Zusammenfassung
Mit dem Ende der East India Company wurde auch deren zuletzt aus 15 000 Mann bestehendes Heer der britischen Regierung unterstellt. Bis 1885 wurde die Stärke der Armee auf 65 000 britische und 140 000 indische Soldaten erhöht. Nach der Pendscheh-Krise bewilligte die Regierung nochmals eine Vermehrung um 8 500 britische und 14 000 indische Truppenil). Als Kitchener nach Beendigung des Burenkrieges den Oberbefehl in Indien übernahm, fand er eine Armee von rund 23 0 000 Mann vor. Hinzukam ein Kontingent von sog. Imperial Service Troops, die von den einzelnen indischen Fürsten freiwillig unter britischer Kontrolle unterhalten wurden und im Kriegsfalle dem britischen Befehl ganz übergeben werden sollten (2).
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Anmerkungen
Zu B. I. 1. Kitcheners Pläne zur Reorganisation der indischen Armee.
Cambridge History of India, VI, S. 395 ff.
Die Imperial Service Troops waren kein großer Faktor in der indischen Militärmacht. Ihre Stärke lag etwa bei 15 000 Mann. Die Fürsten wandten im Durchschnitt nicht mehr als 5, 2 % ihrer jährlichen Einnahmen dafür auf. Im einzelnen vgl. Abstract of the Proceedings of the Council of the Governor General of India, Bd.45, S. 220.
Die folgende Darstellung stützt sich auf zwei Memoranden Kitcheners: (a) “Scheme for the Re-organisation and the Redistribution of the Army in India” und (b) “Preparation of the Army in India for War”. (C.I. D. Papers, CAB 3 8/7)
Burma wurde notdürftig dem Wehrbereich Madras angegliedert, obwohl es mit Madras geographisch nicht verbunden ist.
Ballard, Kitchener, S. 137.
Arthur, Kitchener, II, S. 140.
C.I. D. Papers, CAB 38/7. -
Diese Stationen sollten gebaut werden in Thorsappa, Mästung und Bleim Tal. (Memorandum des. I.O., ca. Januar 1908. Morley Coll., Bd. 38 d).
ebd.
“We all know that if the British soldier is not fed he won’t fight” (Kitchener an Brodrick, 16.12.04. Kitchener Papers, Bd. 22).
Roberts an Kitchener, 28.12.04. Balfour Papers. Bd. 43, Add. MS. 49725.
Das Verhältnis von hinduistischen und mohammedanischen Soldaten in der indischen Streitmacht war etwa 2:1. (Curzon an Hamilton, 27.12.00. Hamilton Coll., Bd. 18).
Kitchener an Balfour, 17.1.05. ebd., Bd. 44, Add. MS. 49726.
Schreiben der G. of I. an S. of S. for I., Nr. 148 v. 20. 10. 04. Roberts Papers, Bd. 42.
Hier ist allerdings eine einschränkende Erklärung zu machen. Kitchener hielt es anfangs nicht für notwendig, die Ansichten der Generalität formell einzuholen. Er tat das erst, als der Vizekönig ihn dazu aufforderte. Ampthill hatte aber auch dann noch starke Bedenken gegen die Art und Weise, wie Kitchener die Zustimmung der Generale erhielt. — Um Kitcheners autoritäre Führung zu charakterisieren, schilderte Ampthill dem Indienminister folgende Anekdote: Kitchener hatte beschlossen, eine neue Kavallerieuniform einzuführen. Der Form halber versammelte er die Generale und hielt ihnen folgende Ansprache: “‘Now, gentlemen, I have asked you to come here to discuss the question of the abolition of the cavalry tunic but I may as well tell you that I intend to abolish it and that I think that the opinion of anyone who wishes to retain it is not worthy of consideration. In fact if anybody told me that he thought the cavalry tunic ought to be retained I should consider seriously whether he was fit to retain his present position. Now, gentlemen, what are your opinions?’” — Das Ergebnis war, daß nur einer der Anwesenden sich gegen den Vorschlag aussprach. (Ampthill an Brodrick, 7. 12. 04. Ampthill Coll., Bd. 3 7).
Morley Coll., Bd. 38 d.
Zu B. I. 2. : Das Committee of Imperial Defence
Vgl. Young, Balfour, S. 224.
Unsigniertes (Clarkes?) Memorandum, ca. 1907. Campbell-Banner man Papers, Bd. 18, Add. MS. 41213.
Curzon charakterisierte Balfours Argumente einmal als “metaphysically beautiful”, sie hätten aber “no convection with the facts”. (Curzon an Godley, 1. 4. 03. Godley Coll., Bd. 21).
C.I.D. Papers, CAB 38/1.
Nicht zu verwechseln mit dem jenseits der Grenze gelegenen afghanischen Orte gleichen Namens!
Beresford, Russian Railways, S. 13.
Ein weiterer Nachteil der zentralasiatischen Bahn war der sandige Untergrund, der schweren Zügen nur eine geringe Geschwindigkeit erlaubte, und natürlich war die Strecke eingleisig.
“Memorandum on the Power of Russia to Operate against Northern Afghanistan”. Curzon Coll., Bd. 695.
Notiz von Sir F. Roberts v. 8.6.1891. C.I.D. Papers, CAB 38/1.
Vgl. Grenville, Salisbury and Foreign Policy, S.302.
Curzon, der zu Beginn seiner Amtszeit noch den Bau einer Eisenbahn wenigstens bis Jalalabad durchsetzen wollte, schrieb in einer Notiz v. 30. 1. 1899: “... the Amir will not live for ever, perhaps not for long; and what is impossible during his reign may be easier in that of his successor.” (Curzon Coll., Bd.33 8) — Lord Hamilton genehmigte noch im selben Jahr die Verlängerung von Peschawar bis Jamrud (ca. 20 km), verbot aber die Weiterführung der Strecke bis zur Grenze, zumal die Government of India sowohl über die Linienführung wie über den Nutzeffekt der Bahn zu keiner einheitlichen Auffassung gelangt war. (S. of S. for I. an G of I., Nr. 44, 1.9.1899. ebd.).
Bericht des W. O. v. 12. 8. 01 (“Military Needs of the Empire in a War with France and Russia”), C.I.D. Papers, CAB 38/1.
Die Verstärkung der indischen Armee um 3 0 000 Mann hatte Roberts bereits 1891 verlangt (s. Anm. 9). Die britische Regierung genehmigte die geforderten Truppen auch, doch die durch Mißernten und Epidemien verursachte schlechte Finanzlage Indiens erlaubte damals keine derartig hohen Ausgaben.
Sir W.G.Nicholson (W.O.), Sir W. Lee-Warner und Sir E. Stedman (I. O.) sollten einen Plan ausarbeiten “by which India would be able to maintain herself for some considerable time, with her own resources, even under the most unfavourable conditions likely to arise, viz. the Afghans and border tribes hostile to us and allied with Russia.” (Bericht des Ausschusses v. 24.12.01. Roberts Papers, Bd. 42).
Der Report sprach sich ferner für die Konstruktion verschiedener strategischer Grenzbahnen aus, wie sie später auch von Kitchener gefordert wurden.
“... we urge with all the earnestness at our command that we ought not to be expected to bear a charge so justified and so imposed. In our opinion India bears her full share of the Imperial burden. We maintain in this country a military force larger than would be required were it not for the possibility of war beyond our frontier with a European enemy in the interests of a larger stake even than India.” (G. of I. and S. of S. for I., Nr. 160, 21.8.02. C.I.D. Papers, CAB 38/1). — Das Argument der G. of I. stützte sich auf die Tatsache, daß Indien für die Kämpfe in Südafrika und zur Niederschlagung des Boxer-Aufstandes in China zeitweise annähernd 3 0 000 Truppen zur Verfügung stellte — die dann aber natürlich auch aus englischen Mitteln finanziert wurden.
Report des “Indian Committee” unter Vorsitz von Lord Curzon v. 6. 6. 02. ebd.
G. of I. an S. of S. for I., Nr. 160, 21.8.02. ebd.
Memorandum des W. O. v. 10.3.03. ebd., CAB 38/2.
Hamilton an Curzon, 27.3.03. Curzon Coll., Bd. 162.
C. I.D.-Sitzung v. 7.5.03. C.I.D. Papers, CAB 38/2.
Daß sich die englische Führung über die “Ergebenheit” der Inder keine Illusionen machte, zeigt ein Memorandum des Premierministers v. 30. April 1903, wo es u, a. heißt, Indien sei “at present secured from internal disturbance as much by the prestige of our arms as by the actual number of troops or the loyalty of its inhabitants. ” (ebd.)
So Hamilton an Curzon, 5.3.03. Curzon Coll., Bd. 162.- Die geschätzte Stärke der afghanischen Armee betrug maximal 100 000 Mann, wobei schon die Hilfstruppen mitberechnet waren. (Vgl. Memorandum des W.O. v. 7.4.03. C.I.D. Papers, CAB 3 8/2). — Der Emir gab dagegen 1904 eine effektive Stärke von 140 000 Mann an, (North-West Frontier Journal, Sept. 1904. Ampthill Coll., Bd. 72) und gegenüber Major Bird, dem Leibarzt Curzons, den der Vizekönig zur Behandlung einer Schußverletzung des Emirs nach Kabul entsandt hatte, sprach Ha-bibullavon 6 Millionen (!) Afghanen, die er notfalls bewaffnen könne. (Birds Tagebuch, April-Mai 1904) Curzon Coll., Bd. 295.
Memorandum Balfours v. 30.4.03. ebd.
Memorandum an Curzon und Kitchener v. 3.7.03. ebd., CAB 38/3.- Der Be-schluß, auf den besonders Lord Roberts ständig gedrängt hatte, war erst zustandegekommen, nachdem die Admiralität (Memorandum v. 12. 5. 03. ebd., CAB 38/2) nunmehr erklärt hatte, sie könne den Transport von 30 000 Soldaten mit einzeln fahrenden Schiffen — ein Konvoi hätte wegen der von der französischen Kriegsmarinedrohenden Gefahr einen Geleitschutz von 27 Kreutzern benötigt, die England im Kriege gegen Rußland und Frankreich zum Schutz seiner Handelsflotte benötigte — über wenig frequentierte Seerouten übernehmen. Hierbei wurde aber noch immer eine Verlustquote von 10 % einkalkuliert.
Memorandum von Roberts (“What Number of Troops Could be Spared for India? ”) v. 23. 3. 04. C.I.D. Papers, CAB 38/4. — Roberts schrieb dazu an Kitchener: “I am afraid you will be disappointed with the figures I have given you..., but it is better to know the worst..”(Roberts an Kitchener, 3 0.4.04. Kitchener Pappers, Bd. 28). — Es sei daran erinnert, daß die Militärs zu jenem Zeitpunkt noch mit der vereinigten Kriegsgegnerschaft Rußlands und Frankreichs zu rechnen hatten; die Entente Cordiale wurde erst am 8. April 1904 unterzeichnet.
C. I. D. -Sitzungen v. 24. 3. und 22. 6. 04. C. I. D. Papers, CAB 38/4 und CAB 38/5. Ferner Memorandum Balfours v. 22. 6. 04. Cabinet Papers, CAB 37/71.
Curzon in der C.I. D.-Sitzung v. 20.5.04. C.I.D. Papers, CAB 38/5.
Memorandum des W. O. (“Observations on the records of a War Game played at Simla, 1903”) v. 5. 5. 04. ebd. — Das War Office selbst hatte berechnet, daß Rußland innerhalb der ersten 26 Kriegsmonate 70 000 kampfbereite Truppen in Afghanistanhaben würde und daß diesen von britischer Seite 80 000 Mann an der Frontlinie Kabul-Kandahar entgegengestellt werden müßten und weitere 17 000 zur Sicherung der Verbindungswege nötig wären. (Memorandum des W.O. v. 23. 5. 03. C.I.D. Papers, CAB 38/2).
Memorandum des C.I.D. (“Demands for reinforcements in India”) v. 20. 2. 05. ebd., CAB 38/8 und C.I.D. Sitzung v. 16.11.04. ebd., CAB 38/7.
Nahm man nur die tatsächlich sofort für den Krieg in Indien einsatzfähigen Truppen (129 400 Offiziere und Mannschaften einschl. Reserven) zum Ausgangspunkt der Berechnung, so ergab sich, daß das gesamte Heimatheer nicht ausreichte, um die indische Armee gemäß den Forderungen Kitcheners zu verstärken. (Memorandum des W. O. v. 15.12.04. C.I.D. Papers, CAB 38/6).
Kitcheners “Comments on the W.O. Memoranda on the Defence of India” v. 15. 2.04. Curzon Coll., Bd. 264.
Die Forderung, auch nach dem Friedensschluß Truppen in Südafrika zu halten, ging von Milner aus. Vgl. Roberts anKitchener, 3.4.03. Kitchener Papers, Bd. 28.
Dem Ausschuß gehörten Premierminister Balfour, der Duke of Devonshire, Ko-
lonialminister Joseph Chamberlain, Kriegsminister Brodrick und Lord Hamilton an. An der Sitzung vom 3. Juli 1903, auf der über den Kostenanteil Indiens zur Stationierung der Truppen in Südafrika beraten wurde, nahm außerdem Mr. Ritchie vom I. O. teil. (Vgl. das Memorandum Brodricks v. 6. 7. 03. Cabinet Papers, CAB 37/65).
ebd.
So Godley an Curzon,. 17.7.03. Curzon Coll.. Bd. 162. 3 6) Curzon an Hamilton, 29. 7. 03. ebd.
ebd.
In der Tat erhielt die G. of I. das offizielle Telegramm Hamiltons mit der Anfrage, ob sie mit den Londoner Vorschlägen einverstanden sei, erst am 15. Juli 1903. Bereits einen Tag später wurde der Komplex im Unterhaus zur Sprache gebracht. Dabei mußte Brodrick in der Diskussion zugeben, daß die indische Regierung dem Plan noch nicht zugestimmt hatte. (Vgl. Parl. Debates, 4. Serie, Bd. 125, Sp. 908 ff).
Vgl. die Angaben Curzons, die er am 26. März 1902 im Legislative Council machte. Abstract of the Proceedings of the Council of the Governor General, Bd. 41.
G. of I. an S. of S. for I., Nr. 140, 30.7.03. Arnold-Forster Papers, Bd. 26, Add. MS. 50325.
Curzon bestritt übrigens die Theorie, daß Indien der einzige Punkt des Empire sei, für den England Truppen bereit halten müsse. Vgl. Curzon an Balfour, 31. 12. 03. Curzon Coll., Bd. 162.
Balfour an Kitchener, 3.12.03. Balfour Papers, Bd. 44, Add. MS. 49726.
Clarke an Balfour, 8.7.04. Balfour Papers, Bd. 18, Add. MS. 49700.
Godley an Curzon, 11. 1.04. Curzon Coll., Bd. 160. — Godley machte sich diese Ansicht allerdings nicht zu eigen: “I hold that it is the duty of His Majesty’ s Government and of the Government of India to do whatever is necessary, short of a bankruptcy, to enable our force in India to meet the Russians, if they do make their attack, with a reasonable prospect of success. ” (ebd.)
Brodrick an Curzon, 4.7.04. Midleton Papers, Bd. 5, Add. MS. 50076.
Die konservative Partei war in sich zerrissen, seitdem Joseph Chamberlain ein Präferenzzollsystem für die Kolonien anstrebte. Balfour bemüht sich, die Uneinigkeit der Regierung in der Öffentlichkeit nicht sichtbar werden zu lassen, indem er selbst jede klare Stellungnahme umging; trotzdem kam es im Oktober 1903 zu einer Kabinettskrise, im Verlaufe derer u.a. Lord George Hamilton zurücktrat. Vgl. dazu neuerdings Magnus, Edward VII, S.321 f.
Brodrick an Ampthill, 15. 7. 04. Amthill Coll., Bd. 2.
Memorandum Clarkes v. 24. 11. 04. Sydenham Papers, Bd. 6, Add. MS. 50836 u. Clarke an Balfour, 19.11.04. Balfour Papers, Bd. 18, Add. MS. 49700.
Clarke an Kitchener, 15.11.04. Kitchener Papers, Bd. 34.
Memorandum des I. O., undatiert (ca. Januar 1908). Morley Coll., Bd. 38(d).
Memorandum des C.I. D. v. 1.5.04. Curzon Coll., Bd. 264.
Vgl. z.B. Balfour an Esher, 6.10.06. Balfour Papers, Bd. 37, Add. MS. 49719.
Der Kriegsminister nannte als Höchstgrenze 120 000 Mann und fügte hinzu: “My impression is that (Kitchener) will then... cut his coat according to his cloth. ” (Arnold-Forster an Balfour, 17.12.04. ebd., Bd. 39, Add. MS. 49721).
Clarkes Memorandum (“The Afghanistan Problem”) v. 2 0. 3. 05. C. I. D. Papers, CAB 3 8/6. — An anderer Stelle schrieb Sir George Clarke in einem Resume über historische Angriffspläne auf Indien: “if the history of the influence upon British policy of invasion schemes is ever written, t it will be found to be a record of futility. Panic is alike the product and the parent of unreason, and the policy which has from time to time commended itself to this country can be explained only by panic.” (Memorandum v. 3.4. 07. ebd., CAB 38/13).
Von der 500 km langen Verteidigungslinie Kabul-Kandahar war Balfour inzwischen — wohl unter dem Einfluß Clarkes — stillschweigend abgekommen. Der britische Generalstab protestierte gegen diesen “Rückzug” vergebens. (Vgl. Memorandum des W. O. v. 13.7.05. ebd., CAB 38/9).
Clarke hatte ausgeführt: “The occupation of Kabul as a ‘secure base’ from which to attack now appears possible only on condition of alliance with, or the friendly cooperation of, the Afghans. ” (Memorandum v. 20. 3. 05. ebd., CAB 38/8).
Parl. Debates, 4. Serie, Bd. 146, Sp. 83.
Vgl. THE TIMES v. 15.5.05.
Vgl. THE MORNING POST v. 25. 5. 05. — Bereits am 16. 5. 05 hatte dasselbe Blatt den ungewöhnlich scharfen Les erbrief eines “Experten” veröffentlicht, in dem es u. a. hieß: “I believe that Mr. Balfour’ s speech on Imperial strategy is utter rubbish from beginning to end. It is ‘dialectical strategy’ gone mad... if his theories were adopted in an essay by a candidate for promotion to the rank of captain in any civilised army be would be rejected forthwith and made the subject of a scornful report.” Verdammungsurteile wurden auch über Balfours Äußerungen zur Heimatverteidigung gefällt. Die Bemerkung des Premierministers, die britischen Inseln seien vor einer feindlichen Invasion sicher, nannte ein militärisches Blatt “pernicious preaching”, das zudem geeignet sei, den Wehrgedanken ersterben zu lassen, und schloß daran eine allgemeine geschichtsphilosophi-sche Betrachtung: “It is a law of nature that all life can only be maintained by a struggle, and the nation which ceases to fight must soon cease to live. It is the fashion now-a-days to preach peace with its attendant blessings, and to forget that peace brings in its train luxury, indolence, decay of morals, and degeneracy of manly fibre. The horrors of war are terrible, but at their worst they are not to be compared to the moral degradation such as that which marked the later years of Imperial Rome, and which must inevitably wreck the fair fame of any nation or empire which surrenders to its blighting influence.” (“THE NAVAL AND MILITARY GAZETTE”, 20.5.05),
Memorandum Kitcheners v. 19. 7. 05. Morley Coll., Bd. 3 7 a.
Die Wahlen vom Januar 1906 brachten der Regierung eine Mehrheit von 356 (!) Sitzen im Unterhaus.
Die gleiche Ansicht vertrat Sir George Clarke und begründete sie vor allem mit den innenpolitischen Schwierigkeiten des Zarenregimes: “... Russia is most seriously in want of ready money and negociations for a large loan are in progress... The old regime seems to be doomed... As I read the signs, there seems every reason to suppose that the dangers to us, which were always from irresponsible persons carrying weight with the ruling bureaucracy, will be distinctly less than in the past.” (Clarke an Kitchener, 6.4.06. Kitchener Papers, Bd. 34).
Für Morleys Art im allgemeinen und seine Einstellung zur G. of I. im besonderen ist folgende Stelle im Protokoll der C.I.D. -Sitzung bezeichnend: “(Morley) found that the Government of India was in a state of isolation in regard to questions of international relations. He was anxious to educate the Government of India in these matters.” (C.I. D. Papers, CAB 38/11. Hervorhebung von mir.)
ebd.
C.I.D.-Sitzung v. 25.5.06. ebd.
Morley ließ in diesem Zusammenhang durchblicken, daß Kitcheners Antrag auf Verlängerung seiner Amtszeit, die 1907 ablief, von dessen “Mäßigung” abhing! Vgl. Morley an Minto, 14.9.06. Morley Coll., Bd. 1.
Dies entsprach den Vorstellungen von Grey und Haidane, die dem C.I.D. ein wissenschaftliches Gepräge geben wollten. Vgl. Esher an Balfour, 4.7.05. Balfour Papers, Bd. 37, Add. MS. 49719. — Campbell-Bannerman und Morley hatten anfangs starke, auch verfassungsrechtliche Bedenken gegen das C.I.D. Besonders Morley fürchtete, daß die Entscheidungsbefugnis des Kabinetts in unverantwortlichem Maße an einen Ausschuß abgetreten werden könnte, der vom Parlament nicht effektiv kontrolliert wurde und in dem die Militärs oft das entscheidende Wort sprachen. Im Laufe der Zeit revidierte der Indienminister aber in diesem Punkte seine Meinung.
Zu B. I. 3. Armeereformen in England
Amery, My Political Life, I, S. 198.
Midleton, Records and Reactions, S. 143 und Kluke, Heeresaufbau, S. 45.
Hamilton an Curzon, 23./24. 1.02. Curzon Coll., Bd. 161.-
I.O. an W.O. (Entwurf), undatiert (ca. Anfang April 1902). — ebd. Hamilton hatte sich bereits damit einverstanden erklärt, die für die vom 1. April 1902 an gewährte allgemeine Solderhöhung von 2 d pro Tag erforderliche Summe in Höhe von 226 000 Pfund Sterling jährlich zu zahlen. Vom gleichen Zeitpunkt fielen die aufgrund der oben genannten Bedingungen gezahlten extra 6 d pro Tag an, so daß die gesamten Mehrkosten 786 000 Pfund Sterling betrugen.
“The British soldier is absurdly overpaid in this country (where everything is so cheap...) already. It is largely because he has so much money which he does not know what to do with, that he indulges so freely in drink and whore-mongering. If you are going to give him an extra 6 d a day, I do not hesitate to say that the increase of pay will find its early correlative in increased syphillis and intoxication”. (Curzon an Godley, 13.3.03, ebd.).
Vgl. z.B. die “Army Debate” am 24. Februar 1903 im Unterhaus Parl. Debates,
Serie, Bd. 118, Sp. 739 f. -
Die Debatte zeigte auch, wie unpopulär der Kriegsminister war. Im Hinblick auf die späteren Auseinandersetzungen zwischen Curzon und Brodrick sei hier der Kommentar Lord George Hamiltons über Brodrick eingefügt: “... I cannot understand the cause of his (Brodricks) intense unpopularity. He is conscientious, able and extraordinarily industrious, and though tactless, is not discourteous; but from all sides we hear that personal dislike of him constitute a real danger to the Government.” (Hamilton an Curzon, 27.2.03. Curzon Coll., Bd. 162).
Curzon an Hamilton, 7.5.03. ebd.
Kluke, Heeresaufbau, S. 46.
Vgl. ebd., S. 3 7 ff.
Zirkular Arnold-Forsters (“Summary of the Year’s Work at the W. O. ”) v. 31.1.
Cabinet Papers, CAB 37/74.
Balfour an Roberts, 12.4.04. Balfour Papers, Bd.43, Add. MS. 49725.
Zu denjenigen, die Arnold-Forsters Pläne aus sachlichen Erwägungen ablehnten, gehörte Sir George Clarke. Dagegen beruhte der Protest im Oberhaus, der sich gegen die Absicht richtete, die tratitionsreiche Miliz in die “home service army” einzufügen, stark auf Gefühlsmomenten. Vgl. Parl. Debates, 4. Serie, Bd. 139, Sp. 45 ff. — Arnold Forsters schwere Aufgabe wurde durch seine schlechte Stellung bei Hofe nicht eben erleichtert. Dort fiel der Kriegsminister gänzlich in Ungnade, als er im Sommer 1905 einen Formfehler beging, der ihm von dem alle Fragender Etiquette stets peinlich genau beachtenden Eduard VII. und dessen intrigantem Vertrauen Lord Esher verübelt wurde. (Zu dem Vorfall vgl. Magnus, Edward VII, S. 332). Gleichzeitig wurde der Militärhaushalt Arnold-Forsters von einer Gruppe liberaler Unterhausmitglieder heftig bekämpft. Zu ihnen zählte Winston Churchill, der die Militärpolitik seiner ehemaligen konservativen Parteifreunde seit einiger Zeit schärfster Kritik unterzog. Er war es auch, der in der Beratung des Armeebudgets am 3. April 1905 eine Kürzung der Ausgaben um eine Million Pfund Sterling verlangte und dabei u.a. erklärte: “For nearly a quarter of a century we had alarms raised and a great quantity of nonsense had been poured out in regard to Russian designs in India.” (Pari. Debates, 4. Series, Bd. 144. Sp. 167).
Memorandum Brodricks “Condition of the Army”) v. 15. 5. 05. Cabinet Papers, CAB 37/76.
Arnold-Forster schlug vor, denSoldaten, die sich für 9 Jahre verpflichteten, den Extrasold bereits nach Beendigung der Grundausbildung (anstatt nach zwei Jahren) zu zahlen. (ebd.)
Clarke errechnete folgenden Fehlbestand an Infanterie in Indien für die Jahre 1906 bis 1912 (in Klammern das Gesamtdefizit, also in Indien, den Kolonien und auf den britischen Inseln): (Notiz Clarkes, ca. Nov. 1905. Balfour Papers, Bd. 20, Add. MS. 49702)
Clarke an Balfour, 5.6.05. ebd., Bd. 19, Add MS. 49701. — An Kitchener, den er für den Verzicht auf die volle Sollstärke der indischen Armee für die nächsten Jahre gewinnen wollte, schrieb Clarke, England könnte noch “einige Mann” Artillerie und ein Kavallerieregiment aussenden — “to save our faces. ” Außerdem versuchte er ihm den Gedanken mit finanziellen Erwägungen schmackhaft zu machen: durch die verringerte Truppenstärke würden Gelder frei werden, die Kitchener für andere Zwecke verwenden könnte. Dabei war zweifellos an den Reorganisationsplan des Oberkommandierenden gedacht. (Clarke an Kitchener, 14,10. 05. Kitchener Papers, Bd. 34).
Arnold-Forster an Haidane, 18.12.05. Arnold-Forster Papers, Bd. 19, Add. MS. 50553.
Vgl. Amery, My Political Life, I,S. 218. — Julian Amery war selbst Mitglied der “National Service League”.
