter 255. Ähnlich Schmoller, JBl 1992, 69 (70); Verrel, NStZ 1997, 361.
Dazu und zur Entwicklung des Grundsatzes, Rogall, Beschuldigte 67 ff. S auch Höller, ZÖR 2001, 243 (246 ff).
Rogall, Beschuldigte 67 ff, 72 ff, 103.
Rogall, Beschuldigte 17.
S mwN BVerfGE 56, 43. Stürmer, NJW 1981, 1757 f. S auch Giefing, JBl 2005, 85 (97).
S dazu Öhlinger, FS-Klecatsky 192.
BGBl 1978/591.
Thienel, Anklageprinzip 14.
S dazu etwa Herbst, Art 6 EMRK, in: Machacek/ Pahr/ Stadler (Hrsg), Grund-und Menschenrechte 3, 661 (689); Mathis, AnwBl 1986, 274.
VfSlg 5235/1966; 5295/1966; 9950/1984; 10 394/1985; 11 829/1988; 12 454/1990; 14 987/1997; 14 988/1997; 15 600/1999; 18 164/2007; 18 550/2008. S dazu auch Thienel, Anklageprinzip 19 ff. Zur Entwicklung Öhlinger, Parteistellung, in: Machacek/Pahr/Stadler (Hrsg), Grund-und Menschenrechte 2, 767 (769 f).
VfSlg 10 291/1984.
VfSlg 5235/1966; 9950/1984; 10 394/1985. Der VwGH bezeichnet das Selbstbezichtigungsverbot in seiner in VfSlg 9950/1984 dargestellten Darlegung der Bedenken als eine „grundlegende verfassungsrechtliche Wertvorstellung, deren Verletzung verfassungsrechtlich verpönt ist“.
VfSlg 18 164/2007; 18 550/2008. S aber auch bereits VfSlg 11 829/1988. Der EGMR vertritt diese Auffassung soweit ersichtlich erstmals 1993 in EGMR 25.2.1993, 10 828/84, Funke gegen Frankreich = ÖJZ 1993/33.
EGMR 17.12.1996, 19 187/91, Saunders gegen Vereinigtes Königreich, ÖJZ 1998/1; 20.10.1997, 20 225/92, Serves gegen Frankreich = ÖJZ 1998/33; 3.5.2001, 31 827/96, J B gegen die Schweiz = ÖJZ 2002/23; 10.9.2002, 76 574/01, Allen gegen Vereinigtes Königreich = ÖJZ 2003/41; 5.11.2002, 48 539/99, Allan gegen Vereinigtes Königreich = ÖJZ 2004/7.
EGMR 17.12.1996, 19 187/91, Saunders gegen Vereinigtes Königreich, ÖJZ 1998/1.
OGH 15.5.1990, 15 Os 27/90; 16.1.1992, 15 Os 152/91; 6.11.2007, 5 Ob 154/07v.
OGH 19.4.2006, 15 Os 18/06w.
S etwa Berka, Grundrechte, Rz 853.
OGH 6.6.1991, 15 Os 43/91; 16.1.1992, 15 Os 152/91. Vgl noch OGH 15.5.1990, 15 Os 27/90: Hier war in der Interessenabwägung das Gewicht eines Schuld-oder eines Freispruchs zu berücksichtigen.
OGH 15.5.1990, 15 Os 27/90; s auch OGH 6.6.1991, 15 Os 43/91; 16.1.1992, 15 Os 152/91.
OGH 15.5.1990, 15 Os 27/90.
Öhlinger, FS-Klecatsky 193 (198); Rueprecht/Pallin, ÖJZ 1991, 545 (550 f); Thienel, Anklageprinzip 16 f. S dazu auch Lendl, RZ 1998, 246.
OGH 10.1.1995, 14 Os 87/94.
OGH 12.7.1994, 14 Os 82/94.
OGH 12.7.1994, 14 Os 82/94; 14.2.1995, 11 Os 145/94; 25.11.1997, 11 Os 159/97; 11.2.1999, 15 Os 204/98; 11.3.1999, 15 Os 18/99; 9.9.1999, 15 Os 111/99. S auch OGH 15.11.2001, 15 Os 138/01.
OGH 11.10.2000, 13 Os 109/00; 26.2.2008, 11 Os 158/07f. Anderes gilt dann, wenn die selbstbelastenden Aussagen (noch) nicht vor einem Richter gemacht wurden, weil sonst das Entschlagungsrecht in seinem Kern unterlaufen würde.
OGH 6.8.1997, 13 Os 90/97; 12.7.1994, 14 Os 82/94; 21.10.1997, 14 Os 80/97; 25.11.1997, 11 Os 159/97.
Krit dazu Bertel, JBl 1995, 236 (238).
OGH 6.8.1997, 13 Os 90/97. S dazu auch Ratz, JBl 2000, 291 (293).
OGH 12.7.1994, 14 Os 82/94; 26.1.1995, 12 Os 115/94; 6.8.1997, 13 Os 90/97.
Dementsprechend hat der OGH festgestellt, dass die Gerichte zu entscheiden haben, ob die Voraussetzungen für eine Entschlagung tatsächlich vorliegen: OGH 12.7.1994, 14 Os 82/94; s auch OGH 10.1.1995, 14 Os 87/94.
Zur Problematik auch Steininger, AnwBl 1994, 77 (82).
OGH 19.4.2006, 15 Os 18/06w.
RV 25 BlgNR 22. GP 203. Zu einem Vergleich zwischen alter und neuer Rechtslage etwa Nimmervoll, ÖJZ 2008, 255, 538.
EGMR 23.10.1995, 15 963/90, Gradinger gegen Österreich = ÖJZ 1995/51 = JBl 1997, 577; 3.5.2001, 31 827/96, J B gegen die Schweiz = ÖJZ 2002/23.
EGMR 17.12.1996, 19 187/91, Saunders gegen Vereinigtes Königreich = ÖJZ 1998/1. S aber EGMR 11.7.2006, 54 810/00, Jalloh gegen Deutschland: Die zwangsweise Verabreichung eines Brechmittels zur Erlangung eines vom Bf verschluckten mutmaßlichen Beweismittels war unzulässig. S dazu Reindl, JRP 2007, 87.
EGMR 5.11.2002, 48 539/99, Allan gegen Vereinigtes Königreich = ÖJZ 2004/7.
EGMR 5.11.2002, 48 539/99, Allan gegen Vereinigtes Königreich = ÖJZ 2004/7.
So auch Grabenwarter, EMRK4 § 24 Rz 119.
EGMR 5.11.2002, 48 539/99, Allan gegen Vereinigtes Königreich = ÖJZ 2004/7; 11.7.2006, 54 810/00, Jalloh gegen Deutschland; 10.1.2008, 58 452/00, 61 920/00, Lückhof und Spanner gegen Österreich = ÖJZ 2008/6; s auch Grabenwarter, in: Korinek/Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 6 EMRK, Rz 227.
EGMR 8.4.2004, 38 544/97, Weh gegen Österreich = ÖJZ 2004/24.
EGMR 17.12.1996, 19 187/91, Saunders gegen Vereinigtes Königreich = ÖJZ 1998/1.
EGMR 17.12.1996, 19 187/91, Saunders gegen Vereinigtes Königreich = ÖJZ 1998/1.
EGMR 20.10.1997, 20 225/92, Serves gegen Frankreich = ÖJZ 1998/33: Unbedenklich war eine Strafe, die verhängt worden war, weil eine Eidesleistung verweigert worden war. Sie enthalte einen gewissen Grad an Zwang, er sei aber dazu bestimmt, sicherzustellen, dass alle Angaben gegenüber dem Richter wahr seien und nicht dazu, den Zeugen zur Aussage zu zwingen. EGMR 10.9.2002, 76 574/01, Allen gegen Vereinigtes Königreich = ÖJZ 2003/41: Der Bf hatte eine falsche Vermögenserklärung abgegeben und wurde deswegen bestraft. Die Abgabe einer Vermögenserklärung gegenüber dem Finanzamt war nach Auffassung des EGMR unbedenklich. Die Verpflichtung, das Einkommen und Vermögen zum Zweck der Berechnung der Vermögenssteuer offen zu legen, sei ein allgemeiner Zug der Steuersysteme und es falle schwer zu erwarten, dass sie ohne diese Verpflichtung effektiv funktionieren würden. Die Besonderheit lag hier freilich auch darin, dass der Bf eine falsche Vermögenserklärung abgegeben hatte und deswegen bestraft wurde. Zu den Mitwirkungspflichten im Abgabenrecht, Hochmayr, ÖJZ 2006, 935. EGMR 5.11.2002, 48 539/99, Allan gegen Vereinigtes Königreich = ÖJZ 2004/7: Eine Verletzung von Art 6 Abs 1 EMRK war es, einen Informanten der Polizei in der Zelle des Besch unterzubringen, um ihm gezielt Informationen zu entlocken. Die Freiheit, zu schweigen werde in einem Fall untergraben, in dem sich der Verdächtige entschieden habe, während der Vernehmung zu schweigen und die Beh einen Vorwand suchen, um dem Verdächtigen Geständnisse zu entlocken oder andere Erklärungen inkriminierender Art, welche sie im Zuge einer solchen Befragung nicht erlangen könnten und in dem die Geständnisse oder Erklärungen, die auf solche Art erlangt wurden, als Beweise bei der HV vorgelegt werden.
EGMR 29.6.2007, 15 809/02 und 25 624/02.
Ähnliche Überlegungen stellte der EGMR in 10.1.2008, 58 452/00, 61 920/00, Lückhof und Spanner gegen Österreich an = ÖJZ 2008/6.
EGMR 8.2.1996, 18 731/91, Murray gegen Vereinigtes Königreich = ÖJZ 1996/21.
vfSlg 9950/1984. Krit dazu Lienbacher, ZfV 1985, 536.
VfSlg 9950/1984.
Dazu auch Öhlinger, Parteistellung, in: Machacek/ Pahr/ Stadler (Hrsg), Grund-und Menschenrechte 2, 777.
VfSlg 9950/1984; 10 394/1985. S dazu Öhlinger, Parteistellung, in: Machacek/Pahr/Stadler (Hrsg), Grund-und Menschenrechte 2, 773.
VfSlg 9950/1984; 10 394/1985.
Allgemein zur Lenkerauskunft etwa Messiner, ZVR 1985, 290.
VfSlg 11 549/1987.
VfSlg 5295/1966.
VfSlg 10 976/1986.
VfSlg 11 923/1988.
VfSlg 15 600/1999.
S die Nachweise in FN 1090. S dazu außerdem Schmid, RZ 2009, 153 (159).
Dazu etwa Bertel/ Venier, Strafprozessrecht4 Rz 247.
Diesen Interessenkonflikt skizziert Schmoller, JBl 1992, 69 (73).
Ebenso Schmoller, JBl 1992, 69 (73).
Brandstetter, FS-Platzgummer 320 (323).
S schon Bertel, JBl 1995, 236 (238); Brandstetter, FS-Platzgummer 320 (322); Schwaighofer, ÖJZ 1996, 124 (130).
EGMR 10.9.2002, 76 574/01, Allen gegen Vereinigtes Königreich = ÖJZ 2003/41.
Öhlinger, Parteistellung, in: Machacek/ Pahr/ Stadler (Hrsg), Grund-und Menschenrechte 2, 767 (777).
Öhlinger, Parteistellung, in: Machacek/ Pahr/ Stadler (Hrsg), Grund-und Menschenrechte 2, 767 (777).
Schon zur alten Rechtslage war umstritten, was für Taten gelten soll, die weder einen Konnex haben, noch ein Aussagedelikt, sondern vielmehr eine unabhängige Tat sind. Deswegen krit Bertel, JBl 1995, 236 (238); Brandstetter, FS-Platzgummer 320 (323).
RV 25 BlgNR 22. GP 204.
Diese Problematik anerkennt auch Rogall, Beschuldigte 18.
S schon Schmoller, JRP 2002, 251 (263).
Nach einer ablehnenden Haltung — lange meinte der OGH, dass Beweisverwertungsverbote nur dort zum Tragen kommen, wo sie ausdrücklich statuiert sind — anerkennt er nunmehr, dass Beweisverwertungsverbote nicht explizit normiert sein müssen. S zB OGH 27.8.2008, 13 Os 83/08t; 8.9.2009, 11 Os 117/09d.
Schmoller, JBl 1992, 69 (77).
Murschetz, Verwertungsverbote 73 f; Ratz, WK-StPO § 281 Rz 355; Schmoller, JRP 2002, 251 (252); mwN Schmoller, FS-Platzgummer 283 (284, FN 4).
EGMR 12.5.2000, 35 394/97, Khan gegen Vereinigtes Königreich Z 34 = ÖJZ 2001/21; 25.9.2001, 44 787/98, P G und J H gegen Vereinigtes Königreich Z 76 = ÖJZ 2002/37. IdS auch EGMR 9.6.1998, 25 829/94, Teixeira de Castro gegen Portugal Z 34 = ÖJZ 1999/14.
EGMR 17.12.1996, 19 187/91, Saunders gegen Vereinigtes Königreich Z 74 = ÖJZ 1998/1.
Schmoller, JBl 1992, 69 (91 f); ders, JRP 2002, 251 (263).
S aber Öhlinger, FS-Dittrich 773 (781): Auch wenn der Zusammenhang zwischen dem Verbot, jemanden zu zwingen, einen Beweis gegen sich selbst zu liefern und einem Verbot, einen so gewonnenen Beweis zu verwerten, nicht zwingend sei, so sprechen doch gute Gründe für ein solches Beweisverwertungsverbot.
Öhlinger, Parteistellung, in: Machacek/ Pahr/ Stadler (Hrsg), Grund-und Menschenrechte 2, 767 (778).
Thienel, Anklageprinzip 48 ff; ders, JBl 1992, 484 ff. S aber Öhlinger, Parteistellung, in: Machacek/Pahr/Stadler (Hrsg), Grund-und Menschenrechte 2, 767 (778).
Thienel, Anklageprinzip 61. S im Übrigen für Deutschland Roxin NStZ 1995, 465 ff.
Kirchbacher, WK-StPO § 245 Rz 60; Ratz, JBl 2000, 291 (298 f); Ders WK-StPO § 281 Rz 61, 73, 361. Zur Antragstellung auch Nimmervoll, ÖJZ 2008, 255, 538 (585). Für ein aus An 6 EMRK abzuleitendes Beweisverwertungsverbot s auch Reiter, RZ 2010, 103 (108).
S zu dieser Problematik auch Murschetz, Verwertungsverbote 73.
Schmoller, JBl 1992, 69 (85); zust Öhlinger, Parteistellung, in: Machacek/Pahr/Stadler (Hrsg), Grund-und Menschenrechte 2, 778.
IdS auch Müller, EuGRZ 2002, 546 (555).
EGMR 17.12.1996, 19 187/91, Saunders gegen Vereinigtes Königreich Z 68 = ÖJZ 1998/1
EGMR 17.12.1996, 19 187/91, Saunders gegen Vereinigtes Königreich Z 69 = ÖJZ 1998/1.
S dazu EGMR 12.5.2000, 35 394/97, Khan gegen Vereinigtes Königreich = ÖJZ 2001/21.
S dazu Kohlbacher, Verteidigung 1.
So Safferling, NStZ 2005, 181 (182).
EGMR 20.12.2001, 32 899/96, Buchberger gegen Österreich = ÖJZ 2002/13; 17.1. 2002, 33 382/96, Fischer gegen Österreich = ÖJZ 2002/14; 20.3.2008, 39 120/03, Bartenbach gegen Österreich = OJZ 2008/8.
Rzepka, Fairness 83. Nach der Jud des VfGH dient die Bestimmung der Sicherstellung der Waffengleichheit im Strafverfahren: VfSlg 17 123/2004; 17 566/2005; 17 762/2006. S auch OGH 2.12.1997, 11 Os 125/97.
Dieser Satz stammt nicht aus dem Römischen Recht, sondern aus dem Mittelalter. Ausführlich dazu, zur historischen Entwicklung und mwN Wacke, FS-Waldstein 369 (372 f).
S auch Okresek, ÖJZ 1993, 329 (332).
So auch Grabenwarter, in: Korinek/ Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 6 EMRK, Rz 81; Kohlbacher, Verteidigung 27.
Grabenwarter, in: Korinek/ Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 6 EMRK, Rz 79. VfSlg 8551/1979; 8687/1979.
SFN 1182.
Kohlbacher, Verteidigung 1.
Müller, NJW 1976, 1063 (1067).
Frowein/ Peukert, EMRK3 Art 6 Rz 147; Meyer-Ladewig, EMRK, Art 6 Rz 44.
EGMR 22.2.1996, 17 358/90, Bulut gegen Österreich = ÖJZ 1996/16; 17.1.2002, 33 382/96, Fischer gegen Österreich = ÖJZ 2002/14; 31.1.2002, 24 430/94, Lanz gegen Österreich; 20.12.2002, 32 899/96, Buchberger gegen Österreich = ÖJZ 2002/13; 20.3.2008, 39 120/03, Bartenbach gegen Österreich; 14.10.2010, 65 631/01, Kugler gegen Österreich.
EGMR 6.2.2001, 30 428/96, Beer gegen Österreich = ÖJZ 2001/16; 20.12.2001, 32 899/96, Buchberger gegen Österreich = ÖJZ 2002/13. Eine Verletzung der Garantie sah der EGMR darin, dass der Bericht des berichterstattenden Richters in Frankreich dem Generalanwalt, nicht aber den Parteien übermittelt wurde: EGMR 31.3.1998, 23 043/93 ua, Reinhardt und Slimane-Kaïd gegen Frankreich = ÖJZ 1999/6.
EGMR 22.2.1996, 17 358/90, Bulut gegen Österreich = ÖJZ 1996/16; EGMR 17.1.2002, 33 382/96, Fischer gegen Österreich = ÖJZ 2002/14. Der EGMR sah die Waffengleichheit aber nicht verletzt, wenn der Abgabepflichtige nicht zu allen Dokumenten der Abgabenverwaltung Zugang hatte: Die Gerichte gründeten ihre Aussage nämlich ausschließlich auf Dokumente im Akt, die den Parteien zugänglich waren. EGMR 26.9. 1996, 18 978/91, Miailhe gegen Frankreich = ÖJZ 1997/10.
S dazu Matscher, im Rechtspanorama, Die Presse vom 9.9.2008, 2008/37/03.
Ausführlich zur alten Rechtslage Liebscher, JBl 1988, 53.
Pataki und Dunshirn gegen Österreich, YB 6 (1963) 718.
Näher dazu Matscher, ÖJZ 2002, 741 (742).
BGBl 1962/229.
Ausführlicher zur Entwicklung Matscher, ÖJZ 2002, 741 (742).
EGMR 21.9.1993, 12 350/86, Kremzow gegen Österreich = ÖJZ 1994/15: Es ging dabei um die Frage, ob die Freiheitsstrafe von 20 Jahren auf eine lebenslange Freiheitsstrafe zu erhöhen war und ob die Strafe in einer normalen Haftanstalt oder einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verbüßt werden sollte. S auch EGMR 8.2.2000, 25 878/94, Cooke gegen Österreich = ÖJZ 2000/15.
