Zusammenfassung
Die Reflexionen über den eigenen politischen Standort heften sich bei Peter Weiss immer wieder an zwei Jahreszahlen: 1947 und 1965. Das erste Datum steht für das Verhältnis des Autors zum geteilten Deutschland; es bezieht sich auf den Aufenthalt des 30-jährigen Künstlers als Reporter der schwedischen Zeitung Stockholms Tidningen von Juni bis August 1947 in Berlin. Das zweite Datum bezeichnet die Entscheidung des inzwischen weltbekannten Dramatikers Peter Weiss für das politische Engagement. In der Retrospektive kommentiert Weiss seine Einschätzung der politischen Situation im Jahr 1947 mit den Worten:
“Nachdem der Krieg zu Ende war, hatten wir gehofft: Jetzt kommt eine neue Welt. Dieser Tag im Mai 1945 war ein Freudentaumel sondergleichen. Wir glaubten doch alle, daß jetzt endlich das Unheil zu Ende sei. Wir gingen wieder mit neuen Hoffnungen an die Arbeit. Erst 1947 in Berlin, als gerade der kalte Krieg begann, der Kapitalismus nicht abgeschafft war, wurde mir auch politisch zum ersten Mal ganz bewußt, in welche Welt wir da wieder hineingeraten sind.” (Weiss 1982:39)
“Alles, was in der Welt passiert, passiert in gewisser Weise mir selbst.”
Peter Weiss
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Müller, J. (1991). Der kosmopolitische Intellektuelle Peter Weiss. In: Literatur und Politik bei Peter Weiss. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-20504-3_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-20504-3_4
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