Um die erzieherischen Ziele der Liga und die Bedeutung der Wehrkraft für die erhaltung des Empire auch im Namen der Organisation deutlich werden zu lassen, wollte Roberts ihr die Bezeichnung “The National Military Education and Imperial Defence League” geben (Memorandum von Roberts v. 3.10. 05. Balfour Papers, Bd. 43, Add. MS. 49725). Der alte Name wurde aber nicht geändert.
THE TIMES v. 2. 8. 05. Die TIMES stimmte Lord Roberts in einem Leitartikel in derselben Nummer lebhaft zu: “What harm would it do to divert some of the energies of our schoolboys from games into the path of ordered services, which would fit them in a great emergency to save the Empire? What harm would it do the classes from which officers are drawn so to modify their education and their amusements as to make them embryo officers?... No one surely can look upon the crowds of slouching figures to be seen in our streets without thinking what a pity it is that they were not taught at school to hold themselves erect. No one can consider the mental slouch of so many of his fellowbeings without regretting that they were never taught alertness and discipline. ”
Roberts an Balfour, 9.11.05. Balfour Papers, Bd. 16, Add. MS. 49698.
Clarke an Balfour, 17.8.05. ebd. Bd. 20, Add. MS. 49702.
Er willigte in die vom Premierminister vorgeschlagene offizielle Verlautbarung ein, wonach Roberts zurücktrat wegen seiner “many public engagements throughout the country in connection with his proposals for universal military training. ” (Balfour an Roberts, 1.12.05. ebd., Bd. 16, Add. MS. 49698) Da die Korrespondenz zwischen Balfour und Roberts nicht veröffentlicht wurde, blieben die Einzelheiten der Kontroverse im Dunkeln. Daß aber tiefgehende Meinungsverschiedenheiten zwischen Lord Roberts und den übrigen Angehörigen des C.I.D. über die geeignete Form des Wehrdienstes bestanden, war jedem Beobachter ersichtlich.
Dunlop, British Army, S. 254 f.
Haidane ging natürlich davon aus, daß der Hauptschutz der britischen Inseln durch die Flotte gewährleistet war.
Die Yeomanry war eine seit der Französischen Revolution bestehende, vom Landadel aufgestellte berittene Miliz für den Dienst in England. Die Volunteers waren 1858 organisiert worden und dienten ebenfalls nur der Heimatverteidigung (Küstenwacht usw.). Vgl. Maurice, Haidane, S.210 f.
ebd., S. 212.
Amery, My Political Life, I, S. 212.
Magnus, Edward VII, S. 379. — Arnold Forster hatte noch vor seinem Rücktritt im Dezember 1905 eine Erhöhung um 1 600 000 Pfund Sterling gegenüber dem Vorjahr veranschlagt. (Clarke an Balfour, 23.2.05. Balfour Papers, Bd. 20, Add. MS. 49702).
Morley an Minto, 30.4.08. Morley Coll., Bd.3.
Esher an Kitchener, 16.8.06. Kitchener Papers, Bd.33.
Zu B.I. 4: Curzon und Kitchener im Streit um die neue Militäradministration
Memorandum General Duffs v. 5. 2. 09. Kitchener Papers, Bd. 32.
Der Verfasser ist sich der verfassungsgeschichtlichen Ungenauigkeit des Terminus “Minister” für die Mitglieder des Exekutivrates bewußt, doch wird der Begriff hier mangels eines sachlich wie stilistisch geeigneten deutschen Ausdrucks für das englische “Member”gebraucht.
Vgl. Ronaldshay, Lord Curzon, II, S.110
Curzon an Kitchener, 21. 8. 00. Kitchener Papers, Bd. 26. — Da sich die Ankunft Kitcheners in Indien infolge des Burenkrieges verzögerte, wurde dieses Schreiben erst mit einem zweiten, ebenso herzlich gehaltenen Brief vom 31. März 1901 abgeschickt.
An den König schrieb Curzon unter dem Datum des 15. 10. 02: “The Viceroy is looking forward greatly to the arrival of Lord Kitchener, who is an old frined of his, and whose unrivalled experience and wonderful ability should be of inestimable service in dealing with our Indian military problems. ” (Curzon Coll., Bd. 136).
Palmer nannte den Sieger von Omdurman “Kitchener of Chaos” und wies auf seine diktatorische Herrschsucht hin. S. Ronaldshay, Lord Curzon, II, S. 250.
Brodrick an Curzon, 18.5.05. Midleton Papers, Bd. 6, Add. MS. 50077.- Lands-downe hatte aber später ebenfalls starke Vorbehalte gegenüber Kitchener. So schrieb er am 27. Mai 1905 an Balfour: “I sometimes tremble when I think of what he might do with the native army. ” (Balfour Papers, Bd. 47, Add. MS. 49729).
Curzon an Kitchener, 12. 5. 03. Kitchener Papers, Bd. 26. — An Hamilton schrieb Curzon am 14. Mai 1903: “I know... that (Kitchener) has told his friends that he intends to have no quarrel with me during my time; but he looks forward... to the time when I will go, and when he will assume in India the place which he filled in Egypt and in South Africa. ” (Curzon Coll., Bd. 162).
Kitchener an Roberts, 6.5.03. Kitchener Papers, Bd. 29.
Kitchener legte dieses Motiv dem Vizekönig offen dar. Nach der Darstellung Cur-zons erklärte er: “‘You maybe unable... to understand it, for it is all a question of military feeling and military discipline. Civilians do not have the same sensitiveness, but as Commander-in-Chief I cannot afford to have my opinions criticised, and possibly overturned, by military officers of lower rank than myself’” (Curzon an Hamilton, 21.5.03. Curzon Coll., Bd. 162) Vgl. auch oben B.I. 1, Anm. 14.
Ronaldshay, Lord Curzon, II, S. 357.
In London löste die Amtsverlängerung keineswegs allgemeine Genugtuung aus, hatte sich der Vizekönig doch schon zu oft als schwieriger und eigenwilliger Partner erwiesen. Sir Arthur Godley, der in jahrzehntelanger Arbeit im India Office zwar ein wenig Amtstubenstaub angesetzt hatte, aber darum um nichts weniger die “Stimmung” gut einschätzen konnte, Curzon und Brodrick gut kannte und im Gegensatz zum Vizekönig eine gute Menschenkenntnis besaß, machte Lord Curzon mehrmals Andeutungen, daß eine baldige Rückkehr nach England in seinem eigenen Interesse läge. Als Curzon darauf emphatisch antwortete, die Zusammenarbeit mit John St. Brodrick werde über Jahre gut gehen, die Warnungen als “mysterious hints” zurückwies und das India Office daran erinnerte “that there is a proud and sensitive nature at this end, who has no intention of being humiliated, and who has a mens conscia recti” (Curzon an Godley, 4. 1. 04. Godley Coll., Bd. 60a), da wurde der Ständige Staatssekretär deutlicher: “I cannot say that I look to the future with pleasure or confidence... As matters stand now, we have at one end of the telegraph wire a new Cabinet, whose views on various important subjects seem not to be the same as yours, and who seem to me to hold their views strongly. We have also a Council whom you may consider conservative, stick-in-the-mud, obstructive, what you please — but who are certainly in my opinion honest and patriotic men: they also differ on many subjects from your policy, both generally and in detail: and they have large constitutional powers. Lastly we have a Secretary of State of whom I need say little, for you know him well: he is perfectly loyal and friendly to you, but he forms his opinions for himself, holds them strongly, and likes to act upon them. Furthermore, all the fun-tionaires... hold firmly to the view... as to the ‘mandate’ of the Governor-General. They hold that India is ultimately governed from this country... and that the Governor-General is not only the head of the Indian Government but also the representative of His Majesty’ s Government.... At the other end of (the wire) we have a man of whom I cannot here speak freely... I believe that no one appreciates his brilliant achievements more highly than I do. But... he holds his opinions, to say the least of it, quite as strongly as the Cabinet can hold theirs: and he describes himself... as a proud and sensitive nature, who has no intention of being humiliated... ‘ ! Is it necessary for me to say more to express my uneasiness? ” (Godley an Curzon, 28. 1. 04. ebd.).
Memorandum Kitcheners v. 26.4.04. C.I.D. Papers, CAB 38/4.
Vgl. Midleton, Records and Reactions, S. 202. — Curzon protestierte auch dagegen, daß das C. I. D. die innere Verwaltung Indiens überhaupt diskutierte. Er glaubte, daßder Ausschuß “with its undefined powers and unscientific method of conducting business” dazu weder zuständig noch geeignet sei. Die indischen Interessen würden allein von Brodrick vertreten “who knows nothing about India at all. ” (Curzon an Ampthill, 23. 6. 04. Ampthill Coll., Bd. 2).
Vgl. Memorandum von Roberts, undatiert (ca. Ende 1904). Kitchener Papers, Bd. 32.
“... the Prime Minister is quite unwilling to face a Russian war with two War Offices in India. ” (Brodrick an Ampthill, 5. 8. 04. Ampthill Coll., Bd. 2).
Brodrick schlug vor, das Amt des “Military Member” abzuschaffen und dem C. -in-C. ein “Army Board” an die Seite zu stellen “who would administer the different departments with much more freedom from control than the officers who now serve under him. ” Und später, darauf zurückkommend: “I think... that something in the nature which I suggested to you... will have to be adopted if we are to keep (Kitchener), and I do not see how he and Elles are to continue to work together. ” (Brodrick an Ampthill, 5.8. und 15. 9. 04. ebd.).
Vgl. Godley an Ampthill, 5.8.04. ebd.
Lady Curzon lebte nach einer plötzlichen Erkrankung in Walmer Castle — Curzon war bei seiner Rückkehr aus Indien “Lord Warden of the Cinq Ports” geworden -wochenlang am Rande des Todes. Er selbst litt unter beinahe ständigen Rückenschmerzen, die ihn seit seiner Studienzeit in Oxford quälten und auf die Brodrick Curzons Gereiztheit und seinen Mangel an Rücksichtnahme zurückführt. Vgl. Midleton, Records and Reactions, S. 190 f.
Eine wichtige Ursache für die verschlechterten Beziehungen zum Indienminister entsprang aus Curzons Verdacht, daß ihm während der Monate April bis November 1904 absichtlich alle Informationen aus Indien vorenthalten wurden. Er konnte freilich nicht wissen, daß seine eigene Frau das I. O. gebeten hatte, den müde und abgespannt aus Indien heimgekehrten Vizekönig nach Möglichkeit mit Arbeit nicht zu belasten (Mary Curzon an Brodrick, 14.7.04. Midleton Papers, Bd. 5, Add. MS. 500 7 6). — DiePrivatbriefe zwischen Brodrick und Ampthill waren allerdings auch nicht dazu geeignet, Curzon vorgelegt zu werden. Dieser betrachtete sich weiterhin als eigentlichen Vizekönig und Lord Ampthill lediglich als seinen Statthalter und glaubte auch ein Recht auf die Einsicht der privaten Korrespondenz zwischen Ampthill und dem Minister zu haben.
Vgl. Magnus, Kitchener, S. 214.
Vorausgegangen war eine neuerliche Auseinandersetzung mit Sir E. Elles, der Kitcheners homogene Brigaden (s. oben S. 2 9) ablehnte. Ampthill an Brodrick, 28.9.04. Ampthill Coll., Bd. 37.
So Balfour an Curzon, 9.11.04. Ferner Balfour an Brodrick, 10.11.04. Balfour Papers, Bd. 39, Add. MS. 49721. — Daß es Balfour, von dem mit Recht gesagt werden kann, seine uneingestandene Devise sei gewesen: “anything for a quiet life”, allein um Zeitgewinn ging, läßt sich leicht nachweisen: Lord Curzon hatte erst eine Woche zuvor seine Auffassung nochmals unzweideutig dargelegt: der Vizekönig brauche den Rat des Military Member, im übrigen wäre die doppelte Arbeitslast für einen einzigen zu groß: “... I can well conceive that, with a strenuous, energetic, and experienced personality like that of Lord Kitchener, the change of system would have a temporary vitality. But as soon as the master-hand was withdrawn... it would break down... I do not think that, with the problem confronting us on the Indian frontier, we can afford to make these experiments.” (Notiz Curzons v. 2.11.04. Roberts Papers, Bd.42). Ebenso eindeutig hatte Kitchener seine Auffassung zu Papier gebracht: “if we go to war under the present system I can see nothing but disaster ahead. ” Und daran anschließend die wiederholte Rücktrittsdrohung: “My judgment in the matter may be entirely wrong but if it is, all I ask is that you should spare me and let me go, my health will not stand the strain much longer. ” (Kitchener an Brodrick, 9. 11. 04. Kitchener Papers, Bd. 22).
S. of S. for I. an G. of I., Nr. 153 v. 2.12.04. Cabinet Papers, CAB 37/72.
Cabinet Papers, CAB 37/77. — Zwar gab es bei Meinungsdifferenzen zwischen dem Commander-in-Chief und dem Military Member die Möglichkeit, die Streitfrage mit Zustimmung des Generalgouverneurs an den Exekutivrat zur Entscheidung zu überweisen, doch hielt Kitchener dieses Verfahren für unpraktisch, da es angeblich zu viel Zeit kostete.
Memorandum von Sir E. Elles v. 24. 1. 05. ebd.
Die Büros des C. -in-C. und des Military Member befanden sich in Kalkutta in ein und demselben Gebäude, in Simla, der Sommerresidenz der G. of I., nur 50 m voneinander entfernt.
Memorandum Curzons v. 6.2.05. ebd.
Curzon an Balfour, 30.3.05. Balfour Papers, Bd. 51, Add. MS. 49733. 2 9) Vgl. Amery, My Political Life, I, S.207.
Soschriebz.B. THE STANDARD am 22. Februar 1 905: “if there is any risk that Lord Kitchener’ s urgent scheme of defence may be vetoed or even postponed because the Viceroy’s advisers decline to find the sum required or because they object to it on other grounds, that danger must be removed by the intervention of the Home Government. As between Lord Kitchener and the Military Member of Council the nation will prefer the deliberate and considered views of the former... Mr. Brodrick has never lacked moral courage and we shall be surprised and disappointed if he fails to enforce the approval he has already given to the scheme, and to make it known that the Imperial Government intend that Lord Kitchener shall be supported in carrying to a successful conclusion the supremely important task that was entrusted to him by something like a national mandate. ” (Zitiert nach Ronaldshay, Lord Curzon. II, S.398).
Vgl. Mosley, Curzon, S. 180.
Curzon hatte sich durch sein unerschrockenes Durchgreifen und seinen Eifer, Mißstände in den britischen Garnisonen ohne Rücksicht auf Rang und Rasse aufzudecken, den Groll der Militärs zugezogen. Der Zwischenfall mit den “Ninth Lancers” erregte besonders Aufsehen: Zwei Angehörige der “Ninth Lancers”, die sich im Burenkrieg besonders ausgezeichnet hatten, schlugen einen Inder so, daß er an den Folgen der Mißhandlung starb. Der Kommandeur wollte die Angelegenheit nach erprobter Manier vertuschen. Curzon erfuhr davon, verfügte eine Bestrafung des ganzen Regiments und ließ die Rüge obendrein bekanntgeben. Der Vizekönig, der die Berechtigung der britischen Herrschaft in Indien auf die “British justice” gründete, mußte daraufhin nach seinen eigenen Worten erleben, daß “anyone who dares to touch a crack British regiment — even though it contains two murderers — is looked upon as though he had put hands on the Arch of the Covenant” (zitiert nach Mosley, Curzon, S.100). Auf dem großen Durbar, der aus Anlaß der Thronbesteigung Eduards VII. am 1. Januar 1903 in Delhi stattfand, mußte Curzon erstarrt mitansehen, wie den “Ninth Lancers” ostentativer Beifall gespendet wurde, und fortan hatte er nicht nur die Militärs, sondern auch einen großen Teil der anglo-indischen Gruppe gegen sich.
Diesem gehörten außer Brodrick an: Lord Roberts, Feldmarschall George S. White, L. Mackay (Mitglied des I. C.) General J.J. Gordon, E.F.G. Law (Mitglied des I. C.), der (4.) Marquess of Salisbury, Sir A. Godley und Sir E. Stedman (“Military Secretary” im I. O.).
Pari. Papers Cd. 2718. — Von der Empfehlung des Ausschusses wich nur Lord Roberts in einem eigenen Gutachten ab. Vgl. Minto Papers, M 895.
Vgl. u.a. Mosley, Curzon, S. 121 f.
Curzon war zwar schon 1898, ehe er nach Indien ging, auf Vorschlag des (3.) Marquess of Salisbury zu einem irischen “peer” gemacht worden (vgl. Curzon, British Government in India, II, S. 66), doch hatte nur eine begrenzte Anzahl gewählter irischer Lords einen Sitz im Oberhaus.
Curzon stellte im Mai seine wöchentliche Privatkorrespondenz mit Brodrick ein. ImNachlaß Lord Midletons findet sich für die Zeit bis zu Curzons Rückkehr aus Indien nur noch eine kurze Mitteilung von der Hand Curzons. Als Curzon Anfang Dezember in England eintraf, fuhr Brodrick, um für seine Abwesenheit beim Empfang auf dem Bahnhof Charing Cross eine — wenn auch noch so durchsichtige -Entschuldigung zu haben, an einen Ort “at some hours’ distance from London” (Brodrick an Balfour, 29.11.05. Balfour Papers, Bd. 39, Add, MS. 49721). Als am Tage nach Curzons Eintreffen das Dach des Bahnhofs zusammenbrach, bemerkte Lady Curzon: “How like St. John (Brodrick) to bring it off a day too late! ” (Godley an Minto, 15.12.05. Minto Papers, M 999). In der Folgezeit mieden die früheren Freunde einander selbst bei Veranstaltungen, die sie beide besuchten, und nahmen erst im Weltkrieg wieder Kontakt miteinander auf.
Kitchener an (Lady Salisbury?) (tel.), 7.8.05: “The only one General in India who would help to wreck Secretary of State’ s scheme has been chosen and I think now, deliberately for the purpose.” (Cabinet Papers, CAB 37/78).
Vgl. Ronaldshay, Lord Curzon, II, S.387.
Godley stellte im Sommer 1905 eine Liste von insgesamt 17 Beschwerden Curzons zusammen. Godley Coll., Bd. 60 a. — Vgl. auch Ronaldshay, Lord Curzon, II, S.240.
So empfand Curzon z. B. das Schreiben vom31. 5. 05, das Brodrick offenbar selbst verfaßt hat, als tiefe Demütigung: “... your Despatch... singled me out for invidious criticism and rejoinder, and treated the Government of which I am head with a lack of public consideration which has characterized recent utterances.” (Curzon an Brodrick, 29.7.05. tel. Cabinet Papers, CAB 37/79).- Godley gab später indirekt zu, daß das I. O. sich im Ton gegenüber dem Vizekönig vergriffen hatte, als er an Minto schrieb: “Mr. Brodrick has now taken measures to ensure that we shall return to the style of the polite letter-writer...” (Godley an Minto, 10. 11. 05. Minto Papers, M 999). — Andererseits tat Curzon Brodrick sicher Unrecht, wenn er meinte, “he (Brodrick) seems to me to derive a peculiar satisfaction from disagreeing on the majority of points to which rightly or wrongly I attach importance. ” (Curzon an Ampthill, 31. 10. 04. Ampthill Coll., Bd. 2).
Vgl. Hamilton, Reminiscences, II, S. 305.
Vgl. B. I. 2., Anm. 61 — Balfour sagte später einmal zu Morley: “‘I made two mistakes while I was Prime Minister. The first I have forgotten, and the second was allowing George Curzon to return to India for a second time.’” (Mary Minto, India, Minto and Morley, S. 115). — (Nach Hirtzel soll Balfour mit dem anderen “Fehler” die Ernennung Arnold-Forsters zum Kriegsminister — statt George Wyndhams — gemeint haben. Hirtzel Diary, Eintragung v. 22.3.07).
Balfour hatte schon am 3. November 1904 an Curzon geschrieben: “... we have sent out as Commander-in-Chief the soldier who certainly commands a greater amount of confidence than any other English General, Lord Roberts excepted... I would venture to say that if Kitchener resigned because he found it impossible to work the dual system, it would be found that the vast weight of opinion in this country would agree with him. ” (Balfour Papers, Bd. 50, Add. MS. 49732).
Winston Churchillhatte Curzon seiner Sympathie versichert: “Let me say at once how heartly and entirely I agree with you in your gallant stand against what is nothing more or less than the wholesale transference of the Government of India to the military power. ” (Churchill an Curzon, 22. 8. 05. Curzon Coll., Bd. 184).
Pari. Debates, 4. Serie, Bd. 150, Sp. 1075ff.-S. auch Ripon an Curzon, 20.9.05. Ripon Papers, Bd. 159, Add. MS. 43 639. — Zur Stellungnahme Sir Alfred Lyalls, der zu den “anti-Curzonites” zählte, in der Militärfrage aber ganz auf der Seite des Vizekönigs stand, vgl. THE TIMES v. 9. 9. 05.
Morley hatte im Oktober 1905 öffentlich erklärt: “if there is one principle more than another that has been accepted in this country since the day when Charles I lost his head, it is this — that the Civil Power shall be supreme over the military Power.” (Nach Ronaldshay, Lord Curzon, III, S.36).
Esher anKitchener, 21. 12. 05. Esher, Journals and Letters, II, S. 131; and Clarke an Kitchener, 22.12.05, Kitchener Papers, Bd.32.
Morley bezeichnete Kitchener als “a most uninteresting type”, und umgekehrt nannte Kitchener John Morley “pig-headed and dangerous”. (Magnus, Kitchener, S. 232).
“... I am not at all afraid of facing the House of Commons or the public, even if he does resign. Nor shall I be moved by a hairsbreath from what may seem the best course, by any threats of this sort. They are exactly the attempt of the military authority to over-rule the civil which public opinion here is least inclined to tolerate.” (Morley an Minto, 2.1.06. Morley Coll., Bd. 1).
Brodrick an Kitchener, 30. 8. 06. Kitchener Papers, Bd. 32.
Zum “secretary” des Army Department wurde ein Offizier namens Bayly ernannt. De Brath, der “secretary” im aufgelösten Military Department gewesen war, wurde auf Verlangen Kitcheners auf einen neuen Posten nach Aden abgeschoben. (Minto an Morley, 1. und 8.3. 06. Morley Coll., Bd. 7) — Die “secretaries” hatten insofern eine einflußreiche Stellung, als sie vom Leiter ihres Ressorts unabhängig waren und jederzeit freien Zugug zum Vizekönig hatten.
Ronaldshay, Lord Curzon, II, S.392 f. Der Vollständigkeit halber sei noch folgender Nachtrag zu obigem Kapitel angeführt: In der — bisher unbenutzten — Korrespondenz zwischen Morley und Clarke findet sich ein Brief des letzteren aus Simla — Clarke war im Oktober 1907 Gouverneur von Bombaygeworden-, indem er dem Indienminister von seiner Entdeckung berichtet, Curzon habe vor der großen Kontroverse mit Kitchener der Empfehlung eines unter General Burnett (?) tagenden Ausschusses zugestimmt “that the Military Department must be submerged.” Clarke fährt dann fort: “... the curious thing is that Lord Curzon in a forcible minute expresses complete approval. It appears that copies of this minute were in existence and Lord Curzon succeeded in suppressing all. At least no copy can now be traced at Simla.” (Clarke an Morley, undatiert, ca. Anfang Mai 1909. Morley Coll., 42). — Diese Stelle wäre kaum der Beachtung wert, wenn Clarke nicht als eine überaus redliche und ehrliche Persönlichkeit erschiene. Wenn seine Behauptungen stimmten, gewännen allerdings die Bezichtigungen Kitcheners und seiner Partei großes Gewicht, Curzon sei von egoistischen Motiven geleitet worden. Ich nehme aber an, daß Clarkes Entdeckung auf einem — freilich vorerst ungeklärten — MißVerständnis beruht; denn nicht nur, daß sich in dem sehr umfangreichen Nachlaß Curzons in der India Office Library — auch nach Aussagen von Mr. David Dilks von der London School of Economics, der an diesen Papieren seit Jahren intensiv arbeitet — kein Hinweis auf ein solches Memorandum finden läßt — und gäbe es einen, wäre er von Mos-ley, der, im Auftrage der Beaverbrook-Gruppe und im Besitz dieses Nachlasses, noch ehe er allgemein der Forschung zugänglich gemacht wurde, ein sehr kritisches Buch über Curzon verfaßt hat, hervorgehoben worden: es ist auch höchst unwahrscheinlich, daß Kitchener und seine Anhänger, wenn Curzons angebliche Zustimmung zur Abschaffung des Military Member sogar schriftlich vorgelegen haben soll, nicht davon erfahren und sich dieser wertvollen taktischen Waffe in ihrer Argumentation gegen den Vizekönig nicht bedient hätten.
Zu B. I. 5: Nationalistische Agitation und die Morley-Minto-Reformen
Curzon hatte 1901 geklagt: “How few are there who know anything or care anything about the British dominion in India, though it is the miracle of the world.” (Brief an Sir F. Younghusband v. 19. 9. 01. Zitiert nach Ronaldshay, Lord Curzon, IL S. 422).
Am 31. Mai 1882 schrieb Morley an den damaligen Gouverneur der indischen North-West-Provinces, Sir Alfred Lyall, der ihn gebeten hatte, seinen Einfluß gegen den irischen Terror geltend zu machen: “I don’t agree with you that the first duty of Governments is ‘to protect life’ — if you mean that they are to think of nothing else at the same time! Such talk is merely in principle the talk of George III and Lord North — ‘we must preserve the authority of the British Crown and Parliament; we don’t parley with rebels; let them surrender, and then we’ll see. No, said wise men like Burke, conciliate them. For my own part, like Chatham in that case, ‘I rejoice that Ireland has resisted! ‘ Our neglect has been infamous. The landlords have been as greedy and insolent a set of tyrants as ever ground the face of the poor in any country in the world. I hope that the hour of their destruction is now striking. In the face of a great issue of this sort I am not going to turn pale and run away because one or two of the common atrocities of civil war... are perpetrated. I am thouroughly glad that the French landlords were sent flying for their lives a hundred years ago, in spite of the bloodshed and injustice which marked the process.” (Zitiert in F. W. Hirsts drittem Vortrag über Morley 1928 in Boston. Morley Coll., Bd.61).
Noch 1913 schrieb Sir Guy Fleetwood-Wilson aus Indien: “... I am telling you the simple truth when I say that you are as revered in this country as is the memory of Mr. Gladstone.” (Fleetwood-Wilson an Morley, 19. 6. 1913. Fleetwood-Wilson Coll., Bd. 11).
Buchan, Minto, S. 222 f.
Morley, Recollections, II, S. 232
Fraser, India under Curzon, S. 461 f.
Curzon an Balfour, 11.12.08. Balfour Papers, Bd.51, Add. MS. 49733.