Matscher, ÖJZ 2002, 741 (742).
EGMR 28.8.1991, 11 170/84 ua, Brandstetter gegen Österreich = ÖJZ 1992/3. S im Übrigen etwa auch EGMR 30.10.1991, 12 005/86, Borgers gegen Belgien = ÖJZ 1992/14: Die Teilnahme des Generalanwalts an den Beratungen des belgischen Kassationsgerichtshofs verletzte den Grundsatz der Waffengleichheit.
EGMR 22.2.1996, 17 358/90, Bulut gegen Österreich = ÖJZ 1996/16.
Das StPÄG 1993 war in diesem Fall freilich noch nicht anwendbar.
OGH 19.8.1997, 15 Os 115/97.
OGH 16.1.1997, 15 Os 199/96; 3.7.1997, 15 Os 76/97; 18.6.1999, 15 Os 97/98; 6.12.1999, 15 Os 163/99; 16.5.2000, 11 Os 49/00.
OGH 27.6.2000, 11 Os 33/00. Er sah, anders als der Generalprokurator in seiner Wahrungsbeschwerde, keine Notwendigkeit, § 35 Abs 2 StPO aF auf Anklageeinspruchsverfahren auszudehnen.
In der StPO-Nov 2000, BGBl I 2000/108 dehnte er § 35 Abs 2 StPO ausdrücklich auch auf Rechtsbehelfe aus.
AB 289 BlgNR 21. GP 2 f.
OGH 26.3.2003, 13 Os 35/03.
In der Rs Stotter (18 652/02) hatte die Staatsanwaltschaft in der Haftverhandlung gegen den Beschluss auf Aufhebung der Untersuchungshaft Beschwerde erhoben, die Beschwerdeausführungen wurden der Verteidigung jedoch nicht zugestellt. Zwar kam es in diesem Fall zu einer gütlichen Einigung, es erschien dem Gesetzgeber zur „Vermeidung gleich gelagener Fälle“ (RV 679 BlgNR 22, 11) jedoch angezeigt, das Beschwerdeverfahren grds zweiseitig zu gestalten. Dies war ohnehin bereits im StPRG BGBl I 2004/19 vorgesehen, wurde nun aber vorgezogen.
OGH 15.6.2005, 13 Os 50/05k.
vfSlg 8551/1979; 8747/1980; 9160/1981; 9431/1982.
VfSlg 8551/1979; 8747/1980; 9160/1981; 9431/1982 (hier äußerte der Referent seine Rechtsansicht in einem Begleitschreiben). S auch VfSlg 8687/1979.
VfSlg 8551/1979.
VfSlg 8747/1980.
VfSlg 12 589/1990; 13 488/1993; 14 790/1997; 15 840/2000; 16 560/2002; 16 862/2003.
VfSlg 14 790/1997.
VfSlg 15 840/2000; 16 560/2002; 16 862/2003.
Strasser, ÖJZ 1999, 884.
S auch VfSlg 8551/1979.
So auch AB 289 BlgNR 21. GP 3.
Nicht unter Art 5 Abs 4 EMRK fiel jedoch nach Auffassung des EGMR die Entscheidung über die Verlängerung der zulässigen Höchstdauer einer U-Haft: Es werde hier nur ein Rahmen festgelegt und nicht über die Zweckmäßigkeit oder Notwendigkeit der Haft entschieden; ebenso wenig werde die Rechtmäßigkeit der Haft überprüft (EGMR 12.12. 1991, 11 894/85, Toth gegen Österreich Z 87). Daraus schloss der OGH auch, dass es verfassungsrechtlich unproblematisch war, wenn Anträge, die auf eine Verlängerung der Höchstdauer der Untersuchungshaft gerichtet waren, dem Betroffenen nicht zugestellt wurden: OGH 30.8.1993, 14 Os 137/93; 30.11.1993, 14 Os 175/93.
EGMR 25.3.1999, 31 195/96, Nikolova gegen Bulgarien. S auch EGMR 20.3.1989, 10 444/83, Lamy gegen Belgien.
Besonders offensichtlich ist dies bei § 35 Abs 2 StPO aF: „Nimmt der Staatsanwalt bei einem Rechtsmittelgericht zu einer Nichtigkeitsbeschwerde, einer Berufung oder einer Beschwerde Stellung, so hat das Rechtsmittelgericht dem Beschuldigten (Angeklagten, Betroffenen) diese Stellungnahme mit dem Bedeuten mitzuteilen, daß er sich binnen einer angemessenen Frist hiezu äußern könne. Diese Mitteilung kann unterbleiben, wenn der Staatsanwalt bloß zugunsten des Beschuldigten Stellung nimmt oder wenn dem Rechtsmittel des Beschuldigten zur Gänze Folge gegeben wird.“ S dazu etwa OGH 17.12.2003, 13 Os 166/03: Die Oberstaatsanwaltschaft hatte zwar dem Rechtsmittelbegehren der Angekl zugestimmt, zugleich aber die Ansicht vertreten, dass die gegen den Teilfreispruch der Angekl gerichteten Rechtsmittelausführungen der Staatsanwaltschaft ebenfalls zutreffend sind. Dieser Schriftsatz wurde der Angekl nicht zur Kenntnis gebracht. Der OGH gab der dagegen erhobenen Wahrungsbeschwerde Folge. In diesem Fall hatte die Anklagebeh, so der OGH, weder bloß zu Gunsten der Angekl Stellung genommen, noch wurde nur dem Rechtsmittel der Angekl zur Gänze Folge gegeben.
IdS Unterwaditzer, ÖJZ 1992, 249.
§ 146 StPO, RGBl 1853/151.
Blank, Strafbarkeit 40.
OGH 8.5.2003, 12 Os 21/03. S auch OGH 14.12.1999, 11 Os 86/99.
OGH 14.12.1999, 11 Os 86/99; 8.5.2003, 12 Os 21/03; 11.1.2005, 11 Os 126/04.
OGH 31.1.2001, 13 Os 150/00; 11.1.2005, 11 Os 126/04; 8.8.2007, 15 Os 72/07p; 23.7.2008, 13 Os 73/08x; 21.4.2010, 15 Os 5/10i.
OGH 8.8.2007, 15 Os 72/07p; 23.7.2008, 13 Os 73/08x.
OGH 11.1.2005, 11 Os 126/04.
OGH 7.4.2004, 13 Os 125/03; 8.8.2007, 15 Os 72/07p; 23.7.2008, 13 Os 73/08x.
EGMR 9.6.1998, 25 829/94, Teixeira de Castro gegen Portugal = ÖJZ 1999/14.
EGMR 9.6.1998, 25 829/94, Teixeira de Castro gegen Portugal = ÖJZ 1999/14.
EGMR 5.2.2008, 74 420/01, Ramanauskas gegen Litauen.
EGMR 5.2.2008, 74 420/01, Ramanauskas gegen Litauen.
9.6.1998, 25 829/94 = ÖJZ 1999/14.
EGMR 5.2.2008, 74 420/01, Ramanauskas gegen Litauen.
EGMR 12.7.1988, 10 862/84, Schenk gegen die Schweiz = ÖJZ 1989/1; 9.6.1998, 25 829/94, Teixeira de Castro gegen Portugal = ÖJZ 1999/14; 12.5.2000, 35 394/97, Khan gegen Vereinigtes Königreich = ÖJZ 2001/21.
S auch EGMR 22. 7. 2003, 39 647/98 und 40 461/98, Edwards und Lewis gegen Vereinigtes Königreich Z 57: „Had the defence been able to persuade the judge that the police hat acted improperly, the prosecution would, in effect have had to be discontinued.“ (Hervorhebung nicht im Original.)
Fuchs, ÖJZ 2001, 495 (498).
EGMR 9.6.1998, 25 829/94, Teixeira de Castro gegen Portugal Z 36 = ÖJZ 1999/14: „The public interest cannot justify the use of evidence obtained as a result of police incitement.“
EGMR 9.6.1998, 25 829/94, Teixeira de Castro gegen Portugal Z 39 = ÖJZ 1999/14: „That intervention and its use in the impugned criminal proceedings meant that, right from the outset, the applicant was definitively deprived of a fair trial“.
Fuchs, ÖJZ 2001, 495 (497).
Stuefer/ Soyer, ÖJZ 2007, 139 (140) unter Berufung auf Fuchs, ÖJZ 2001, 495.
Burgstaller, ÖJZ 1986, 520 (524 f); Pilnacek, JBl 2005, 533; Ratz, RZ 2005, 110; Ders, ÖJZ 2006, 323; Ders, RZ 2007, 169 f.
Fuchs, ÖJZ 2001, 495 (497).
Fuchs, ÖJZ 2001, 495 (497 in FN 16).
Wolter, Straftat 5, 8.
Ratz, RZ 2005, 74, 106 (110); Ders, ÖJZ 2006, 323; Ders, RZ 2007, 166 (169 f).
BGH 15.4.1980, 1 StR 107/80 = NJW 1980, 1761; BGH 6.2.1981, 2 StR 370/ 80 = NJW 1981, 1626.
BGH 18.11.1999, 1 StR 221/99 = NJW 2000, 1123; BGH 30.5.2001, 1 StR 42/01 = NJW 2001, 2981.
Roxin, JZ 2000, 369.
Ambos, NStZ 2002, 628 (632).
EGMR 9.6.1998, 25 829/94, Teixeira de Castro gegen Portugal Z 33 = ÖJZ 1999/14.
EGMR 5.2.2008, 74 420/01, Ramanauskas gegen Litauen.
EGMR 5.2.2008, 74 420/01, Ramanauskas gegen Litauen.
S auch Ambos, NStZ 2002, 628 (632).
EGMR 22.7.2003, 39 647/98 und 40 461/98, Edwards und Lewis gegen Vereinigtes Königreich; 5.2.2008, 74 420/01, Ramanauskas gegen Litauen.
Fischer, NStZ 1992, 7 (12).
Blank, Strafbarkeit 29.
Fischer, NStZ 1992, 7 (12).
Grabenwarter, EMRK4 § 24 Rz 32. S auch VfSlg 10 800/1986.
Frowein/ Peukert, EMRK3 Art 6 Rz 213; Grabenwarter, EMRK4 § 24 Rz 39.
EGMR 1.10.1982, 8692/79, Piersack gegen Belgien Z 30 = EuGRZ 1985, 301.
EGMR 26.10.1984, 9186/80, De Cubber gegen Belgien Z 24 ff = EuGRZ 1985, 407; 24.5.1989, 10 486/83, Hauschildt gegen Dänemark Z 46 ff = ÖJZ 1990/4; 24.2. 1993, 14 396/88, Fey gegen Österreich Z 28 = JBl 1993, 508; 22.2.1996, 17 358/90, Bulut gegen Österreich Z 31 = ÖJZ 1996/16; 23.10.2001, 50 171/99, Vogl und Vogl gegen Österreich = ÖJZ 2002/11.
EGMR 26.10.1984, 9186/80, De Cubber gegen Belgien Z 26 = EuGRZ 1985, 407; 24.2.1993, 14 396/88, Fey gegen Österreich Z 30 = JBl 1993, 508.
EGMR 26.10.1984, 9186/80, De Cubber gegen Belgien Z 26 = EuGRZ 1985, 407. S auch EGMR 28.6.1984, 7819/77 ua, Campbell und Fell gegen Vereinigtes Königreich Z 77 = EuGRZ 1985, 534. S auch die Jud des VfGH, wonach Recht „nicht nur gesprochen werden muß, sondern daß es auch augenscheinlich zu sein hat, daß Recht gesprochen wird“: Vßlg 11 131/1986; 11 211/1987; 11 696/1988; 14 564/1996.
Das Bewusstsein um die grundrechtliche Bedeutung der Ausschlussnormen wird besonders deutlich, wenn der OGH — wie er dies kürzlich tat — feststellte, dass er keinen Ausschließungsgrund gem § 43 Abs 3 StPO erkennen könne und somit kein Verstoß gegen Art 6 Abs 1 EMRK vorliege: OGH 15.1.2009, 12 Os 125/08m.
S dazu RV 25 BlgNR 22. GP 60 ff.
Dazu Bertel/ Venier, Einführung, Rz 50. Früher war nämlich die Teilnahme eines zwar nicht ausgeschlossenen, aber abgelehnten Richters kein Nichtigkeitsgrund aus Z 1. War zuvor ein Ablehnungsantrag — in der Hauptverhandlung! — gestellt worden, dann konnte Nichtigkeit aus Z 4 vorliegen. Ansonsten konnte — auch wenn die Befangenheit erst später festgestellt wurde — mangels Vorliegens der gesetzlichen Voraussetzungen, die ja eine vorherige Antragstellung verlangen, keine Nichtigkeit geltend gemacht werden.
S etwa OGH 5.11.1996, 11 Os 151/96; 15.5.2008, 12 Os 31/07m; 11.9.2008, 15 Os 120/08y. S auch Ratz, WK-StPO § 281 Rz 136.
S auch RV 113 BlgNR 24. GP 37.
BGBl I 2009/52.
Bis zum StPRG 2004 warf besonders eine Problematik interessante Fragestellungen auf: Nach alter Rechtslage war vom Hauptverfahren ausgeschlossen, wer im Vorverfahren „als Untersuchungsrichter tätig gewesen ist“ (§ 68 Abs 2 StPO aF). Allerdings bewirkte nach der Jud des OGH nicht schon jegliche Tätigkeit als U-Richter den Ausschluss vom Hauptverfahren, was naturgemäß grundrechtsrelevante Fragen nach der Unparteilichkeit des Richters aufwarf. S dazu OGH 6.6.1974, 9 Os 64/74; 17.11.1981, 10 Os 179/81; 11.2.1999, 15 Os 197/98; 22.6.1999, 14 Os 70/99. Mit dem StPRG 2004 galt — bis zum Inkrafttreten von BGBl I 2009/52 — Entsprechendes: Ein Richter, der im Ermittlungsverfahren tätig gewesen ist, war gem § 43 Abs 2 StPO vom Hauptverfahren ausgeschlossen. Fraglich war, ob auch diese Norm dahingehend zu verstehen war, dass noch nicht schon jede richterliche Tätigkeit im Ermittlungsverfahren vom Hauptverfahren ausschließt. Diese Fragestellung hat der Gesetzgeber nunmehr explizit beantwortet.
S die Nachweise in FN 1244.
S etwa OGH 10.9.1985, 11 Os 107/85. Freilich kann dieser Fehler im Rahmen einer Nichtigkeitsbeschwerde zur Wahrung des Gesetzes aufgegriffen werden. Dazu Lewisch, ÖJZ 1991, 835 (837).
OGH 29.2.1984, 11 Os 21/84. S auch OGH 26.6.1997, 12 Os 80/97.
EGMR 25.2.1992, 10 802/84, Pfeifer und Plankl gegen Österreich = ÖJZ 1992/21.
EGMR 25.2.1992, 10 802/84, Pfeifer und Plankl gegen Österreich Z 37= ÖJZ 1992/21.
EGMR 25.2.1992, 10 802/84, Pfeifer und Plankl gegen Österreich Z 37 = ÖJZ 1992/21.
EGMR 22.2.1996, 17 358/90, Bulut gegen Österreich = ÖJZ 1996/16.
S oben dritter Teil, erster Abschnitt E.III. S auch Grabenwarter, EMRK4 § 24 Rz 4l.
EGMR 12.2.1985, 9024/80, Colozza gegen Italien Z 28.
S dazu auch EGMR 24.5.1989, 10 486/83, Hauschildt gegen Dänemark Z 39 ff und die Sondervoten der Richter Thor VIlhjamsson, Palm und Gomard = ÖJZ 1990/4.
S nur EGMR 10.2.1995, 15 175/89, Allenet de Ribemont gegen Frankreich = ÖJZ 1995/34; EGMR 3.10.2002, 37 568/97, Böhmer gegen Deutschland = NJW 2004, 43; EGMR 28.4.2005, 72 758/01, A L gegen Deutschland = NJW 2006, 1113.
In Deutschland wird die verfassungsrechtliche Verankerung der Unschuldsvermutung im Rechtsstaatsprinzip gesehen. Vgl BVerfGE 82, 106. Zur Bedeutung der Unschuldsvermutung in Deutschland für viele Linder, AöR 2008, 235.
VfSlg 11 062/1986.
Dabei handelt es sich freilich um einen allgemeinen Grundsatz des Strafrechtsverständnisses, der ansatzweise bereits in An 9 der Französischen Erklärung der Bürger-und Menschenrechte normiert war. Zur Unschuldsvermutung in den verschiedenen Rechtsordnungen Stuckenberg, Untersuchungen 11 ff.
Mayer, B-VG4 Art 6 MRK E.II.1. S auch VfSlg 11 195/86 und VfSlg 18 164/2007.
VfSlg 12 454/1990. Schäffer, HGRÖ § 200 Rz 75.
Grabenwarter, in: Korinek/ Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 6 EMRK, Rz 232.
VfSlg 8483/1979. EGMR 20.3.2001, 33501/96, Telfner gegen Österreich = ÖJZ 2001/20.
Zum Verhältnis zwischen der Unschuldsvermutung und in dubio pro reo s etwa Höpfel, Staatsanwalt 15 ff.
Berka, Grundrechte, Rz 844; Frowein/Peukert, EMRK3 Art 6 Rz 267; Grabenwarter in: Korinek/Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 6 EMRK, Rz 238 f; Meyer-Ladewig, EMRK, Art 6 Rz 86. Vgl EGMR 10.2.1995, 15 175/89, Allenet de Ribemont gegen Frankreich = ÖJZ 1995/34; 24.4.2008, 2947/06, Ismoilov ua gegen Russland.
S etwa Berka, Grundrechte, Rz 847; Grabenwarter, in: Korinek/Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 6 EMRK, Rz 240. S auch EKMR 8.7.1978, Ensselin, Baader und Raspe gegen BRD = EuGRZ 1978, 314 (323).
Der OGH hat jedoch ausgesprochen, dass die Unschuldsvermutung bei prozessualen Zwangsmitteln nicht anzuwenden sei: OGH 20.3.1997, 15 Os 22/97. Dies ergebe sich aus Art 5 Abs 1 lit b und c EMRK. Aus diesem Grund verstoße die Vorführung eines Angekl zu einer Schriftprobe auch nicht gegen die Unschuldsvermutung.
OGH 17.6.1993, 15 Os 93/93; 3.4.1997, 15 Os 37/97; 25.10.2000, 15 Os 146/00; 10.4.2003, 15 Os 50/03; 20.12.2006, 13 Os 125/06s; 22.5.2007, 11 Os 45/07p; 18.9. 2007, 12 Os 112/07y; 14.3.2008, 14 Os 28/08m; 29.4.2009, 14 Os 43/09v; 12.5.2009, 14 Os 51/09w.
OGH 13.6.2006, 11 Os 48/06b; s auch 7.10.2004, 15 Os 117/04.
OGH 28.9.1972, 13 Os 76/72; 5.7.1984, 13 Os 79/84; 6.11.1984, 10 Os 177/84; 28.3.1985, 13 Os 1/85; 25.2.1986, 11 Os 14/86; 24.3.1987, 11 Os 176/86; 30.1.2002, 13 Os 156/01; 11.2.2003, 14 Os 4/03; 10.8.2004, 14 Os 92/04.
