Zusammenfassung
Demenz ist der Sammelbegriff für eine Reihe von neurodegenerativen Erkrankungen. All diese Erkrankungen schreiten über viele Jahre chronisch fort und sind unheilbar; alle beschleunigen den Tod. Ein großer Teil der Patientinnen stirbt in einem späten Stadium der Demenz, doch ist die Wahrscheinlichkeit zu sterben in jeder Phase der Erkrankung relativ hoch, da die meisten Betroffenen erst im hohen Alter erkranken.
In den vergangenen Jahren hat die Begleitung Sterbender in den Heimen einen immer höheren Stellenwert gewonnen. Nach Jahrzehnten des Totschweigens wird diesem Thema jetzt zu Recht ein wichtiger Platz unter den Aufgaben eines Heims eingeräumt. Hospizvereine, Non-Profit-Organisationen und andere Träger sind bemüht, die Defizite früherer Jahre möglichst rasch wettzumachen. Es nimmt allerdings Wunder, dass dabei nur selten explizit auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz eingegangen wird, obwohl diese mittlerweile 60 bis 80 % der Pflegeheimpatientinnen ausmachen. Demenzkranke sterben zwar nicht anders als ihre zerebral intakten Altersgenossinnen, aber sie brauchen eine andere Art der Begleitung. Ihren Bedürfnissen nach Kontakt, Nähe und Beziehung muss – abhängig von der Phase ihrer Erkrankung – anders begegnet werden.
Notes
- 1.
Österreichisch für heimtückische, bösartige Menschen.
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Kojer, M., Sramek, G., Gutenthaler, U. (2011). Sterben demenzkranke alte Menschen anders?. In: Kojer, M., Schmidl, M. (eds) Demenz und palliative Geriatrie in der Praxis. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0201-5_6
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