So schrieb z. B. S. H. der Maharaja Sir Prabhu Narayan Singh Bahadur von Benares am 29. Mai 1907 an Dunlop Smith, den Privatsekretär Lord Mintos: “Since some time I have been reading of the so-called unrest in India, and also watched with interest the most generous forgiveness with which His Excellency the Viceroy has so far overlooked the unpardonable conduct of the few mischievous people who have been trying to create unrest in this country...” Der Maharaja, der sich auch für die Entsendung einer pro-britischen Hindu-Delegation zum Vizekönig einsetzte, strebte gerade zu jener Zeit die Stellung eines “Ruling Chief” an! Das, India under Morley and Minto, S. 110. — (Die indischen Staaten waren Vasallen der G. of I., die ihre äußeren Angelegenheiten, einschl. derjenigen mit anderen Fürstenstaaten, führte. Die Innen-und Finanzpolitik wurde ebenfalls vom “Foreign Department” des Generalgouverneurs kontrolliert, der in jeden Staat einen sog. Residenten entsandte. Vgl. Seton, The India Office, S. 174).
Aga Khan, Memoiren, S. 145.
Salisbury an Sir Henry Stafford Northcote, 8.6.00. Zitiert nach Grenville, Salisbury and Foreign Policy, S. 295.
Diese Vorschrift, die zuletzt noch beim Besuch des Prince of Wales Ende 1905 befolgt worden war, schaffte Lord Minto ab. Vgl. Minto an Morley, 19. 12. 06. Morley Coll., Bd. 10.
“Unrest in India”. THE QUARTERLY REVIEW, Bd. 209, S. 222 f.
Minto an Morley, 13.12.05. Morley Coll., Bd. 7.
THE TRIBUNE, 9. 12. 05. Zitiert nach Das, India under Morley and Minto, S. 30.
Zu den Einzelheiten der Terrorakte vgl. neuerdings ebd., S. 104 ff.
Brief eines Inders an Minto v. 14.12.05. Minto Papers,. M 1107.
Minto an Morley, 13.12.05. Morley Coll., Bd. 7.
Curzon im House of Lords, 30.6.08. Parl. Debates, 4. Serie, Bd. 191, Sp.510.
Offenbar dachte der Abgeordnete Smeaton an die berühmte Anklage gegen Warren Hastings, als er am 31. Januar 1908 im Unterhaus erklärte: “if there was any Member of either House of Parliament who deserved impeachment, it was the late Viceroy of India, who, instead of having a seat in the House of Lords, as a member of that body, ought to be indicted at the bar of that House.” (ebd., Bd. 183. Sp. 403).
Curzon bekannte am 26. Februar 1902 im Legislative Council: “I am myself by instinct, and by conviction, an Imperialist, and I regard the British Empire not merely as a source of honourable pride to Englishmen, but as a blessing to the world.” (Abstract of the Proceedings..., Bd. 41, S. 211).
“if I thought it were all for nothing and that you and I, Englishmen and Scotchmen and Irishmen in this country, were simply writing inscriptions on the sand to be washed out by the next tide; if I felt that we were not working here for the good of India in obedience to a higher law and a nobler aim, then I would see the link that holds England and India together severed without a sigh. But it is because I believe in the future of this country and the capacity of our own race to guide it to goals that is that never hitherto attained that I keep courage and press forward.” (Rede Curzons inKalkutta, 2.2.03. Raleigh, Curzon in India, S.281).- Auch wenn man berücksichtigt, daß die Beziehungen zwischen Minto und seinem großen Vorgänger äußerst gereizt waren, dürfte das Urteil Lord Mintos über Curzons Amtszeit richtig gewesen sein: “... the mere mention of the name is a red rag to nine-tenths of the populations of India, European and Native alike.” (Minto an Morley, 2.5.07. Morley Coll., Bd. 11).
Godley an Morley, 12.5.06. Godley Coll., Bd. 8. — Nach neuester Darstellung findet sich das Wort im selben Zusammenhang zuerst in Lady Mintos Tagebuch Vgl. Wasti, Lord Minto and the Indian Nationalist Movement, S. 2.
Morley an Minto, 11.5.06. Morley Coll., Bd. 1. — Vgl. auch Nicolson, Georg V., S. 92 f.
Das arrogante, rassischem Dünkel entspringende Benehmen eines englischen Offiziers, der auf einer Eisenbahnreise einen verdienten indischen Soldaten aus dem Abteil wies, weil er Raum für sein Gepäck brauchte (Minto an Morley, 14. 11. 07. Morley Coll., Bd. 13), erzürnte den Vizekönig ebenso wie den Minister im India Office.
Morley an Minto, 19.4.06. Morley Coll., Bd. 1.
Minto an Morley, 16. 5. 07. Morley Coll., Bd. 11.
Kitchener an Minto, 12. 5. 07. Zitiert nach Das, India under Morley and Minto, S.107.
Minto an Morley, 16.5.07. Morley Coll., Bd. 11.
Das, India under Morley and Minto, S. 108 u. 74.
Vgl. Kap. B.II, 3.
Minto an Morley, 29.8.07, Morley Coll., Bd. 12.
Clarke an Morley, 14.11.07. ebd., Bd. 42.
Report of the 18th Indian Nationalist Congress, S. XXXIX. — Bis dahin gab es nur das von Curzon verwirklichte Imperial Cadet Corps, in dem eine begrenzte Zahl von Mitgliedern indischer Herrscherhäuser eine militärische Ausbildung erhielten, die sie nach erfolgreichem Abschluß im Rang den britischen Offizieren gleichstellte. Vgl. Ronaldshay, Lord Curzon, II, S. 127.
Clarke an Morley, 21. 11. 07. Morley Coll., Bd. 42.
Clarke an Morley, 10. (richtig: 8.) 11.07. ebd.
Kurz nach einem Anschlag auf das Leben des Lieutenant-Governor von Bengalen, Sir Andrew Fraser, und dem Mord an einem Polizeibeamten in Kalkutta schrieb der Vizekönig: “it is evident that here is some plot for assassination as to which we are in the dark. What I am always afraid of is... that the European population maybe panic-stricken and make an attempt to take the law into its own hand. There is already a hint of this in that wretched paper the Englishmen, suggesting organization for selfdefence.” — Später berichtete Minto, sogar englische Damen beschafften sich Revolver. (Minto an Morley, 9. u. 30.11.08. ebd., Bd. 18).-Zur Wahrung ihrer Interessen und Bekämpfung der Reformen bildete sich die “Anglo-Indian Defence Association”.
Vgl. Magnus, Kitchener, S. 234.
“It is essential that the Natives should clearly understand that any one who tries to upset our rule will be treated with the utmost vigour of the law, by no other means can our position in India be maintained.” (Roberts an Kitchener, 9. 9. 07. Kitchener Papers, Bd.28).
Vgl. Curzon im House of Lords, 30.6.08. Parl. Debates, 4. Serie, Bd. 191, Sp. 514 ff.
Keir Hardi telegraphierte während seiner Reise durch Indien im Herbst 1907 nach England, die Inder “were bound, gagged and at the mercy of the corruptest police of the world.” (Das, India under Morley and Minto, S. 85).
Beide Abgeordnete standen mit den gemäßigten Führern des Congress in Verbindung. O’Donnell schrieb am 2. März 1906 an Surendra Nath Banerjee: “Keep on agitating and do so effectively. You have the justest of causes and I hope you will make your voice heard. Everything depends on you in India and remember a Whig does nothing unless pressed.” (Zitiert ebd., S. 83).
Morley im House of Lords, 17.12.08. Parl. Debates, 4. Serie, Bd. 198. Sp. 1977.
Vgl. Das, India under Morley and Minto, bes. S. 183 ff und Wasti, Lord Minto and the India Nationalist Movement. Neuerdings auch die mir noch nicht vorgelegene Monographie von Stanley Wolpert, Morley and India, 1906–1910. University of California Press, 1967.
S. den Text bei Das, India unter Morley and Minto, S. 263 ff.
Von wem der erste Anstoß zu den Reformen erfolgte, bleibt weiterhin ungeklärt. Nach Mintos Biograph schnitt der Vizekönig die Frage der Zulassung eines indischen Member of Council bereits im März 1906 im Gespräch mit einigen Räten an. Er stieß aber auf einhelligen Widerstand und berichtete Morley kein Wort davon (Buchan, Minto, S. 231). Freilich lagen solche Reformvorschläge gleichsam in der Luft, und Morley dürfte sich schon zur gleichen Zeit wie Lord Minto mit ihnen beschäftigt haben, d.h. mehrere Monate, bevor er M’nto am 15. Juni 1906 Anweisungen gab, einige der vorgebrachten Gedanken in die Tat umzusetzen. Gokhale hatte bereits 1905 als Präsident des Congress die Aufnahme von Indern in den Exekutivrat verlangt (Gaebert, In Sachen Indien, S. 154), und in Morleys nachgelassenen Papieren findet sich der Brief eines Polizeioffiziers, der dem Minister Anfang 1906 schrieb: “... the Law Member of the Viceroy’s Council might well be a Native: he could not be less efficient than the Europeans we get.” (Morley Coll., Bd. 50).
Das, India under Morley and Minto, S. 101 u. 133 ff.
Morley an Godley, 31. 8. 06. Godley Coll., Bd. 8.
Cross, Development of Self-Government in India, S. 228.
Hirtzel Diary, Eintragung v. 27.2.08.
Vgl. Das, India under Morley and Minto, S. 260 ff.
Ripon, dem die Reformen einerseits zu konservativ waren, da sie keine Verbesserung für die indischen Bauern brachten, hatte andererseits gegen die Zulassung eines Inders zu den geheimsten Regierungsangelegenheiten starke Bedenken. Vgl. Ripon an Morley, 5.4.07. Ripon Papers, Bd. 51, Add. MS. 43541.
Morley an Godley, 25. 9. 09. Godley Coll., Bd. 8.
Im Augenblick freilich waren scheinbar alle Richtungen mit den Reformen zufrieden. Am 24. Dezember 1908 empfing der Vizekönig eine Glückwunsch-Delegation. Minto schrieb dazu: “it is the most remarkable event of my time here... All classes are represented and all shades of political opinion... The pith of the address is acceptance of responsibility to support the Government of India and to direct public opinion, whilst welcoming the reforms as an earnest attempt to ameliorate administration... The most ultra loyalists are present today with the extremest, for whom the address spoke in common.” (Minto an Morley, 24. 12. 08. Morley Coll., Bd. 18).
Archbold, Indian Constitutional History, S. 164. — Morley, der nach seinen eige-gen Worten 1908 ein parlamentarisches Regime in Indien nicht anstrebte (vgl. Parl. Debates, 4. Series, Bd. 198, Sp. 1985), lehnte die zu einer weiteren Parlamentarisierung führenden Montagu-Chelmsford-Reformen ab. S. Sir Theodor Morison an F. W. Hirst, 7.11.1928. Morley Coll., Bd. 65).
Minto schrieb am 16. Mai 1907 an Morley: “The future of British administration in India is a tremendous problem, and I agree with you that we need not covet for our descendants the position of either Secretary of State or Governor-General.” (Morley Coll., Bd. 11).
Minto an Morley, 27. 5. 08. ebd. Bd. 15.
“How should we look in the face of the civilised world if we had turned our back upon our duty and our task? How should we bear the savage stings of our own consciences, when, as assuredly we should, we heard through the dark distances the roar and scream of confusion and carnage in India?... In the interests of India, to say nothing of our own national honour, in the name of duty and of common sense, our first and commanding duty is to keep order and to quell violence among race and creed, and sternly to insist on the impartial application of rules of justice...” (Rede in Arbroath, 21.10.07. Morley, Speeches on Indian Affairs, S. 67). Und am 6. Juni 1907 im Unterhaus: “... anybody who takes part in the rule of India... if he does his duty will found himself on the assumption that the British rule will continue, ought to continue, and must continue.” (Parl. Debates, 4. Serie, Bd. 175, Sp. 886).
Minto an Morley, 11.8.07. Morley Coll., Bd. 12.
Morley an Minto, 7. 5. 08 u. 2.4.09. ebd. Bd. 3 u. 4.
Morley an Fleetwood-Wilson, 13. 1. 09. Fleetwood-Wilson Coll., Bd. 11.
Zu B. II. 1: Curzons Kurs nach dem Tode Abdur Rahmans
Durand an Abdur Rahman, 11.11.1893. Parl. Papers, Cd. 2534, S. 8 f.
Abkommen v. 12.11.1893. Aitchison, Treaties, XII, S. 256 f.
Der Hauptteil der afghanischen Armee lag im Norden und Westen des Landes, also sowohl gegen die russischen wie gegen die indischen Grenzen gerichtet. Vgl. “Rough Distribution of the Afghan Army” v. 1.4. 00. Curzon Coll., Bd. 289.
Zitiert in einem Memorandum Clarkes v. 16.7.06. C.I.D. Papers, CAB 38/12.
1885 stattete Abdur Rahman auf Einladung Lord Dufferins Indien seinen einzigen Staatsbesuch ab. Er erklärte auf dem Durbar in Rawalpindi: “... I am ready with my arms and people to render any services that may be required of me or of the Afghan nation. As the British Government has declared that it will assist me in repelling any foreign enemy, so it is right and proper that Afghanistan should unite in the firmest manner and stand side by side with the British Government.” (Zitiert bei Noyce, Afghanistan, S. 136).
Abdur Rahman, Life, II, S. 159.
Chirol, The Middle Eastern Question, S. 345.
Noch 1909 hörte ein europäischer Reisender in Afghanistan die Meinung, die Eisenbahnen würden die Lebenshaltungskosten erhöhen, da man auf dem Schienenwege das Getreide leicht exportieren könnte. Vgl. Saise, A Visit to Afghanistan, S. 10.
Abdur Rahman, Life, II, S. 209 ff.
ebd., II, S. 150.
Salisbury an Abdur Rahman, 20.9.1895. I. O., Memoranda, A 162.- Die Londoner Regierung wußte natürlich, daß der Emir, der im übrigen den mohammedanischen Agenten als Vertreter der britischen Regierung ansah, einem englischen Gesandten niemals das Agrément erteilen würde.
Abdur Rahman, Life, II, S. 142.
Im Vorwort zu “On the Indian Frontier” schrieb Curzon im Oktober 1898: “... I reiterate what I have before now expressed, viz., that my one object in writing has beenand is, with eyes fixed upon India as the centre, to preach to my countrymen the glory of their heritage, and to acquaint them with the magnitude of their burden.” (Curzon Coll., Bd. 118).
Vortrag vor der “Royal Institution of Great Britain” am 1 0. 5. 1895. ebd., Bd. 53.
Memorandum Curzons v. 7.12.1898. ebd., Bd. 523.
Abdur Rahman an Curzon, 27.9.1899. F.O. 65/1614.
Ronaldshay, Lord Curzon, II, S. 264.
Hamilton an Curzon (tel.), 20.12.1899. F.O. 65/1614.
Curzon an Hamilton (tel.), 21.12.1899, ebd.
Curzon an Hamilton (tel.), 24.3.01. Curzon Coll., Bd. 171.
Abdur Rahman an Curzon, 15.1.00. F.O. 65/1614. — Hervorhebung von mir.
Abdur Rahman an Curzon, 28.1.01. F.O. 65/1636.
Vgl. Curzon an Hamilton, 6.4.00. Hamilton Coll., Bd. 16.
Mohamed Abdul Ghani an Curzon, 16.6.01. Curzon Coll., Bd. 295.
Genaue Statistiken über die Bevölkerung Afghanistans gab es nicht. Die Engländer schätzten ihre Zahlauf 4 1/2–5 Millionen. Vgl. Imperial Gazetteer, (Afghanistan und Nepal) S. 23.
Vgl. Martin, Under the Absolute Amir, bes. S. 146 ff. — Martin war 8 Jahre am Hofe des Emirs als Ingenieur tätig und zeitweise der einzige Engländer in Kabul. -Die Ärztin Dr. Hamilton, die eine Zeitlang ebenfalls in den Diensten des Emirs stand, berichtet von einer Verurteilung zum Tode. Als dem Emir erklärt wurde, der Angeklagte sei unschuldig, antwortete er: “... if he isn’t guilty this time he’s done something else at another time. Away with him.” (THE DAILY NEWS, 12.4.1898. Curzon Coll., Bd. 283).
Der Emir war bereits am 30. 9. 01 gestorben, sein Tod wurde aber erst am 3. 10. 01 bekanntgegeben. Vgl. Curzon an Hamilton, 16.10.01. ebd., Bd.” 160.
Die TIMES schrieb: “it is fortunate for this country that the great and masterful ruler who has built up modern Afghanistan into a strong and well-governed Monarchy should have passed away at a time when the administration is in the hands of a Viceroy exceptionally familiar with the land and the people over which the late AMEER bore unquestioned sway.” (THE TIMES, 8. 10. 01). 29) Curzon an Hamilton, 9.10.01. Curzon Coll., Bd. 160.
Hamilton an Curzon (tel.), 9.10.01. ebd., Bd. 171.
Curzon an Hamilton (tel.), 12.10.01. ebd., Bd. 171; und G. of I. an S. of S. for I., Nr.27, 4.2.1891. F.O. 106/5.
Vgl. NOVOSTI v. 10.10.01 und ST. PETERSBURG VIEDOMASTI v. 17.10.01 (englische Übersetzungen in den Berichten des britischen Botschafters in Petersburg). P.O. 65/1623.
Curzon an Hamilton (tel.), 11.10.01. Curzon Coll., Bd. 171.
Curzon an Hamilton, 16.10.01. ebd., Bd. 160.
Hamilton an Curzon, 23./24. 10. 01. ebd.
Curzon an Hamilton (tel.), 1.11.01. ebd., Bd. 171. — Die Dumdum-Geschosse fanden noch in den Operationen der Engländer gegen die Mahsuds 1901/02 (vgl. oben S. 105 f) Verwendung. Eine Anordnung aus London, daß diese Munition nicht verbraucht werden dürfe, traf angeblich zu spät ein, um in diesem Falle noch befolgt werden zu können. Wenig später wurde ihr Gebrauch durch eine “Order in Council” des Exekutivrates sogar zu Übungszwecken verboten; denn ein Teil der Munition blieb immer in Händen der Soldaten und wurde dann an die Front mitgenommen, was, wie Curzon schrieb, jeder Offizier insgeheim begrüßte. Vgl. Curzon an Hamilton, 21. u. 16.1.02. ebd., Bd. 161.
Hamilton an Curzon, 7.11.01. ebd., Bd. 160.
“It is not desirable to let (Habibulla) think that we are courting him. On the contrary, he should realise that he is dependent upon us.” (Curzon an Eduard VII., 21. 11. 01. ebd., Bd. 136).
Curzon an Hamilton, 16.12.01. ebd., Bd. 160.
Abdur Rahman hatte geschrieben: “There is no doubt that Mohamedans all over the world prefer the friendship of the British Empire to that of Russia; they consider that their friendship and peace rest in being on friendly terms with Great Britain. It is for this reason, therefore, that notwithstanding the fact that they may have more causes of complaint against England than against Russia, they will never be desirous of joining hands with Russia against England, and, if they ever do so, it will be because they have been forced into it...” Und: “in any case of the breaking out of hostilities between Great Britain and Russia all the Moha-medan sovereigns and communities would support England. Firstly, on account of the free exercise of their religion which they enjoy under the rule of the Queen, and more especially because they know that they are safe from Russian persecution and tyranny only so long as there is another great Empire like England to oppose Russia in the East.” (Abdur Rahman, Life, II, S. 265 u. 268 f).
Hamilton an Curzon, 911.02. Curzon Coll., Bd. 161.
I.O., Memoranda, A 156
Curzon an Godley, 14.5.02. Godley Coll., Bd. 20.
Habibulla an Curzon, 24. 5. 02 und Curzon an Habibulla, 17. 6. 02. I.O., File 281, Bd. 7, Nr. 999. — Die in Peschawar lagernden Waffen wurden nicht ausgeliefert. Der englische Waffenhändler B. J. Guthrie und nach dessen Tod sein Sohn Thomas F. Guthrie ersuchten das I.O. in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wiederholt, beim Emir wegen der Begleichung der Rechnung vorstellig zu werden. Als die G. of I. Habibulla um Abnahme der Waffen bat, lehnte dieser die Übernahme ab. Noch 1913 war die Angelegenheit Gegenstand der Korrespondenz zwischen Lord Crewe, dem Nachfolger Morleys im Indienministerium, und Lord Hardinge, ohne daß bis dahin eine Entschädigung an die Familie Guthrie gezahlt noch der Emir nach einem erfolglosen Versuch von 1907 ein zweites Mal wegen der Begleichung der Rechnung angeschrieben worden wäre, (ebd., Nr. 2406, 2829, 979, 1272, 1810, 2237). -Was mit den Waffen schließlich geschah — die Patronen wurden von der indischen Armee übernommen -, dürften die z. Zt. (1964) noch nicht zugänglichen Akten enthalten.
Hamilton an Curzon (tel.), 30.5.02. Curzon Coll., Bd. 172. -
Notiz von Major Maconchy, 18.6.02, ebd., Bd. 295.
Curzon an Hamilton, 15.10.02. ebd., Bd. 161.
North-West Frontier Journal, Mai 1902. ebd., Bd. 335.
Der englische Waffenhändler Guthrie zahlte 5 000 Rupien an Bestechungsgeldern, um einen einzigen Brief bis zum Emir durchzubringen!
Curzon an Hamilton, (tel.), 26.11.02. Curzon Coll., Bd. 172.
Die Besetzung Kandahars hatte gegenüber der Einnahme von Kabul sowohl politische wie militärische Vorteile. Während die Einwohner der afghanischen Hauptstadt englandfeindlich waren, zählten die östlich und nördlich von Kandahar lebenden Ghilzais und Hazaras zu den Gegnern Habibullas. Außerdem hätte England mit Kandahar den Teil des Landes in der Hand gehabt, der die höchsten Steuereinnahmen erbrachte. Die militärische Position wäre ebenfalls eindeutig zugunsten Englands verändert: mit der Stellung bei Girishk am Helmand würden die britischen Truppen den einzigen Verbindungsweg zwischen Kabul und Herat kontrollieren. Hier hätte der russische Vormarsch nach der Meinung des Vizekönigs aufgehalten werden können. Curzon rechnete im übrigen darauf, daß Habibulla von seinen eigenen Leuten ermordet würde, sobald die Briten afghanisches Gebiet betraten. Vgl. Curzon an Hamilton, 13.u. 27.11.02. ebd., Bd. 161.
Curzon an Hamilton, 27.11.02. ebd.
Hamilton an Curzon, 11.12. 02. ebd.
Seiborne an Curzon. 4. 1. 03. Nach Ronaldshay, Lord Curzon, II, S. 269.
Am 26. 2. 03 führte der Abgeordnete Caine zur Thronrede aus: “I ask the Prime Minister and the Secretary of State for India if they believe that Russia has sinister designs upon India. If they do not, for what purpose do they still maintain these 3 0 000 men... (um welche die indische Armee nach der Pescheh-Krise vergrößert worden war)? If they think that Russia has sinister designs of India, how could that justify the withdrawal of these troops to distant service at a moment that would certainly be chosen by an enemy, when this country was involved in the greatest military struggle she has ever had to face since Waterloo? “(Pari. Debates, 4. Serie, Bd. 118, Sp.982).
Memorandum von Lee-Warner, 6.11.02. I.O., Memoranda, C 105.
ebd., Am 18. Dezember 1902 beriet das Kabinett ein zweites Mal über Afghanistan. Hamilton schrieb darüber: rt... the growing dislike, if not abhorrence, of any forward move, or of any action likely to entail military operations, is so strong that I really believe, if it was put to the vote, there would be a disposition to abandon all our present obligations, and to substitute nothing in their place excect an attempt to come to an understanding with Russia.” (Hamilton an Curzon, 19.12.02. Curzon Coll., Bd. 161).
Notiz Lansdowne zu Curzons Telegramm an Hamilton v. 19.12.02. F.O. 65/1655.
Hamilton an Curzon, 23. 1. 03. Curzon Coll., Bd. 162.
Hamilton an Curzon, 14. 1. 03. ebd.
Die G. of I. zahlte seit 1897 an den Emir außerdem jährlich 50 000 Rupien für den Unterhalt von Truppen in Ost-Wachan. Diese Summe bildete aber keinen Streitgegenstand.
Das Telegramm, aus dem das ersichtlich wird, blieb in der Kontroverse mit Ha-bibulla lange unberücksichtigt, bis es im Sommer 1904 als “Beweismittel” herangezogen wurde. Vgl. Ampthillan Brodrick, 17. 8. 04 mit Notiz Danes v. 13. 8. 04. Ampthill Coll., Bd. 37. — In den indischen Papieren Lord Lansdownes findet sich noch ein weiteres Dokument, das die britischen Anschauungen und Absichten von 1893 erkennen läßt: “Prima facie a payment of this kind, made as compensation for loss of territory at various points, would be regarded as an indemnity to the State, to be continued permanently, rather than as a personal solatium to the present Ruler, but it would be a serious thing to accept an unconditional obligation to pay this subsidy for all time, and, if the State were to split up into fragments, a very pretty question would arise as to the allocation of the six lakhs.” (Lansdowne an Durand (tel.), 9. 11. 1893. Lansdowne Coll., Bd. 10). Diese Vorbehalte finden sich aber in dem Durand-Abkommen selbst nicht wieder.
Hamilton an Curzon, 6. 1. 03. Curzon Coll., Bd. 162.
Curzon an Hamilton, 8. 1. 03. ebd.
Curzon an Eduard VII., 25. 12. 02 u. 15. 1.03.ebd. Bd. 136.
“Now (nach dem Durbar in Delhi v. 1. Januar 1903) you will have to tackle the Afghanistan question, and conduct of the Amir, which causes considerable anxiety to my Government. The only thing I feel sure is to endeavour, if possible, to come to a good understanding with Russia.” (Eduard VII. an Curzon, 2.1.03. ebd.).
Typisch für die Haltung des Political Committee ist die Bemerkung von S. C. Bay-ley. Er schrieb, England sei “moralisch” zur Verteidigung Afghanistans verpflichtet, fügte aber mit dem gleichen Federstrich hinzu: “I wish we were not” (I.O. Memoranda, A 159).
ebd., A 158.
Curzon an Chirol, 13.5.03. Curzon Coll., Bd. 182.
Curzon an Hamilton, 14.5.03. ebd., Bd. 162.
Hamilton an Curzon, 22.5.03. ebd.
Habibulla an Curzon, 22. 5. 03. ebd., Bd. 294.
Mr. Frank Martin an Sir Acquin Martin, 17. 3. 03. Kitchener Papers, Bd. 31.
Curzon an Habibulla, 24.7.03. I. O., Pol. Dep., File 281, Bd. 4, Nr. 1554.
Habibulla an Curzon, 19. 9, 03. ebd.
“... let me go on pegging and pegging away at the Amir as long as I am in India in order to get him down. I do not say if I did so that I should arrive at the ideal solution, but that I should come to a satisfactiory settlement with him... I have little doubt.” (Curzon an Brodrick, 28. 10. 03. Midleton Papers, Bd. 3, Add. MS. 50074).
Balfour an Brodrick, 17.12.03. I.O., File 281, Bd. 4, Nr. 1554/03
Vgl. das Schreiben Curzons an Habibulla v. 4. 2. 04 mit der vorgeschlagenen Fassung des I. O. ebd., Nr. 428.