S etwa Jesionek/ Birklbauer, RZ 2005, 50 f.
OGH 17.10.2000, 14 Os 100/00.
OGH 29.4.1983, 10 Os 56/83.
OGH 28.4.1993, 13 Os 59/93.
OGH 28.4.1993, 13 Os 59/93.
S in anderem Zusammenhang auch OGH 29.5.2002, 13 Os 34/02: Es sei mit der Unschuldsvermutung vereinbar, wenn das Gericht nicht nur zu zwingenden, sondern auch zu Wahrscheinlichkeitsschlüssen berechtigt sei, sofern diese logisch einwandfrei und zureichend begründet seien.
EGMR 8.6.1976, 5100/71 ua, Engel ua gegen die Niederlande = EuGRZ 1976, 221 (235).
Dazu und mit Nachweisen zur Jud Westerdiek, EuGRZ 1987, 393 (396). S im Übrigen auch bereits EGMR 26.3.1982, 8269/78, Adolf gegen Österreich = EuGRZ 1982, 297: Dabei ging es um die Einstellung des Verfahrens wegen mangelnder Strafwürdigkeit der Tat gem § 42 StGB. Der bezirksgerichtliche Beschluss war zwar problematisch formuliert, weil er einer Schuldfeststellung gleichkam, der EGMR anerkannte jedoch, dass dieser zusammen mit dem Urteil des OGH gelesen werden müsse. Darin wurde deutlich, dass die Einstellung sich nur auf das Vorliegen eines bloßen Verdachts, nicht auch auf Tatsachen-und Schuldfeststellungen gründe. Aus diesen Gründen war auch die Unschuldsvermutung nicht verletzt.
EGMR 25.3.1983, 8660/79, Minelli gegen die Schweiz Z 37 = EuGRZ 1983, 47. Konkret war hier Verjährung eingetreten, das Gericht meinte, dass es „sehr wahrscheinlich“ zu einer Verurteilung des Bf gekommen wäre. Dies verstieß nach Auffassung des EGMR gegen die Unschuldsvermutung.
VfSlg 8483/1979.
EGMR 8.6.1976, 5100/71 ua, Engel ua gegen die Niederlande = EuGRZ 1976, 221 (235).
Frowein/ Peukert, EMRK3 Art 6 Rz 275.
S etwa EGMR 3.10.2002, 37 568/97, Böhmer gegen Deutschland Z 64 f = NJW 2004, 43.
Art 8 Abs 3 StGG. Voraussetzung war freilich eine „Übertretung der Amtspflicht der richterlichen Beamten“. S dazu Pilnacek, ÖJZ 2001, 546 (547).
EGMR 25.8.1987, 10 300/83, Nölkenbockhoff gegen Deutschland = EuGRZ 1987
EGMR 25.8.1987, 10 282/83, Englert gegen Deutschland = EuGRZ 1987, 405.
EGMR 25.8.1987, 10 300/83, Nölkenbockhoff gegen Deutschland = EuGRZ 1987, 410; EGMR 25.8.1987, 10 282/83, Englert gegen Deutschland = EuGRZ 1987, 405; 26.3.1996, 17 314/90, Leutscher gegen die Niederlande = ÖJZ 1996/24.
EGMR 25.8.1993, 13 126/87, Sekanina gegen Österreich = ÖJZ 1993/46. Zur Entwicklung s auch Okresek, Auswirkungen, in: Machacek/Pahr/Stadler (Hrsg), Grund-und Menschenrechte 3, 619 (627).
VfSlg 13 879/1994.
OGH 9.2.1995, 15 Os 184/94.
Für die Auffassung des OGH s Schwab, RZ 2001, 162.
EGMR 21.3.2000, 28 389/95 = ÖJZ 2001/5. S auch EGMR 10.7.2001, 28 923/95, Lamanna gegen Österreich = ÖJZ 2001/29.
OGH 5.8.2003, 11 Os 44/03.
Dazu etwa Pilnacek, ÖJZ 2001, 546 (556). Problematisch waren einzelne Bestimmungen nämlich nicht nur im Lichte der Unschuldsvermutung, sondern auch hinsichtlich der Durchführung einer öffentlichen und mündlichen Verhandlung.
RV 618 BlgNR 22. GP 9.
RV 618 BlgNR 22. GP 9.
VfSlg 13 028/1992; s dazu auch 14 263/1995.
Bertel, FS-Miklau 41.
Bertel, FS-Miklau 41 (42).
RV 618 BlgNR 22. GP 9.
EGMR 25.8.1993, 13 126/87, Sekanina gegen Österreich; 28.10.2003, 44 320/98, Baars gegen die Niederlande.
Moos, RZ 1997, 122 (123). S auch Kühl, NJW 1984, 1264 (1268).
OGH 6.5.2008, 1 Ob 257/07m; 10.6.2008, 1 Ob 263/07v; 15.12.2010, 1 Ob 174/10k.
S dazu Berka, JRP 1996, 235 f.
BGBl 1993/20.
VfSlg 14 260/1995.
OGH 28.9.1999, 14 Os 101/99.
OGH 5.6.2008, 15 Os 22/08m.
OGH 12.8.1998, 4 Ob 287/97b; 29.1.2004, 6 Ob 306/03y. Die §§ 6 ff MedG erfassen nur die erlittene Kränkung, nicht aber auch die von § 87 Abs 2 UrhG ebenfalls umfassten Persönlichkeitsschäden, wie die Beeinträchtigung des wirtschaftlichen Rufes und des sozialen Ansehens sowie nicht bezifferbare Vermögensschäden. Seien aber unterschiedliche Anspruchsgrundlagen für die deckungsgleichen Ansprüche nach dem MedG und nach dem UrhG gegeben, dann könne durch die unterschiedlichen Verfahrensarten, in denen die Ansprüche nach diesen Gesetzen durchzusetzen sind, auch nicht das Recht auf den gesetzlichen Richter verletzt sein, das auch den Gesetzgeber dahin binde, die Behördenzuständigkeit nach objektiven Kriterien klar und eindeutig festzulegen.
S auch OGH 24.6.2009, 15 Os 164/08v: „Der Entschädigungstatbestand des § 7 MedienG ist eine einfachgesetzliche Ausformung des in Art 6 Abs 2 MRK geregelten Grundsatzes der Unschuldsvermutung“.
OGH 24.11.1997, 6 Ob 329/97v. Der Gesetzgeber habe mit den §§ 6 ff MedG Ansprüche geschaffen, die offenbar auf dem Gedanken der besonderen Gefährlichkeit der Medien beruhen: Das MedG normiert einen verschuldensunabhängigen Entschädigungsanspruch; gem § 87 Abs 2 UrhG steht der Ersatz des immateriellen Schadens nur bei Verschulden des Schädigers zu.
S zB EGMR 22.6.1993, 12 914/87, Melin gegen Frankreich = ÖJZ 1994/7.
Die StPO normiert explizit das Recht auf freie Verteidigerwahl (§ 49 Z 2 iVm § 58 StPO; s auch § 39 Abs 1 und § 45 Abs 1 StPO aF). Unter bestimmten Voraussetzungen muss der Besch sogar zwingend durch einen Verteidiger vertreten sein (notwendige Verteidigung, § 61 Abs 1 StPO). Fehlt ein Verteidiger in den Fällen notwendiger Verteidigung, so ist dies ein Nichtigkeitsgrund gem § 281 Abs 1 Z la leg cit. Ist der Besch wirtschaftlich nicht in der Lage, die Kosten für einen Verteidiger zu tragen, dann wird ihm in gewissen Fällen, jedenfalls aber in den Fällen notwendiger Verteidigung ein Verfahrenshilfeverteidiger beigegeben. Nach der Jud des OGH ist die bloße Bestellung eines Verteidigers noch kein wirksamer Beistand iSd Art 6 Abs 3 lit c, „sondern erst (und nur) eine diesem Verfassungsgebot entsprechende materielle Verteidigung“ (OGH 3.2.1994, 15 Os 37/93). Unbeachtlich war es hingegen, dass der beigegebene Verteidiger nicht an die Unschuld des Angeld glaubte: Auch ein nicht an die Unschuld des Angeld glaubender Verteidiger habe ausschließlich dessen Interessen wahrzunehmen und auf dessen Entlastung hinzuwirken, sodass hierdurch per se keine Verletzung des Angeld in seinem Recht auf wirksame Verteidigung iSd An 6 Abs 3 lit c EMRK gegeben sei (OGH 7.10.2004, 15 Os 109/04). S zu ähnlichen Fragestellungen etwa OGH 23.5.2002, 12 Os 14/01. S auch EGMR 19.12. 1989, 9783/82, Kamasinski gegen Österreich; 24.11.1993, 13 972/88, Imbrioscia gegen die Schweiz = ÖJZ 1994/30; 21.4.1998, 22 600/93, Daud gegen Portugal = ÖJZ 1999/7. Zur Sanktionierung unentschuldigten Fernbleibens des Angekl durch Ausschluss des Verteidigers von der Verhandlung: EGMR 22.9.1994, 14 861/89, Lala gegen die Niederlande = ÖJZ 1995/15; 21.1.1999, 26 103/95, Van Geyseghem gegen Belgien = ÖJZ 1999/27.
Fabrizy, StPO10 § 267 Rz 1.
OGH 6.6.2000, 14 Os 34/00; s auch 28.9.2004, 11 Os 56/04. S Nachweise Fabrizy, StPO' § 262 Rz 5.
OGH 6.6.2000, 14 Os 34/00.
OGH 6.6.2000, 14 Os 34/00; 5.10.2004, 14 Os 34/00.
OGH 5.10.2004, 14 Os 67/04.
OGH 8.11.2006, 13 Os 87/06b; 14.11.2006, 14 Os 84/06v; 24.1.2007, 13 Os 139/06z; 1.4.2008, 11 Os 23/06a. S auch OGH 16.11.2010, 14 Os 151/10b.
S dazu OGH 5.10.2004, 14 Os 67/04; 1.4.2008, 11 Os 23/06a; 1.4.2008, 11 Os 32/08b; 16.11.2010, 14 Os 151/10b.
OGH 6.6.2000, 14 Os 34/00.
OGH 5.10.2004, 14 Os 67/04.
OGH 24.1.1997, 13 Os 139/06z.
OGH 1.4.2008, 11 Os 32/08b.
OGH 29.7.2005, 14 Os 76/05s. Näher dazu s unter F.I.3.C.
EGMR 25.3.1999, 25 444/94, Pélissier und Sassi gegen Frankreich = ÖJZ 1999/34; 21.2.2002, 49 093/99, Sipavičicus gegen Litauen; 27.1.2004, 73 797/01, Kyprianou gegen Zypern; 20.4.2006, 42 780/98, I H ua gegen Österreich = ÖJZ 2006/19.
EGMR 25.3.1999, 25 444/94, Pélissier und Sassi gegen Frankreich = ÖJZ 1999/34; 1.3.2001, 29 082/95, Dallos gegen Ungarn; 21.2.2002, 49 093/99, Sipavičius gegen Litauen; 20.4.2006, 42 780/98, I H ua gegen Österreich = ÖJZ 2006/19; 7.1.2010, 20 494/04, Penev gegen Bulgarien.
EGMR 1.3.2001, 29 082/95, Dallos gegen Ungarn; 21.2.2002, 49 093/99, Sipavičius gegen Litauen.
EGMR 20.4.2006, 42 780/98, I H ua gegen Österreich = ÖJZ 2006/19.
EGMR 24.10.1996, 21 525/93, De Salvador Torres gegen Spanien; 25.3.1999, 25 444/9, Pélissier und Sassi gegen Frankreich = ÖJZ 1999/34; 20.4.2006, 42 780/98, I H ua gegen Österreich = ÖJZ 2006/19; 7.1.2010, 20 494/04, Penev gegen Bulgarien.
EGMR 24.10.1996, 21 525/93, De Salvador Torres gegen Spanien.
EGMR 25.3.1999, 25 444/94, Pélissier und Sassi gegen Frankreich = ÖJZ 1999/34.
EGMR 25.3.1999, 25 444/94, Pélissier und Sassi gegen Frankreich = ÖJZ 1999/34.
vfSlg 9425/1982; 10 944/1986; 11 448/1987; 11 608/1988; 12 698/1991; 13 762/1994; 15 585/1999; 17 505/2005; 17 924/2006; 18 533/2008.
VfSlg 13 762/1994; 15 585/1999. S auch VfSlg 18 533/2008.
Nachweise s oben in FN 1322.
Ratz, RZ 2007, 166 (168).
Kienapfel/ Höpfel, AT“ E 2 Rz 46. Den Unterschied zwischen französischem und österreichischem Recht betont auch Messner, ÖJZ 2006, 582 (586).
So auch Messner, ÖJZ 2006, 582 (586).
OGH 16.11.2010, 14 Os 151/10b.
Ratz, rz 2007, 166 (168).
S dazu Grabenwarter, EMRK3 § 24 Rz 112 ff; ders, in: Korinek/Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 6 EMRK, Rz 211 ff.
Kodek, JBl 1988, 551 (552) stellt hier zutreffend auch den Einfluss der angelsächsischen Vorstellung eines akkusatorischen Parteiprozesses heraus.
OGH 2.12.1997, 11 Os 125/97.
Hinterhofer, ÖJZ 2007, 883 (885 f).
OGH 7.3.2001, 13 Os 108/00.
S nur OGH 5.3.1997, 13 Os 119/96; 15.2.2000, 11 Os 150/99; 6.9.2001, 15 Os 105/01. In st Jud verwendete der OGH dabei die Formulierung, dass der Antragsteller begründen müsse, „warum die beantragte Beweisaufnahme das vom Antragsteller behauptete Ergebnis erwarten lasse“. Vgl mit weiteren Judikaturnachweisen Hinterhofer, ÖJZ 2007, 21 (887, s FN 44).
OGH 21.4.2005, 15 Os 25/05y. S auch OGH 8.8.2007, 15 Os 46/07i.
Ob eine Person tatsächlich als Zeuge zu betrachten ist, beurteilt der EGMR in autonomer Auslegung. Ausschlaggebend ist, ob die Angaben eines Zeugen dem Gericht vorlagen und von diesem in seine Überlegungen mit einbezogen wurden. EGMR 27.9.1990, 12 489/86, Windisch gegen Österreich = ÖJZ 1991/2; 19.2.1991, 11 339/85, Isgrò gegen Italien; 26.4.1991, 12 398/86, Asch gegen Österreich = ÖJZ 1991/12; 15.6.1992, 12 433/86, Lüdi gegen Österreich = ÖJZ 1992/39; 27.2.2001, 33 354/96, Lucà gegen Italien.
EGMR 22.4.1992, 12 351/86, Vidal gegen Belgien = ÖJZ 1992/34; EGMR 19.6. 2007, 21 508/02, W S gegen Polen.
VfSlg 16 268/2001; VfSlg 16 571/2002: Hier konnte die Bf überdies nicht darlegen, welche zusätzlichen entscheidungsrelevanten Informationen durch die Zeugenvernahme zu erwarten waren. VfSlg 17 123/2004; 17 566/2005; 17 760/2006; 17 924/2006.
Hinterhofer, JSt 2003, 41, 77 (41); Schwaighofer, ÖJZ 2003, 528 (536). Jesionek, FS-Platzgummer 369 (370) spricht vom „zweiten Opfergang“.
Zu den Erscheinungsformen der Zeugengefährdung Hinterhofer, JSt 2003, 41, 77 (77 f).
Bart, ÖJZ 1998, 818 (819).
BGBl 1993/526.
Zur Entwicklung Jesionek, Entwicklung, FS-Miklau 211 (213 ff); Schwaighofer, ÖJZ 2003, 528 (535 f). Näher zu den Zeugenschutzbestimmungen Bart, ÖJZ 1998, 818.
OGH 20.3.1997, 15 Os 21/97.
OGH 13.5.1997, 14 Os 58/97;21.7.1999,13Os96/99.
OGH 10.8.2000, 15 Os 84/00. S auch OGH 6.9.2001, 15 Os 105/01.
Birklbauer, AnwBl 2002, 512 (513 ff).
OGH 3.5.2000, 13 Os 20/00: In diesem Fall war nur der Verteidiger zur Vernehmung beigezogen worden; dieser hatte aber auch die Vorführung seines Mandanten gar nicht begehrt. Wie der OGH feststellte, war der U-Richter nur verpflichtet, einem Verlangen des Verteidigers nach Ladung bzw Vorführung des Besch zu entsprechen. Die Möglichkeit der Teilnahme stand daher offen; dass deren Verwirklichung nicht verlangt wurde, ändere daran nichts.
OGH 13.5.1997, 14 Os 58/97; 21.7.1999, 13 Os 96/99. 12.11.2002, 14 Os 94/02; 6.3.2003, 12 Os 5/03.
OGH 13.5.1997, 14 Os 58/97; 30.9.1998, 13 Os 116/98; 7.3.2001, 13 Os 108/00.
Zu dieser Differenzierung auch Schwaighofer, ÖJZ 1996, 124 (130); ders, ÖJZ 2006, 235 (237).
OGH 2.8.2001, 12 Os 56/01.
OGH 15.2.2001, 12 Os 15/01: Im Übrigen wurde die Tonqualität hier nur vom Angekl und seiner ebenfalls angekl Ehefrau beanstandet.
Ausführlich Birklbauer, AnwBl 2002, 512 (513 ff).
OGH 20.3.1997, 15 Os 21/97.
OGH 6.4.1999, 14 Os 17/99. S auch OGH 30.11.1999, 14 Os 143/99.
Zur Problematik Kodek, RZ 1990, 186 (187 f); Schwaighofer, AnwBl 1988, 562. Zur historischen Entwicklung der Verlesung von Zeugenaussagen Fabrizy, RZ 1989, 26.
OGH 21.7.1987, 11 Os 24/87; 18.12.1987, 15 Os 160/87.
OGH 18.12.1987, 15 Os 160/87.
OGH 22.7.1987, 14 Os 81/87.
In diesem Sinne auch OGH 22.7.1987, 14 Os 81/87; 18.12.1987, 15 Os 160/87.
SPRÄG 1993.
Näher dazu Kirchbacher/ Schroll, RZ 2005, 116, 140, 170 (172). Allgemein zu verdeckten Ermittlern auch Fuchs, ÖJZ 2001, 495 f.
Fuchs, ÖJZ 2001, 495 (501).
S dazu auch Hinterhofer, JSt 2003, 41 (45 f); Köck, RZ 2004, 189.
OGH 13.10.1992, 14 Os 43/92.
OGH 18.4.1995, 14 Os 40/95. Hinterhofer, JSt 2003, 41 (45 f). Ähnlich auch die Situation in Deutschland, dazu Safferling, NStZ 2006, 75 (76).
OGH 17.12.1998, 15 Os 181/98.
OGH 13.10.1992, 14 Os 43/92.
OGH 18.2.2004, 13 Os 153/03. Bemerkenswerterweise wurde die Entscheidung nicht durch einen verstärkten Senat getroffen; der OGH bemühte sich vielmehr — allerdings nicht überzeugend — dazulegen, weshalb er mit dieser Entscheidung nicht von seiner bisherigen Jud abweicht. S auch die Folgeentscheidung OGH 11.8.2004, 15 Os 63/04.
Ausführlich zu dieser Entscheidung Köck, RZ 2004, 189.
EGMR 24.11.1986, 9120/80, Unterpertinger gegen Österreich = ÖJZ 1988/1. 20.11.1989, 11 454/85, Kpstovski gegen die Niederlande = ÖJZ 1990/9; 27.9.1990, 12 489/86, Windisch gegen Österreich = ÖJZ 1991/2; 19.2.1991, 11 339/85, Isgrò gegen Italien; 26.4.1991, 12 398/86, Asch gegen Österreich = ÖJZ 1991/12; 20.9.1993, 14 647/89, Saidi gegen Frankreich = ÖJZ 1994/20; 27.2.2001, 33 354/96, Lucà gegen Italien.
Kodek, JBl 1988, 551 (558).
Grabenwarter, EMRK4 § 24 Rz 114.
S EGMR 24.11.1986, 9120/80, Unterpertinger gegen Österreich = ÖJZ 1988/1; 26.4.1991, 12 398/86, Asch gegen Österreich = ÖJZ 1991/12.
EGMR 24.11.1986, 9120/80, Unterpertinger gegen Österreich = ÖJZ 1988/1.
EGMR 28.8.1992, 13 161/87, Artner gegen Österreich = ÖJZ 1992/41. S auch OGH 29.7.1997, 14 Os 76/97: „Die Frage, wann die Suche nach einem Zeugen aufgegeben, sein Aufenthalt damit als unbekannt angesehen und sein persönliches Erscheinen daher füglich nicht bewerkstelligt werden kann, sonach die Verlesung seiner früheren (nicht kontradiktorisch zustandegekommenen) Aussagen zulässig ist (§ 252 Abs 1 Z 1 StPO), kann immer nur nach Lage des konkreten Einzelfalles beurteilt werden.“ In diesem Sinne auch OGH 7.3.2001, 13 Os 108/00.
EGMR 23.4.1997, 21 363/93, Van Mechelen ua gegen die Niederlande. S auch EGMR 26.3.1996, 20 524/92, Doorson gegen die Niederlande = ÖJZ 1996/25.
S auch EGMR 20.12.2001, 33 900/96, P S gegen Deutschland = ÖJZ 2003/11.
EGMR 26.3.1996, 20 524/92, Doorson gegen die Niederlande Z 70 = ÖJZ 1996/25: „Against this background, principles of fair trial also require that in appropriate cases the interests of the defence are balanced against those of witnesses or victims called upon to testify.“ S auch EGMR 23.4.1997, 21 363/93, Van Mechelen ua gegen die Niederlande.
EGMR 20.11.1989, 11 454/85, Kostovski gegen die Niederlande = ÖJZ 1990/9; s auch EGMR 23.4.1997, 21 363/93, Van Mechelen ua gegen die Niederlande Z 61.
EGMR 23.4.1997, 21 363/93, Van Mechelen ua gegen die Niederlande.
EGMR, 23.4.1997, 21 363/93, Van Mechelen ua gegen die Niederlande
EGMR 20.11.1989, 11 454/85, Kostovski gegen die Niederlande = ÖJZ 1990/9; 27.9.1990, 12 489/86, Windisch gegen Österreich = ÖJZ 1991/2; 26.4.1991, 12 398/86, Asch gegen Österreich = ÖJZ 1991/12.
Grabenwarter, in: Korinek/ Holoubek, Bundesverfassungsrecht, Art 6 EMRK, Rz 212.
Grabenwarter, EMRK4 § 24 Rz 116.
So treffend Grabenwarter, Verfahrensgarantien 641.
EGMR 20.11.1989, 11 454/85, Kostovski gegen die Niederlande = ÖJZ 1990/9.
EGMR 24.11.1986, 9120/80, Unterpertinger gegen Österreich = ÖJZ 1988/1; 27.9.1990, 12 489/86, Windisch gegen Österreich = ÖJZ 1991/2; 19.2.1991, 11 339/85 Isgrò gegen Italien; 26.4.1991, 12 398/86, Asch gegen Österreich = ÖJZ 1991/12; 20.9. 1993, 14 647/89, Saidi gegen Frankreich = ÖJZ 1994/20; 27.2.2001, 33 354/96, Lucà gegen Italien.
EGMR 15.6.1992, 12 433/86, Lüdi gegen die Schweiz = ÖJZ 1992/39; 28.8.1992, 13 161/87, Artner gegen Österreich = ÖJZ 1992/41.
EGMR 24.11.1986, 9120/80, Unterpertinger gegen Österreich = ÖJZ 1988/1.
EGMR 26.4.1991, 12 398/86, Asch gegen Österreich = ÖJZ 1991/12.
S auch Rzepka, Fairness 75 ff.
EGMR 20.11.1989, 11 454/85, Kostovski gegen die Niederlande = ÖJZ 1990/9. S auch 27.9.1990, 12 489/86, Windisch gegen Österreich = ÖJZ 1991/2.
EGMR 23.4.1997, 21 363/93, Van Mechelen ua gegen die Niederlande. S auch EGMR 15.6.1992, 12 433/86, Lüdi gegen die Schweiz = ÖJZ 1992/39.
EGMR 27.9.1990, 12 489/86, Windisch gegen Österreich = ÖJZ 1991/2.
EGMR 26.3.1996, 20 524/92, Doorson gegen die Niederlande Z 76 = ÖJZ 1996/25. S auch EGMR 20.11.1989, 11 454/85, Kostovski gegen die Niederlande = ÖJZ 1990/9; 23.4.1997, 21 363/93, Van Mechelen ua gegen die Niederlande.
EGMR 15.6.1992, 12 433/86, Lüdi gegen die Schweiz = ÖJZ 1992/39.
Die Frage nach dem gelinderen Mittel war auch entscheidungserheblich in EGMR 23.4.1997, 21 363/93, Van Mechelen ua gegen die Niederlande.
EGMR 19.2.1991, 11 339/85, Isgrò gegen Italien.
Schaden, FS-Rill 234.
VfSlg 15 495/1999: Da die Beh nicht alles unternommen hatte, um den Aufenthaltsort der Zeugin ausfindig zu machen, lag im konkreten Fall ein Verstoß gegen Art 6 Abs 3 lit d EMRK vor.
VfSlg 16 554/2002; 17 762/2006.
Schwaighofer, ÖJZ 1996, 124 (126 f).
Hock, ÖJZ 1985, 366 (369); Schmoller, RZ 1987, 192 (210); Schwaighofer, AnwBl 1988, 562; Tews, AnwBl 1987, 259 ff.
Schwaighofer, ÖJZ 1996, 124 (130).
Krit zu dieser Regelung Schmoller, FS-Platzgummer 283 (291 ff).
Schwaighofer, ÖJZ 1996, 124 (128). Allgemein dazu auch Lässig, ÖJZ 2006, 406 f.
Kodek, JBl 1988, 551 (560).
S auch Kodek, JBl 1988, 551 (559 f).
S auch Schwaighofer, ÖJZ 1996, 124 (127).
Schwaighofer, ÖJZ 2006, 235 (237).
Dazu Kodek, RZ 1990, 186 (188).
EGMR 19.2.1991, 11 339/85, Isgrò gegen Italien.
RV 294 BlgNR 22. GP 30: „Bereits seit geraumer Zeit wird es aus rechtsstaatlicher Sicht als unerträglich angesehen, dass der Beschuldigte in einer kontradiktorischen Vernehmung nach § 162a StPO nicht durch einen Verteidiger vertreten sein muss, obwohl das Ergebnis der Vernehmung durch Verlesung bzw Vorführung der Ton-und Bildaufnahmen in der Hauptverhandlung eingeführt und im Urteil nicht selten als das wichtigste Beweismittel verwertet werden darf.“
AB 379 BlgNR 22. GP 4.
Stuefer/ Soyer, ÖJZ 2007, 139 (147).
Krit zur alten Entscheidungspraxis des OGH Fuchs, ÖJZ 2001, 495 (500); Hinterhofer, JSt 2003, 41 (46 f).
Fuchs, ÖJZ 2001, 495 (499).
Außerdem bleibt mitunter die Problematik bestehen, dass der Besch einwendet, vom verdeckten Ermittler angestiftet worden zu sein. Dieser Vorwurf lässt sich nur durch eine Aussage des verdeckten Ermittlers entkräften. Dazu Fuchs, ÖJZ 2001, 495 (499); Schwaighofer, FS-Miklau 511 (519 ff).
AB 406 BlgNR 22. GP 19.
S auch Fuchs, ÖJZ 2001 (501) (zur vergleichbaren alten Rechtslage); Köck, RZ 2004, 189 (194).
Kodek, JBl 1988, 551 (558).
Degenhart, in: Sachs (Hrsg), GG5 Art 103 Rz 76; Schroeder, JuS 1997, 227 (228); Specht, Geltung 7 ff.
S dazu Frowein/ Peukert, EMRK3, Artikel 4 des 7. ZP, Rz 1.
Nach Schroeder, JuS 1997, 227 (228) lässt die Formel „in geschickter Weise offen, was hier nicht zweimal vorgenommen werden darf: die Bestrafung oder die Verfolgung“. Unklar ist jedoch die Herkunft dieser Formel; s dazu auch M. Mayer, Ne-bis-in-idem-Wirkung 15.
Art 103 Abs 3 GG:„Niemand darf wegen derselben Tat auf Grund der allgemeinen Strafgesetze mehrmals bestraft werden.“ Über den Wortlaut hinaus gilt dieses Verbot aber nicht nur für die mehrfache Bestrafung, sondern auch für mehrfache Verfolgung. Degenhart, in: Sachs (Hrsg), GG5 Art 103 Rz 79.
S auf einfachgesetzlicher Ebene auch An 14 Abs 7 IPBPR, BGBl 1987/333.
Zur Entstehungsgeschichte des 7. ZP EMRK Trechsel, FS-Ermacora, 195 f.
Ackermann/ Ebensperger, AJP/PJA 1999, 823 (835); Schwaighofer, ÖJZ 2005, 173 (174).
S auch EGMR3.6.2003, 72 594/01, Graf gegen Österreich = ÖJZ 2003/40.
Ausführlich dazu Ebensperger, ÖJZ 1999, 171, 182.
Näher dazu Birklbauer, Prozessgegenstand 282 ff; Stein, NJW 2003, 1162.
S auch Fliedner, AöR 1974, 242 (252); Kucsko-Stadlmayer, ecolex 1996, 50 (51).
So und ausführlich zur Sperrwirkung Bertel, Identität 10. Diesen Zusammenhang stellt auch der OGH her: Dass ein durch rechtskräftige Strafverfügung verhängter Straffall ohne vorangegangene Wiederaufnahme nicht Gegenstand eines neuerlichen Verfahrens und einer neuerlichen Entscheidung sein kann, ergibt sich für den OGH aus dem 16. Hauptstück (XX. Hauptstück StPO aF). ZB OGH 13.10.1994, 15 Os 139/94; 10.7.1997, 15 Os 92/97; 14.5.2008, 13 Os 43/08k; 27.8.2009, 12 Os 101/09h; 22.12.2009, 11 Os 197/09v; 23.3.2010, 11 Os 30/10m.
Fliedner, AöR 1974, 242 (252); Giese, Grundrecht, in: Grabenwarter/Thienel (Hrsg), Kontinuität 97 (109).
Bernatzik, Rechtsprechung 112 (zum Privatrecht). S auch Fliedner, AöR 1974, 242 (253).
Anschaulich Scherzberg/ Thiée, ZRP 2008, 80 (83).
Kienapfel/ Höpfel, AT13 E 8 Rz 55a; Schroeder, JuS 1997, 227 f.
VfSlg 11 284/1987.
EGMR 23.10.1995, 15 963/90, Gradinger gegen Österreich = ÖJZ 1995/51 = JBl 1997, 577 (Grabenwarter). VfSlg 14 696/1996.
Grabenwarter, EMRK4 § 24 Rz 143.
Grabenwarter, Verfahrensgarantien 90.
EGMR 8.6.1976, 5100/71 ua, Engel ua gegen die Niederlande Z 82. Ausführlich dazu Grabenwakter, Verfahrensgarantien 90 ff.
EGMR 23.10.1995, 15 523/89, Schmautzer gegen Österreich; 20.12.2001, 32 381/96 Baischer gegen Österreich; 4.7.2002, 38 544/97, Weh gegen Österreich = ÖJZ 2002/32.
Näher dazu Ebensperger, ÖJZ 1999, 171 (173); Giese, Grundrecht, in: Grabenwarter/Thienel (Hrsg), Kontinuität 97 (99); Schwaighofer, ÖJZ 2005, 173 (180 f); Zeder, AnwBl 2007, 454 (457). Zu den Kriterien im Einzelnen: Grabenwarter, Verfahrensgarantien 90 ff. Restriktiv der VfGH: zB VfSlg 18 337/2008.
S die ältere Jud des OGH, wonach der Grundsatz ne bis in idem nicht verletzt ist, wenn ein Straferkenntnis einer Verwaltungsbehörde und ein gerichtliches Strafurteil vorliegt: OGH 13.12.1946, 2 Os 380/46; 3.2.1947, 2 Os 640/46; 6.6.1947, 3 Os 333/47.
Birklbauer, JAP 2001/2002, 97 (98); mwN Thienel/Hauenschild, JBl 2004, 69, 153 (73). Ratz, WK-StGB, Vorbem zu §§ 28-31a Rz 19.
Birklbauer, JAP 2001/2002, 97 (101); mwN Thienel/Hauenschild, JBl 2004, 69, 153 (73 ff). Bertel, Identität 134 ff und 142 stellt auf die Identität der Rechtsgutsverletzung ab. Es komme darauf an, ob die Sachverhaltselemente, welche die Rechtsgutverletzung individualisieren, soweit übereinstimmen, dass man — Identität des Rechtsguts vorausgesetzt — nur an eine Verletzung des Rechtsguts zu denken Anlass habe oder ob diese Sachverhaltselemente so sehr verschieden seien, dass die Gedanken an zwei verschiedene Rechtsgutverletzungen nahe liege. Wie Birklbauer, JAP 2001/2002, 97 (101) darlegt, zieht Bertel nicht nur materiellrechtliche, sondern auch prozessuale Gesichtspunkte heran, wodurch er eigentlich (auch) eine materiell-prozessuale Theorie vertritt.
Birklbauer, JAP 2001/2002, 97 (101); Platzgummer, Grundzüge8 75. Nach Roeder, Lehrbuch2 20 geht es um ein bestimmtes Geschehen, das nach Ansicht des Angekl einen bestimmten strafgesetzwidrigen Erfolg herbeiführen sollte.
EGMR 23.10.1995, 15 963/90, Gradinger gegen Österreich Z 55.
EGMR 29.5.2001, 37 950/97, Franz Fischer gegen Österreich Z 25 = ÖJZ 2001/22.
EGMR 29.5.2001, 37 950/97, Franz Fischer gegen Österreich Z 29 = ÖJZ 2001/22.
EGMR 29.5.2001, 37 950/97, Franz Fischer gegen Österreich Z 29 = ÖJZ 2001/22.
S aber etwa die Zulässigkeitsentscheidung in der Rs Garaudy gegen Frankreich, 24.6. 2003, 65 831/01.
EGMR 30.5.2002, 38 275/97, W F gegen Österreich; 6.6.2002, 38 237/97, Sailer gegen Österreich; 7.12.2006, 37 301/ 03, Hauser-Sporn gegen Österreich Z 42 = ÖJZ 2007/8; 26.7.2007, 18 015/03, Schutte gegen Österreich; 26.7.2007, 18 294/03, Stempfer gegen Österreich.
EGMR 7.12.2006, 37 301/03, Hauser-Sporn gegen Österreich Z 44 f = ÖJZ 2007/8. Ebenso EGMR 26.7.2007, 18 294/03, Stempfer gegen Österreich.
EGMR 10.2.2009, 14 939/03, Zolotukhin gegen Russland.
Bereits gut vier Monate nach der Entscheidung in der Rs Zolotukhin besätigte der EGMR seine Position erstmals: EGMR 16.6.2009, 13 079/03, Ruotsalainen gegen Finnland: Der Bf hatte im Tank seines Lieferwagens Heizöl, das geringer besteuert ist als Diesel-Kraftstoff. Er wurde gerichtlich wegen des Vergehens der Abgabenhinterziehung verurteilt, außerdem wurde ihm verwaltungsrechtlich eine Gebührennachzahlung auferlegt. Wie der EGMR feststellte, wurde der Bf gerichtlich bestraft, weil er sein Fahrzeug nicht mit Diesel, sondern mit geringer besteuertem Treibstoff betankt hatte, ohne die deswegen fällige Gebühr zu entrichten. Im Verwaltungsverfahren wurde ihm eine Gebührennachzahlung auferlegt, weil er seinen Lieferwagen mit geringer besteuertem Kraftstoff betrieben hatte. Da dasselbe Verhalten desselben Besch während desselben zeitlichen Rahmens betroffen sei, müsse sich der EGMR vergewissern, ob die Tatsachen der strafbaren Handlung, wegen der eine Geldbuße auferlegt worden war und jene, wegen der eine Gebührennachzahlung verhängt wurde, identisch oder im Wesentlichen dieselben waren. Sowohl die Strafverfügung als auch die Gebührennachzahlung bezogen sich auf die Tatsache der Verwendung geringer besteuerten Kraftstoffs ohne Entrichtung der dafür fälligen Steuer bzw ohne Meldung an die Beh. Die Tatsachen der beiden strafbaren Handlungen müssen daher — nach Auffassung des EGMR — als im Wesentlichen dieselben angesehen werden. S außerdem EGMR 25.6.2009, 55 759/07, Maresti gegen Kroatien; 14.1.2010, 2376/03, Tsonyo Tsonev gegen Bulgarien.
Der VfGH verwendet diesen Begriff hier iS von Doppelbestrafungs-und-verfolgungsverbot. S auch Grabenwarter in seiner Urteilsanmerkung = JAP 1997/98, 38 (40).
VfSlg 15 128/1998; 15 199/1998; 15 293/1998; 15 821/2000; 15 824/2000.
VfSlg 15 821/2000.
EGMR 2.9.2004, 77 413/01, Bachmaier gegen Österreich = ÖJZ 2005/9.
vfSlg 15 824/2000.
Diese Einschätzung ist freilich nicht zwingend. Es kann auch argumentiert werden, dass dem Gebot, einer Aufforderung Folge zu leisten, auch der Zweck innewohnt, die Beamten in Ausübung ihres Amtes zu schützen. So Hauenschild/ Mayr, ZVR 2001, 182 (187); Schwaighofer, ÖJZ 2005, 173 (175 ff).
EGMR 26.7.2007, 18 015/03, Schutte gegen Österreich.
Der VfGH interpretiert hier sogar gegen den Willen des Gesetzgebers. S dazu Khakzadeh, ZÖR 2006, 201 (207, FN 32). Zustimmend VwGH 22.3.1999, 98/17/0134.