In der Provinz Herat waren mehrere Grenzsteine zerstört worden. Während der Emir deren Wiederaufrichtung der indischen Regierung übertrug, versuchten die Russen, die Demarkierungszeichen gemeinsam mit afghanischen Beamten wiederherzustellen. Curzon, der unbedingt verhindern wollte, daß die Angelegenheit zum Anlaß der Aufnahme direkter russisch-afghanischer Beziehungen wurde (vgl. Kap. B. IV. 1), entsandte Mr. Dobbs vom britischen Generalkonsulat in Mesched nach Herat. Ehe dieser aber dort ankam, hatten russische Offiziere die Grenzsteine bereits aufgestellt, ohne afghanische Stellen einzuschalten. Der Vizekönig war nun bemüht, die Anwesenheit eines Engländers in Herat zu einer gründlichen militärischen Erkundung des gesamten Gebiets zu nutzen, und schlug daher dem Emir vor, daß Dobbs auch die übrigen Grenzsteine zwischen Zulfikar und Andkui verifiziere. Der afghanische Herrscher durchschaute natürlich Curzons wahre Absicht und lehnte das Ersuchen mit dem Hinweis auf das strenge Winterwetter ab. Vgl. ebd., Nr. 72 und Habibulla an Curzon, 26. 12. 03. Ampthill Coll., Bd. 46.- Auf Verlangen des Emirs und unter dem Druck der britischen Regierung beorderte Curzon Mr. Dobbs schließlich aus der Provinz Herat zurück.
S. of S. for I, an G. of I., Nr. 14, 18.3.04. I. O., File 281, Bd. 4, Nr. 460.
“The Afghan people cannot even walk with another person on the same path, and over one stone fight in such manner among themselves that hundreds of people are lost on both sides. When they act in this way among themselves, then how can they join the people of another nationality at the time of a fight? “(Habibulla an Curzon, 1.3.04. ebd., Nr. 672).
ebd.
Habibulla erklärte am 11. 3.04 in einem Durbar: “We ought to try to make Afghanistan like Japan, and become a strong power. We are in no way smaller then Japan, only we are deficient in taking proper measures.” (North-West Frontier Journal, März 1904. Curzon Coll., Bd. 337).
Brodrick an Curzon, 31.3.04. Midleton Papers, Bd. 4, Add. MS. 50075.
Memorandum Curzons v. 18. 7. 04. Ampthill Coll., Bd. 37.
Vgl. Brodrick an Ampthill, 22. 7. 04. ebd., Bd. 2 und das Protokoll der C. I. D. -Sitzung v. 3.8.04, C. I. D.-Papers, CAB 38/6.
Kitchener an Mullaly (tel.), 29.7.04. ebd.
Memorandum Clarkes (”Note on Afghan Armaments”) v. 2. 8. 04. Sydenham Papers, Bd. 6 Add. MS. 50836.
C. I.D. -Sitzung v. 3. 8. 04. C. I. D.-Papers, CAB 38/6.
Godley an Ampthill, 5.8.04. Ampthill Coll., Bd. 2.
Ampthill an Brodrick, 24.8.04. ebd., Bd. 37.
“The Government here, and especially the Prime Minister, are absolutely averse to any such proceeding (den Emir zu zwingen, nach Indien zu kommen) in the case of a man, who, for one open breach of treaty for which you can pull him up, has a hundred opportunities of underminig our influence, of which we cannot take notice. If he is not to be tied to us by a sense of interest, the bond will not be of a very useful character.” (Brodrick an Ampthill, 8. 9. 04. ebd., Bd. 2).
Curzon gestand das Scheitern seines Planes ein: “I am inclined to think that it will be of no use to suggest the matter again.” (Curzon an Brodrick, 1. 9. 04. Midleton Papers, Bd. 5, Add. MS. 50076).
Folgende Anekdote führt deutlich vor Augen, auf welch weichem Untergrund sogar Abdur Rahmans Regime gebaut war: Der Emir sollte wegen einer Zahnbehandlung Chloroform erhalten. Als er erfuhr, daß dies 20 Minuten Narkose bedeuten würde, befahler: “Twenty minutes... take it out without the chloroform, I could not afford to be out of the world for even twenty seconds.” (THE EMPRESS, Bd. 15, Okt. 1901. Curzon Coll., Bd. 283).
Nur Sir W. Lee-Warner teilte diese Ansicht nicht. Vgl. sein Memorandum v. 25. 7.04.I.O., Memoranda, A 161.
Einige Experten — unter ihnen Sir George Clarke — meinten, daß die russische Einnahme von Herat das Gleichgewicht der Kräfte nicht verändern würde und deshalb auch keine britische Kriegserklärung nach sich zu ziehen brauche. Clarke versprach sich von der Besetzung Herats durch die Russen sogar eben jene Besserung der britischen Beziehungen zum Emir von Afghanistan, die sonst augenscheinlich nicht zu erreichen war. Vgl. Memorandum Clarkes v. 6. 8. 04. Sydenham Papers, Bd. 6, Add. MS. 50836.
Nach Abdur Rahmans Tod hatte Curzon über den positiven Eindruck berichtet, den Habibulla 1894 auf ihn gemacht hatte, und hinzugefügt: “It was one of the reasons
that made me anxious to come out to India; for I felt that possibly my acquaintance with Afghanistan and my friendship with Habibulla might be of some service on an emergency. ” (Curzon an Hamilton, 9,10.01. Curzon Coll., Bd.160). Dem Foreign Department in Simla fiel auf, daß Habibulla ein Schreiben des Kommandanten von Kuschk, General Prialoff, das spätestens am 13. 8. 04 in Kabul eingetroffen sein mußte, erst am 8. 9. 04 nach Indien weitergesandt hatte. Aus diesem Zögern und der Tatsache, daß Nasrulla damals an der russischen Grenze weilte, schloßmanauf die Möglichkeit, der Emir könnte mit dem Gedanken einer Annäherung an Rußland gespielt haben. Daß er diese Idee wieder aufgegeben hatte, wäre dann auf den zuerst vom DAILY EXPRESS veröffentlichten und anschließend in zwei anderen, von Habibulla regelmäßig gelesenen Zeitungen abgedruckten Plan Kuropatkins aus dem Jahre 1886 über die Invasion Indiens und die darin enthaltene Geringschätzung der afghanischen Armee sowie auch auf die andauernden militärischen Erfolge der Japaner im Krieg gegen Rußland zurückzuführen. Vgl. G. of I. an I. O., 21.9.04. F.O. 106/9.-
Vgl. North-West Frontier Journal, August 1904. Ampthill Coll., Bd. 72.
Dies vermutet Brodrick in seinem Memorandum v. 12. 8. 05. Morley Coll., Bd. 37b.
Zu B. II. 2: Die Dane-Mission
Curzon nannte Dane einen “Springinsfeld”, dessen “wilde Ideen” zusätzliche Arbeit und Ungelegenheiten bereiteten: “if I had sent home all the wild suggestions that he has inserted in drafts, we should have been at war with half the powers of Asia...” (Curzon an Godley, 8.7.03. Godley Coll., Bd. 21).- Dane mußte auch deshalb als der “falsche” Mann für die Verhandlungen in Kabul erscheinen, weil er persönlich der Auffassung war, daß die mit Abdur Rahman eingegangenen Abmachungen weiterhin Gültigkeit hatten. — Positiv beurteilte Ampthill dagegen Louis Dane: er habe “an encyclopaedic head and a wonderful faculty for keeping countless and multifarious facts at his finger ends. ” (Ampthill an Curzon, 21.7.04. Ampthill Col., Bd. 37).
Es läßt etwas von der Konzentrationsfähigkeit und der enormen geistigen Kapazität Curzons ahnen, wenn man bedenkt, daß er das bis ins Detail gehende Memorandum in der Abgeschiedenheit von Walmer Castle und eben in jenen Stunden schrieb, als seine Frau buchstäblich mit dem Tode rang.
Aide Memoire Curzons v. 5. 10. 04. I. O., Memoranda, A 162.
Major Bird, Curzons Leibarzt, hatte während seines Aufenthalts in Afghanistan einen äußerst schlechten Eindruck von der Kampfbereitschaft der afghanischen Armee erhalten. Vgl. North-West Frontier Journal, Juni 1904. Ampthill Coll., Bd. 72.
Aide Memoire Curzons v. 5.10.04. I. O., Memoranda, A 162.
Brodrick on Balfour, 8.10.04. I. O., Memoranda, A 162.
“The one thing I would not do would be to lay down such conditions as would compel the Amir to make some rational use of the arms he purchases. He cannot do better.,. than hoard them till they rot in the Cabul magazines. ” (Balfour an Brod-rick, 11. /12. 10. 04. ebd.).
Memorandum von Sir W. Lee-Warner v. 15.10.04. ebd.
Memorandum Kitcheners v. 7. 10. 04 in der geänderten zweiten Fassung. Anhang zu Ampthill an Brodrick, 12. 10. 04. Ampthill Coll., Bd. 37. — Ursprünglich hatte Kitchener nicht nur verlangt, im Falle einer Ablehnung der Militärallianz durch den Emir die Integrität Afghanistans nicht mehr zu garantieren, sondern überhaupt kein Abkommen zu schließen.
Ampthill an Executive Council, ebd.
Vgl. Aide Memoire v. 21.10.04. I. O., Memoranda, A 162.- Das Schriftstück trägt das Datum vom 21. 10., obwohl es erst am 2 8. 10. 04 abgesandt wurde.
Curzons Satz: “Your attitude should be throughout that of the representative of the superior Power” wurde ersatzlos gestrichen, Vgl. ebd.
Die Beziehungen zwischen der G. of I. und dem nominell unter chinesischerOber-herrschaft stehenden Tibet waren seit Jahren gespannt. Als eine Mission unter dem Russen Dorjieff in das fremdenfeindliche Land reiste, drängte Curzon, der Tibet zum britischen Einflußgebiet rechnete und einen Vertreter in Lhasa haben wollte, auf die Entsendung einer englischen Expedition. Die Londoner Regierung lehnte das anfangs ab, ließ sich dann aber doch dazu überreden, eine Verhandlungsdelegation unter der Leitung von Sir Francis Younghusband zunächst bis Gjantse, später nach Lhasa ziehen zu lassen. Hier zwang Younghusband die tibetanische Regierung zur Unterschrift unter eine Konvention, die der ausdrücklichen Anweisung der britischen Regierung, daß keine Gesandtschaft gefordert und eine aufzuerlegende Geldbuße nur so hoch sein sollte, daß sie von den Tibetanern innerhalb von drei Jahren bezahlt werden könnte, zuwiderlief. Younghusband hatte eine finanzielle Entschädigung von 500 000 Pfund Sterling festgesetzt, die in 75 (!) Jahresraten abzutragen war. Für denselben Zeitraum sollte das Tschumbi-Tal besetzt bleiben. (Vgl. den Text der Konvention v, 7.9.04. B.D., IV, Nr. 298.) Diese Abmachungen wurden von London annulliert, die Entschädigung auf ein Drittel herabgesetzt und die Okkupation des Tschumbi-Tals auf 3 Jahre begrenzt. Hinter dieser Entscheidung stand ähnlich wie bei der afghanischen Frage der Wunsch der britischen Staatsführung, einen Zusammenstoß mit Rußland zu vermeiden. Auch war Rußland erst im Mai 1904 dem Khedivial-Dekret über die ägyptische Schuld beigetreten als Gegenleistung für die Versicherung Lord Lansdownes, daß England kein Protektorat über Tibet anstrebe; ein Arrangement, das der französische Botschafter in London, Paul Cambon, angeregt hatte. (Vgl. Lansdowne an Spring-Rice, 10.5.04. ebd., Nr. 291 und Monger, The End of Isolation, S. 161) Balfour war der Ansicht, daß man mit Rußland nur ins Reine kommen werde, wenn man die “russische Methode”, neue Gebiete zu erwerben, nicht anwende: “The only chance of any permanent arrangement with that Power (Rußland) in Central Asia depends on the mutual confidence that angagements will be adhered to, and if, as I fear, Colonel Younghusband, in acting as he has done, wished to force the hands of the Government, (whose, policy, doubtless, he disagrees with) he has inflicted upon us an injury compared with which any loss to the material interests by our Tibetan policy is absolutely insignificant.” (Balfour an Knollys, 6.10.04. Balfour Papers, Bd. 2, Add. MS. 49684).- Zum Verlauf der Tibet-Expedition, aus der Sicht Younghusbands, s. die Darstellung bei Seaver, Younghusband, S. 201 ff. Vgl. jetzt auch die noch ungedruckte Dissertation von Rosalie Prince Gates, The Tibetan Policy of George Nathaniel Curzon, Viceroy Of India, January 1899 — April 1904, December 1904 — November 1905. Duke University, Durham, North Carolina, 1965.
We want to content the Amir if we can. If we cannot the agreement is useless to us...“ (Brodrick an Ampthill, 20. 10. 04. Ampthill Coll., Bd. 2).
Curzonan Dane, 9. 12. 04. Curzon Coll., Bd. 295. — Zu Curzons Vorschlägen bzgl. Seistan vgl. oben S. 111 ff.
Curzon an Dane, 9.12.04. Curzon Coll., Bd. 295.
Ampthill an Brodrick, 9.11.04. Ampthill Coll., Bd. 3 7. — In Ampthills Protest kam das tief verwurzelte Mißtrauen gegen die Londoner Indien-Politik einmal mehr zum Vorschein: “I hope that the Cabinet and the Defence Committee will reconsider their attitude... and will pay more attention to the up-to-date views of the practical soldier on the spot and less attention to the out-of-date and stereotyped doctrines of theoretical writers of the past generations. ” (Ampthill an Brodrick, 21.11.04. ebd.).
Memorandum Clarkes v. 15.11.04. Sydenham Papers, Bd. 6, Add. MS. 50836.
Memorandum Balfours v. 30.4.04. C. I. D. Papers, CAB 38/2.
Habibulla an Dane, 11.11.04. I. O., File 281, Bd. 5, Nr. 273.
Vgl. Memorandum Habibullas an Dobbs v. 27.7.04. ebd., Bd. 4, Nr. 1609.
Ampthill an Brodrick, 21.9.04. Ampthill Coll., Bd. 37. Vgl. auch oben S. 37 f.
Curzon an Brodrick (tel.), 2012.04. Midleton Papers, Bd. 1, Add. MS. 50072.
Curzon an Brodrick (tel.), 26.2.04. ebd.
Curzon an Brodrick (tel.). 9.1.05. Curzon Coll., Bd. 175.
Der Vizekönig empfahl dem I. O., die Vorschläge des Emirs mit dem Argument abzulehnen, Mr. Dane sei für den Abschluß einer Militärkonvention nicht ermächtigt. Curzon an Brodrick (tel.), 10. 1. 05. ebd.
Brodrick an Curzon (tel.), 6, 1. 05. ebd. — Brodrick hatte der offiziellen Anweisung eine private Warnung an den Vizekönig folgen lassen: “... the feeling of the Cabinet would be that no small question should be allowed to intervene to prevent our getting a treaty... I hope Dane, whose language up to now is extremely concessive, will continue so.” (Brodrick an Curzon, 6.1.05. Midleton Papers, Bd. 6, Add. MS. 50077).
Clarke an Balfour, 17.1.05. Balfour Papers, Bd. 20, Add. MS. 49701.
Clarke an Sanderson, 17. 1. 05. Lansdowne and Sanderson Papers, Bd. 115.
I.O., File 281, Bd. 5, Nr. 311.
Unterredung Danes mit Habibulla am 1.2. 05. Simla Records, 8, Curzon Coll., Bd. 293. — Es läßt sich sogar argumentieren, daß Curzon mit der Anerkennung Habibullas als den Nachfolger von Abdur Rahman die weitere Gültigkeit der “agreements” implizierte. Auch hatte er sich bei der Wiederherstellung der Grenzdemarkierungszeichen in Herat ausdrücklich auf die alten Abmachungen berufen.
Brodrick an Curzon (tel.), 3.2.05. Curzon Coll., Bd. 175.
Vgl. Bayley (Mitglied des I. C.) an Ritchie (I. O.) 2. 2. 05. I. O., File 281, Bd. 5, Nr. 33.
Brodrick an Curzon, 3.2.05. Midleton Papers, Bd. 6, Add. MS. 50077.
Curzon an Brodrick (tel.), 10.2.05. Curzon Coll., Bd. 175.
ebd.- Welche Rolle das Prestige in Curzons politischem Leitbild spielte, zeigt eine andere Stelle aus einem privaten Brief an Brodrick: “I do not know whether you are satisfied with the position at Kabul. To me it seems a profoundly humiliating one for a great power. That our representative, sent there in order to negotiate a treaty by which this petty potentate will be the recipient of our bounty, and by which he obtains the advantages of British protection, giving practically nothing in return, should be treated as Dane has been... is, in my opinion, a spectacle neither creditable to ourselves nor capable of being tolerated. ” (Curzon an Brodrick, 12.2.05. Midleton Papers, Bd. 6. Add. MS. 50077).
Clarke an Balfour, 11.2.05. Balfour Papers, Bd. 20, Add. MS. 49701.
Notiz von Lord Roberts, 13. 2. 05. Cabinet Papers, CAB 37/74.
Notiz Godley v. 14.2.05. ebd.
Balfour schrieb in einem (nicht abgeschickten) Telegramm am 16. 2. 05: “It is not easy to imagine a greater calamity than another Afghan War. ” (ebd.).
Brodrick an Curzon (tel.), 16.2.05. Curzon Coll., Bd. 175.
Curzon an Brodrick (tel.), 18.2.05. ebd.
So Bayley in einer Notiz v. 20. 2. 05. I. O., File 281, Bd. 5, Nr. 413.
Lee-Warner in einer Notiz v. 21. 2. 05. ebd.
Brodricks Telegramm an Curzon Nr. 118 v. 21. 2. 05 (Curzon Coll., Bd. 175) wurde in Wahrheit erst am 22. 2., 2 Uhr, abgeschickt. Die ausdrückliche Anweisung an das Telegrafenamt, die Depesche zurückzudatieren, geschah offenbar in der Absicht, Curzon durch die eingetretene Verzögerung in der Antwort auf sein Telegramm v. 18. 2. keinen Vorwand zum eigenmächtigen Handel zu liefern.
Brodrick an Curzon (tel.), 7.3.05. Curzon Coll., Bd. 175.
Text s. Anhang I
Vgl. THE TIMES v. 8.5.05.
Parl. Debates, 4. Serie, Bd. 147, Sp. 562.
Curzon an Brodrick, 16.2.05. Midleton Papers, Bd. 6, Add. MS. 50077.
Curzon hatte sich gegenüber dem Premierminister für eine verfassungsrechtliche Änderung des Verhältnisses zwischen der britischen und der indischen Regierung eingesetzt: “I should be proud to be the last of those who have suffered from the exasperating checks and the occasional tyranny of the present system. ” (Curzon an Balfour, 26.1.05. Balfour Papers, Bd.43, Add. MS. 49725). Balfour dachte freilich ebensowenig wie andere britische Regierungschefs daran, die Eigenverantwortlichkeit und Entscheidungsfreiheit der Prokonsuln in Indien zu erweitern. Als er nach Curzons Rücktritt dessen Ehrung durch die sofortige Erhebung in das Oberhaus ablehnte, führte er zur Begründung u. a. aus: “It would encourage the dangerous conviction that India is not, in any direct or vital sense, subject to the control of Parliament and of the Cabinet, and that the Viceroy, if only he possesses sufficient resolution and capacity, may fearlessly pursue a policy of his own, sure that success and failure, cooperation and obstruction, will, at the termination of his office, be equally rewarded. ” (Memorandum Balfours v. 6. 9. 05. Cabinet Papers, CAB 37/79).
Außer den gelegentlichen Kommunikationen zwischen russischen und afghanischen Grenzgouverneurenunterhielt der Emir auch Verbindungen zum Sultan in Konstantinopel, wovon die G. of I. seit 1901 Kenntnis hatte. Im Sommer 1906 reiste der Türke Amis Habd, offenbar im Auftrag des Sultans, nach Kabul. Vgl. O’Connor (brit. Botschafter in der Türkei) an Grey, 25.4. 06. I.O. File 2 81, Bd. 9, Nr. 2991). Zwei Jahre später traten türkische Ärzte und Offiziere in den Dienst Afghanistans. Vgl. das Tagebuch des britischen Generalkonsuls in Mesched, Sykes, Eintragung v. 7.3.08. ebd., Nr. 3159).
Vgl. ebd., Bd. 8, Nr. 1663. — Der Emir akzeptierte nur einen sunnitischen Moslem.
G. of I. an S. of S. fori., Nr. 75, 4.5.05. ebd., Bd. 5. — Dieses wie andere polemische Schreiben wurde im Hinblick auf eine mögliche Veröffentlichung der gesamten Korrespondenz zur Dane-Mission verfaßt.
Zu B. II. 3: Habibullas Staatsbesuch in Indien
Vgl. Aga Khan, Memoiren, S. 115.
Minto an Morley, 29.3.06. Morley Coll., Bd. 7.
Vgl. Brodrick an Minto, 10. 11. 05. Minto Papers, M 999.
Minto an Habibulla, 23.11.05. I.O., Letters from India, Bd. 183, Nr. 1817.
“... I endorse what Your Excellency has written, and have full confidence that Your Excellency will be the means of improving and strengthenig the friendship between these two neighbouring Goverments, since I am confident that the present is not a time when a person can be appointed to be Governor-General of India who is not entirely wise, experienced, and a well-wisher of his Government...” (Habibulla an Minto, 10.12.05. ebd., Nr. 1938).
Minto an Morley, 13. 12. 05. Morley Coll., Bd. 7.
Minto an Morley, 29. 3. 06. ebd.
Vgl. Cambridge History of India, VI, S. 429.
Vgl. Curzon an Morley, 3. 9. 06. Morley Coll., Bd. 43 (e)
Minto an Morley, 26.9.06. ebd., Bd. 9.
Minto an Morley, 12.9.06. ebd.
Vgl. Esher, Journals and Letters, II, S. 200.
Morley an Minto, 2 9. 8. 06. Morley Coll., Bd. 1. — Morley schlug später vor, Habibulla solle ein Band der Werke von Jeremy Bentham (!) als Geschenk überreicht werden “along with the grammophones, barrel-organs, motors (= Automobile) and the other glories of civilisation. ” (Morley an Minto, 26. 9. 06. ebd.).
“... from a big point of view the Amir’s visit is full of future possibilities. There is the effect it will have on the tribes, which ought to be very great, and the effect it will have on Mohammedan feeling in India. What I feel is that as regards the Amir we are dealing with what they call in the New World a ‘ live man’. Russia at the present moment is not a ‘live man’ The advantages which we may gain in the future from present friendly negotiations with her are problematical. In the Amir we have a neighbour whose friendship is absolutely necessary to us in connection with the frontier tribes and Mohammedan influence. A neighbour whom it would be disastrous to call foul of... most important of all is the effect the Japanese successes have produced upon the Eastern mind in the direction that European armies as represented by Russia are not invincible, and that the military forces of Afghanistan need no longer fear to cross bayonets with Russian outposts. The effect of this may be that the Amir may not be inclined to sit still in the face of Russian intrigue or Russian advances, and the more he recognises us as his friend and the greater control we exercise over him, the less chance there will be of collision.” (Minto an Morley, 3. 9. 06. ebd. Hervorhebung von mir).
Minto an Morley, 28.10.06. ebd., Bd. 10.
Auf den Vorschlag, daß Habibulla den mohammedanischen Fürstenstaat Haidera-bad besuche, schrieb Morley: “I should have thought that he need not see more of a Mohametan State than is necessary, with his ideas of being King of Islam, and the like. ” (Morley an Minto, 29. 8. 06. ebd., Bd. 1).
Memorandum Clarkes (“British Policy in Relation to Afghanistan”) v. 1.10.06. C.I.D. Papers, CAB 38/12.
ebd.
Bemerkungen Eshers zu Clarkes Memorandum v. 1.10.06. C.I.D. Papers, CAB 38/12.
S. of S. for I, an G. of I., Nr. 39 v. 2.11.06. I. O., File 281, Bd. 8.
Chatelier, in: REVUE DU MONDE MUSULMAN, Bd. 8, S. 35. — Vor der Ankunft Habibullas war der im indischen Zwangsexil lebende Yakub Khan, Sher Alis drittältester Sohn, der im Jahre 1880 selbst für kurze Zeit als Prätendent des afghanischen Thrones aufgetreten war, ehe er von Abdur Rahman besiegt wurde, von der G. of I. auf eine “Vergnügungsreise” nach Japan geschickt worden. Dort wurdeer von der Polizei überwacht, da die britische Regierung fürchtete, er könnte sich heimlich nach Wladiwostok begeben, um während Habibullas Abwesenheit von Afghanistan mit russischer Unterstützung den afghanischen Thron zurückzuerobern. Vgl. Lowther (brit. Geschäftsträger in Tokio) an Grey, Nr. 3 8 v. 21.2. 07. F.O. 371/321.
Das von Morley entworfene Telegramm Eduards VII. lautete: “The news of Your Majesty’s visit to my Viceroy and Governor-General affords me great gratification as indicating the friendly relations between Your Majesty and my Government. I hope very cordially that your tour will be a pleasant relief from your cares of State.” (Morley an Minto, tel., 27.12.06. Morley Coll., Bd. 28) Später, nach einem Gespräch mit Sir Hugh Barnes, bereute Morley wieder, der Anrede “Your Majesty” zugestimmt zu haben. Vgl. Hirtzel Diary. Eintragung v. 9. 1. 07.
Minto an Morley, 2.1.07. Morley Coll., Bd. 11.
Morley an Minto (tel.), 7. 1. 07. ebd., Bd. 28. — Minto dementierte sofort die Nachricht, daß Deane vom “König von Afghanistan” gesprochen habe. Vgl. Minto an Morley (tel.), 10.1.07. ebd.
Das Programm des Staatsbesuches in Agra, Januar 1907. (Nach dem offiziellen gedruckten Programm, Richards Coll., Bd. 12).
Minto an Morley (tel.), 14.1.07. Morley Coll., Bd. 28).
Mary Minto, India, Minto and Morley, S. 78 f.
Der First Lord of the Admiralty schrieb dazu: “The ‘Diadem’ has four funnels and 9. 2 guns, and so I hope will be sufficiently impressive. ” (Tweedmouth an Morley, 8.11.06. Minto Papers, M 1000).
Zur gleichen Zeit, als Habibulla Indien besuchte, verhängte Nasrulla in Kabul grausame Strafen. So ließ er zwei Frauen die Füße abhauen, weil sie einen Fluchtversuch aus dem Harem des Emirs unternommen hatten. Mary Minto, índia, Minto and Morley, S. 90).
Morley an Campbell-Bannerman, 16.1.07. Campbell-Bannerman Papers, Bd. 18, Add. MS. 41223.
Minto an Morley, 6.2.07. Morley Coll., Bd. 11.
Kitchener berichtet über den Abschied des Emirs aus Kalkutta: “He took rather a fancy to me, and when we parted was so overcome that he could not speak, and wept on the way to the station... He insisted on dining with me the last night. Shortly after ten I said it was time for him to depart... MacMahon pulled out his watch, which the Amir immediately seized and took away from him. He said nothing would induce him to go. He would sleep here. When I told him he was upsetting all his people he said ‘I do not want them. Let them go to bed’”... (Kitchener an Lady Salisbury, ca. 16.2.07. Zitiert nach Arthur, Kitchener, II, S. 250).
Minto an Morley, 14.2.07. Morley Coll., Bd. 11.
Deane an Dunlop Smith (Privatsekretär Mintos), 16. 2. 07. ebd., Die Bemerkung soll in einem Brief Habibullas an seinen Harem enthalten gewesen sein und wurde Deane vom afghanischen Postminister (!) übermittelt.
“... it might look like making too much of (Habibulla)”. (Morley an Knollys, Privatsekretär Eduards VII., 13. 2. 07 Minto Papers, M 1007.
Hirtzel Diary. Eintragung v. 12.2.07.- Vgl. auch Parl. Debates, 4. Serie, Bd. 169, Sp. 2,
Morley an Minto, 28.2.07. Morley Coll., Bd. 2 3 8) “Afghanistan 1906–07”. Minto Papers, M 953
Der Emir begehrte u.a. die Dienste eines Eisenbahningenieurs, da er eine Bahn von Kabul nach dem ca. 65 km entfernt gelegenen Orte Ghorband bauen wollte. In Ghorband sollte Kohle gefördert werden, doch stellte sich bald heraus, daß das Kohlevorkommen den Abbau nicht lohnte. Vgl. Minto an Morley, 2 9. 5. 07. Morley Coll., Bd. 11.
Morley im House of Commons am 8. 4. 07. Vgl. Parl. Debates, 4. Serie, Bd. 172, Sp. 1398. — Curzon schrieb zu der Kostenfrage in der TIMES (v. 15. 6. 07): “If we spend upon his (des Emirs) pleasure trip a sum, which, I believe, fell very little short of that which was expended upon the Delhi Durbar, at which 100 Princes attended to celebrate the Coronation of the Sovereign, it ought not to be difficult to produce a favourable result. ” — Nach den Berechnungen der Regierung Mintos überstiegen die Ausgaben für den Durbar in Dehli am I.Januar 1903 die Kosten des Staatsbesuchs von Habibulla um ein Vielfaches. Vgl. Memorandum der G. of I. zu dieser Frage v. Juli 1907. Morley Coll., Bd. 12.
Minto an Morley, 29. 8. 07. ebd.
Zu B. III. 1: Grenzpolitik vor Curzon
Vgl. die Aufteilung bei Nevill, Campaigns on the North-West Frontier, S. 3 ff.
“Frontier and Overseas Expeditions/, I, S. VIII.
Als Gott die Welt erschuf, warf er den Abfall an die Grenze — hieß es unter den Bergvölkern der Nordwestgrenze. Davies, The Problem of the North-West Frontier, S. 1 u. 8.
Cambridge History of India, VI, S. 460.
Thornton, Sandeman, S. 64.
ebd., S. 65 ff.
“Imperial Gazatteer (Beluchistan)”, S. 61.
Alsdorf, Indien, S. 273. — Kurz vor dem Abschluß des Vertrages von Jacobabad schrieb Lord Lytton an Königin Victoria (15. 11. 187 6): “... Through the territories of (Khelat) your Majesty’s Indian Empire is most open to attack, either from the Russian army of the Caspian, or from Afghanistan, if the Amir of Kabul were to enter into any alliance hostile to us. The assured co-operation or allegiance of this State in case of war is therefore essential to our means of defence or aggression. ” (Zitiert nach Betty Balfour, The History of Lord Lytton’ s Indian Administration, S. 100),
Thornton, Sandeman, S. 181 f.
Parl. Papers, Cd. 1177, S. 124 ff.
“Frontier and Overseas Expeditions”, I, S. VIII.
Vgl. Caroe, The Pathans, S. 392.
Auf die Frage eines englischen Offiziers, auf welcher Seite die Grenzvölker in einem russisch-britischen Konflikt stehen würden, antworteten einmal einige Stammesführer: “... we would just sit here on our mountain-tops watching you both fight, until we saw one or other of you utterly defeated, then we would come down and loot the vanquished till the last mule! God is great! What a time that would be for us. ” (Pennell, Among the Wild Tribes of the Afghan Frontier, S. 60).
Davies, The Problem of the North-West Frontier, S. 51 f.
Barton, India’s North-West Frontier, S. 16 f.
Memorandum von Captain Norman v. 4. 8. 1899. Curzon Coll., Bd. 315.
Davies. The Problem of the North-West Frontier, S. 34.
Nevill, Campaigns on the North-West Frontier, S. 8. — Die strategische Bedeutung des Kuram-Gebietes erweist sich auch dadurch, daß General Roberts 187 8 den Fluß aufwärts nach Afghanistan marschierte.
ebd., S.404.
Minto fügte hinzu, dies sei “all the more lamentable because these wild men who were fighting us treat their wounded prisoners well. ” (Minto an Morley, 5. 6. 06. Morley Coll., Bd. 8).
Lyall an Morley, 31.1.06. ebd., Bd. 47.
Damals wurde sogar ein bereits gelegter Schienenstrang über den Bolan-Paß durch Belutschistan wieder demontiert. Vgl. Davies, The Problem of the Northwest Frontier, S. 16.
Die Turris gehörten der schiitischen Glaubensrichtung des Islams an und wurden daher von den orthodoxen Sunniten, zu denen außer den Afghanen der größere Teil der Grenzvölker rechnete, aufs grausamste verfolgt. Vgl. Pennell, Among the Wild Tribes of the Afghan Frontier, S. 58 f.
Cambridge History of India, VI, S. 465.
Die Stärke der auf der indischen Seite der Durand-Linie beheimateten Grenzstämme zwischen Chitral und dem Gomal betrug ca. 268 000 Krieger (davon 6 000 im Kuram-Tal), der unmittelbar auf afghanischem Territorium anschließenden nochmals 48 800. Nach dem Bericht der “North-West Frontier Arms Commission” v. 18.4.1899. Curzon Coll., Bd. 315.
Memorandum Captain Normans v. 4. 8. 1899. ebd.
Hamilton an Elgin, 23. 9. 1897. Nach Philips, The Evolution of India and Pakistan, S.467.
S. of S. for I, an G. of I., 28.1.1898. Curzon Coll., Bd. 315.
Aitchison, Treaties, XI, S. 487 f.
Cambridge History of India, VI, S. 451.
Zu B. III. 2: Curzons Konzeption
Curzon an Morley, 3.4.06. Morley Coll., Bd. 43(e)
So Sir Hugh Barnes (als Foreign Secretary) in einem Memorandum v. 16. 11. 1899. ebd.
Vgl. Davies, The Problem of the North-West Frontier, S. 104, Anm. 1.
Curzons “minute” (28 Druckseiten!) v. 27.8.00. Curzon Coll., Bd. 338.
ebd.
C. M. Rivaz, Mitglied des Executive Council, schrieb in einem Memorandum (v. 3 0. 8. 00): “The Lieutenant-Governor of the Punjab is... in a most invidious position; he has practically no independent authority in Frontier matters, but merely acts as a channel of communication between his own officers and the Government of India; at the same time, although his functions are almost entirely limited to advising, frontier affairs absorba large portion of his time which... might certainly be far more advantageously devoted to matters connected with the internal administration of his province. ” (ebd.).
S. of S. for I, an G. of I., Nr. 140, 20. 12. 00. ebd.
Vgl. Barnes an Douie (Chief Secretary to the Government of the Punjab), Nr. 201 F, 28. 1. 01. ebd. — Das Schreiben entstammte der Feder des Vizekönigs selbst.
Bereits am 12. 2. 01, ehe noch eine Antwort auf das Schreiben der G. of I. an die Pandschab-Regierung eingegangen war, gab Curzon eine Verlautbarung an die Presse heraus, daß die offiziellen Anweisungen für die Errichtung der neuen Provinz erteilt worden seien, ebd.
Douie an Barnes. Nr. 132 C, 13.2.01, ebd.
Curzon schrieb: “The phenomenon of the Lieutenant-Governor pressing upon me huge slices of his territory which I do not want to take, and of myself imploring him not unduly to mutilate his own Procince, is one of the many surprises of this somewhat difficult and anxious situation. ” (Curzon an Hamilton, 1.5. 01. Hamilton Coll., Bd. 20).
G. of I. an S. of S. for I., Nr. 124, 25.7.01. Curzon Coll., Bd. 338. — Um Verwechslungen zu vermeiden, wurden die “North-Western Provinces” (Oudh und Agra) in “United Provinces” umbenannt.
Mosley, Curzon, S. 80.
Curzons Begeisterung über Deanes Fähigkeiten (“Modest, cool, alert, well-balanced, a master of his subjects and his men, he struck me as the ideal ruler of the new Province. ” Curzon an Hamilton, 30.4.02. Curzon Coll., Bd. 161) schlug schon nach kurzer Zeit in Enttäuschung um. Der Vizekönig kritisierte besonders, daß Deane keine Eigeninitiative entfaltete und die Übernahme von Verantwortung scheute — eine aus dem Munde Curzons eigentümliche und kaum berechtigte Kritik, wenn man bedenkt, daß der Vizekönig in nicht zu übersteigendem Ausmaß die Eigenschaft hatte, alle Angelegenheiten an sich zu reißen und eigenmächtig zu entscheiden.
ImperialGazatteer. North-West Frontier Province, S. 28.
O’Dwyer, India as I knew it, S. 106.
Einen ähnlichen Vorschlag zur Errichtung einer Grenzprovinz hatte schon Lord Lytton gemacht. Vgl. Lyttons Memorandum v. 22. 4. 1877. Lytton Coll., 520/1.
Vgl. Ronaldshay, Lord Curzon, II, S. 135
Vgl. Caroe, The Pathans, S.416.
Notiz Curzons v. 30.1.1899. Curzon Coll., Bd. 338.
Order in Council v. 30. 1. 1899. ebd. — Die “Khyber Rifles” bestanden am 1.4. 01 aus 5 britischen Offizieren, 27 indischen Offizieren, 50 Mannschaften zu Pferd und 1199 zu Fuß. Vgl. “Khyber Administration Report” v. Roos-Keppel für 1900/ 01. ebd., Bd. 322.
Die Termini bezeichneten eingeborene Hilfstruppen von verschiedener Stärke. Levies: über 1 000; Border Military Police: über 3 000; Border Militia: 5 888. Nach Abstract of the Proceedings, Bd. 43. S. 554.
G. of I. an S. of S. for I., Nr. 208, 26.10.1899. Curzon Coll., Bd. 312.
Curzon an Hamilton, 6.2. 1899. Zitiert nach Ronaldshay, Lord Curzon, II, S. 41.
“I have pleasure in conveying to you, on the part of His Majesty’ s Government, their recognition of the judgment, ability, and promptitude with which your Government has taken up and dealt with these important questions” (S. of S. for I. an G. of I., Nr. 3, 4.1.00. Curzon Coll., Bd. 312).
So Davies, The Problem of the North-West Frontier, S. 123.
Das britische Weißbuch zählte allein für die Zeit vom 1. 4. -1. 7. 00 62 Übergriffe auf. Parl. Papers Cd. 1177, S. 143 ff. — Nach dem Bericht des Assistant Commissioner in Tank v. 1900 hatten die Mahsuds über die ganze Grenze solchen Terror verbreitet, daß die Bevölkerung aus Furcht vor Repressalien die Überfälle deckte und die Polizei bei der Verfolgung der Übeltäter absichtlich fehlschoß. “... the attitude of our own subjects towards the Mahsuds was due not only to fear of the tribe but also to fear of Government action. Rightly or wrongly, there was a prevalent idea that all Mahsuds were privileged persons, to offend whom would be to offend the authorities. ” (Notiz v. P. Pipon, 1.2.02. Godley Coll., Bd.20).
Anweisungen v. Merk (Commissioner, Derajat Division), 31.10.00. Parl. Papers Cd. 1177, S.202.
THE TIMES v. 17.8.01.
G. of I. an S. of S. for I., 30. 1. 02. Parl. Papers Cd. 1177, S. 156.
Hamilton an Curzon, 8.8.01, Curzon Coll., Bd. 160.
Schlußbericht Merks v. 20.3.02. Parl. Papers Cd. 1177, S. 286.
Vgl. North-West Frontier Journal, April 1902. Curzon Coll., Bd.335.
Curzon an Brodrick, 16.2.05. Midleton Papers, Bd. 6, Add. MS. 50077. — Die Anstiftung zum Mord an dem britischen Offizier Captain Harman wurde dem Mullah Powindah zur Last gelegt. Zu der inkonsistenten Politik der Briten gegenüber Powindah vgl. Caroe, The Pathans, S.410.
Curzon an Hamilton, 30. 4. 02. Curzon Coll., Bd. 161. — Im selben Brief schilderte der Vizekönig die Szene auf dem Durbar in Peschawar: “You would have enjoyed the sight: 3 000 of the most unmitigated blackguards in the world- bearded faces, wild eyes, dirty clothes — all squatting on the ground in a semi-circle, absolutely silent and motionless, save when at intervals one or another rose from his place, retired from the ring to perform his evening prayer and then returned and seated himself again.... “In front of me at the Durbar stand a number of chuprassis in scarlet livery, holding silver staves. I happened to glance towards one of these and just at that moment he fainted and collapsed on the ground in full sight of the whole Durbar. He was propped again and resumed his functions. A few moments later I turned that way to see how he was getting on: and he seized that very moment to subside again on the floor. The double collapse was attributed to the withering effect of my glance... ”
Vgl. Mary Minto, India, Minto and Morley, S. 188.
“Administration of Lord Curzon”, Curzon Coll., Bd. 244. Vgl. auch Raleigh, Lord Curzon in India (Speeches), S. 567.
Minto an Morley, 13. 3. 06. Morley Coll., Bd. 7.
Zu B. III. 3: Persien
“Along almost the entire line from the Pamir to the Caspian we have a commanding right to assist in dictating the settlement. Our interest in these regions is prior in date and superior in importance to that of Russia. We have to fear aggression: not they. A scientific frontier may be an advantage to them: it is a necessity to us. Instead of nervous anticipation of an advance which we do not mean to prevent, and petulant protests when it is accomplished, let our statesmen make up their minds what they mean to hold and what they are prepared to abandon. If we do not intend Russia to advance beyond a certain line, let us be prepared ultimately to advance up to it ourselves. Let it be clearly understood what will be a casus belli, and what not. Let a responsible Government declare: ‘ Thus far and no farther!’ Short of that point, let England and Russia, so far as possible, cooperate in the great work of subduing the East to the West. But, once it has been passed, let the F.O. clerks dry their pens, and the historical ‘Krieg mobil’ be flashed from Whitehall.” (Artikel für die NINETEENTH CENTURY REVIEW. Curzon Coll., Bd. 19).
Zitiert nach Ronaldshay, Lord Curzon, II, S. 308.
ebd.
Curzon bezifferte den jährlichen britischen Handel mit Persien nach einer Schätzung des englischen Gesandten in Teheran mit 3,5 Millionen Pfund Sterling. Vgl. G. of I. an S. of S. for I., 21. 9. 1899. Philips, The Evolution of India and Pakistan, S. 468.- Die Zahlen für 1901/02 ergeben ein differenzierteres Bild. Sie zeigen deutlich das britische Übergewicht im Süden und die russische Vorrangstellung im Norden. Insgesamt ergibt sich dabei noch immer ein beträchtlicher Vorsprung für England (Angaben alle in Pfund Sterling): (“Summary of Principal Events... ”, 1901/02. Curzon Coll., Bd. 679).
G. of I. an S. of S. for I., 21.9.1899. Philips, The Evolution of India and Pakistan, S.473.
Schon bei den Anleihen, die allein noch das völlig bankrotte persische Regime am Leben erhielten, konnte England mit Rußland nicht Schritt halten. Grenville (Salisbury and Foreign Policy, S. 300) schreibt dazu: “It was easier in 1900 to draw water from a stone than to persuade Hicks Beach (den engl. Schatzminister) to provide money for the Persians.” Vgl. auch oben S. 113.
G. of I. an S. of S. for I., 21.9.1899. Philips, The Evolution of India and Pakistan, S.474.
ebd., S. 474 f.
Vgl. S. of S. for I, an G. of I., 6.7.00. B.D., I, Nr. 320.
“... I cannot see the ship drifting nearer and nearer to the breakers; I cannot look on while British influence is being literally trodden under foot in that country-simply because no one will given the word or take the line — without once more raising my voice.” (Curzon an Lansdowne, 5. 4. 01. Curzon Coll., Bd. 160).
ebd.
Lansdowne an Curzon, 5. 5. 01. ebd.
Hamilton an Curzon, 13. 6. 01. ebd.
ebd.
Vgl. Memorandum v. J. A. C. Tilley (Assistant Clerk im F. O., 1904–06). B.D., I, App., S. 333. Ferner Curzon an Landowne, 15.6.01. Curzon Coll., Bd. 160.
Hamilton an Curzon, 13.6.01. Curzon Coll., Bd. 160.
“You seem to think that we are powerless to keep the Russians out. I think that you are wrong. If we cant (sic) do it, it is not from want of soldiers. It would be for other reasons, foremost among which I would place the reluctance of the Home Government to make up their minds, or stick to a policy about anything. We shall not quite always be fighting the Boers in South Africa. We shall not quite always be keeping 250 000 men in that part of the world: and I never receive a more solid impression of the extent to which these unfortunate events have weakened men’s confidence... than when I observe the effect that they produce upon so philosophic and dispassionate an observer as yourself.” (Curzon an Godley, 2. 1. 02, Godley Coll., Bd.20).
S. of S. for F. A. an brit. Gesandten in Teheran (Sir. Arthur Hardinge). Entwurf Lansdownesv. 19.12.01. Cabinet Papers, CAB 37/59. Abgeschickt 6.1.02. Vgl. B.D., IV, Nr. 321 a.
Parl. Debates, 4. Serie, Bd. 121, Sp. 1348.
Es muß allerdings betont werden, daß der Schah bei seinem Besuch in England im Sommer 1902 aufs äußerste brüskiert worden war. Nachdem Außenminister Lansdowne, offenbar infolge eines Mißverständnisses das königliche Einverständnis voraussetzend, den persischen Herrscher unterrichtet hatte, daß ihm der Hosenbandorden verliehen werden solle, weigerte sich Eduard VII. hartnäckig, einen NichtChristen mit dieser höchsten englischen Auszeichnung für Ausländer zu ehren, obwohl der Vater des Schahs den “Garter” erhalten hatte. Muzaffer-ed-din reiste verärgert aus England ab, und auch die nachfolgendeVerleihung des Ordens — der König konnte später umgestimmt werden — durch eine britische Delegation in Teheran machte den angerichteten Schaden nicht wieder gut. Zu den Einzelheiten vgl. Magnus, Edward VII, S. 310 ff.
Vgl. Ronaldshay, Lord Curzon, II, S. 312.
Hamilton an Curzon, 6.1.03. Curzon Coll., Bd. 162.
Curzon an Seiborne, 21.5.03. Zitiert nach Ronaldshay, Lord Curzon, II, S.312 f.-An Lansdowne hatte der Vizekönig geschrieben: “There’s no greater fallacy... than the idea that England can come to an agreement with Russia over Asia. It is not possible except at the price of surrendering the outlying bulwarks of the Empire.” (Curzon an Lansdowne, 16, 3. 02. Curzon Coll., Bd. 161).
Zu B. III. 4: Seistan und das Helmand-Projekt
Curzon, Persia, I, S. 236.
ebd., S. 237.
Curzons Memorandum (“Effects of Russian Ascendancy in Persia upon the Indian Empire looked at from the political and strategical standpoints”) v. 27.5. 1892. Balfour Papers, Bd. 50, Add. MS. 49732.- Natürlich verhinderte die britische Inbesitznahme Seistans z. B. nicht die russische Besetzung von Herat, aber einmal war Herat ohnehin nicht zu halten, und zum anderen bedeutete die Einnahme Herats durch Rußland noch keine unmittelbare Gefahr für Indien. Der Weg von Herat nach Kandahar führte über Sebsur und Farah, zwei Städte, die von Seistan aus verteidigt werden konnten, wie sie umgekehrt in der Hand des Gegners die Straße nach Kandahar eröffneten.
ebd.
MacMahon, Recent Survey, in: THE GEOGRAPHICAL JOURNAL, Bd. 28, S.211.-In Seistan lagen auch die Ursprünge der persischen Geschichte, Vgl. Sykes, Afghanistan II, S. 92.
Curzon, Persia, I, S. 243. — Welche strategische Bedeutung Curzon der Irrigation Seistans beimaß, wird weiter unten ausgeführt werden.
Résumé einer Schrift von Hauptmann Rittich über strategische Eisenbahnen in Persien, April 1900. F.O. 65/1599.
Memorandum des W.O. v. 29.4.01. P.O. 106/4.
Salisbury an Curzon, 23.9.01. Curzon Coll., Bd. 160. Vgl. auchB. III. 3, Anm. 6.
In dem Vertrag v. 4. 3. 1857 verzichtete der Schah auf Herat, das er kurz vorher angegriffen hatte, und erklärte sich damit einverstanden, Streitfälle zwischen Persien und Herat bzw. Afghanistan der britischen Regierung zur Schlichtung zu übergeben. Vgl. Aitchison, Treaties, XIII, S. 82.
Zum gesamten Grenzverlauf s. die genaue Beschreibung bei Curzon, Persia, II, S.232.
Persische Regierung an brit. Gesandtschaft in Teheran, 22.7.02. F.O. 60/71
Am 22.7.02 sprach der russische Botschafter in London im F. O. vor, um für Persien Partei zu ergreifen, dessen Grenzgebiet vom afghanischen Gouverneur von Chankussar bedroht wurde. Hamilton an Curzon (tel.), 25.7. und 5. 8. 02. Curzon Coll., Bd. 172. — Afghanistan besetzte kurz nach der russ. Intervention persische Dörfer.
Curzon an Hamilton, 27.8.02. ebd., Bd. 161. — “... the real importance of the proposal lies in its strategical... aspects. It would be absolute checkmate to Russia. With the whole of the middle course of the Helmand under our control, and with British power placed upon the flank of Persian Seistan, they (die Russen) could never, as they now intend, run their railway down through that Province to the sea... I believe myself that it would be one of the greatest diplomatic coups ever effected by this country... If either I or any successor of mine were able to put before you such a proposal, and if it were to be rejected by your Council, it would be impossible to write any epitaph upon their tombstones than that of Quos Deus vult perdere prius dementat.” (Curzon an Hamilton, 8. 10. 02. ebd.).
Memorandum des I. O. v. 4.12.02. I. O., Memoranda, A 156.
Curzon hätte einen solchen Gedankengang natürlich nicht gelten lassen. Ernannte die Weigerung des Emirs, den britischen Vermittler zu akzeptieren, “both ignorant and stupid... Of course, (Habibulla) will have to be pulled up smartly over this... Our Treaty position and rights are so indefeasible that no... evasion can be allowed to override them.” (Curzon an Godley, 30. 10. 02. Godley Coll., Bd. 20).
Vgl. oben S. 69.
Habibulla an Curzon, 9.12.02. F.O. 60/711.
In der Tat war durch anhaltende Regenfälle so viel Wasser vorhanden, daß nicht nur der Pariun-Fluß, sondern auch das alte Bett des Helmand gefüllt wurde. Vgl. Curzon an Hamilton (tel.), 14.11.02. Curzon Coll., Bd. 172.
Sir A. Hardingean Lansdowne (tel.), 29.12.02. F.O. 60/711.- Rußland hatte sich 1902 durch eine neue Anleihe an Persien weitere Rechte erworben. Vgl. Grenvile, Salisbury and Foreign Policy, S. 426.
Balfour an Lansdowne, 9.1.03. Balfour Papers, Bd. 45, Add. MS. 49728. — Der Premierminister verschwieg auch nicht, daß “the weakness of our position is that, while w’e profess to be arbitrating in the interests of the Afghans and the Persians, both these Powers have now informed us that they would rather no arbitration took place, and we are simply going on, as I understand it, because to recede would be a diplomatic victory for the Russians.” (ebd.).
Hamilton an Curzon (tel.), 13.1.03. F.O. 60/711.
Tagebuch der MacMahon-Mission. Eintragung v. 19.1.03. F.O. 60/723.
NOWOJE WREMJA v. 4.2.03. ebd. (Diese und alle folgenden Auszüge aus der russischen Presse in der Übersetzung der britischen Botschaft in Petersburg).
A. Hardinge an Lansdowne (tel.). 7.2. und 20. 1. 03. F.O. 60/723.
A. Hardinge an Lansdowne, Nr. 32 v. 3.3.03. ebd.
Lansdowne an A. Hardinge (tel.), 9.3.03. ebd.
A. Hardinge an Lansdowne (tel.). 9.3. 03. ebd. — Die britische Regierung mußte die Abberufung Dr. Millers noch einmal verlangen. Erst Ende März 1903 konnte Curzon melden: “Dr. Miller’s clique returned to his brother.” (Curzon an Hamilton, tel., 30.3.03 ebd.).
I. O., “Memorandum as to Recent Difficulties in Seistan”, 26.4.04. C.I.D. Papers, CAB 38/4.
Bericht von Major R. A. E. Benn (Vizekonsul in Seistan) v. 31.5.03 F.O. 60/725
Vgl. Memorandum Lansdownes v. 10.3.05. Cabinet Papers, CAB 37/75.
Grant Duff (br. Geschäftsträger in Teheran) an Lansdowne (tel.), 29. 9. und 26. 10. 04. F.O. 60/727.
Lansdowne an Duff (tel.). 6.10.04. ebd.
Der britische Geschäftsträger schrieb: “Nearly all Persian officials are inefficient, and (Hashmat-ul-Mulk) is probably no exception to the rule.” (Duff an Lansdowne, Nr. 119 v. 26.10.04. ebd.).
ebd.
Memorandum Lansdownes v. 10.3. 05. Cabinet Papers, CAB 37/75.
Protokoll der C.I. D-Sitzung v. 22.3.05. C. I. D. Papers, CAB 38/8.
Clarke an Balfour, 14.3.05. Balfour Papers, Bd. 19, Add. MS. 49701.
Vgl. Marling (br. Geschäftsträger in Teheran) an Grey, Nr. 224 v. 9.10.07. F.O. 371/305. — Hashmat-ul-Mulk lebte seit dem Sommer 1907 zwangsweise in Teheran. Es war ihm aber gelungen, seinen zweiten Sohn als Gouverneur von Seistan einzusetzen.
Clarke an Balfour, 14.3.05. Balfour Papers, Bd. 19, Add. MS. 49701.
Barclay (br. Gesandter in Teheran) an Grey, Nr. 269 v. 2.10.08. F.O. 371/503.-Die folgenden Ausführungen des Geschäftsträgers in Teheran an den Konsul in Birjand zeigen, daß die Politik der liberalen Regierung in London immerhin von einigen Angehörigen des britischen auswärtigen Dienstes akzeptiert worden war: “... the argument founded on considerations of our prestige appears to me to be unsubstantial, and that it should be used in relation to the Reactionary party and Russia appears to imply a failure to comprehend the radical change which the conclusion of the Anglo-Russian Convention... has necessarily effected in our attitude towards Persian affairs. The object of that part of the Convention which relates to Persian affairs was to put an end to the irritating conflict of interests between the two Powers in this country, and, as a natural outcome of its conclusion, the two Governments have come to an understanding that their policy should in future be one of common accord and, so far as possible, of nonintervention in internal questions. There should therefore... be no question of maintaining our prestige as against Russia.” (Marling an Kennion, 22. 9, 08. ebd.).