VfSlg 15 199/1998. In diesem Sinne auch VfSlg 15 293/1998: Hier ging es um Bestimmungen des ArbeitnehmerlnnenschutzG im Verhältnis zu Körperverletzungs-und Tötungsdelikten des StGB.
VfSlg 18 833/2009.
S auch VfSlg 18 974/2009.
Näher dazu Birklbauer, JAP 2001/2002, 97 (98); Schwaighofer, ÖJZ 2005, 173 (176).
Dazu Ackermann/ Ebensperger, AJP/PJA 1999, 823 (831 ff).
OGH 1.12.1994, 12 Os 173/94; 8.5.2002, 13 Os 37/02; 10.9.2002, 14 Os 85/02; 19.2.2003, 13 Os 164/02; 3.7.2003, 12 Os 106/02; 10.5.2005, 14 Os 2/05h; 12.7.2006, 13 Os 56/06v; 1.8.2006, 11 Os 47/06f; 24.1.2007, 13 Os 139/06z; 8.8.2007, 15 Os 76/07a; 15.1.2008, 14 Os 127/07v; 29.1.2008, 11 Os 153/07w; 10.4.2008, 12 Os 42/08f; 14.5.2008, 13 Os 43/08k; 16.9.2008, 11 Os 105/08p; 21.1.2009, 15 Os 155/08m; 23.3. 2010, 11 Os 30/10w. Entsprechendes gilt für die Individualisierung der Straftat in der Anklageschrift, s dazu OGH 19.10.2000, 12 Os 99/00: Das Gericht sei an die Anklageschrift nur soweit gebunden, als die Straftat darin zur Durchsetzung des Grundsatzes „ne bis in idem“ individualisiert ist, nicht aber an die Konkretisierung der Tat in allen Einzelheiten. Ist fraglich, ob eine Anklageüberschreitung vorliegt, so untersucht der OGH, ob Anklage-und Urteilstat ohne Verletzung des Grundsatzes ne bis in idem Gegenstand zweier nebeneinander parallel laufender Anklagen oder Schuldurteile sein könnten. S auch OGH 17.1.1995, 11 Os 144/94; 15.9.1998, 11 Os 74/98.
Ackermann/ Ebensperger, AJP/PJA 1999, 823 (831 f).
OGH 22.8.2002, 15 Os 18/02 = JSt 2003/19 (Birklbauer).
OGH 5.8.2003, 11 Os 167/02. S auch OGH 21.8.2003, 15 Os 154/02.
OGH 27.5.2004, 12 Os 26, 27/04; 16.10.2008, 15 Os 89/08i.
OGH 16.9.2008, 11 Os 105/08i.
S als weiteres Beispiel OGH 3.10.2007, 13 Os 43/07h.
S dazu auch Birklbauer, FS-Miklau 45 (62 f).
OGH 8.5.2002, 13 Os 37/02. In diesem Sinne auch OGH 12.7.2006, 13 Os 56/06v; 8.8.2007, 15 Os 76/07a; 10.4.2008, 12 Os 42/08f; 14.5.2008, 13 Os 43/08k; 11.11. 2009, 15 Os 147/09w ua. In 10.5.2005, 14 Os 2/05h meint der OGH, dass die Taten in einer „die Einhaltung des ne bis in idem-Gebotes gewährleistenden Weise gegenüber anderen (möglichen) Taten abgegrenzt“ sind.
OGH 1.8.2006, 11 Os 47/06f; 24.1.2007, 13 Os 139/06z; 15.1.2008, 14 Os 127/07v; 29.1.2008, 11 Os 153/07w; 16.9.2008, 11 Os 105/08p; 16.11.2010, 14 Os 117/10b.
OGH 18.6.2009, 13 Os 52/09k, 13 Os 53/09g.
Krit zum Gradinger-Urteil etwa Grabenwarter, JAP 1997/1998, 98; Ders, JBl 1997, 577.
Grabenwarter, RZ 2007, 154 (155).
VwGH 22.3.1999, 98/17/0134; 26.5.1999, 99/03/0016; 13.12.2000, 2000/03/0270; 11.7.2001, 97/03/0230; 23.5.2002, 2001/07/0182.
Grabenwarter, JBl 1997, 577 (579); Kucsko-Stadlmayer, ecolex 1996, 50 (53). Thienel/Hauenschild, JBl 2004, 69, 153 (74) stützen dieses Ergebnis auch mit einem Vergleich mit anderen Abkommen.
Thienel/ Hauenschild, JBl 2004, 69, 153 (74).
Thienel/ Hauenschild, JBl 2004, 69, 153 (74 in FN 31).
So Birklbauer, JSt 2003, 133 (136); s auch Ders, Prozessgegenstand, 252.
Krit auch Schwaighofer, ÖJZ 2005, 173 (178).
Rzeszut zit bei Zeder, NetV 2004, 72.
Birklbauer, Prozessgegenstand 250; Thienel/Hauenschild, JBl 2004, 69, 153 (75).
Thienel/ Hauenschild, JBl 2004, 69, 153 (82).
Schwaighofer, ÖJZ 2005, 173 (179).
Gegen diesen Zusammenhang Kucsko-Stadlmayer, FS-Dittrich 809 (819). Allgemein zu den Konkurrenzen: Burgstaller, JBl 1978, 399, 459.
So zur Konsumtion Rittler, AT2 343.
Thienel/ Hauenschild, JBl 2004, 69, 153 (79 ff).
Schwaighofer, ÖJZ 2005, 173 (177).
Diversionelle Endentscheidungen entfalten, wie sich bereits aus § 205 StPO ergibt, Sperrwirkung. S auch OGH 3.3.2005, 15 Os 18/05v. Keine Entscheidung in der Sache ist der Unzuständigkeitsfreispruch gem § 214 FinStrG. Nach Abs 3 leg cit aF war dieser Freispruch in den Urteilssatz aufzunehmen. Stützte sich das Gericht im Urteilssatz fälschlich auf § 259 Z 3 StPO, so schadete dies nicht. Von seiner bis dahin st und mit dem OGH übereinstimmenden Jud wendet sich der VwGH jedoch ab (29.9.2004, 2002/13/0222): Art 4 7. ZP EMRK räume dem Angeld ein subjektives Recht ein, zu erfahren, ob nach gerichtlichem Freispruch ein verwaltungsbehördliches Finanzstrafverfahren wegen derselben Straftat geführt werden darf. Der Gesetzgeber hat auf diese Judikaturdivergenz mit einer Aufhebung des § 214 Abs 3 FinStrG reagiert (BGBl I 2007/44). S dazu auch Ratz, ÖJZ 2006, 318 (321).
OGH 22.11.2001, 12 Os 51/01.
OGH 22.8.2002, 15 Os 18/02.
OGH 22.8.2002, 15 Os 18/02.
OGH 5.8.2003, 11 Os 167/02; 21.8.2003, 15 Os 154/02.
OGH 22.8.2002, 15 Os 18/02.
OGH 27.5.2004, 12 Os 26/04.
EGMR 29.5.2001, 37 950/97 Franz Fischer gegen Österreich Z 29 = ÖJZ 2001/22. S auch Walter, ZVR 1997, 362 (363).
EGMR 30.9.2004, 6072/02, Falkner gegen Österreich = ÖJZ 2005/18.
Thienel/ Hauenschild, JBl 2004, 69, 153 (164).
S auch Thienel/ Hauenschild, JBl 2004, 69, 153 (164 ff).
AA Schwaighofer, ÖJZ 2005, 173 (179): § 52a VStG werde eindeutig nicht zu Gunsten des Betroffenen angewendet.
vfSlg 17061/2003. Krit Thienel/Hauenschild, JBl 2004, 441. Zust Cede, JBl 2005, 331.
VfSlg 16 245/2001.
Cede, JBl 2005, 331 (332).
Walter/ Thienel, Verwaltungsverfahren17 § 52a VStG, Anm 4.
Thienel/ Hauenschild, JBl 2004, 69, 153 (166).
§ 1 des Gesetzes zum Schutze der persönlichen Freiheit, RGBl 1862/87.
Näher zum Hintergrund und zur geschichtlichen Entwicklung des Rechts Berchtold, EuGRZ 1982, 246 f; Ders, Recht, in: Machacek/Pahr/Stadler (Hrsg), Grund-und Menschenrechte 2, 71 (72 f); Berka, Grundrechte, Rz 772; Holzinger, in: Korinek/Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 83/2 B-VG, Rz 1 ff. S außerdem Balthasar, JBl 1994, 524 ff.
Im BVG über den Schutz der persönlichen Freiheit BGBl 1988/684 ist eine entsprechende Regelung nicht mehr enthalten.
Näher dazu etwa Balthasar, JBl 1994, 524 (528).
S zB VfSlg 1228/1929, 1443/1932.
Berka, Grundrechte, Rz 773.
VfSlg 10 311/1984; 18 610/2008; 18 973/2009. Die Zuständigkeit darf auch nicht von sich ständig ändernden Umständen abhängig sein, die dem Rechtsunterworfenen nicht erkennbar sind und so eine willkürliche Änderung der Zuständigkeit ermöglichen: VfSlg 13 029/1992; 14 192/1995.
Walter, JBl 1964, 173.
OGH 22.4.1980, 9 Os 129/79; 30.9.1987, 14 Os 110/87; 2.3.1999, 11 Os 178/98; 16.12.1999, 15 Os 161/99.
OGH 3.11.1981, 9 Os 188/80; 28.6.1988, 11 Os 62/88; 7.8.1996, 13 Os 64/96.
Fabrizy, StPO10 § 261 Rz 4; Steininger, Nichtigkeitsgründe 64 Rz 3.
OGH 23.6.1998 14 Os 64/98.
OGH 13.7.2004, 14 Os 72/04.
OGH 13.3.1996, 13 Os 24/96.
OGH 4.4.1995, 11 Os 18/95. Ähnlich OGH 4.2.1993, 15 Os 13/93.
OGH 4.3.2004, 15 Os 14/04.
OGH 27.8.2008, 13 Os 97/08a.
Zur Entwicklung dieser Norm s Piska, Prinzip 291 ff.
OGH 22.4.1980, 9 Os 129/79; 30.9.1987, 14 Os 110/87; 26.11.1992, 15 Os 42/92 = JBl 1994, 345; 21.5.1996, 11 Os 4/96.
OGH 19.11.1981, 13 Os 151/81; 28.1.1987, 9 Os 11/87; 14.12.2001, 11 Os 143/01.
OGH 22.11.2007, 15 Os 95/07w.
OGH 13.7.2004, 14 Os 72/04.
OGH 22.1.2007, 15 Os 48/06g.
S etwa — freilich als Urteile über eine Wahrungsbeschwerde — OGH 12.11.2002, 11 Os 115/02; 28.6.2007, 12 Os 68/07b.
OGH 23.12.1997, 11 Os 162/97; 5.10.2006, 15 Os 67/06a.
OGH 28.6.1983, 11 Os 32/83; 17.7.1986, 13 Os 64/86; 16.1.1991, 11 Os 141/90.
OGH 25.1.2001, 15 Os 139/00.
OGH 11.3.1988, 13 Os 149/87; 28.6.1988, 11 Os 62/88; 23.12.1997, 11 Os 162/97. Werden Laienrichter aber nicht in der Reihenfolge der Dienstliste herangezogen, so kann die Verteidigung zur Behebung dieses Mangels einen Antrag stellen und bei ungerechtfertigter Ablehnung Nichtigkeit aus Z 5 geltend machen. OGH 23.12.1997, 11 Os 162/97.
OGH 22.11.2007, 15 Os 95/07w; 18.12.2007, 11 Os 19/07i; 27.8.2009, 13 Os 39/09y. IdS auch OGH 22.1.2007, 15 Os 48/06g.
OGH 22.1.2007, 15 Os 48/06g; 18.12.2007, 11 Os 19/07i; 27.8.2009, 13 Os 39/09y.
VfSlg 18 594/2008: Der Bf behauptete, dass die Geschäftsverteilung des AsylGH keine hinreichend bestimmten Regeln enthielt, die eine dem Grundsatz der festen Geschäftsverteilung entsprechende Zuteilung ermögliche. Der VfGH teilte diese Bedenken jedoch nicht. Zwar wird in zahlreichen weiteren Beschwerden gegen Entscheidungen des AsylGH ebenfalls das Recht auf den gesetzlichen Richter geltend gemacht, in diesen Fällen geht es aber nicht um die Geschäftsverteilung, sondern darum, dass statt eines Senats — wie für Altfälle vorgesehen — ein Einzelrichter entscheidet: VfGH 27.4.2010, U 634/ 10; 27.4.2010, U 1148/09; 27.4.2010, U 1959/09; 23.6.2010, U 708/10; 24.6.2010, U 3130/09.
S dazu die Nachweise in FN 1551.
Für viele etwa VfSlg 15 372/1998, 15 738/2000; 18 154/2007; s jüngst auch VfSlg 18 450/2008; 18 673/2009; 18 744/2009; VfGH 23.6.2010, B 1048/09; 22.9.2010, B 1047/09; 29.9.2010, B 1366/09.
VfSlg 5700/1968; 8188/1977; 9599/1983; 11 061/1986; 14 008/1995; 18 450/2008.
Ausführlich dazu Piska, Prinzip 296 ff.
Piska, Prinzip 297 f. Zur Vorgängerbestimmung § 26 GOG s etwa Walter, JBl 1964, 173 (177). S auch Pfersmann, ÖJZ 1971, 141 (147); Ders, ÖJZ 1973, 309 (318); Piska, Prinzip 280 ff; Ders, AnwBl 1996, 826 ff; Ders, in: Korinek/Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 87/3 Rz 45 f.
Piska, Prinzip 298.
Piska, Prinzip 84 f; Walter, Verfassung 35 f.
Holzinger, in: Korinek/ Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 83/2 B-VG, Rz 67. Unzutreffend ist es damit, wenn Ratz, RZ 2007, 166 (167) meint, dass auch Art 83 Abs 2 B-VG nur für Berufsrichter gilt.
Walter, Verfassung 197.
So auch AB 852 BlgNR 18. GP 1. Graff, ÖJZ 1992, 777; Ders, Grundrechtsbeschwerde, in: Schuppich/Soyer (Hrsg), Haft 92.
Funk/ Gimpel-Hinteregger, EuGRZ 1985, 1 (2).
Zur Geschichte Riedel, EuGRZ 1980, 192. Zur Entwicklung des Grundrechts auf persönliche Freiheit in Österreich s Funk/Gimpel-Hinteregger, EuGRZ 1985, 1.
RGBl 1862/87.
BGBl 1867/142.
BGBl 1988/684.
Öhlinger, Verfassungsrecht8 Rz 834.
S schon Trechsel, EuGRZ 1980, 514. S außerdem Eiffler, NJW 1999, 762 (763).
Trechsel, EuGRZ 1980, 514 (518); s aber jüngst Frowein/Peukert, EMRK3 Art 5 Rz 6.
Fawcett, Application, 70: „Liberty and security are the two sides of the same coin; if personal liberty spells actual freedom of movement of the person, security is the condition of being protected by law in that freedom.“
Dazu Trechsel, EuGRZ 1980, 514.
Bundesgesetz über die Beschwerde an den Obersten Gerichtshof wegen Verletzung des Grundrechtes auf persönliche Freiheit, BGBl 1992/864.
Ermacora, ÖJZ 1993, 73 (75) kritisiert den Titel und die Wiederholung des Ausdrucks „Grundrechtsbeschwerde“ in mancher Bestimmung des Gesetzes als irreführend.
Zur Begrifflichkeit führen die Mat (AB 852 BlgNR 18. GP 3) aus, dass bewusst, „bei allem Respekt vor der Ausdrucksweise Hans Kelsens, anstelle des Begriffes ‚verfassungsgesetzlich gewährleistetes Recht ‘aus Gründen des Wohlklanges und der Vereinfachung der besser verständliche und leichter handhabbare Ausdruck ‚Grundrecht ‘gewählt“ wurde.
Graff, Grundrechtsbeschwerde 30; Mayrhofer/Steininger, GRBG, Vorbem Rz 5. Der OGH konnte sich damit nur im Rahmen von Nichtigkeitsbeschwerden zur Wahrung des Gesetzes sowie bei Verfahren nach dem StEG damit befassen.
Ainedter, Erfahrungen, in: Schuppich/ Soyer (Hrsg), Haft 49 (50, 60). Die „regional doch recht unterschiedliche Vollzugspraxis“ erwähnt auch der BKA-VD in seiner Stellungnahme zum Entwurf des GRBG, 852 BlgNR 18. GP 2.
AB 852 BlgNR 18. GP 2.
Dazu Ainedter, Erfahrungen, in: Schuppich/ Soyer (Hrsg), Haft 49.
Ermacora, ÖJZ 1993, 73 (74).
AB 852 BlgNR 18. GP 1. AA Ermacora, ÖJZ 1993, 73 (74).
Auch der OGH selbst betont nunmehr, dass er im Grundrechtsbeschwerdeverfahren funktioneil als Verfassungsgericht entscheidet: OGH 20.12.2000, 13 Os 158/00; 31.1. 2001, 13 Os 6/01; 25.4.2001, 13 Os 47/01.
AB 852 BlgNR 18. GP 2. Dafür: Griss, JRP 2008, 1 (2); Ratz, RZ 2007, 166 (171).
OGH 19.3.2008, 14 Os 31/08b; 8.5.2008, 15 Os 60/08z; 27.5.2008, 12 Os 57/ 08m; 10.9.2008, 11 Os 128/08w; 2.12.2009, 11 Os 188/09w; 18.5.2010, 14 Os 63/10m; 16.11.2010, 14 Os 154/10v.
Eingehend dazu Flora, JBl 2001, 90.
Reindl, Untersuchungshaft 75.
Dazu Kopetzki, in: Korinek/ Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 2 PersFrG, Rz 21.
EGMR 28.3.1990, 11 968/86, B gegen Österreich Z 42 = ÖJZ 1990/12.
Näher dazu Gollwitzer, Menschenrechte, Art 5 MRK, Art 9, 11 IPBPR Rz 64 f; Reindl, Untersuchungshaft 61 ff.
Kopetzki, in: Korinek/ Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 4, 5 PersFrG, Rz 32; Reindl, Untersuchungshaft 144. Allgemein zur Verhältnismäßigkeit des Freiheitsentzugs s auch Kopetzki, Recht, in: Machacek/Pahr/Stadler (Hrsg) Grund-und Menschenrechte 3, 261 (344 ff).
OGH 9.2.1993, 12 Os 15/93; 9.6.1994, 11 Os 74/94; 6.4.2006, 11 Os 31/06b; 23.6.2009, 11 Os 87/09t; 16.10.2010, 14 Os 154/10v.