Memorandum Nicholsons v. 20.3.03. C.I.D. Papers, CAB 38/2.
Protokoll der C. I.D. -Sitzung v. 26.3.03. ebd.
Memorandum Balfours v. 20.5.03. Arnold-Forster Papers, Bd. 26, Add. MS. 50325.
“If Russia were to retaliate (auf eine englische Okkupation von Seistan) by trying to Persia to give her a corresponding lease of Persian Seistan, we could starve them out at once and turn the whole country into a desert...” (Curzon an Hamilton, 8.4.03. Curzon Coll., Bd. 162). Und in einem anderen Brief: “... we should have Persian Seistan entirely at our mercy, since I have ascertained that, with but little trouble and expense, we could... turn the whole Helmand into a big depression... If I could only effect this arragement, there would be an end of all Russia’s ambitions in Seistan, while we should in time create in that corner of our Indian dominions on oasis which would not fall short of Egypt in its riches and futility.” (Curzon an Hamilton, 14. 5. 03. ebd.).
Memorandum Curzons und Kitcheners “on the Provisional Report of the Defence Committee on Indian Defence” (i. e. Balfours Memorandum v. 20. 5. 03), 7. 8. 03. Cabinet Papers, CAB 37/65.
Hamilton an Curzon, 14. 8. 03. Curzon Coll., Bd. 162. — Der Indienminister unterstützte im C. I. D. den Bau der Nuhki-Seistan Bahn.
Memorandum (Entwurf) Balfours v. 24.8.03. C.I.D. Papers, CAB 38/3.
Vgl. Knollys an Balfour, 17. 12. 03. Balfour Papers, Bd. 1, Add. MS. 49683 und Chirol an Curzon, 7. 1. 04. Curzon Coll., Bd. 182, Ferner Memorandum des W. O. v. 8.12. 03. C.I. D. Papers, CAB 38/3.- Der Marineminister versetzte sich in die Lage der russischen Strategen und schrieb von jener imaginären Warte aus: “... I should think that my task (die Invasion Indiens) had been greatly faciliated by the possession of the Seistanic Eden created for me by a thoughtful Viceroy.” (Selborne an Curzon, 29.11.03. Curzon Coll.. Bd. 182). Ähnlich lautete Brodricks Urteil: “... I hardly think we should become promoters of a through line from St. Petersburg to Calcutta, even if there is a break of gauge in Seistan.” (Brodrick an Kitchener, 29.4. 04. Kitchener Papers, Box 22). — Die einzige gewichtige Schützenhilfe erhielt Curzon von Lord Ampthill. Vgl. Ampthill an Curzon, 30. 6. 04. Ampthill Coll., Bd. 37.
Kitchener an Roberts, 30.6.04. Balfour Papers, Bd. 43, Add. MS. 49725.
“Inwhichever direction one looked, and as far as the eye could see, were series and series of massive old ruins. These were all alike in the form of high walled forts and towers... Many of the buildings are in an excellent state of preservation, but evidently of great age. A series of large ancient canals and smaller irrigation channels can be easily traced over the plain... The number and extent of the ruins, the architectural skill shown in their construction, and the evidences of a high scale of wealth and luxury which the ground-plans of the houses and the size and height of some of the rooms afford, bear silent and sad witness to a past prosperous, populous, and civilised country, now but seldom visited by man, where the silence of desolation remains supreme.” (Bericht MacMahons v. 19.12.03. North-West Frontier Journal, Januar 1904. Curzon Coll., Bd. 337).
Memorandum Curzons v. 1.6.04. C.I.D. Papers CAB 38/5.
Memorandum des W.O. v. 2.5.04. ebd., CAB 38/4.
Protokoll der C. I. D. -Sitzung v. 9.6.04. ebd. CAB 38/5. — Die Anweisung, Lord Kitcheners Gutachten über die Zweckmäßigkeit einer militärischen Besetzung Seistans einzuholen, war eine reine Flucht vor der schnellen Entscheidung und entsprach Balfours Art. Der Premierminister dürfte zumindest inoffiziell zu jenem Zeitpunkt bereits gewußt haben, daß Kitchener neuerdings gegen die Ausweitung des möglichen Kampffeldes war. Der Indienminister schrieb einen Tag nach der C.I.D. — Sitzung: “The natural result of this discussion has been, I think, that our military experts advise us in much the same sense as Lord Kitchener that our resources will be best utilised by holding the line between Kabul and Kandahar, and that whatever efforts we make in peace to prevent Russia establishing a predominance in Seistan, we cannot hold it as a military operation in war.” (Brodrick an Ampthill, 10. 6. 04. Ampthill Coll., Bd. 2. Hervorhebung von mir.).
Vgl. oben S. 79 ff.
Brodrick an Ampthill, 11. 11. 04. Ampthill Coll., Bd. 2 und Curzon an Dane, 9.12. 04. Curzon Coll., Bd. 295. — Balfour hatte auf den Protest Curzons gegen den Aus-schluß des Helmand-Projektes von der Tagesordnung der Verhandlungen in Kabul die moralischen Bedenken gegen den Plan ins Feld geführt (“Would it be possible to starve the peasants in Seistan because a corrupt Government at Teheran appointed a Governor to whom we objected? ”) und mahnend-lobend hinzugefügt: “... I regard you as the highest living authority upon Afghan subjects. But there are many others who may justly claim to speak about them with knowledge. Is there a single one, not actually under the spell of your personality, who takes your view? I agree that true foresight is constantly found in the minority, or, as in this case, consists of a man of genius: still after giving the fullest weight to this consideration, the opinion of the majority cannot, I think, wholly be ignored.” (Balfour an Curzon, 3.11.04, Balfour Papers, Bd. 50, Add. MS. 49732).
Curzon an Balfour, 26.1.05. ebd. Bd. 51, Add. MS. 49733.
Curzon an Dane, 21.6.05. Curzon Coll., Bd. 184.
Watkins, Afghanistan, S. 99 ff.
Curzon, Persia, I, S. 244. — 1904, als Curzon die Frage beim Emir von Afghanistan angeschnitten haben wollte, nannte er allerdings Sir Hugh Barnes, den ehemaligen “secretaty” im indischen “foreign department”, als Schöpfer der Idee des Helmand-Projekts. Vgl. Balfour an Brodrick, 10.11.04. Balfour Papers, Bd. 39, Add. MS. 49721.
Zu B. III. 5: Die Grenzstämme und der Emir
Vgl. Holdich, The Indian Borderland, S. 227.
Abdur Rahman, Life, II, S. 158.
Majumdar, British Paramountcy, S. 1007.
Vgl. oben S. 61.
Vgl. Cambridge History of India, VI, S. 465. — Siehe auch die anschaulichen Kriegsberichte Winston Churchills über die Kämpfe am Malakand, die er später zu seinem ersten Buch zusammenfaßte: Winston L. Spencer Churchill, The Story of the Malakand Field Force 1897. An Episode of Frontier War. London 1898.
Order in Council v. 29.10.1897. Morley Coll., Bd. 37(d).
Notiz Curzons v. 30. 1. 1899. Curzon Coll., Bd. 338.
“Khyber Administration Report, 1900–01” v. Roos-Keppel. ebd., Bd. 322.
Hamilton an Curzon, 21.6.01. ebd., Bd. 160.
Habibulla an Curzon, 13.3.04. Ampthill Coll., Bd. 46.-
Curzon an Hamilton, 13.4.03. Curzon Coll., Bd. 162.
Notiz Curzons v. 24.4.03. ebd., Bd. 338.
Curzon an Habibulla, 1.4.04. Ampthill Coll., Bd. 46. — Ein weiterer Streitpunkt bestand darin, daß der Emir auch das Gebiet nördlich des Kabul in die Demarkierung einbeziehen wollte, während die G. of I. nur an der Linienführung südlich des Flusses interessiert war.
North-West Frontier Journal, April 1904. ebd., Bd. 72.
Protokoll der C. I.D.-Sitzung v. 9.8.05. C.I.D. Papers, CAB 38/10
Vgl. Morley an Minto (tel.), 17.4.06. Morley Coll., Bd. 28. Ferner ein Memorandum von A. B. Lindsay v. 17. 6. 08. I. O., Memoranda, A 171.
Protokoll der C. I. D.-Sitzung v. 6.7.05. C. I. D.-Papers, CAB 38/9; und Brodrick an Curzon (tel.), 11.7.05. Curzon Coll., Bd. 175.
“The only way to get the tribesmen under control is to make roads and railways through their territory, and a railway that is essential to the maintenance of a large Army is the one along the valley of the Kabul River...” (Roberts an Kitchener, 27.3.03. Kitchener Papers, Bd. 28).
Die britische Verwaltung endete 15 km nördlich von Peschawar. Von dort waren es nochmals 55 km bis zur Grenze. Die Khaiber-Straße unterlag aber britischem Gesetz. Vgl. Chirol, The Middle Eastern Question, S. 312 ff. Zur genauen geographischen Bestimmung s. Davies, The Problem of the North-West Frontier, S. 135 f.
Nevill, Campaigns on the North-West Frontier, S. 8.
“Summary of Principle Events, 1901–02”. Curzon Coll., Bd. 697.
North-West Frontier Journal, Juli 1902. ebd., Bd. 335.
Khwas Khan setzte später eine größere Summe für die Ermordung des Political Agent am Khaiber, Roos-Keppel, aus, den er der Anstiftung zum Mord an seinem Sohn bezichtigte. Den anti-britischen Agitatoren versprach Khwas Khan Asylrecht in Afghanistan. Vgl. North-West Frontier Journal, Juli 1904. Ampthill Coll., Bd. 72.
Memorandum des I. O. v. 4.12.02. I. O., Memoranda, A 156.
G. of I. an S. of S. for I., Nr. 182, 22.9.04. I. O. File 1776, Bd. 32, Nr. 1776.
Notiz Curzons v. 24. 10. 04. ebd.
North-West Frontier Journal, September 1904. Ampthill Coll., Bd. 72.
Über die verhältnismäßig große Bereitwilligkeit der Schiiten (hier der Turris im Kuram-Tal), die Botschaft des Christentums anzuhören, vgl. Penneil, Among the Wild Tribes of the Afghan Frontier, S. 57 ff.
Notiz Curzons v. 12.2.04. Curzon Coll., Bd. 338.
G. of I. an S. of S. for I., 18.8.04. Parl. Papers, Cd. 4201, S. 4.
S. of S. for I, an G. of I., 28. 10. 04. ebd., S. 11.
Morley an Minto, 29.3.06. Morley Coll., Bd.1.
Zu B. III. 6: Waffentransporte vom Persischen Golf
“C.I.D. Sub-Committee’s Report and Evidence on Indian Defence”. Morley Coll., Bd. 37.
ebd.
“Supply of Arms to North-West Frontier Tribes through the Persian Gulf and Afghanistan, 1907–08” Minto Papers, M 958.
North-West Frontier Journal, März 1901. Curzon Coll., Bd. 335.
Als Frankreich im Jahre 1899 im Hafen von Bunder Gissch, unweit von Maskat, ein Kohlendepot zur Versorgung seiner Flotte einrichten wollte, drohte England mit einer Bombardierung des Lagers, obwohl es selbst trotz der Deklaration von 1862 solche Kohlestationen in Maskat unterhielt. Vgl. Salisbury an Monson, 22. 2. 1899. B.D., I, Nr. 255.
Aitchison, Treatie-s, XI, S. 292 ff.
Freundschafts-und Handelsverträge Maskats mit den U.S.A. v. 21. 0. 1833 (ebd. S. XXVII ff), mit Frankreich v. 17. 11. 1844 (ebd., S. XXIX ff) und mit Holland v. 27. 8. 1877 (ebd., S. XXXIX ff).
Im Vertrag mit Frankreich war lediglich festgelegt, daß der Handel mit Elfenbein und Kopal an der afrikanischen Ostküste zwischen den Häfen Tongate und Culva so lange nicht gestattet war, wie andere Nationen diesen Handel nicht ebenfalls betrieben, ebd., S. XXXII.
G. of I. an S. of S. for I., Nr. 112, 30.7.03. F.O. 60/716.
ebd.
Wert der nach Maskat eingeführten Waffen aus England (E) und Frankreich (F) (Angaben in Dollar):
Notiz des F.O. 60/716.
Curzon wollte mit einer Einfuhrkontrolle der Türkei den Waffentransport an die persische Küste vereiteln; denn aufgegriffene Bootsführer pflegten ihre wahren Absichten dadurch zu verdecken, daß sie als Ziel ihre Fahrt einen türkischen Hafen im Golf angaben.
O’Connor an Lansdowne, 16.11.03. F.O. 60/716.
Anfang Januar 1906 berichtete der Chief Commissioner der North-West Frontier Province, die nach Afghanistan eingeführten und mit Duldung Habibullas weiterverkauften Gewehre trügen arabische Inschriften. Es ging das Gerücht, die Waffen kämen aus Konstantinopel und seien für den Heiligen Krieg bestimmt. Vgl. Deane an G. of I., 6.1.06. I. O., Letters from India, Bd. 185, Nr. 421.
Memorandum der G. of I. ebd., Bd. 183, Nr. 1877 und Bericht des indischen Agenten in Kabul v. 8. 12. 05, ebd., Bd. 184, Nr. 361.
Grey(br. Konsul in Maskat) an Political Resident am Persischen Golf v. 15. 1. 06. ebd., Bd. 185, Nr. 422.
“G. of I., Foreign Dep. Afghanistan and North-West Frontier and Chinese Turkestan.” Minto Papers, M 841.
Notiz des F. O. zu Telegramm von Spring-Rice (br. Gesandter in Teheran) an Sir Edward Grey, 26.5.07. F.O. 371/303.
Auf der Brüsseler “Arms Conference” 1908/09 erklärten sich nur die U.S.A. und Holland zur Aufgabe ihres Waffenhandels mit Maskat bereit — unter der Voraussetzung, daß die übrigen Mächte dem Beispiel folgten. Vgl. Memorandum des I.O. v. 15.2.1911. I.O., Memoranda, B 182.
Vgl. Fraser, Gun-running in the Persian Gulf, S. 10.
Wert der nach Maskat eingeführten Waffen und Munition in den Jahren 1906–1910 (Angaben in Pfund Sterling) (Der Anteil der Waffen französischer Herkunft ist zwar weit niedriger als derjenige belgischen Ursprungs, doch wurde das Kriegsmaterial bis zum Januar 1900 zum größten Teil — und nach diesem Datum ausschließlich — von der französischen Firma Goguyer vertrieben). Memorandum des I. O. v. 15.2.1911. I.O., Memoranda, B 182.
Zu B. III. 7: Die Expedition gegen die Zakka Khelsunddie Mohmands
Minto an Morley, 28.12.05. Morley Coll., Bd. 7
Morley an Minto (tel.), 30.1.06. I. O., Letters from India, Bd. 184, Nr. 3 92.
Schon wenige Wochen nach seinem Amtsantritt bat er um genauere Berichte und fügte hinzu: “... frontier questions are just those that are most vigilantly scrutinised here. So do... as much as ever you can ‘ obstare principiis’ ”. Und in einem anderen Brief an den Vizekönig: “It may be good or bad, but our party is for the moment just as jealous of any additions to our responsibilities and engagements, as is the other. Pray, then, be sure to give Deane a good douche of your cool and sensible judgment.” (Morley an Minto, 11. 1. und 2 9.3. 06. Morley Coll., Bd. 1).
S. oben S. 39.
Kitcheners “Note on the Military Policy of India” (in der Fassung) v. 25. 8. 06. Morley Coll., Bd. 37 (d).
Sydenham, My Working Life, S.199.
ebd.
Kitcheners “Note on the Military Policy of India” v. 25.8.06. Morley Coll., Bd. 37 (d).
“As regards tribal territory,... let us take a leaf out of the Russians’ book when dealing with similar savage clans, and adhere to whatever we are compelled to occupy... For instance, if the bad behaviour of the Zakka Khel Afridis forces us to enter Bazar, let us remain there, making roads and firmly establishing ourselves.” (ebd.).
ebd.
ebd.
So war im Malakand eine Befriedung eingetreten, seitdem die Briten dieses Gebiet 1898 annektiert und eine Schmalspurbahn von Nowschera nach Dargai gebaut hatten. Als Lord Minto im April 1906 den Endpunkt der Linie besuchte, wurde ihm von einem Jirgah der Wunsch vorgetragen, das “Spielzeug” in eine Normalspurbahn zu verwandeln. Vgl. Mary Minto, India, Minto and Morley, A 34. — Aufgrund dieser und ähnlicher Erfahrungen schrieb der Vizekönig (hier in Bezugauf die Mahsuds): “Why should we leave a nest of cutthroats at our very doors when all other experience has taught us that the mere evidence of British strength means not only safety to ourselves, but happiness and prosperity to the districts we have pacified? ” (Minto an Morley Coll., Bd. 13).
Man begnügte sich damit, diesen Stamm für seine Untaten mit dem Entzug der Subsidie für die Dauer eines Jahres zu bestrafen. Vgl. Minto an Morley (tel.), 6.4.08. ebd., Bd. 29.
Dictionary of the Pathan Tribes, S. 98.
Vgl. Nevill, Campaigns on the North-West Frontier, S. 331 f.
Das “Sündenregister” der Zakka Khels verzeichnete allein für den Zeitraum v. 1.4. -14. 11. 05 21 schwere Vergehen wie Mord, Menschenentführung, Diebstahl von Waffen und Tieren. Der materielle Schaden betrug nach der britischen Taxierung 9 813 Rupien. “This does not include blood money for one man Rs. 360” (und)...price of two women, say Rs. 600. (!) (Deane an G. of I., 3.12.06. I. O., File 1776, Bd. 32, Nr. 2134).
Khyber Political Diary v. 21.u. 27.12.05. I. O., Letters from India, Bd. 184, Nr. 293.
Khyber Political Diary v. 13.1.06. ebd., Bd. 185, Nr. 411.
Roos-Keppel an Grant (Secretary to... Chief Commissioner, N.W.F.P.), 18. 11.06., File 1776, Bd.32. Nr.2134.
Vgl. Mary Minto, India, Minto and Morley, S. 89.
G. of I. an S. of S. for I., Nr. 41, 7.3.07. I. O., File 1776, Bd.32, Nr. 559.
Das von einem Beamten des I. O. entworfene Telegramm an die G. of I. war in eine Frage gekleidet. Da Morley diese Antwort nicht kategorisch genug erschien, änderte er den Entwurf um in die Formulierung: “I am not persuaded that... immediate resort to punitive measures is expedient.” (Morley an Minto, tel., 10.4. 07. ebd.).
Auf die persönliche Intervention des Vizekönigs verfügte Habibulla die Freilassung eines von einer Bande nach Afghanistan entführten Hindu. Vgl. Habibulla an Minto, 29. 5. 07 und Roos-Keppel an Grant (N. W. F. P.), 15.7.07. I. O., File 1776, Bd.32, Nr. 1140 und 1517.
Roos-Keppel an Grant (N.W. F. P.), 5.6.07. ebd., Nr. 1190.
Roos-Keppel an Grant (N.W. F. P.), 9.10.07. ebd., Nr. 1987.
Crump war Kommandant der Southern Waziristan Militia in Wana.
Morley an Minto, 8.1.08. Morley Coll., Bd. 3. 2 8) Minto an Morley, 29.1.08. ebd., Bd. 14.
Deane an G. of I., 29.1.08. I.O., File 1776, Bd. 33, Nr. 325.
Sir Harold Deane — der Vorschlag stammte von dem Chief Commissioner selbst -sollte die übrigen Afridis dazu überreden, daß sie selbst die Zakka Khels zur Zahlung einer Entschädigung für den angerichteten Schaden und zu einem friedlichen Verhalten in der Zukunft zwängen. Vgl. G. of I. an S. of S. for I., Nr. 10, 9. 1. 08. ebd., Nr. 192.
Auch der “Secretary” im Military Department des I.O., General O’Creagh, war der Ansicht, daß die Nachteile einer Besetzung der Durand-Linie größer waren als die Vorteile. Vgl. Memorandum O’Creaghs v. 20.1.07 (sic, richtig: 20.1.08), ebd.
Hirtzel Diary, Eintragung v. 27.1.08.
Vgl. Kap. B. IV. 6.
Hirtzel Diary, Eintragung v. 6. 2. 08. — Privat telegrafierte Morley die abgeschwächte Fassung “that any recommendations (für Auszeichnungen) will be rather jealously scrutinised, if any should be made”. (Morley an Minto, tel., 6.2.08. Morley Coll., Bd. 2 8).
Dennoch strich Morley in einem Telegrammentwurf den Namen Kitcheners durch, wo anerkennend von der “pacific policy” der G. of I. die Rede war, so daß das Lob sich lediglich auf Minto bezog. Vgl. ebd. und Hirtzel Diary, Eintragung v. 6. 2. 08. — Morley, der eine tiefverwurzelte Abneigung gegen alles Militaristische hatte, wurde in seinem Mißtrauen gegenüber Lord Kitchener bestärkt durch Valentine Chirol. Während der Vorbereitungen zum Feldzug gegen die Zakka Khels schickte Chirol an Morley einige Zeitungsausschnitte, aus denen hervorging, daß Kitchener angeblich noch immer die Besetzung des Grenzlandes plante. Hirtzel übernahm hier — wie so oft, wenn es galt, Morleys Zorn zu besänftigen — die Rolle eines Advokatender indischen Regierung. Vgl. ebd., Eintragung v. 12. 2. 08.
Minto an Morley, 12. 2. 08. Morley Coll., Bd. 14. — Morley stand auch unter dem Druck der “Indischen Gruppe” des Unterhauses, die die Zulassung von Kriegskorrespondenten verlangten. Vgl. Parl. Debates, 4. Serie, Bd. 184, Sp. 626.
Hirtzel Diary, Eintragung v. 14.2.08.
Nevill, Campaigns on the North-West Frontier, S. 332.
ebd., S. 336 und Frontier and Overseas Expeditions, II, Suppl. A, S. 26 f.
Bericht von Roos-Keppel v. 3.3.08. I. O. File 1776, Bd. 33, Nr. 797.
Willcocks an Morley, 29.2.08. Parl. Papers, Cd. 4201, S. 110 f.
Bericht v. Roos-Keppel, 22.–25.4.08. I. O., File 1776, Bd.33, Nr. 1220.
“That’ s the true soldier. ” (Morley an Minto, 4. 3. 08. Morley Coll., Bd. 3).
Minto an Morley, 19.2.08. ebd., Bd. 14.
Parl.Debates, 4. Serie, Bd. 184, Sp. 1728 u. 1778.
Willcocks an Morley (tel.), 26.2.08. Parl. Papers Cd. 4201, S. 108. In Morleys Augen war diese versuchte Einflußnahme der Schinwaris Symptom einer verbreiteten Unruhe an der Grenze. Er fühlte sich dadurch noch nachträglich in seiner unbedingten Stillhalte-Politik bestätigt: “... if we had gone in with the policy of permanent posts, roads, and the other signs of occupation, these fanatical Shin-waris would have been joined by twice or three times their number, would have shaken all the Afridis, and we should have had a good chance of the Tirah Campaign of 1897–98 over again. It will be the saving of much mischief if people will learn the lesson of this little business; namely that if we are sensible, and cultivate the buffer belt of Afridis etc. between us and the Afghan border, we shall be a good deal safer from Afghan troubles than if we were only cut off from them byan imaginary political line.” (Morley an Clarke, 5.3.08. Morley Coll., Bd.42).
Dadai, einer der berüchtigsten Führer der Zakka Khels, der während des Feldzuges tödlich verletzt wurde, gestand auf dem Sterbelager, von Nasrulla Geld erhalten zu haben, um mit 40 Mann Überfälle auf britisches Gebiet zu unternehmen. Bericht von Roos-Keppel v. 3.3.08. I. O., File 1776, Bd.33, Nr. 797.
Die Kriegsstärke der Mohmands betrug 21 500 Mann, von denen 10 500 auf der östlichen und 11 000 auf der westlichen Seite der Durand-Linie lebten. Vgl. Dictionary of the Pathan Tribes, S. 34.
Minto an Morley (tel.) 28. 4. 08 und Morley an Minto (tel.), 29.4.08. F.O. 371/ 516.- Der Vizekönig suchte dem Problem dadurch auszuweichen — der Sarhang von Dakka hatte gedroht, auf die britischen Truppen feuern zu lassen, wenn sie weiter als bis Landi Khana gingen -, daß er während des Konflikts mit den Mohmands die Einstellung der Karawanen-Reisen anordnete. Vgl. Minto an Morley (tel.), 17.5.08. Morley Coll., Bd. 29.
Memorandum des I. O., Memoranda, A 167; und Minto an Morley (tel.), 24.4. 08. Morley Coll., Bd. 29.
Miles, The Zakka Khel and Mohmand Expeditions, S. 31.
Morley an Minto (tel.), 28.4.08. Parl. Papers, Cd. 4201, S. 134.
Minto an Morley (tel.), 29. 4. 08. ebd., S. 135.
Hirtzel Diary, Eintragung v. 29. 4. 08.
Minto an Morley (tel.), 2.5.08. F.O. 371/516. — Die Zahlen waren wahrscheinlich zu hoch gegriffen. Vgl. Clarke an Chirol, 25.5.08. Sydenham Papers, Bd. 2, Add. MS. 50832.
Memorandum Mintos zur Sondersitzung des Executive Council am 1. 5. 08. Morley Coll., Bd. 15.
Minto wog die Vor-und Nachteile eines sofortigen Rückzuges der regulären Truppenaus Landi Kotal sorgfältig gegeneinander ab: “The fact... of keeping a strong force there might arouse tribal susceptibilities, and encourage the idea that we have intentions on Afghanistan. On the other hand an appearance of strength on the frontier might have a sanitary effect on the Amir. On the whole I am rather inclined to withdraw the troops for political reasons. ” (Minto an Kitchener, 5. 5. 08. Kitchener Papers, Bd.33).
Nevill, Campaigns onthe North-West Frontier, S. 347. — Die Kosten der britischen Expedition betrugen 10 000 Pfund Sterling (ebd., S. 348) und die Verluste an Menschenleben 89, von denen allerdings der größte Teil der Cholera erlegen war; verwundet wurden 171 Soldaten. Memorandum des I. O. I. O., Memoranda, A 167.
So Habibulla an Minto, 5. 5. 08. Zitiert Minto an Morley, 19. 5. 08. Morley Coll., Bd. 15.
Bericht von Maula Baksch, Native Attache im indischen Foreign Department, über sein Gespräch mit dem afghanischen Agenten in Indien, Juni 1908. Morley Coll., Bd. 16. — Ein englisches Ehepaar, das 19t)8 in Kabul lebte, berichtete, daß Habibulla alles getan habe, um die Afghanen vom Krieg gegen die Briten abzuhalten. An einer verkehrsreichen Stelle der Hauptstadt ließ er sich einen Koran reichen und erklärte der Menge: “‘Show me chapter and verse where your book bids you to go and fight against friends. These British are friendly towards my country, and I towards them. I am your Lamp of Faith and Nation, and without my command you may not make war against another people. If, after this, any one shall dare to preach jehad again, I will tear out his tongue, and if I catch one more man on his way to the fighting, I will cut off his feet.’ ” (Thornton, Leaves from an Afghan Scrapbook, S. 18).- Andererseits meldete der indische Agent aus Kabul, der Emir habe den Mullahs die Teilnahme am Dschihad freigestellt. Vgl. Tagebuch von Fakir Saiyid Iftikar-ud-din v. 6. 5. 08. Morley Coll., Bd. 15.
Zu B. IV. 1: Die diplomatische Offensive Rußlands 1900
Vgl. z.B. Sir F. Plunkett (brit. Gesandter in Brüssel) an Salisbury, 21.1.00. B.D. I, Nr. 309.
Fürst Gortschakow an Baron Brunnow, 7.3.1869. I.O., Memoranda, A 147.
Note der russischen Regierung v. 6.2.00. B.D., I, Nr. 376.
ebd. — Die Note verwies auch darauf, daß Rußland sich nur verpflichtet habe, keine politischen Beziehungen mit Afghanistan aufzunehmen, aber “guidée par un sentiment d’ intérêt amical à l’égard de la Grande-Bretagne, (elle a consenti) à s’abtenir, dans des circonstances données, même de rapports non-politiques ainsi que de l’échange des manifestations de courtoisie qui sont généralement d’usage entre des Etats voisins dans ces contrées.” (ebd.).
H. M. Temple (Agent der G. of I. in Khorassan und Seistan) an G. of I. (tel.), 10. 1. 00. F.O. 65/1614.
W.O. an F.O., 3.1. u. 2.2.00. ebd.
Memorandum von Sir John Ardagh (Direktor der “Intelligence Division” im W.O.) v. 5. 2. 00. ebd.
ebd. und Memorandum Ardaghs v. 15. 10. 1899. Zitiert nach Grenville, Salisbury and Foreign Policy, S.301.
Diesem Ziel diente die Reise des russischen Kanonenbootes GELAK (923 BRT) an den Persischen Golf im Februar 1900. Ein Jahr später gab die NOWOJE WREMJA (2.3.01) zu, daß diese Demonstration ein Versuchsballon war. F.O. 65/1620.
Scott an Salisbury, Nr. 51 v. 21.2.00. F.O. 65/1598.
Später wurde bekannt, daß zu jener Zeit in Kuschk die Malaria grassierte. Vgl. P. Stevens (aus Batum) an Sanderson, 29.9.00. F.O. 65/1615.
Bericht von C. H. Powell, 9. 5. 00. F.O. 65/1614. — Die Truppenbewegungen wurden von der Regierung als technisches Experiment ausgegeben. Nach Dillon, der mit Witte befreundet war, erfolgte diese Erklärung auf seine, Dillons, eigene Bitte an den russischen Finanzminister. Vgl. Dillon, The Eclipse of Russia, S.231.
General Kuropatkin beteuerte im Gespräch mit dem britischen Militärattache, Rußland habe keinerlei Interesse an der Eroberung Indiens: “‘The war strength of Russia is 3 800 000... ; well, her population is now 140 millions and by the year A. D. 2000 it will be 200 millions. Of what use would it be to Russia to take this’ (pointing to India) ‘with 350 millions more people, when she has all this’ (pointing to Northern Asia) ‘to look after?’” (Beresford an Scott, 5.3.00. F.O. 65/1598).
Vgl. Grenville, Salisbury and Foreign Policy, S. 27 0 ff.
Scott an Salisbury, Nr. 15 u. 42, 11.1. bzw. 7.2.00. F.O. 65/1598. — Die Haß-gefühle gegen England wurden von weiten Kreisen der russischen Bevölkerung geteilt, und auch nach Murawjows gescheiterten Verhandlungen vom Herbst 1899 lag das Schreckgespenst einer anti-britischen Koalition in der Luft. Unter dem Datum des 7.7. 00 berichtete ein Agent von Lloyds aus Feodosia am Schwarzen Meer: “The feeling against England and the English is more than ‘Rabid’. It pervades all classes, men, women, and children, the latter, who even insult us in the streets, of course taught by their seniors... there is only one feeling, namely to have war with the assistance of our neighbour. ” (F.O. 65/1615. Hervorhebung im Original).
Ignatjow an Charafbay (afgh. Handelsagent in Buchara), 21. 2. 00. F.O. 65/1614.
Scott an Lansdowne, Nr. 38 v. 31.1.01. F.O. 65/1619. — Lamsdorffs Verdikt “highly improper” scheint sich im besonderen bezogen zu haben auf eine Bemerkung inlgnatjows Schreiben über Englands “continual reverses, which still continue, in her war with the little state of the Transvaal”.
“Dans ces conditions le Ministre des Affaires Etrangères se saurait s’expliquer les causes de la plainte que 1’ Emir d’Afghanistan aurait fait parvenir au Gouvernement des Indes, d’autant plus que la lettre de l’Agent de Russie ne contenait quedes voeux de prospérité pour Son Altesse et son pays, ainsi que 1’ expression d’ un désir très compréhensible de voir se sonsolider les relations de bon voisinage entre la Russie et l’Afghanistan. ” (Memorandum der russ. Regierung an die brit. Botschaft v. 8.10.01, in: Ch. Hardinge an Lansdowne, Nr.289, 9.10.01. F.O. 65/1623).
Memorandum des I. O. v. 10.6.07. I. O., Memoranda, A 165.
Notederruss. Regierung an die brit. Botschaftv. 5.2.03, in: Scott an Lansdowne, Nr.31, 6.2.03. F.O. 65/1639.
Der Marquess of Salisbury machte, wie Sir E. Crowe in seinem berühmten Memorandum vom 1. Januar 1907 bedauernd festgestellt hat (vgl. B.D. III, App. A, S. 409, Anm.), von seinen Gesprächen und Verhandlungen mit den Vertretern anderer Mächte verhältnismäßig wenig offizielle Notizen, die später im I. O. verwahrt worden sind. Zwar lebte der ehemalige Premier- und Außenminister im Februar 1903 noch — er starb am 22. August 1903 -, doch scheint er zu der Behauptung in der russischen Mitteilung nicht gefragt worden zu sein. — Den auf Crowe sowie Gooch/Temperley beruhenden Eindruck, daß Salisbury das F.O. mit Absicht umgangen habe, hat I. A.S. Grenville aufgrund der Akten im Londoner Public Record Office und des Nachlasses von Salisbury neuerdings zu korrigieren versucht. Vgl. Grenville, Salisbury and Foreign Policy, S. 12 f.
Godley an Curzon, 8.2.00. Zitiert nach Ronaldshay, Lord Curzon, II, S.215.
Hamilton an Curzon, 16.5.00. ebd., S. 216.
Curzon an Hamilton, 15.2. u. 22.2.00. Hamilton Coll., Bd. 16.
Curzon an Hamilton (tel.), 19.2.00. Curzon Coll., Bd. 170.
ebd.
I.O. anF.O., 28.6.00F.O. 65/1614.
Auch der plötzliche Tod von Graf Murawjowam 21. Juni 1901 war ein Grund oder zumindest ein Vorwand für diese Entscheidung. — Zu Salisburys Haltung zum Boxer-Aufstand vgl. Grenville, Salisbury and Foreign Policy, bes. S. 309.
Salisbury an Scott, Nr. 147, 4.7.00. F.O. 65/1600.
Charles Hardinge, zu jener Zeit Geschäftsträger der britischen Botschaft, schrieb aus Petersburg: “At present the Russians have plenty of precccupation. Witte’s peace policy is in the ascendancy, there is no money available for an adventurous policy.” (Ch. Hardinge an Sanderson, 31.10.00. F. O. 65/1601). — Selbst die CIVIL AND MILITARY GAZETTE (v. 15.10.01) räumte ein: “We may assume with confidence that Russia is not prepared to go to war with Great Britain over the Afghan question. ” Die Zeitung meinte allerdings, Rußland würde bis an den Rand des Krieges gehen und die englische Abschreckung müsse daher so glaubhaft und stark sein “as may deprive (Russia) of all excuse or temptation for this game of bluff. ” (Curzon Coll., Bd. 283).
Lansdowne an Scott, Nr. 286, 24.10.01. F.O. 65/1618.
I.O. and F.O., 4.12.01. F.O. 65/1636. — Hamiltons Haltung zu den russischen Vorschlägen hatte sich als Folge des Ignatjow-Schreibens inzwischen gegenüber seiner anfänglichen Einstellung etwas versteift: “The proceedings of the Russian Political Agent in Bokhara... show the use to which any concession of the kind suggested by Staal might be put, and although it is impossible to deny that some inconvenience may arise under the present system... I am not myself disposed to relay that principle except under very exceptional circumstances. ” (Hamilton an Curzon, 1.11.00. Curzon Coll., Bd. 160).
Vgl. Lansdowne an Scott, Nr.31, 29.1.02. F.O. 65/1639.
Scott an Lansdowne, 22.1.02. Lansdowne Papers, Bd. 139.
Scott an Lansdowne, Nr. 29, 3.2.02. F.O. 65/1640.
Scott glaubte sogar, daß Ignatjow von seinem Posten abberufen worden sei. Dagegen spricht allerdings, daß Lamsdorff dem Botschafter anvertraute, daß “he had always regarded as his (Ignatjows) chief merit, that he was able to hold his own against the extravagant chauvinism of his military surroundings in those parts, and carry out independently of their powerful influence, the diplomatic line set him by the F(oreign) O(ffice), and it was difficult at present to find an employe to replace him who would have sufficient strength of character to do so. ” (Scott an Lansdowne, 6.2.02. Lansdowne Papers, Bd. 13 9).- Ignatjow, der schon zur Zeit dieses Gespräches zwischen Lamsdorff und Scott körperlich zusammengebrochen war, verstarb im April 1902.
Die NOWOJE WREMJA (v. 25. 8. 02) schrieb: “We can no longer consider ourselves bound by any obligations as to our right to entertain direct relations with Afghanistan in all matters of interest to us from its proximity to our own territory. The yearly increasing intercourse of the frontier populations will also render necessary further measures for the establishment of normal relations such as are alone possible with a neighbouring state. ” Und die BOURSE GAZETTE am 2 6. 8. 02: “The position which requires immediate solution... is that of the establishment of a Russian Diplomatic Representative at Cabul...” (F. O. 65/1642).
Vgl. oben S. 67.
Curzon an Hamilton (tel.), 13.5.02. Curzon Coll., Bd. 172. — Der britischen Regierung blieb auch eine Äußerung des — ansonsten keineswegs chauvinistischen -Kuropatkin gegenüber dem deutschen Botschafter, von Alvensleben, nicht verborgen, daß der Bau strategischer Eisenbahnen vorangetrieben werde “so as to be able to strike a crushing blow at England in the event of complications with His Majesty’s Government.” (Scott an Lansdowne, Nr. 188 v. 27.5.02. F.O. 65/1642). Kuropatkins Worte beinhalten, selbst wenn sie so gefallen sind, natürlich noch keine russ. Angriffsabsichten.
Hamilton an Curzon (tel.), 19. 5. 02. Curzon Coll., Bd. 172.
Memorandum des I. O. v. 10.6.07. I. O., Memoranda, A 165.
Lansdowne an Ch. Hardinge, Nr. 278 v. 31. 10. 02. F.O. 65/1639.
Note der russ. Regierung v. 5.2.03. F.O. 65/1726.
Scott an Lansdowne (tel.) 23. 12. 02. F.O. 65/1644.
Scott berichtete nun, das “Kommuniqué” sei für innenpolitische Zwecke veröffentlicht worden (ebd.), und Lord Lansdowne antwortete dem Botschafter in einem privaten Schreiben, er hätte sich kein angenehmeres Weihnachtsgeschenk wünschen können als jene Erklärung. Er fügte hinzu: “I hope however that we shall not be treated to many more such communiqués ‘for domestic consumption’. Surely the Russian Government must understand that the effects of such a pronouncement are felt all over the world. It produced something like consternation in India. ” (Lansdowne an Scott, 29. 12. 02. Lansdowne Papers, Bd. 139).
Der König, dem offenbar von Curzon “souffliert” wurde, äußerte allerdings: “The sending an agent at all is most dangerous and I cannot see how we can allow it. How can we also believe that the relations desired will be nonpolitical, and solely to deal with local and commercial matters on the Frontier? ” (Eduard VII. an Lansdowne, 31. 12. 02. Zitiert nach Lee, Edward VII, II, S. 280).
Curzon charakterisierte die russische Note als “crushed in the studiously unfriendly and discourteous tone, to which we are accustomed in Russian communications, andto which we submit with unmurmuring resignation.” (Curzon an Hamilton, 19.2.03. Curzon Coll., Bd. 162).
Hamilton an Curzon (tel.), 27.3.03. F.O. 65/1726.
Curzon an Hamilton (tel.), 1.4.03. Curzon Coll., Bd. 173. 5 0) Hamilton an Curzon (tel.), 6. 4. 03. ebd.
Hamilton an Curzon, 15. 4. 03. Curzon Coll., Bd. 162. — Im Laufe des Jahres 1903 schickte Habibulla mehrere Schreiben, die russische Gouverneure und Militärs an afghanische Regierungsvertreter gerichtet hatten, an die indische Regierung weiter mit der Bitte, den Verkehr der Russen mit den afghanischen Untertanen zu unterbinden. Vgl. Habibulla an Curzon, 27. 6. 03 und 2 8. 7. 03. Curzon Coll., Bd. 294. — Freilich ist damit nicht sicher, daß den Engländern alle Schreiben russischer Stellen an afghanische Beamten übergeben worden wären. Dies braucht allerdings nicht unbedingt an dem Emir gelegen zu haben; denn dessen Kontrolle über seine Statthalter war nicht allzu effektiv, und gerade in der Frage einer afghanischen Annäherung an Rußland verfolgten manche Gouverneure eine von Kabul abweichende Politik. Vgl. z.B. den Bericht über die russophile Politik des Gouverneurs von Herat von Dobbs, in: Curzon an Brodrick (tel.), 7.3.04. Curzon Coll., Bd. 174.
S. B. II. 1, Anm. 79.
Note des russischen Außenministeriums v. 5.10.03. B.D., IV, App. IL- Die Russen richteten zur selben Zeit in Aschabad Puschtu-Sprachkurse ein, was nach Meinung des britischen Militärattaches in Petersburg auf eine aktivere Politik an der afghanischen Grenze hindeutete. Vgl. Napier an Spring-Rice, Nr. 12, 13.10. 13. F.O. 65/1661.
Sanderson an Spring-Rice, 7.10.03. Spring-Rice Papers, Bd. 1.
Ch. Hardinge an Lansdowne, 22.11.03. B.D. IV, Nr. 181 b.
Spring-Rice an Lansdowne, 12.10.03. Bd.D. I, Nr.377.
Lansdowne an Spring-Rice, Nr. 305 v. 5.11.03. F.O. 65/1727).
F.O., “Memorandum on Russo-Afghan Relations” v. 11. 12. 05. B.D., IV, Nr.466.
Möglicherweise nahm Lansdowne an, daß in der Afghanistan-Frage nicht mehr allein durch einen diplomatischen Notenwechsel über die Frage direkter russischafghanischer Beziehungen, sondern nur noch nach einer Verbesserung der Gesamtatmosphäre weiterzukommen sei. Schon am 26. Oktober 1903 hatte er dem französischen Botschafter, Paul Cambon, zu verstehen gegeben, daß er von den Gesprächen, die Lamsdorff in wenigen Tagen mit Delcasse in Paris führen würde, auch eine Verbesserung des britisch-russischen Verhältnisses erwarte. Vgl. Cambon an Delcassé, 27.10.03. D.D. F., 2. Serie, IV, Nr. 44. — Von hier aus wäre auch in einer Notiz Lansdownes, daß die britische Note vom 5. 11. 03 ver-faßt worden sei “more with a view to Parliamentary use than for any other purpose” (ca. 20. 10.03. F.O. 65/1727) nicht nur reine Resignation zu sehen.
Zu B. IV. 2: Englische Ausgleichsbestrebungen bis 1904
Am 13. Februar 1902, anläßlich der Debatte über den britisch-japanischen Bündnisvertragerklärte Lansdowne im Oberhaus: “I do not think that anyone can have watched the recent course of events in different parts of the world without realising that many of the arguments which a generation ago might have been adduced in support of a policy of isolation have ceased to be entitled to the same consideration now. What do we see on all sides? We observe a tendency to ever-increasing naval and military armaments involving ever-increasing burdens upon the people for the defence of whose countries their armaments were accumulated. There is also this — that in these days war breaks out with a suddenness which was unknown in former days, when nations were not, as they are now, armed to the teeth to enter on hostilities at any moment. When we consider these features of the international situation, we must surely feel that that country would indeed be endowed with an extraordinary amount of what I might call self-sufficiency which took upon itself to say that it would accept, without question, without reservation, the doctrine that all foreign alliances were tobe avoided as necessarily embarrassing and objectionable. Therefore I would entreat your Lordships to look at the matter strictly on its merits, and not to allow your judgment to be swayed by any musty formulas or old-fashioned superstitions as to the desirability of pursuing a policy of isolation for this country... prima facie, if there be no countervailing objections, the country which has the good fortune to possess allies is more to be envied than the country which is without them.” (Parl. Debates. 4, Serie, Bd. 102, Sp. 1174).
G. P., 16, Nr. 4744.
Hamilton an Curzon, 31.1.01. Curzon Coll., Bd. 160. Vgl. auch Grenville, Salisbury and Foreign Policy, S. 335 f.
Berties Memorandum v. 11.3.01. B.D.. II, Nr. 54.
Vgl. ebd.
Vgl. z.B. Bülow an Wilhelm II., 21. 1. 01. G. P., 17, Nr. 4983.
Bertie hatte gemeint, daß ein Sieg Japans über Rußland nicht nur nicht den englischen, sondern ebensowenig den europäischen Interessen insgesamt engegen-stände. Rußland würde nämlich dank seines ungeheuren Potentials in der Lage sein, auf einen Revanchekrieg zu rüsten. Da Japan die — im Frieden von Schimo-noseki nur aufgrund der Intervention Rußlands, Frankreichs und Deutschlands nicht erhaltene — Halbinsel Liautung dann im Besitz hätte, wäre eine russischjapanische Aussöhnung blockiert. “The yellow danger would be kept in check by-Russia and the Russian danger by Japan.” (Memorandum Berties v. 11.3.01. Bd., II, Nr. 54) — Becker (Die Wende der deutsch-englischen Beziehungen, S. 362) betont, daß der “tiefste Grund” der deutschen Regierung für die Ablehnung des britischen Angebots nicht indem Wunsch lag, sich nicht gegen Rußland zu stellen.
Aufzeichnung von Mühlbergs v. 14.3.01. G. P., 16, Nr. 4832.
Vgl. Becker, Die Wende der deutsch-englischen Beziehungen, S.360.
ebd., S. 364. — Indem Deutschland Peking aufforderte, keine Sonderverträge zu schließen, bevor nicht jene Verpflichtungen, die die Chinesen gegenüber allen an der Niederwerfung des Boxer-Aufstands beteiligten Mächten eingegangen waren, erfüllt seien, trug es dazu bei, daß die russische Regierung von dem Planeines Mandschurei-Abkommens, das sie China auferlegen wollte, abrückte. Becker schreibt dazu mit einem Stoßseufzer über die “verpaßte Gelegenheit”, die Beziehungendes Deutschen Reiches zu Großbritannien zum Guten zu wenden: “Wie sehr wäre diese Aktion geeignet gewesen, das China-Abkommen weiter zu entwickeln, wenn sie auf Grund des Art. 3 dieses Abkommens erfolgt wäre und Bülow in seiner Reichstagsrede das China-Abkommen nicht in ein Yangtse-Abkommen verwandelt hätte. ” (ebd.).
Lansdowne an Lascelles, 18.3.01. Lascelles Papers, Bd. 3 (2).
Memorandum Salisburys v. 26.5.01. B.D., II. Nr. 86.
Curzon an Hamilton, 15.5.01. Curzon Coll., Bd. 160. — Mosley schreibt, Curzon sei ursprünglich für ein britisch-deutsches Zusammengehen gewesen, habe seine positive Einstellung zu Deutschland aber geändert, nachdem sein Ersuchen um eine private Audienz beim Kaiser abgelehnt worden war. Vgl. Mosley, Curzon, S. 66.
Curzon an Seiborne (nach 1899), ebd., S. 64.
Während beispielsweise die Militärausgaben allein für Indien 1881/82 (damals allerdings noch ohne Burma) 12 692 910 Pfund Sterling betragen hatten, lagen sie 1901/02 bei 17 222 495. Nach S. of S. for I, an G. of I., 20.3.08. Morley Coll., Bd. 37 (f) und “Abstract of the Proceedings... ”, Bd. 47, S. 184. Vgl. auch Monger, The End of Isolation, S. 8.
Vgl. Hamilton an Curzon, 6.6. u. 17.10.01. Curzon Coll., Bd. 160.
Memorandum Lansdownes v. 11.11.01. B.D., II, Nr. 92.
ebd. u. Lansdownes Memorandum v. 12.12.01. ebd., Nr. 93. — Vgl. wiederum eine Denkschrift Berties v. 9. 11. 01 (ebd., Nr. 91), in der dieser ebenfalls den Anschluß an den Dreibund ablehnt mit dem Argument, damit wäre die Aussöhnung mit Frankreich und Rußland verhindert. Im übrigen glaubte Bertie, daß Deutschland die Vernichtung Englands in keinem Falle zulassen würde: “Treaty or no Treaty if ever there were danger of our destruction or even defeat by Russia and France Germany would be bound in order to avoid a like fate for herself to come to our assistance. ”
Lansdowne an Lascelles (Entwurf), 19. 12. 01. ebd., Nr. 94 u. Aufzeichnung Wolff-Metternichs v. 28.12.01. G. P., 17. Nr. 5030.
Aufzeichnung Holsteins v. 1.1.01. ebd., Nr. 5027.
ebd.,
Bülow an Wilhelm IL, 21.1.01. ebd., Nr. 4983.
Vgl. z.B. Hatzfeldt an A.A., 10.2.01. ebd., Nr. 5988. — Hatzfeldt glaubte allerdings, daß England noch immer eine “Kontinentalallianz” mit Deutschland anstrebte, und trug insofern zu den Illusionen der Wilhelmstraße bei.
Hamilton an Curzon, 17.10.01. Curzon Coll., Bd. 160.
D.D. F., 2. Serie, Bd. 3, Nr. 112.
Becker, Die Wende der deutsch-englischen Beziehungen, S. 378.
Vgl. Lansdowne an Whitehead, 16.10.01. B.D., II, Nr. 105.
Grenville, Salisbury and Foreign Policy, S. 258.
ebd., S. 400 ff.
Balfour an Lansdowne, 12.12.01. Balfour Papers, Bd. 44, Add. MS. 49727.
Lansdowne an Balfour, 12.12.01. ebd.
Grenville, Salisbury and Foreign Policy, S. 414.
ebd., S. 401.
ebd., S. 409.
vgl. unten S.163.
Grenville, Salisbury and Foreign Policy, S. 401.
vgl. ebd., S.402.
THE TIMES v. 31. 8. 01 u. F. O. 65/1639.
THE NATIONAL REVIEW, Bd. 38, S. 522. — Der deutsche Botschafter in London berichtete nach Berlin, der erste Artikel habe vor der Veröffentlichung allen englischen Kabinettsmitgliedern sowie Witte und Lamsdorff vorgelegen. Die Verfasser seien die Engländer Maxse und Blennerhassett und der Russe Tatitschow. Vgl. Wolff-Metternich an Bülow, 14.11.01. G. P., 17, Nr. 5345. -
Leopold James Maxse (1864–1932) war der Herausgeber der NATIONAL REVIEW. Er hegte eine starke Vorliebe für Frankreich und galt als entschiedener Gegner einer Annäherung mit Deutschland. Vgl. Dictionary of National Biography, 1931–40, S. 606 f.
Sir Rowland Blennerhassett (1839–1909), der auch den erwähnten Brief in der TIMES geschrieben hatte, war politischer Schriftsteller. Er hatte in München studiert und eine Deutsche geheiratet. Dennoch machte er es sich später zur Aufgabe, vor Deutschland zu warnen. Vgl. ebd., 1901–11. S. 180 f.
A.B.C., British Foreign Policy, in: THE NATIONAL REVIEW, Bd. 38, S. 343 f.
“Englishmen are beginning to realise that their institutions, however suitable to this country, are quite unsuitable even to nations whose historical development is much more similar to that of England than is the history of Russia. The Empire of the Tsars, on its side, possesses interesting and characteristic institutions which it would be disastrous to impair...” (ebd., S. 357).
A. B. C., Somes Consequences of an Anglo-Russian Understanding, ebd., S. 513 ff.
NOWOJE WREMJA v. 15.1.02. F. O. 65/1640.
Wolff-Metternich an Bülow, 14. 11. 01. G. P., 17, Nr. 5345.
Hardinge, Old Diplomacy, S. 80.
Grenville, Salisbury and Foreign Policy, S. 3 64.
Am 8. 1. 02 sagte Bülow im Reichstag, wer die deutsche Armee kritisiere, beiße “auf Granit”. Bülows Reden, Bd. 2, S.30.
Vgl. B.D., II, Nr. 96.
Eckardstein, Lebenserinnerungen, II, S.299u. Lascelles an Lansdowne, 10.4.01. B.D. II, Nachtrag, unpaginiert.
Am 6. 1. 02 hielt Joseph Chamberlain eine Rede, deren stolzes Pathos seine tiefe Enttäuschung über das Mißlingen seiner Bemühungen um ein Abkommen mit Deutschland nur unzureichend verdeckt: “We have the feeling, unfortunately, that we have to count upon ourselves alone, and I say, therefore, it is the duty of British statesmen and it is the duty of the British people to count upon themselves alone, as their ancestors did. I say alone, yes in a splendid isolation, surrounded by our kinsfolk. ” (Zitiert nach Grenville, Salisbury and Foreign Policy, S.366).
Becker, Die Wende der deutsch-englischen Beziehungen, S. 388.
Das gilt allerdings ebenso in Bezug auf Deutschland, was der britische Botschafter auch anerkannte, wenn er z. B. in seinem Jahresbericht für 1906 darauf hinwies, daß der Kaiser während des Burenkrieges sich weigerte, Präsident Krüger und, nach dem Krieg, eine Gruppe burischer Generale zu empfangen. Vgl. “Extract from General Report on Germany for 1906. ” B.D., III, App. C. — Es ist auch nicht wahr, daß Wilhelm II, im Frühjahr 1900 versucht habe, eine anti-englische Koalition zustande zu bringen, (vgl. Aufzeichnung Mallets v. 20.12.05. ebd., S. 432 f). Dies ist, wie nunmehr endgültig feststeht (vgl. Grenville, Salisbury and Foreign Policy, S. 271 ff u. 285 ff) eine reine Erfindung Delcassés aus dem Jahre 1905, mit welcher der französische Außenminister die wirklichen Vorgänge des Jahres 1900 eher umdrehte, da er selbst damals einer anti-britischen Fronde zuneigte. Die anti-deutsche Gruppe im F. O. schenkte Delcassé aber mehr Glauben als etwa Lascelles, der den Kaiser von angeblichen Aktionen zum Schaden Englands ebenfalls freisprach. Vgl. “Extract from General Report on Germany for 1906”. B.D., III, App. C. u. Marginale Crowes, daselbst, S. 437.