OGH 28.4.1999, 13 Os 56/99; 19.5.1999, 13 Os 71/99; 9.7.1999, 13 Os 89/99. Nach der Jud des EGMR besteht hinreichender Tatverdacht, wenn „Tatsachen oder Informationen vorliegen, die einen objektiven Beobachter überzeugen würden, dass die betreffende Person die Straftat begangen haben könnte“; s zB EGMR 27.11.1997, 25 629/94, K-F gegen Deutschland Z 57 = NJW 1999, 775. Freilich kommt der EGMR praktisch kaum jemals zum Schluss, dass kein dringender Tatverdacht vorliegt: Er greift nur jene Fälle auf, in denen er Willkür sieht. Dazu auch Reindl, Untersuchungshaft 75.
OGH 18.4.2000, 14 Os 38/00; 20.5.2005, 15 Os 49/05b; 6.4.2006, 11 Os 31/06b; 18.5.2006, 15 Os 43/06x; 9.1.2007, 13 Os 143/06p; 25.10.2007, 13 Os 127/07m; 22.9.2009, 11 Os l40/09m; 2.3.2010, 14 Os 16/10z; 10.11.2010, 11 Os 147/10t.
OGH 20.12.2006, 13 Os 125/06s.
OGH 5.9.2006, 12 Os 82/06k = JBl 2007, 122 (Burgstaller).
Unzureichend war es für den OGH etwa, den dringenden Tatverdacht auf die Aussage einer Zeugin zu stützen, die einen Eintrag nicht mehr finden konnte und daraus auf eine Vielzahl von Fällen vorsätzlicher Täuschung über die Registereintragung zu schließen: OGH 25.10.2007, 13 Os 127/07m.
OGH 19.5.1999, 13 Os 71/99.
OGH 14.4.2005, 12 Os 32/05f; 21.4.2005, 15 Os 41/05a; 19.3.2008, 14 Os 31/08b; 9.4.2008, 11 Os 49/08b; 27.5.2008, 12 Os 57/08m; 7.4.2010, 15 Os 33/10g; 29.6. 2010, 11 Os 76/10a. Dazu auch Reiter, ÖJZ 2007, 391 (399).
OGH 14.4.2005, 12 Os 32/05f.
AB 852 BlgNR 18. GP 6. S auch OGH 14.4.2005, 12 Os 32/05f.
OGH 9.4.2008, 11 Os 49/08b.
OGH 21.4.2005, 15 Os 41/05a.
OGH 14.4.2005, 12 Os 32/05f.
OGH 30.1.1997, 15 Os 10/97; 19.2.2003, 13 Os 4/03; 26.3.2003, 13 Os 33/03; 14.4.2005, 12 Os 32/05f.
OGH 21.4.2005, 15 Os 41/05a.
ZB OGH 25.10.2007, 13 Os 127/07m.
ZB OGH 6.4.2006, 11 Os 31/06b; 25.1.2007, 12 Os 12/07t; 10.11.2010, 11 Os 147/10t.
OGH 9.1.2006, 14 Os 141/05z. Näher zu dieser Differenzierung Reiter, ÖJZ 2007, 391 (401).
OGH 6.5.2005, 11 Os 48/05a; 11.10.2006, 13 Os 97/06y; 27.2.2008, 11 Os 31/08f; 5.3.2008, 11 Os 29/08m; 19.3.2008, 14 Os 31/08b; 8.5. 2008, 15 Os 60/08z; 11.6. 2008, 11 Os 84/08z; 11.6.2008, 15 Os 79/08v; 27.8.2008, 13 Os 119/08m; 19.8.2009, 15 Os 112/09y; 15.10.2009, 13 Os 120/09k; 18.5.2010, 14 Os 63/10m; 21.7.2010, 15 Os 85/10d; 28.9.2010, 14 Os 107/10g; 1.10.2010, 14 Os 130/10i; 13.10.2010, 15 Os 133/10p. S auch OGH 12.3.2008, 11 Os 35/08v; 20.7.2010, 14 Os 89/10k.
OGH 19.3.2008, 14 Os 31/08b; 8.5.2008, 15 Os 60/08z; 11.6.2008, 15 Os 79/08v.
Der OGH fordert zwar bei den Haftgründen von den Gerichten konkrete Ableitungen, allerdings liegt in der Umsetzung dieser Forderung praktisch eine große Schwierigkeit, wie Bertel, Untersuchungshaft, in: Korinek/Kain (Gesamtred), Grundrechte 23 (24) pointiert formuliert: Die Gerichte seien oft schon deswegen versucht, Flucht-, Verdunkelungs-und Tatbegehungsgefahr einfach deshalb zu bejahen, weil der Besch verdächtig sei und weil nach allgemeiner Lebenserfahrung „Verdächtige immer wieder fliehen, verdunkeln oder weitere Taten begehen“.
OGH 27.2.2008, 11 Os 31/08f.
OGH 8.5.2008, 15 Os 60/08z. Bejaht wurde die Tatbegehungsgefahr in OGH 5.3. 2008, 11 Os 29/08m.
OGH 6.5.2005, 11 Os 48/05a.
OGH 19.9.2003, 14 Os 128/03.
OGH 16.8.2007, 14 Os 95/07p. In OGH 1.10.2010, 14 Os 133/10f stellte der OGH fest, dass die Beurteilung „nicht unlogisch“ war.
OGH 5.7.2007, 15 Os 74/07g (zur Auslieferungshaft).
OGH 8.5.2008, 15 Os 60/08z.
OGH 21.12.2006, 12 Os 138/06w; 3.8.2007, 11 Os 88/07m; 27.8.2007, 13 Os 119/08m; 29.6.2010, 11 Os 76/10a; 20.7.2010, 14 Os 89/10k; 30.9.2010, 13 Os 110/10s.
OGH 19.9.2003, 14 Os 128/03; 6.5.2005, 11 Os 48/05a; 6.4.2006, 11 Os 31/06b; 25.1.2007, 12 Os 12/07t; 24.3.2009, 14 Os 22/09f; 10.11.2010, 11 Os 147/10t.
OGH 18.1.2000, 14 Os 1/00; 26.11.2003, 13 Os 160/03; 13.6.2006, 14 Os 60/ 06i; 5.7.2007, 15 Os 74/07g; 25.10.2007, 13 Os 127/07m; 26.5.2009, 14 Os 56/09f.
OGH 18.4.2000, 14 Os 38/00.
OGH 21.4.2005, 15 Os 36/05s; 30.10.2007, 14 Os 135/07w; 26.5.2009, 14 Os 56/09f.
Hollaender, JSt 2007, 74; Prammer, JSt 2005, 41 (50).
Hollaender, JSt 2007, 74 (79).
Hollaender, JSt 2007, 74 (80).
Mayrhofer, FS-Miklau 299 (307). Ebenso Hollaender, JSt 2007, 74 (82).
Ratz, ÖJZ 2005, 415.
Ratz, ÖJZ 2006, 318 (319). Auch der OGH selbst betont, dass er „jeglichen Anschein einer vorwegnehmenden Würdigung der die Verdachtsintensität tragenden Sachverhaltsprämissen“ vermeiden will: OGH 11.3.1993, 12 Os 19/93; 8.4.1993, 14 Os 63/93.
AB 852 BlgNR 18. GP 11.
Mayrhofer, FS-Miklau 299 (309 ff) schlägt vor, der OGH solle den Tatverdacht an Hand der Aktenlage prüfen.
Bisweilen gibt es auch „Überläufer“: Burgstaller, JBl 2007, 604 (605 f) räumt ein, dass er nach ursprünglicher Skepsis diese Praxis nunmehr deutlich positiver einschätzt.
Ratz, JBl 2000, 536. Zust Reiter, ÖJZ 2007, 392 (395).
EGMR 25.10.1990, 11 787/85 ua, Thynne, Wilson und Gunnell gegen Vereinigtes Königreich = ÖJZ 1991/6.
Dazu Reindl, Untersuchungshaft 206. S auch EGMR 25.3.1999, 31 195/96, Nikolova gegen Bulgarien = ÖJZ 1999/30.
Zwar hat der EGMR vertreten, dass dann, wenn der Gesetzgeber in Haftfragen einen vollen Rechtszug an die zweite Instanz eröffnet, die gleichen verfahrensrechtlichen Garantien gelten müssen wie in der ersten Instanz, es handelt sich bei der Grundrechtsbeschwerde aber gerade nicht um einen derartigen vollen Rechtszug. EGMR 12.12.1991, 11 894/85, Toth gegen Österreich Z 24 = ÖJZ 1992/9a; 31.1.2002, 24 430/94, Lanz gegen Österreich Z 24. S auch Esser, Strafverfahrensrecht 370; Gollwitzer, Menschenrechte, Art 5 EMRK, Rz 124. S auch EGMR 25.3.1999, 31 195/96, Nikolova gegen Bulgarien = ÖJZ 1999/30: Ein Gericht, das eine Haftbeschwerde prüft, muss die Garantien eines gerichtlichen Verfahrens bieten.
Grabenwarter, EMRK4 § 24 Rz 175 zu An 13 EMRK.
Ratz, JBl 2000, 536. Zust Reiter, ÖJZ 2007, 391 (399).
Ratz, ÖJZ 2006, 318 (319).
Stuefer/ Soyer, ÖJZ 2007, 139 (144).
Mayrhofer, FS-Miklau 299 (312).
Venier, JBl 2000, 811 (812): Der OGH brauche nur die Aktenstücke zu lesen, aus denen der angefochtene Beschluss seine Argumente für oder gegen eine bestimmte Verdachtsannahme herleitet.
AB 852 BlgNR 18. GP 6.
AB 852 BlgNR 18. GP 6.
AB 852 BlgNR 18. GP 11.
Meyer-Ladewig, EMRK, An 5 Rz 52.
EGMR 25.3.1999, 31 195/96, Nikolova gegen Bulgarien Z 69 = NJW 2000, 2883. Konkret prüfte das Gericht nur, ob der mit der Untersuchung beauftragte Beamte und der Staatsanwalt der Bf eine schwere vorsätzlich begangene Straftat iSd bulgarischen StGB zum Vorwurf gemacht hatten und ob ihr Gesundheitszustand eine Freilassung erforderte.
Kopetzki, in: Korinek/Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 1 PersFrG, Rz 64. S auch Korinek, in: Korinek/Kain (Gesamtred), Grundrechte 11 (17).
MwN Kopetzki, in: Korinek/ Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 4, 5 PersFrG, Rz 25; Meyer-Ladewig, EMRK, Art 5 Rz 34.
OGH 15.5.2006, 13 Os 48/06t; 28.7.2006, 14 Os 77/06i.
OGH 28.7.2006, 14 Os 77/06i; 21.6.2007, 15 Os 69/07x; 5.7.2007, 12 Os 77/07a; 10.3.2008, 15 Os2 7/08x; 13.8.2008, 14 Os 108/08a; 4.6.2009, 14 Os 59/09x; 19.11. 2009, 13 Os 122/09d; 15.12.2009, 14 Os 149/09g; 3.3.2010, 15 Os 15/10k; 30.3.2010, 14 Os 24/10a; 28.9.2010, 14 Os 107/10g.
OGH 13.8.2008, 14 Os 108/08a.
OGH 28.7.2006, 14 Os 77/06i (zur Urteilsausfertigung); 19.3.2007, 15 Os 24/07d; 19.4.2007, 14 Os 43/07s; 22.8.2007, 14 Os 106/07f; 27.5.2008, 14 Os 65/08b.
OGH 24.6.2003, 11 Os 75/03.
OGH 15.5.2006, 13 Os 48/06t; 28.7.2006, 14 Os 77/06i; 20.9.2006, 15 Os 98/ 06k; 19.11.2009, 13 Os 122/09d; 15.12.2009, 14 Os 149/09g; 17.6.2010, 13 Os 57/10x.
OGH 22.8.2007, 14 Os 106/07f. S auch OGH 4.5.2005, 13 Os 46/05x.
OGH 15.5.2006, 13 Os 48/06t.
OGH 10.3.2008, 15 Os 27/08x. Der OGH beruft sich darin auf die Jud des EGMR, wonach die Arbeit eines Sachverständigen in einem Gerichtsverfahren vom Richter zu überwachen ist, der für die Vorbereitung und für die Durchführung des Verfahrens verantwortlich bleibt. In OGH 17.6.2010, 13 Os 57/10x war das Beschleunigungsgebot verletzt, weil die Stellungnahme der Staatsanwaltschaft über einen Enthaftungsantrag ohne ersichtlichen Grund erst am elften Tag nach Einlangen übermittelt wurde.
OGH 13.8.2008, 14 Os 108/08a: Das OLG hatte zutreffend eine Verletzung des Beschleunigungsgebots erkannt, aber keine Enthaftung, sondern verfahrensbeschleunigende Maßnahmen angeordnet. Dieses Vorgehen war nach Auffassung des OGH zutreffend: Mehr als Feststellung und Anordnung „kompensatorisch beschleunigender Maßnahmen“ standen dem OLG nicht zur Verfügung, weil — so der OGH die Enthaftung „nicht sachgerecht“ war. S auch OGH 19.4.2007, 14 Os 43/07s; 17.6.2010, 13 Os 57/10x.
OGH 9.2.1993, 12 Os 15/93.
OGH 15.4.1993, 15 Os 60/93. S auch OGH 1.9.2005, 15 Os 89/05k. Verhältnismäßig war darum etwa die Haftdauer von vier Monaten bei einer Strafdrohung von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Außerdem berücksichtigte der OGH die vom Erstgericht verhängte Freiheitsstrafe von zehn Monaten.
OGH 10.10.2001, 13 Os 130/01; 16.1.2003, 15 Os 160/02; 1.10.2010, 14 Os 133/10f; 30.3.2010, 14 Os 24/10a.
OGH 16.1.2003, 15 Os 160/02.
OGH 8.3.1994, 14 Os 30/94. Dazu auch Soyer, AnwBl 1994/4743, 536.
OGH 10.10.2001, 13 Os 130/01; 27.3.2002, 13 Os 29/02; 9.9.2002, 13 Os 109/02.
OGH 7.10.2004, 15 Os 117/04; 9.1.2006, 14 Os 141/05z.
OGH 10.8.2000, 15 Os 110/00; 27.6.2001, 13 Os 81/01; 10.10.2001, 13 Os 130/01; 6.12.2001, 12 Os 93/01; 27.3.2002, 13 Os 29/02; 26.6.2002, 13 Os 76/02; 16.1. 2003, 15 Os 160/02.
OGH 9.9.2002, 13 Os 109/02.
OGH 23.7.2003, 13 Os 92/03.
OGH 23.7.2003, 13 Os 92/03.
OGH 19.4.2007, 14 Os 43/07s; 27.5.2008, 14 Os 65/08b; 17.6.2010, 13 Os 57/10x. S auch OGH 13.8.2008, 14 Os 108/08a, wonach auch das Beschwerdegericht den grundrechtswidrigen Beschluss nicht aufheben muss. Anders: OGH 22.8.2007; 14 Os 106/07f.
Für einen Überblick und Vergleich s Reindl, Untersuchungshaft 121 ff.
S dazu EGMR 27.6.1968, 2122/64, Wemhoff gegen Deutschland. Ebenso dazu Reindl, Untersuchungshaft 122 f.
Grabenwarter, EMRK4 § 21 Rz 31.
MwN Grabenwarter, EMRK4 § 21 Rz 31. EGMR 26.10.2000, 30 210/96, Kudla gegen Polen Z 110 = ÖJZ 2001/28; 2.12.2003, 53 129/99, Imre gegen Ungarn Z 41: „Continued detention can be justified in a given case only if there are specific indications of a genuine requirement of public interest which, notwithstanding the presumption of innocence, outweighs the rule of respect for individual liberty laid down in Article 5 of the Convention“. Ebenso EGMR 12.12.1991, 11 894/85, Toth gegen Österreich, Z 67 = ÖJZ 1992/9a; 30.10.2003, 38 654/97, Goral gegen Polen Z 64; 29.7.2004, 49 746/99, Cevizovic gegen Deutschland; 26.4.2005, 49 929/99, Chodecki gegen Polen.
Kopetzki, in: Korinek/ Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 4, 5 PersFrG, Rz 24.
EGMR 27.8.1992, 12 850/87, Tomasi gegen Frankreich Z 44 = ÖJZ 1993/6.
EGMR 28.3.1990, 11 968/86, B gegen Österreich Z 42 = ÖJZ 1990/12; 12.12.1991, 11 894/85, Toth gegen Österreich Z 67 = ÖJZ 1992/9a.
EGMR 28.3.1990, 11 968/86, B gegen Österreich Z 45 = ÖJZ 1990/12. S auch EGMR 27.6.1968, 2122/64, Wemhoff gegen Deutschland.
ZB EGMR 26.10.2006, 65 655/01, Chraidi gegen Deutschland.
S auch Herzog, AöR 1961, 194 (227).
EGMR 12.12.1991, 11 894/85, Toth gegen Österreich Z 78 = ÖJZ 1992/9a. S auch EGMR 10.11.2005, 65 745/01, Dzelili gegen Deutschland: Die Verzögerung des Verfahrens durch die Krankheit beider Schöffinnen wäre durch die Nennung eines zweiten Ersatzmitglieds vermeidbar gewesen.
Krit Graff, ÖJZ 1993, 273 (274).
Reindl, Untersuchungshaft 130 f; Schneider, AnwBl 1990, 223 (225). Zust Kier/Soyer, JSt 2003, 203 (205 f).
So auch Kopetzki, in: Korinek/ Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, An 4, 5 PersFrG, Rz 29; Soyer, AnwBl 1994/4744, 537 (538); Venier, Untersuchungshaft 114 f. 1717 Kopetzki, in: Korinek/Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 4, 5 PersFrG, Rz 29.
Ähnlich Platzgummer, Strafverfahren8 127. Nach Herzog, AöR 1961, 194 (228) findet die U-Haft ihre unübersteigbare Schranke dort, wo sie die Dauer der nach den Umständen des Einzelfalles zu erwartenden Strafe übersteigt. MwN Kopetzki, in: Korinek/Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, An 4, 5 PersFrG, Rz 29. S zu den Standpunkten auch. Graff, AnwBl 1993/4440, 339.
Reindl, Untersuchungshaft 131; Schneider, AnwBl 1990, 223 (224 f). Zust Venier, Untersuchungshaft 187.
Dazu Venier, Untersuchungshaft 148. S dazu auch Schwaighofer, FS-Klecatsky 686 f.
EGMR 27.8.1992, 12 850/87, Tomasi gegen Frankreich Z 91 = ÖJZ 1993/6.
EGMR 28.3.1990, 11 968/86, B gegen Österreich Z 44 = ÖJZ 1990/12.
OGH 1.2.1993, 13 Os 16/93.
OGH 27.5.1993, 12 Os 65/93.
OGH 17.2.1993, 13 Os 18/93 = JBl 1994, 124. Was mit der „ausführlichen“ Vernehmung gemeint ist, geht freilich nicht klar hervor. Aber auch wenn der Besch zwar vernommen, nicht aber ausführlich vernommen worden wäre, so wäre den Garantien damit ebenfalls nicht entsprochen worden.
OGH 27.5.1993, 12 Os 65/93. In diesem Fall liegt freilich gar kein anfechtbarer richterlicher Akt vor.
OGH 29.10.1997, 14 Os 139/97.
OGH 31.10.1995, 13 Os 147/95. S dazu auch Bertel, JBl 1996, 671.
OGH 4.2.1993, 15 Os 14/93.
S dazu OGH 1.2.1993, 13 Os 16/93: Solche Gründe sind es, wenn die Akten vom Erstgericht verspätet vorgelegt wurden, wenn sie trotz zeitgerechter Abfertigung verspätet beim OLG einlangen oder die Entscheidung beim OLG selbst eine Verzögerung erfährt.
OGH 11.3.1993, 12 Os 19/93.
OGH 1.2.1993, 13 Os 16/93. Die Voraussetzungen lagen nicht vor in OGH 19.5. 1993, 15 Os 82/93.
OGH 30.8.1993, 14 Os 137/93. Mit Kritik von Venier, ÖJZ 1994, 798 (801).
OGH 13.4.1994, 13 Os 63/94: Nach dem StPÄG 1993 entschied über Enthaftungsanträge nicht mehr die Ratskammer, sondern der U-Richter. Im konkreten Fall hatte dennoch die Ratskammer über den Enthaftungsantrag entschieden. Bei dieser Verfahrenslage hätte, so der OGH, das OLG nicht in der Sache selbst entscheiden dürfen. S aber OGH 29.6.1995, 15 Os 92/95: Hier wurde die U-Haft nicht durch den sachlich zuständigen Bezirksrichter, sondern durch den Journalrichter des LG verhängt. Der OGH stellte fest, dass die materiellen Voraussetzungen für die Haft vorlagen, die Entscheidung durch ein übergeordnetes, aber sachlich unzuständiges Gericht war keine Grundrechtsverletzung.
OGH 9.6.1994, 11 Os 74/94; 15.5.1996, 11 Os 68/96.
S jüngst OGH 7.7.2009, 14 Os 60/09v.
OGH 1.10.2008, 11 Os l40/08k. S aber OGH 17.2.1993, 13 Os 18/93.
OGH 29.7.2005, 14 Os 76/05s.
OGH 19.10.2000, 15 Os 143, 144/00; 5.7.2007 12 Os 77/07a (der Beschluss war hier freilich nicht aufzuheben, weil der Bf bereits enthaftet worden war).
EGMR 12.10.1999, 25 277/94 ua, Perks ua gegen Vereinigtes Königreich: Die EMRK verweist auf das innerstaatliche Recht und verpflichtet, den materiellen und formellen Bestimmungen zu entsprechen. EGMR 24.11.1994, 17 621/91, Kemmache gegen Frankreich = ÖJZ 1995/27: Rechtmäßigkeit verlangt die Übereinstimmung mit den materiellen Vorschriften und mit den Verfahrensvorschriften des innerstaatlichen Rechts, aber auch mit dem Zweck des Art 5 Abs 1 EMRK, den Einzelnen vor Willkür zu schützen.
EGMR 18.12.1986, 9990/82, Bozano gegen Frankreich Z 54 = NJW 1987, 3066; 24.11.1994, 17 621/91, Kemmache gegen Frankreich Z 42 = ÖJZ 1995/27; 10.6.1996, 19 380/92, Benham gegen Vereinigtes Königreich Z 40 = ÖJZ 1996/36; 27.11.1997, 25 629/94, K-F gegen Deutschland Z 63 = NJW 1999, 775; 12.10.1999, 25 277/94 ua, Perks ua gegen Vereinigtes Königreich; 24.3.2005, 77 909/01, Epple gegen Deutschland Z 33 = NVwZ 2006, 797.
EGMR 24.11.1994, 17 621/91, Kemmache gegen Frankreich = ÖJZ 1995/27; 4.8. 1999, 31 464/96, Douiyeb gegen die Niederlande.
Frowein/ Peukert, EMRK3 Art 5 Rz 27 ff.
EGMR 24.11.1994, 17 621/91, Kemmache gegen Frankreich = ÖJZ 1995/27; 24.3. 2005, 77 909/01, Epple gegen Deutschland Z 38 = NvWZ 2006, 797.
EGMR 27.11.1997, 25 629/94, K-F gegen Deutschland Z 67= NJW 1999, 775.
Reindl, Untersuchungshaft 42 ff. In der Rs K-F gegen Deutschland (Nachweis s FN 1748) war fraglich, ob die Dauer der Anhaltung zulässig war. Während der EGMR sonst mit den Zeiteinheiten des Art 5 Abs 3 EMRK operiert, der die „unverzügliche richterliche Vorführung“ und die Aburteilung innerhalb „angemessener Frist“ vorsieht, operierte er diesmal mit den nationalen Vorgaben. Da die dt StPO eine 12-Stunden-Frist für Freiheitsentziehungen zur Identitätsfeststellung vorsah, sah der EGMR darin eine Konventionsverletzung. Dazu Eiffler, NJW 1999, 762 (763).
Bertel, Grundlagen, in: Korinek/ Kain (Gesamtred), Grundrechte 23 (26); Trechsel, EuGRZ 1980, 514 (520).
Vgl zur Rsp vor Inkrafttreten des PersFrG 1988 Funk/ Gimpel-Hinteregger, EuGRZ 1985, 1 (13). Zur Entwicklung der Jud Morscher, EuGRZ 1997, 133 (135 f). S auch Davy, ZfV 1992, 14 (19).
VfSlg 13 708/1994; 15 131/998; 15 372/1998; 15 684/1999; 16 384/2001; 17 119/2004; 17 288/2004; 18 081/2007; 18 145/2007; 18 946/2009.
Kopetzki, in: Korinek/ Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 1 PersFrG, Rz 54.
VfSlg 13 914/1994.
VfSlg 17 288/2004.
VfSlg 11 335/1987; 11 568/1987; 12 454/1990; 13 108/1992; 13 913/1994; 15 372/1998.
VfSlg 15 131/1998.
VfSlg 13 893/1994; 18 081/2007, in diesem Fall stellt der VfGH die Grundrechtswidrigkeit nur fest: Durch eine Aufhebung werde nämlich die Rechtsverletzung nicht beseitigt, sondern nur verschärft, weil der Ersatzbescheid noch später erginge. S auch VfSlg 18 014/2006.
VfSlg 13 806/1994.
So auch der EGMR 18.12.1986, 9990/82, Bozano gegen Frankreich = NJW 1987, 3066; 24.11.1994, 17 621/91, Kemmache gegen Frankreich = ÖJZ 1995/27; 10.6.1996, 19 380/92, Benham gegen Vereinigtes Königreich = ÖJZ 1996/36; 27.11.1997, 25 629/94, K-F gegen Deutschland Z 63= NJW 1999, 775; 12.10.1999, 25 277/94 ua, Perks ua gegen Vereinigtes Königreich; 4.8.1999, 31 464/96, Douiyeb gegen die Niederlande; 24.3. 2005, 77 909/01, Epple gegen Deutschland Z 33= NvWZ 2006, 797.
MwN Kopetzki, in: Korinek/ Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 1 PersFrG, Rz 51.
S auch Kopetzki, in: Korinek/ Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 1 PersFrG, Rz 54.
Kopetzki, in: Korinek/ Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 1 PersFrG, Rz 52.
Graff, ÖJZ 1992, 777 (780); Venier, AnwBl 1993, 397. AA Lebitsch, JBl 1992, 430 (13).
Reindl, Untersuchungshaft 33.
Hollaender, JSt 2007, 74 (79); Reindl, Untersuchungshaft 32.
Trechsel, EuGRZ 1980, 514 (521). Im Übrigen führen nach seiner Auffassung Verfahrensverletzungen zu einer „Konventionsverletzung sui generis“; Verfahrensvorschriften des nationalen Rechts sollten als „relative Garantien“ aufgefasst werden.
So auch Reindl, Untersuchungshaft 32.
S die Position des VfGH in VfSlg 13 893/1994; 18 014/2006.
Dazu auch Bertel, JBl 1996, 671; Kopetzki, in: Korinek/Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 4, 5 PersFrG, Rz 16.
S dazu EGMR 27.11.1997, 25 629/94, K-F gegen Deutschland = NJW 1999, 775.
Zur Kritik an dieser Judikaturdivergenz s etwa Ainedter, Erfahrungen, in: Schuppich/ Soyer (Hrsg), Haft 49 (51).
AB 852 BlgNR 18. GP 8. S auch Hollaender, JSt 2007, 74 (80).
VfSlg 13 893/1994; 18 014/2006; 18 081/2007; 18 964/2009.
In seiner älteren Jud vermied er noch die Feststellung der Grundrechtswidrigkeit: OGH 17.2.1993, 13 Os 18/93; 30.8.1993, 14 Os 137/93; 30.11.1993, 14 Os 175/93.
Kopetzki, in: Korinek/ Holoubek, (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 4, 5 PersFrG, Rz 8; ders, Recht, in: Machacek/Pahr/Stadler (Hrsg), Grund-und Menschenrechte 3, 261 (389); Venier, ÖJZ 1994, 798 (801); s auch Lebitsch, JBl 1992, 430 (433).
EGMR 24.7.2003, 46 133/99, 48 183/99, Smirnova gegen Russland.
OGH 18.4.2000, 14 Os 38/00. S auch Reiter, ÖJZ 2007, 391 (403).
S zu diesem Fall OGH 13.6.2006, 14 Os 59/06t.
Venier, JBl 2000, 811 (812).
Stuefer/ Soyer, ÖJZ 2007, 139 (144).
Reiter, ÖJZ 2007, 391 (403).
Ainedter, Erfahrungen, in: Schuppich/ Soyer (Hrsg), Haft 49 (59).
Dazu auch Burgstaller, JBl 2007, 604 (606). Er führt zum Beschleunigungsgebot aus, dass diese Jud möglich und „der Gesellschaft gegenüber verantwortbar!“ sei, weil der OGH die Feststellung einer Grundrechtsverletzung nicht eo ipso mit der Aufhebung der Haft verbinde.
Felzmann, Untersuchungshaft, in: Korinek/ Kain (Geamtred), Grundrechte 37 (40).
OGH 21.4.2005, 15 Os 36/05s, JBl 2006, 669 (671) (Felnhofer-Luksch).
Mayrhofer, FS-Miklau, 299 (310 in FN 59); Ders, ÖJZ 1994, 473 (475).
Felnhofer-Luksch, JBl 2006, 669 (671).
Karl, RZ 2007, 130 (132).
Neben dieser Rechtskraftwirkung haben sie freilich auch Orientierungswirkung für die Staaten, die an diesem Rechtsfall nicht beteiligt waren. Dazu Grabenwarter, EMRK4 § 16 Rz 2 ff; Ress, EuGRZ 1996, 350.
Okresek, in: Korinek/ Holoubek (Hrsg), Bundesverfassungsrecht, Art 46 EMRK, Rz 8.
Ausführlich dazu Grabenwarter, EMRK4 § 16 Rz 3 ff; Ress, EuGRZ 1996, 350 ff. S auch Karl, RZ 2007, 130 (132 f).
Dazu auch Reindl-Krauskopf, WK-StPO, Vor § 363a Rz 7 f.
RV 33 BlgNR 20. GP 65: Die Nichtigkeitsbeschwerde greift nicht zur Anpassung einer im Entscheidungszeitpunkt richtigen Entscheidung; sie versagt auch bei Ermessensentscheidungen, die nicht auf einer unrichtigen Rechtsansicht beruhen.
BGBl 1996/762.
RV 33 BlgNR 20. GP 65.
OGH 6.9.2007, 15 Os 135/06a; 27.9.2007, 12 Os 135/06d; 23.10.2007, 11 Os 132/06f; 23.10.2007, 11 Os 131/06h; 13.11.2007, 14 Os l40/06d; 15.11.2007, 15 Os 134/06d; 21.1.2008, 15 Os 156/07s; 19.2.2008, 14 Os 138/07m; 13.5.2008, 14 Os 57/08a; 19.6.2008, 12 Os 71/08w; 16.4.2009, 13 Os 16/09s; 24.11.2009, 11 Os 148/09p; 2.3.2010, 11 Os 119/09y; 26.5.2010, 15 Os 8/10f; 24.8.2010, 14 Os 81/10h; 24.8.2010, 14 Os 87/10s; 28.9.2010, 11 Os 117/10f; 13.10.2010, 15 Os 30/10s; 16.12.2010, 13 Os 130/10g ua.
OGH 13.5.2008, 14 Os 57/08a.
OGH 22.1.2009, 13 Os 141/07w; 16.4.2009, 13 Os 16/09s; 13.10.2009, 11 Os 101/09a; 17.8.2010, 11 Os 121/09t; 13.10.2010, 15 Os 30/10s.
Dies gilt auch für Antragsteller im selbständigen Entschädigungsverfahren gem § 8a MedienG zB OGH 26.6.2008, 15 Os 25/08b; 26.6.2008, 15 Os 41/08f = JBl 2009, 327 (Reindl-Krauskopf); 5.8.2008, 14 Os 160/07x; 21.8.2008, 15 Os 51/08a. Nicht antragslegitimiert sind außerdem Anzeiger oder Opfer einer Straftat: OGH 11.8.2010, 15 Os 65/10p; 17.8.2010, 11 Os 121/09t. S aber OGH 16.12.2010, 13 Os 130/10g.
Dies ist nicht der Fall bei einem Rechtsmittelverzicht: OGH 6.9.2007, 15 Os 135/06a.
ZB OGH 5.6.2008, 15 Os 22/08m; 19.6.2008, 12 Os 71/08w; 13.10.2009, 11 Os 106/09m.
OGH 21.1.2008, 15 Os 156/07s; 13.2.2008, 13 Os 150/07v; 27.5.2008, 11 Os 19/08s; 19.6.2008, 12 Os 71/08w; 16.12.2008, 11 Os 139/08p; 17.2.2009, 14 Os 178/08w.
OGH 23.10.2007, 11 Os 131/06h; 23.10.2007, 11 Os 132/06f.
OGH 10.3.2008, 15 Os 149/07m; 13.5.2008, 14 Os 56/08d; 19.6.2008, 12 Os 71/08w; 26.8.2008, 14 Os 60/08t; 16.12.2008, 11 Os 139/08p.
OGH 10.3.2008, 15 Os 149/07m; 26.8.2008, 14 Os 60/08t.
OGH 21.1.2008, 15 Os 117/07f.
OGH 14.1.2010, 13 Os 36/09g = JBl 2010, 396.
EGMR 19.12.1997, 26 737/95, Brualla Gómez de la Torre gegen Spanien; 2.9.1998, 26 138/95, Lauko gegen die Slowakei ua.
EGMR 26.10.2000, 30 210/96, Kudla gegen Polen = ÖJZ 2001/28. Krit dazu Meyer-Ladewig, NJW 2001, 2679.
Reindl-Krauskopf, JBl 2008, 130. Allgemein zum Verhältnis zwischen Art 6 und Art 13 EMRK Vospernik, ÖJZ 2001, 361. Aus der Jud zB EGMR 7.4.2005, 56 483/00, Jancikova gegen Österreich = ÖJZ 2006/3; 7.12.2006, 37 301/03, Hauser-Sporn gegen Österreich = ÖJZ 2007/8.
Bydlinski, Methodenlehre2 473; Canaris, Feststellung2 39.
Bydlinski, Methodenlehre2 473.
RV 33 BlgNR 20. GP 65.
Zu diesen Kriterien einer Lücke Bydlinski, Methodenlehre2 474.
Eine Lücke läge mE nur dann vor, wenn etwa neuerdings die Urteile des EGMR nicht nur im betreffenden Staat, sondern auch in anderen Fällen umzusetzen wären. Gegen eine Lücke auch Reindl-Krauskopf, JBl 2008, 130 ff; Dies, Grundrechtsschutz 60 f. AA Rieder, JBl 2008, 23 (28 ff).
EGMR 30.1.2001, 23 459/94, Holzinger gegen Österreich Z 2. Auch der OGH verlangt zur Rechtswegerschöpfung, dass von § 91 GOG Gebrauch gemacht wurde: OGH 5.6.2008, 15 Os 22/08m; 19.6.2008, 12 Os 71/08w.
Reindl-Krauskopf, JBl 2008, 130 (131).
Näher dazu Grabenwarter, EMRK4 § 24 Rz 161 ff.
Grabenwarter, EMRK4 § 24 Rz 171, 174.
Dies betont Rieder, JBl 2008, 23 (26).
So Siess-Scherz, Bedeutung, in: Karl (Hrsg), Gerichtshöfe 83 (89).
Näher dazu im zweiten teil b.i. St Korinek in: Korinek/ Holoubek (Hrsg) Bundesverfassungsrecht Art 92 B Vg Rz 21.
Krit auch Grabenwarter, AnwBl 2008, 490 (492); Ders, JRP 2008, 13 (14); Reindl-Krauskopf, JBl 2008, 130. Aichinger tituliert seinen Beitrag in Die Presse 2007/47/01 mit „Rechtsschützer oder Gesetzesbrecher?“
AA Rieder, JBl 2008, 23 (28 ff).
So auch Reindl-Krauskopf, JBl 2008, 130 (132).
Nach Bydlinski, Methodenlehre2 473 ist die Gesetzeslücke gegenüber dem Bereich „bloßer individueller oder kollektiver rechtspolitischer Wünsche“ abzugrenzen. S auch ReindL-Krauskopf, JBl 2008, 130.
Grabenwarter, JRP 2008, 13 (14).
In diesem Sinne auch Reindl-Krauskopf, Grundrechtsschutz 64.
Reindl-Krauskopf, Grundrechtsschutz 61 rät dazu, alle Grundrechte geltend zu machen.
Reindl-Krauskopf, JBl 2008, 130 (132).
OGH 1.4.2008, 11 Os 46/08m; 16.12.2008, 11 Os 139/08p. Entsprechendes gilt, wenn der Antragsteller eine Grundrechtsverletzung nicht begründet darlegt: OGH 1.4. 2008, 11 Os 46/08m; 5.6.2008, 15 Os 22/08m; 19.6.2008, 12 Os 71/08w; 15.12.2008, 15 Os 156/08t; 30.6.2010, 15 Os 127/09d; 17.8.2010, 11 Os 121/09t.
OGH 21.1.2008, 15 Os 117/07f; 13.2.2008, 13 Os 150/07v; 1.4.2008, 11 Os 46/08m; 8.7.2008, 14 Os 67/08x; 2.3.2010, 11 Os 119/09y; 21.4.2010, 15 Os 12/10v; 24.8. 2010, 14 Os 87/10s.
OGH 23.4.2008, 13 Os 155/07d; 5.6.2008, 15 Os 22/08m; 13.11.2008, 15 Os 113/08v; 16.12.2008, 11 Os 144/07x; 19.8.2009, 15 Os 32/09h; 17.3.2010, 15 Os 95/09y; 26.5.2010, 15 Os 8/10f; 30.6.2010, 15 Os 34/10d; 13.10.2010, 15 Os 30/10s.
S nur OGH 30.6.2010, 15 Os 127/09d; 17.8.2010, 11 Os 80/10i; 17.8.2010, 11 Os 121/09t; 28.9.2010, 11 Os 117/10f; 30.9.2010, 13 Os 63/10d ua.
Besonders häufig waren besonders anfangs die Zurückweisungen wegen Fristverletzungen: Fristverletzungen: OGH 1.8.2007, 13 Os 135/06m; 27.9.2007, 12 Os 135/06d; 13.11.2007, 14 Os l40/06d; 15.11.2007, 15 Os 134/06d; 19.2.2008, 14 Os 138/07m; 8.5.2008, 15 Os 140/07p; 13.5.2008, 14 Os 57/08a; 5.6.2008, 15 Os 72/08i. Zahlreich auch die Zurückweisungen wegen Nichterschöpfens des Rechtswegs: OGH 6.9.2007, 15 Os 135/06a; 23.10. 2007, 11 Os 132/06f; 21.1.2008, 15 Os 156/07s; 15.4.2008, 14 Os 35/08s; 27.5.2008, 11 Os 19/08s; 19.6.2008, 12 Os 71/08w. Nunmehr erfolgen Zurückweisungen häufig auch wegen Verletzung des Konkretisierungsgebots: OGH 17.2.2010, 15 Os 168/09h; 2.3.2010, 11 Os 119/09y; 30.6.2010, 15 Os 127/09d; 28.9.2010,11 Os 117/10f; 28.9.2010, 14 Os 108/10d.
OGH 21.1.2008, 15 Os 117/07f; 14.1.2010, 13 Os 36/09g.
OGH 15.5.2008, 12 Os 35/08a; 4.11.2008, 11 Os 118/08z; 13.11.2008, 15 Os 15/08g; 15.1.2009, 12 Os 160/08h; 6.10. 2009, 14 Os 75/09z. S aber OGH 16.12.2010, 13 Os 130/10g.
S oben FN 1838.
So Bertel/ Venier in ihrer zweiten Auflage zum Strafprozessrecht, Rz 662.
Dazu Linke, Grundriss 15.
Zur geschichtlichen Entwicklung der Auslieferung Lagodny, Rechtsstellung 29 ff; Linke, Grundriss 26 f.
Murschetz, Auslieferung 5.
Linke, Auslieferungsrecht 18.
Näher dazu Murschetz, Auslieferung 14 f.
ABl 2002/L 190.
BGBl I 2004/36 idF BGBl I 2007/38.
BGBl 1979/529 idF BGBl I 2007/112.
S dazu für viele Murschetz, Auslieferung (passim).
Ausführlich dazu Fuchs, JBl 2003, 405; Holley, JAP 2007/2008, 9; Medigovic, JBl 2006, 627 ff; Murschetz, Auslieferung 314 ff; Sautner, ÖJZ 2005, 328.
Sautner, ÖJZ 2005, 328 (330).
Zur Kategorisierung Lagodny, Rechtsstellung 94 ff.
Deswegen krit Vogler, Auslieferungsrecht 210 ff.
S die Stellungnahme der Regierung in EGMR 7.7.1989, 14 038/88, Soering gegen Vereinigtes Königreich Z 83 = NJW 1990, 2183.
Vogler, NJW 1994, 1433 (1436).
EGMR 7.7.1989, 14 038/88, Soering gegen Vereinigtes Königreich = NJW 1990, 2183
MwN Murschetz, Auslieferung 174.
EGMR 7.7.1989, 14 038/88, Soering gegen Vereinigtes Königreich Z 113= NJW 1990, 2183.
Burgstaller, JBl 2002, 670 (676).
Vogler, Auslieferungsrecht, 219 ff, 229 f.
Murschetz, Auslieferung 172.
Murschetz, Auslieferung 175.
S dazu RV 294 BlgNR 22. GP 33: „Die Gerichte haben neben den jeweils zur Anwendung kommenden auslieferungsrechtlichen, strafrechtlichen oder strafprozessualen Bestimmungen auch alle sich allenfalls aus der EMRK und ihren Zusatzprotokollen ergebenden Auslieferungshindernisse zu prüfen, soweit diese unter Berücksichtigung der Rechtsprechung des EGMR bei der Auslieferung zur Anwendung gelangen.“
Medigovic, JBl 2006, 627 (640); Murschetz, Auslieferung 350; Sautner, ÖJZ 2005, 328 (341).
Murschetz, Auslieferung 6 f; Trechsel, EuGRZ 1987, 69 (70).
VfSlg 16 772/2002.
OGH 30.4.2003, 13 Os 51/03; 8.7.2003, 12 Os 58/03; 22.10.2003, 13 Os 142/03; 18.11.2003, 143 Os 144/03; 11.12.2003, 12 Os 115/03.
OGH 12.6.2003, 15 Os 70/03.
§ 31 Abs 6 ARHG aF, BGBl 12004/15.
OGH 9.1.2007, 13 Os 142/06s.
OGH 21.1.2008, 15 Os 117/07f; 13.2.2008, 13 Os 150/07v. S auch OGH 8.5. 2008, 15 Os 140/07p.
OGH 15.12.1998, 11 Os 139/98 = JBl 2001, 331 (Dedeyne-Amann): Der OGH spricht hier von „zwingendem Völkerrecht“. Für Deutschland s etwa OLG Karlsruhe, Beschluss vom 14.2.2005, 1 AK 23/04 = NStZ 2005, 351 (352); BVerfGE 75, 1 ff.
Murschetz, Auslieferung 169. S auch OGH 4.6.2003, 13 Os 69/03: Der OGH prüfte das aus Art 8 EMRK erfließende Auslieferungshindernis nicht, weil es in den gegenüber Italien geltenden Auslieferungsverträgen nicht bekannt war.
Einen ebenfalls gestellten Antrag auf Entscheidung eines negativen Kompetenzkonflikts zwischen dem OLG und dem Justizministers wies der VfGH mangels Vorliegens eines solchen Konflikts zurück: VfSlg 16 810/2003.
VfSlg 16 772/2002.
Burgstaller, JBl 2002, 670 (675).
OGH 9.4.2002, 14 Os 8/02: „Ein nach § 33 ARHG gefasster Beschluss des Gerichtshofes II. Instanz erkärt die Auslieferung nur insoweit für unzulässig, als dies in Hinsicht auf konkret zu bezeichnende (vgl § 260 Abs 1 Z 1 StPO), dem Ersuchenden zugrundeliegende Handlungen des Auszuliefernden aus (jeweils) einem oder mehreren, gleichermaßen bestimmt zu nennenden Gründen geschieht, vergleichbar einem Schuldspruch, bei dem jene als erwiesen angenommenen Tatsachen, deren der Angeklagte schuldig befunden worden ist, einzelnen als strafbare Handlungen bezeichneten rechtlichen Kategorien zugeordnet werden, ohne welchen Ausspruch (§ 260 Abs 1 Z 2 StPO) kein Schuldspruch ergeht [...]. Soweit daher der Gerichtshof II. Instanz Handlungen oder Auslieferungshindernisse in seinem nach § 33 Abs 1 ARHG gefassten Beschluss nicht bedenkt, hat er die Auslieferung folgerichtig nicht für unzulässig erklärt [...]“.
Deutlicher erschließt sich die Argumentation des OGH aus der Entscheidung über die Grundrechtsbeschwerde, die Sholam W gegen den — neuen — Beschluss des OLG an den OGH erhob: OGH 9.9.2003, 14 Os 30/03. Da das OLG seine Entscheidungskompetenz überschritten habe, war — nach Auffassung des OGH — der Beschluss für den Bundesminister für Justiz nicht bindend. Da das OLG kein — anderes Auslieferungshindernis bejahte, habe es die Auslieferung „recht besehen [...] im Ergebnis für zulässig erklärt“. Näher dazu und zur Entscheidung im Einzelnen Bertel, JBl 2004, 191.
Bertel, JBl 2004, 191; Burgstaller, JBl 2002, 670 (675 f); Fuchs, JBl 2002, 641; Kommenda, Die Presse 2002/23/04. Nicht so strikt ablehnend: Hollaender, AnwBl 2003, 530. Für die Auffassung des OGH Ratz, ÖJZ 2006, 318 (322).
Diesbezüglich kann auf die Literatur verwiesen werden: S FN 1886.
VfSlg 16 772/2002.
RV 294 BlgNR 22. GP 32: „§ 33 in seiner Gesamtheit stellt nunmehr unmissverständlich außer Zweifel, dass die rechtliche Prüfung des Auslieferungsersuchens eines anderen Staates ausschließlich in die Zuständigkeit der Gerichte fällt.“
VfSlg 16 772/2002.
S aber zu Art 8 EMRK OGH 15.12.1998, 11 Os 139/98 =JBl 2001, 331 (Dedeyne-Amann).
EGMR 13.2.2001, 29 731/96, Krombach gegen Frankreich = NJW 2001, 2387.
So auch Burgstaller, JBl 2002, 670 (676).
S auch Bertel, JBl 2004, 191 (195).
BGBl 1983/297.
EGMR 28.8.1991, 12 151/86, F.C.B. gegen Italien = ÖJZ 1992/2; 12.10.1992, 14 104/88, T gegen Italien = ÖJZ 1993/13; 27.5.2004, 46 549/99, Yavuz gegen Österreich Z 45 = ÖJZ 2005/2.
EGMR 28.8.1991, 12 151/86, F.C.B. gegen Italien Z 33 = ÖJZ 1992/2 („expressly or at least in an unequivocal manner“); 23.11.1993, 14 032/88, Poitrimol gegen Frankreich Z 31 = ÖJZ 1994/29; 27.5.2004, 46 549/99, Yavuz gegen Österreich Z 45 = ÖJZ 2005/2.
EGMR 10.11.2004, 56 581/00, Sejdovic gegen Italien.
EGMR 12.10.1992, 14 104/88, T gegen Italien Z 28 = ÖJZ 1993/13; EGMR 10.11.2004, 56 581/00, Sejdovic gegen Italien.
EGMR 12.10.1992, 14 104/88, T gegen Italien Z 30 = ÖJZ 1993/13.
EGMR 28.8.1991, 12 151/86, F.C.B. gegen Italien Z 33 = ÖJZ 1992/2.
EGMR 23.11.1993, 14 032/88, Poitrimol gegen Frankreich Z 31 = ÖJZ 1994/29; 13.2.2001, 29 731/96, Krombach gegen Frankreich Z 85 = NJW 2001, 2387; 10.11. 2004 und 1.3.2006 (GK), 56 581/00, Sejdovic gegen Italien; 14.6.2001, 20 491/92, Medenica gegen die Schweiz Z 54.
EGMR 10.11.2004, 56 581/00, Sejdovic gegen Italien.
Vgl nur die Jud zu An 3 EMRK: In Auslieferungsfällen argumentieren Bf bzw Antragsteller häufig, dass ihnen durch die Auslieferung im Zielstaat eine Verletzung von Art 3 EMRK drohe. Dies ist nach st Rsp dann der Fall, wenn die betroffene Person im Zielstaat einer Strafe ausgesetzt wird, welche die Schwelle zur unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung erreicht: OGH 13.2.2008, 13 Os 150/07v; 1.4.2008, 11 Os 46/08m; 8.7. 2008, 14 Os 67/08x. EGMR 20.3.1991, 15 576/89, Cruz Varas ua gegen Schweden = ÖJZ 1991/13; 30.10.1991, 13 163/87 ua, Vilvarajah ua gegen Vereinigtes Königreich = ÖJZ 1992/13; 15.2.2000, 46 553/99, S. C. C. gegen Schweden = ÖJZ 2000/18 (zur Abschiebung); 20.2.2007, 35 865/03, Al-Moayad gegen Deutschland = NVwZ 2008, 761. Allerdings reicht die Möglichkeit einer solchen Misshandlung für sich noch nicht aus, sondern es muss ein konkretes Risiko bestehen, dass die Person einer Art 3 EMRK widersprechenden Behandlung ausgesetzt sein werde; dies muss anhand stichhaltiger Gründe („substantial grounds“) belegbar sein: OGH 13.2.2008, 13 Os 150/07v. S auch OGH 1.4.2008, 11 Os 46/08m. EGMR 20.3.1991, 15 576/89, Cruz Varas ua gegen Schweden = ÖJZ 1991/13: Darin führte der EGMR aus, es müsse Grund zur Annahme besehen, dass die Bf einer realen Gefahr ausgesetzt wären. EGMR 15.11. 1996, 22 414/93, Chahal gegen Vereinigtes Königreich Z 75 = ÖJZ 1997/20. Haftbedingungen verletzen Art 3 EMRK, wenn sie erhebliches psychisches oder physisches Leid verursachen, die Menschenwürde beeinträchtigen oder Gefühle von Demütigung und Erniedrigung erwecken: OGH 1.4.2008, 11 Os 46/08m.
S dazu den Tätigkeitsbericht des OGH für das Jahr 2009, 21 f: Von 897 Os-Sachen waren 518 Nichtigkeitsbeschwerden. (S zum Vergleich den Tätigkeitsbericht für das Jahr 2008, 15 f: Von 942 Os-Sachen waren 549 Nichtigkeitsbeschwerden.)
OGH 17.12.2003, 13 Os 151/03.
OGH 1.8.2007, 13 Os 70/07d. S auch OGH 4.11.2004, 12 Os 118/04: Die auf Z 10 gestützte „bloße Behauptung“, die Tat hätte richtiger Weise nicht als Raub, sondern als Erpressung bewertet werden müssen, verfehle die „gebotene (methodisch vertretbare) Ableitung aus dem Gesetz“. OGH 17.12.2003, 13 Os 151/03: Die „bloße (= substratlose) Behauptung“, der Angekl sei nicht oder nicht iSd herangezogenen Gesetzesstellen schuldig, lasse nicht erkennen, welchen konkreten Rechtsfehler der Bf geltend machen wolle; die Beschwerde sei damit einer inhaltlichen Erörterung nicht zugänglich.
OGH 11.2.2003, 11 Os 2/03 = JBl 2003, 884 (Bertel). Im konkreten Fall war fraglich, ob ein beliehener Unternehmer das normative Tatbestandsmerkmal des Amtsmissbrauchs erfüllt.
OGH 17.12.2003, 13 Os 151/03.
Bertel, JBl 2003, 885; Burgstaller, JBl 2004, 531 (534 f); Hollaender/Mayerhofer, ÖJZ 2005, 447 (454); Stuefer/Soyer, 2007, 139 (141).
Bertel, JBl 2003, 885.
OGH 17.12.2003, 13 Os 151/03. S auch Markel, RZ 2006, 110 (116): Die Jud verfolge „das prozessökonomische Anliegen, aufwändige und kostenintensive Gerichtstage zur öffentlichen Verhandlung von Nichtigkeitsbeschwerden vor dem OGH einzuschränken“.
Markel, RZ 2006, 110 (116); OGH 17.12.2003, 13 Os 151/03.
Burgstaller, JBl 2004, 531 (535).
S auch Bertel, JBl 2003, 884 (886).
Bertel, JBl 2003, 884 (886).
So auch Burgstaller, JBl 2004, 531 (534 f).
EGMR 10.10.2002, 38 830/97, Czekalla gegen Portugal.
Stuefer/ Soyer, ÖJZ 2007, 139 (140).
EGMR 10.10.2002, 38 830/97, Czekalla gegen Portugal Z 65.
EGMR 10.10.2002, 38 830/97, Czekalla gegen Portugal Z 60. Ebenso: EGMR 19.12.1989, 97 83/82, Kamasinski gegen Österreich Z 65; 21.4.1998, 22 600/93, Daud gegen Portugal; 27.4.2006, 30 961/03, Sannino gegen Italien; 22.3.2007, 59 519/00, Staroszczyk gegen Polen Z 122.
Auch der EGMR spricht von einer „combination of circumstances“, EGMR 10.10. 2002, 38 830/97, Czekalla gegen Portugal Z 66.
S zu dieser Frage auch OGH 7.11.2007, 13 Os 109/07i, 13 Os 110/07m = JBl 2009, 58 (Burgstaller).
Bertel, juridikum, 2004, 122 ff; Ders, AnwBl 2005, 386 (389); Ders/Venier, Strafprozessrecht4 Rz 526.
Dieser Nichtigkeitsgrund wurde mit dem StRÄG 1987 eingeführt. Schon zuvor konnte der OGH freilich entsprechende Mängel von Amts wegen aufgreifen. Es geht dabei um Umstände, die entweder zu keiner Beweisaufnahme geführt haben oder um Umstände, die im Hinblick auf die Beweiswürdigung erhebliche Bedenken aufwerfen. S dazu Markel, RZ 2006, 110 (115).
OGH 11.10.2007,15 Os 110/07a; 23.4.2009, 12 Os 96/08x.
OGH 21.4.2009, 14 Os 16/09y: Im Rahmen der Tatsachenrüge (Z 5a) sucht der Bf die tatrichterliche Beweiswürdigung „durch eigene Schlussfolgerungen aus dem Beweisverfahren unterhalb der vom geltend gemachten, formalen Nichtigkeitsgrund geforderten Erheblichkeitsschwelle zu erschüttern“. Entsprechendes gilt für Z 5: Auch hier bleibt mitunter unklar, weshalb keine offenbar unzureichende Begründung vorliegen soll.
Bertel, AnwBl 2005, 386 (389).
Markel, RZ 2006, 110 (112).
S nur VfSlg 18 768/2009; 18 847/2009; VfGH 3.9.2009, U 591/08. Jüngst: VfGH 9.10.2010, U 1231/10; 30.11.2010, U 1860/10.
Bertel, AnwBl 2005, 386 (390): Da in der Strafjustiz die Ablehnung von Rechtsmitteln mit Scheinbegründungen und frei erfundenen Formalismen nicht nur vorkomme, sondern st Rsp geworden sei, sei die Forderung nach einer Willkürbeschwerde an eine Instanz außerhalb der Strafjustiz unabweisbar.
Grabenwarter, EMRK4 § 24 Rz 149.
Dies wäre etwa dann der Fall, wenn das Gericht die Verweigerung (teil-) bedingter Strafnachsicht in offenem Verstoß gegen die verfassungsmäßig verankerte Unschuldsvermutung des Art 6 Abs 2 MRK auf die „Tatsache, dass sich der Angekl wegen dringenden Tatverdachtes nach § 75 StGB sogar in U-Haft befindet“ gründete. OGH 17.10.2000, 14 Os 100/00 = JBl 2002, 267.
OGH 17.10.2000, 14 Os 100/00.
OGH 17.10.2000, 14 Os 100/00.
OGH 17.10.2000, 14 Os 100/00.
OGH 23.7.2008, 13 Os 73/08x; 8.8.2007, 15 Os 72/07p = JBl 2007, 810. S aber OGH 3.5.2007, 12 Os 119/06a = JBl 2008, 401 (Burgstaller). Ratz, StPO-WK § 281 Rz 724: Wo es aber gleichsam zur Aufrechterhaltung der Rechtskultur klarer Worte des Höchstgerichts bedürfe, werde Nichtigkeit aus Z 11, 3. Fall zu bejahen sein.
OGH 17.10.2000, 14 Os 100/00.
Kodek, ÖJZ 2008, 216 (221).
So aber Kodek, ÖJZ 2008, 216 (221).
Dazu oben in FN 1785.
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Khakzadeh-Leiler, L. (2011). Die Grundrechte in der strafrechtlichen Judikatur. In: Die Grundrechte in der Judikatur des Obersten Gerichtshofs. Forschungen aus Staat und Recht, vol 161. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0270-1_4
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