Scott an Lansdowne, Nr. 29 v. 20.1.01. F.O. 65/1619.
Salisbury an Canon Maccoll, 6.9.01. Grey Papers, Bd. 108. Vgl. auch Lee, King Edward VII, II, S.279.
Hamilton an Curzon, 3.4.03. Curzon Coll., Bd. 162.- Vgl. auch Memorandum Balfours v. 22.4. 04. Cabinet Papers, CAB 37/70.
Zum Venezuela-Konflikt Ende 1902 vgl. Monger, The End of Isolation, S. 104 ff.
“... can we go on drifting and nailing to our mast a policy that every five years becomes more and more hopeless, and which must lead to a most serious diplomatic collapse or to war?” (Hamilton an Curzon, 6.1.03. Curzon Coll., Bd. 162).
Scott an Lansdowne, 25. 12. 02. Lansdowne Papers, Bd. 139.
Lansdowne an Scott, Nr. 14 A, 21.1.03. F.O. 65/1658.
Parl. Debates, 4. Serie, Bd. 119, Sp. 105.
Admiralty an F.O., 12.3.03. F.O. 65/1673.
Bernstorff an Bülow, 25.4.03. G. P., 17, Nr. 5361. — Wilhelm II. kommentierte die — zutreffende — Interpretation des deutschen Geschäftsträgers in London, Balfour wolle eine “reinliche Scheidung” der britischen und russischen Interessen in Asien, mit der Bemerkung: “Naiver junger Mann” (ebd.).
Vgl. Holstein an Bülow, 3.4.03. G. P., 17, Nr. 5358.
Salisbury hat einmal über Curzons Rußlandpolitik gesagt: “Curzon always wants me to talk to Russia as if I had five hundred thousand men at my back, and I have not. ” (Nach Midleton, Records and Reactions, S. 193).
So Lansdowne an Balfour, 12.4. 03. Zitiert nach Monger, The End of Isolation, S.116.
ebd., S. 116 f.
ebd., S. 120 ff. Vgl. auch Gall, Sir Charles Hardinge, S. 29.
Gall, Sir Charles Hardinge, S. 118. 70) Vgl. oben S. 110.
Lansdowne an Scott, Nr. 112 v. 6.5.03. F.O. 65/1658.
Spring-Rice an Lansdowne (tel.), 19.10.03, mit Notiz Lansdownes, F. O. 65/1727. -Da Dobbs an der russisch-afghanischen Grenze erst eintraf, als die Russen bereits wieder abgereist waren, mußte er sich auf eine Verifizierung der Demar-kierungszeichen beschränken. Das Problem der “Anerkennung” stellte sich also in der Praxis gar nicht.
Spring-Rice an Lansdowne (tel.), 24.10.03. F.O. 65/1727.
Vgl. Lansdowne an Monson, 26.10.03. B.D., II, Nr. 250 u. P. Cambon an Delcassé, 27.10.03. D. D. F., 2. Serie, Bd. 4, Nr. 44.
Daß auch Benckendorff für seine Gespräche mit dem F.O. seinen französischen Kollegen um Unterstützung bat, zeigt z. B. P. Cambon an Delcassé, 6.8.03. D.D. F., 2. Serie, Bd. 3, Nr. 393.
So Lansdowne, Vgl. P. Cambon an Delcassé, 4.11.03. ebd., Bd. 4, Nr. 58.
Vgl. Delcassé an P. Cambon (tel.), 30.10.03. ebd., Nr. 49.
Lansdowne an Spring-Rice, Nr.307 v. 7.11.03. F.O. 65/1658.
Schon am 10. 3. 03 hatte die NOWOJE WREMJA geschrieben: “The possession of great simplicity is necessary for supposing that Russia will consent to... a delimitation of spheres of influence and that she will cede to England Southern and S.E. Persia for the right of free action in its northern portion.” (F.O. 65/1659)-Seit etlichen Jahren waren die Russen erfolgreich bemüht, den Briten das Alleinrecht am Persischen Golf streitig zu machen. 1901 war in Buschir ein russisches Konsulat errichtet worden, und im November 1903, also eben zur Zeit der Unterredungen zwischen Lansdowne und Benckendorff, wurde ein Wachschiff in der Nähe von Buschir verankert, welches das Prestige der russischen Präsenz in Südpersien erhöhen sollte. Vgl. Spring-Rice an Lansdowne, Nr. 371, v. 5. 22. 03. F. O. 65/1662 u. Boutiron (frz. Geschäftsträger in Petersburg) an Delcassé, 7.11.03. D. D. F., 2. Serie, Bd. 4. Nr. 67. — Als Lord Curzon im November 1903 eine von großem Aufwand und einiger Theatralik begleitete Reise in die Häfen des Persischen Golfs unternahm, kommentierte der französische Konsul in Bombay, diese Demonstration könne von den übrigen Mächten mit Gelassenheit verfolgt werden: “... cette tournée est avant tout un effort pour faire a mauvais jeu bonne figure, un simple bluff dans le style familier anglais.” (Voission an Delcassé, ebd., Nr. 55), und aus Petersburg berichtete der französische Geschäftsträger: “C1 est avec le plus dédaigneux sourire qu’ aux Affaires étrangères on lit les dépêches rendant compte de premières étapes faites par Lord Curzon”. (Boutiron an Delcassé, 21.11.03. ebd., Nr. 92).
Vgl. Ch. Hardinge an Lansdowne, 22. 11. 03 und Lansdowne an Spring-Rice, 25. 11.03. B.D., IV, Ni*. 181 bu. 182.
F. O. Entwurf für ein Abkommen mit Rußland v. 17.12.03. F.O. 65/1673.
G. of I. anS. of S. for I., Nr. 27, 4.2.04. I. O., File 2718, Bd. 14 Nr. 3128.
Scott an Lansdowne, Nr. 11 v. 7.1.04. F.O. 65/1728.
Vgl. Benckendorff an Lansdowne, 17.12.03. F.O. 65/1727.
Zu B.IV. 3: Der russisch-japanische Krieg und die Beziehungen zwischen den Großmächten 1904–05
Spring-Rice an Curzon, 17.9.03. Curzon Coll., Bd. 182.
Sanderson an Spring-Rice, 4.11.03. Spring-Rice Papers, Bd. 1.
Memorandum Balfours v. 21.12.03. Balfour Papers, Bd. 45, Add. MS. 49728.
Vgl. Monger, The End of Isolation, S. 147.
Balfour an Selborne, 23.12.03. Balfour Papers, Bd. 25, Add. MS. 49707.
Eduard VII. an Balfour, 25.12.03. ebd., Bd. 1, Add. MS. 49683.
Vgl. Monger, The End of Isolation, S. 148.
Balfour an Eduard VII, 28.12.03. Balfour Papers, Bd. 1, Add. MS. 49683. — Vgl. auch Young, Balfour, S. 234.
Monger, The End of Isolation, S. 152.
Vgl. ebd., S. 150 ff.
ebd., S.153.
Memorandum Balfours v. 28. 1. 04. C.I.D. Papers, CAB 38/4. — Vgl. auch Lansdowne an Scott, 30.1.04. B.D., II, Nr. 285.
Memorandum Balfours v. 28.1.04. C.I.D. Papers, CAB 38/4.
Curzon an Brodrick, 11.2.04. Midleton Papers, Bd. 4, Add. MS. 50075.- Der Militärattache an der britischen Botschaft in Petersburg fürchtete ebenfalls, daß Rußland, wenn es in Ostasien vom Kriegsglück verlassen würde, einen Angriff nach Süden unternehmen könnte. Vgl. Napier an Scott, 18.2.04. F.O. 106/8.
Vgl. Rex (deutscher Gesandter in Teheran) an Bülow, 16.3.04. G. P., 19(2), Nr. 6344.
Die Briten vermuteten, daß Benckendorff auch auf den Fürsten Mestchersky, der im Februar 1904 in der Zeitung GRASHNADIN einen heftigen Artikel gegen England geschrieben hatte, im Sinne der Versöhnung eingewirkt hatte. Der Fürst nahm nämlich nach einem Gespräch mit dem Botschafter seine Angriffe weitgehend zurück. Vgl. F.O. 65/1679.
DieST. PETERSBURG VIEDOMOSTI (v. 18.3.04) schrieb “... England, with her small army, though with a powerful fleet, can never be so formidable a foe to Russia as Germany, who possesses a formidable army and is only now beginning to develop an appetite for colonial expansion... Let us... be ready to stretch forth a hand of welcome (to England)...” (ebd.).
History of THETIMES, III, S.392.
Vgl. THE TIMES, v. 22.7.1921.
Vgl. Newton, Lord Lansdowne, S.308.
Eduard VII. an Nikolaus IL, 12.5.04. Zitiert nach Gooch, Before the War, I, S. 290.
Geoffray an Delcassé, 18.4.04. D. D. F., 2. Serie, Bd. 5, Nr. 33.
Lansdowne an Scott, Nr. 168 A, 19.4.04. F.O. 65/1677.
Vgl. Spring-Rice an Lansdowne, Nr. 206, 27.4.04. F.O. 65/1679.
Vgl. B. II. 2., Anm. 13.
Ch. Hardinge an Lansdowne, 25.5.04. Lansdowne Papers, Bd. 139. Vgl. auch Alvensleben an Bülow, 11.5.04. G. P., 19(1), Nr. 6033. — Ende Juni/Anfang Juli schrieb der Herausgeber der NOWOJE WREMJA einen positiven Artikel über eine fingierte Allianz zwischen einem Russen und einem Briten. Vgl. Ch. Hardinge an Lansdowne, 2. 7. 04. Hardinge Papers, Bd. 46.
Eine Serie von Attentaten begann mit der Ermordung von Innenminister Phleve im Juli 1904. Vgl. White, The Diplomacy of the Russo-Japanese War, S. 192.
Charles Hardinge hatte gute Kontakte zu zumindest einer russischen Zeitung (NOVOSTI), und es ist sehr wahrscheinlich, daß er das Blatt für seine Ausgleichspolitik benützte.
Lansdowne an Monson, Nr. 229, 29.4.04. C.I.D. Papers, CAB 38/5.
Monger, The End of Isolation, S. 169.
Lord Lansdowne bemerkte dazu: “If this is the language habitually used by H(is) H(ighness) can we be surprised that the Russians take precautionary measures? ” (Ampthillan Brodrick, tel. 28.4.04 mit Marginale Lansdownes, F. O. 65/1728.)-Gegenüber dem russischen Botschafter versuchte Lansdowne freilich die Kriegsanstrengungen Afghanistans als eine Reaktion auf die russische Truppenkonzentration in Zentralasien zu rechtfertigen. Vgl. Lansdowne an Ch. Hardinge. Nr. 353, 5. 10. 04. ebd.
North-West Frontier Journal, Juni 1904. Ampthill Coll., Bd. 72.
O’Connor an Lansdowne (tel.), 8.8.04. B.D., IV, Nr. 49.
THE TIMES v. 22. 7. 04. Ferner Gooch, History of Modern Europe, S. 375 f.
Vgl. Alvensleben an Bülow, 22.7.04. G. P., 19(1), Nr. 6068.
Godley an Ampthill, 21. 7. 04. Ampthill Coll., Bd. 2. — Kitchener wurde von Brodrick mitgeteilt, daß die Truppen auf keinen Fall eher an die Nordwestgrenze verlegt werden dürften, als unbedingt notwendig sei. Zwar sollten Kitcheners Reorganisationspläne nicht fallen gelassen werden, aber in Krisenzeiten würde eine Truppenverlagerung schwerwiegende Rückwirkungen auf die innere Stabilität der britischen Herrschaft in Indien haben. (Vgl. Brodrick an Ampthill, 22.7.04. ebd.) Die indische Regierung mußte nach den beruhigenden Nachrichten des englischen W. O. über die in Transkaspien stationierten Verbände die Kriegsvorbereitungen zurückstellen. Der Vizekönig deckte sich gegenüber möglichen Fehlurteilen aber von vornherein ab. Sein Mißtrauen gegenüber London scheint dabei durch: “... I trust that if His Majesty* s Government are rally convinced that such preparations are necessary they will give me full and specific information as will enable me to satisfy my Colleagues that in the interests of the Empire at large we are bound to prepare ourselves for a struggle for the cause of which we are not responsible and which we are powerless to avert. ” (Ampthill an Brodrick, 17. 8. 04. ebd., Bd. 37).
Memorandum Lansdownes v. 8.8.04. Cabinet Papers, CAB 37/72.
Alvensleben an Bülow, 22.7.04. G. P., 19(1), Nr. 6068. 39) Amery, My Political Life, I, S. 149.
“Naturally, and rightly, the Germans, who seem confident that their things will not be interfered with, are making the best of the unexpected opening they have obtained at our expense.” (THE TIMES v. 12.8. 04).
Vgl. Bülow, Denkwürdigkeiten, II, S. 24.
Lee, Edward VII, II, S. 297. Ferner Bompard an Delcassé 13. 8. 04. D.D. F., 2. Serie, Bd. 5, Nr. 310.
White, The Diplomacy of the Russo-Japanese War, S. 178.
Ampthill an Brodrick, 26. 10. 04. Ampthill Coll., Bd. 37.
Curzon an Ampthill und Brodrick an Ampthill (beide 28. 10. 04), ebd., Bd. 2, Vgl. auch White, The Diplomacy of the Russo-Japanese War, S. 180 und Monger, The End of Isolation, S. 172 f.
Monger, the End of Isolation, S. 174 f.
Daß Hardinges Motiv dabei die Sorge um Indien war, enthüllt ein Brief an Lansdownes etwa eine Woche nach dem Nordsee-Zwischenfall. Um das durch die japanischen Siege schwer verminderte russische Prestige wieder zu erhöhen, erscheine vielen Russen ein Angriff auf Afghanistan als das probate Mittel. Rußland würde in dem Falle einen Verständigungsfrieden mit Japan schließen, um sichungehindert auf einen Vorstoß nach Indien — über die im September 1904 fertiggestellte Eisenbahnlinie von Orenburg nach Taschkent — konzentrieren zu können. Vgl. Ch. Hardingean Lansdowne, 7.11.04. Hardinge Papers, Bd. 46. — Wenn Frankreich sich aus dem Konflikt heraushielt, hätte England der japanischen Bundeshilfe entbehren müssen!
Gall, Sir Charles Hardinge, S.42 f.
Ch. Hardinge an Lansdowne, 28.10.04. B. D. IV, Nr. 50, mit der Stellungnahme des Kabinetts, ebd., S. 54. Vgl. ferner Lansdowne an Ch. Hardinge, 3.11.04. ebd., Nr. 52.
Nikolaus II. an Wilhelm II. (tel.), 29. 10. 04. Zitiert nach Gooch, History of Modern Europe, S. 3 80.
Am 15.11.04 telegrafierte der Kaiser an den Zaren, die Engländer bereiteten eine Mission “à la Thibet” (gemeint war die Dane-Mission) vor. Die — aus einem persönlichen Streit erfolgte — Ermordung eines Deutschen (namens Fleischer) sei der Vorwand, und am 17.11.04 riet er dem Zaren: “An excellent, expedient for cooling British insolence would be to make some military demonstration on the Perso-Afghanfrontier...”. (Bernstein, The Willy-Nicky Correspondence, S. 77; Goetz, Briefe Wilhelms II. an den Zaren, S. 351).
G. P., 19(2), Nr. 6620, Anlage.
Nelidowan Lamsdorff, 21.9.05. “Björkoe”, in: DIE KRIEGSSCHULDFRAGE, II, S.479.
Nelidow an Lamsdorff, 15. 10. 05. ebd., S. 491. — Rouvier erklärte dem Botschafter, daß “‘die französische Nation eine stärkere Annäherung an Deutschland nicht dulden’”würde. (Nelidowan Lamsdorff, 18.10. 05. ebd., S.493). Vgl. auch Aufzeichnung von Moreau (Directeur du Cabinet du President du Conseil) v. 16. 10. 05. D.D. F., 2. Serie, Bd. 8, Nr. 47.
Vgl. Gooch, History of Modern Europe, S. 3 86. — Der russische Diplomat Taube hat den Umschwung Wittes psychologisch zu erklären versucht: Witte habe dem Kaiser verübelt, daß er ihm in Rominten nichts Genaues über den Björkoe-Vertrag gesagt hatte. Taube, La politique russe, S. 62. — Demgegenüber ist einschränkendfestzustellen, daß Witte bereits vorher, nämlich während seines Aufenthaltes in Paris, im vertraulichen Gespräch die Notwendigkeit einer Verständigung mit England betont hat. Vgl. Nelidow an Lamsdorff, 5.10.05. “Björkoe”, in: DIE KRIEGSSCHULDFRAGE, II, S. 483.
G.P., 19 (2), S.524.
Als im Mai 1902 Präsident Loubet einen Staatsbesuch in Petersburg abstattete, fürchtete das russische Regime republikanische Sympathiebezeugungen. Die Massen wurden daher angewiesen, nur “Vive la France” — statt “Vive la République” -zurufen. Scott an Lansdowne, Nr. 189, 27.5.02. F.O. 65/1642.
Monger, The End of Isolation, S. 175 f. u. Hauser, Deutschland und der englischrussische Gegensatz, S. 23.
Hauser, Deutschland und der englisch-russische Gegensatz, S. 24.
THE TIMES v. 24. 1. 05. — Der französische Botschafter berichtete von einer “ungeheuren Erregung” in England: “Les Anglais ont prouvé une fois de plus avec quelle violence ils sont capables de se passionner, de s’emballer... à certaines occasions. ” (P. Cambon an Delcassé, 27. 1. 05 D. D. F., 2. Serie, Bd. 6, Nr. 55).
S. B.D., IV, Nr. 155.
Vgl. Gall, Sir Charles Hardinge, S. 50.
So z.B. Chirol. Vgl. History of THE TIMES, III, S.416.
Percy an Balfour, 13.1.05. Balfour Papers, Bd. 64, Add. MS. 49747. — In Percys Projekt war auch der Beitritt der U.S.A. enthalten.
Der am 12. August 1905 unterzeichnete Vertrag wurde allerdings erst nach dem Frieden von Portsmouth veröffentlicht, weil Japan von einem sofortigen Bekanntwerden ein neues Aufflammen des russischen Kriegswillens befürchtete.
Afghanistan war wohl ohnehin — das ist eine Interpretationsfrage — durch den Begriff “special interests” eingeschlossen.
Britischer Entwurf v. 10.6.05. Cabinet Papers, CAB 37/78.
Arnold-Forster, 2.6.05. Arnold-Forster Papers, Bd. 18, Add. MS. 50317.
Vgl. Geoffray an Rouvier, 9. 0. 05. D.D. F., 2. Serie, Bd. 7, Nr. 433. — Der französische Geschäftsträger hatte dreimal im F. O. vorgesprochen, weil die Übergabe eines Schreibens mit dem Inhalt des britisch-japanischen Vertrages an Bencken-dorff sich verzögerte. Als dem Außenminister Rouvier dann dieses Schreiben weniger zufriedenstellend erschien als dasjenige, welches Lansdowne an den französischen Botschafter gerichtet hatte, wies er Bompard in Petersburg an. den Brief Lansdownes an Paul Cambon dem Grafen Lamsdorff zur Kenntnis zu bringen. Vgl. Rouvier an Bompard (tel.), 7.10.05. ebd., Bd. 8, Nr. 27. 7 0) Lamsdorff sagte zu Bompard: “Le procède est bon, mais les traité est mauvais.” (Bompard an Rouvier, 5.10.05. ebd., Bd. 8, Nr. 19).
Callthorpe an Ch. Hardinge, 19.8.05. F. O. 65/1702.
Ch. Hardinge an Sanderson, 25. 9. 05. ebd.
Vgl. Bompard an Rouvier, 9.9.05. D. D. F., 2. Serie, Bd. 7, Nr. 434.
Ch. Hardinge an Lansdowne, Nr. 639 v. 24.10.05. F.O. 65/1703.
Spring-Rice an Lansdowne, Nr. 642 v. 30. 10. 05. ebd.
Entwurf Clarkes, undatiert (nach dessen eigener späterer Angabe v. 18. 10. 05. Vgl. Sydenham, My Working Life, S. 182), Balfour Papers, Bd. 19, Add. MS. 49702.
Boutiron an Rouvier, 10.1.06. D.D. F., 2. Serie, Bd. 8, Nr. 378.
Zu B. IV. 4: Die Rußlandpolitik Greys und Morleys
Rede Greys im Cannon Street Hotel, London, 20.10.05. Knaplund, Speeches by Grey, S. 26 ff.
So Botschafter Wolf-Metternich. Nach Gall, Sir Charles Hardinge, S. 56.
Boveri, Sir Edward Grey und das F. O., S. 82.
Das von Margret Boveri (ebd.) angeführte On dit, Grey habe noch als Außenminister den Persischen Golf mit dem Roten Meer verwechselt, findet sich auch bei Blunt, Diaries, II, S. 250.
Ch. Hardinge an Grey, Nr. 41 v. 20.1.06. Hardinge Papers, Bd. 47.- Charles Hardinge befand sich Mitte Dezember allerdings in England.
Grey an Spring-Rice, Nr. 427 v. 13.12.05. F.O. 65/1697.
Grey an Spring-Rice, 22.12.05. Spring-Rice Papers, Bd. 1.
Vgl. Sykes an G. of I., 19.1.06. F.O. 371/105.
Die G. of I. wollte nämlich als Gegenleistung für eine Finanzhilfe von Persien neue Verpflichtungen, die Konzessionen an andere Mächte in Persien ausschließen sollten: “If Persian Government broke written agreement with us, we should then have a much better ground for active interference should this unfortunately become necessary.” (Minto an Morley, tel., 28.12.05. Morley Coll., Bd. 28. Hervorhebung von mir.) — Nur der Financial Member im Executive Council, Baker, sprach sich aus finanziellen Erwägungen gegen eine Anleihe aus.
Memorandum Greys v. 18.12.05. Grey Papers, Bd. 91.
Morley an Minto, 16. 1. 06. Morley Coll., Bd. 1. — Morley sah in Sir Louis Dane, dem Leiter des Foreign Department, einen rabiaten Vertreter der Vorwärtspolitik und drängte Minto, ihn abzusetzen. Der neue, in Sachen Indien unerfahrene Vizekönig wollte aber auf Danes Dienste nicht verzichten, und der Minister gab schließlich nach. Vgl. Hirtzel Diary, Eintragung v. Mai 1906.
Vgl. die Stellungnahmen von Sir H. Barnes, Sir D. Fitzpatrick, Sir J. Edge und Sir W. Lee-Warner, I. O., Memoranda, C 110.
Morley an Minto (tel.), 24.1.06. ebd., C 120. •
Morley an Minto, 25.1.06. Morley Coll., Bd. 1.
Es war Graf Lamsdorff freilich bereits bekannt, daß die persische Regierung sich in London um eine Anleihe bemühte.
I.O., Memoranda, C 120.
Grant Duff an Grey (tel.), Nr. 131, 9. 5. 06 mit “minutes” von Grey und Ch. Hardinge. F.O. 371/109. -Die Hamburg-Amerika-Linie richtete damals einen regelmäßigen Dienst nach dem Persischen Golf ein.
Grey an Spring-Rice, 11.5.06. B.D., IV, Nr. 329.
Etwa 14 000 Flüchtlinge suchten im Sommer 1906 Zuflucht im Garten der britischen Gesandtschaft in Teheran. Die DAILY MAIL (v. 28. 8. 06) berichtete: “The Situation in Persia is rapidly becoming more critical, and Germany’s great opportunity is at hand, now that Russia is paralysed. The entire organisation of the State is collapsing... The provinces are in a state of anarchy; the treasury is empty; all available securities are mortgaged; and the Army, unpaid for months, is in a condition of open mutiny,.. The Shah is ignored by every one. He is losing health and control of his subjects at once, and his subjects are intriguing with the Sultan... Seizing the chance which the revolution in Russia has given her Germany is straining every effort to gain a footing in Persia... The collapse of Persia is imminent. Foreign control of some form must inevitably follow, and unless the safety of India is to be imperilled England must do her utmost to restore her damaged reputation at Teheran, or she will be brushed aside.”
Nicolson an Grey, 31.8.06. B.D., IV, Nr.336.
Darüber gibt es eine Reihe von Zeugnissen. Haidane, der mit Edward Grey seit 1886 befreundet war, schreibt: “Grey was a first rate statesman. To the Whig tradition he added advanced democratic views... what he did love too well for his political career was the attractions of country life.” (Haldanes “Notes on Letters contained in my Boxes”, geschrieben im Herbst 1926. Haldane Papers, 5923).-Vgl. auch Trevelyan, Grey of Fallodon, passim, und Greys eigenes Bekenntnis in “Twenty-five Years”, bes. I, S. 27 ff.
Grey an Campbell-Bannerman, 13. 9. 06. Campbell-Bannerman Papers, Bd. 13, Add. MS. 41218.
So Morley an Minto, 20. 9. 06. Morley Coll., Bd. 1.
I. O., Memoranda, C. 120. -Die G. of I. lehnte diese Linie ab, weil sie die indischen Interessen angeblich nicht genügend berücksichtigte. Sie verlangte, getreu den seit Curzons Schreiben vom 21, 9. 1899 erhobenen Forderungen, die West-Ost-Achse von Khanikin bis zu einem Punkt nördlich von Birjand oder, als letztmögliches Zugeständnis, die Linie Mohammerah-Kain. Vgl. Minto an Morley (tel.), 19. 6. 06. F.O. 371/169.
Vgl. Minto an Morley, 17.10.06. Morley Coll., Bd. 9. Zur Haltung des Financial Member s. aber Anm. 9.
Vgl. Monger, The End of Isolation,.S. 2 93.
Von diesem Motiv wurde auch Nicolson geleitet, der die Verhandlungen mit Is-wolski führte: “... I have no faith in German promises or assurances, and I know well that the slightest word from Berlin carries much weight here. I want to rush (?) this Persian business before Germany acquires a stronger position in Persia. I have no doubt that she will endeavour to gain a footing...” (Nicolson an Spring-Rice, 29.1.07. Spring-Rice Papers, Bd.1).
Spring-Rice an Grey, 3.1.06. Grey Papers, Bd. 71.
Spring-Rice an Grey, 16.1.06. ebd.
Ch. Hardinge an Eduard VII., 20.3.06. Hardinge Papers, Bd. 9.- Vgl. auch Grey an Spring-Rice, 19.3.06. B.D., IV, Nr. 212.
P. Cambon an Bourgeois (frz. Außenminister seit 14. 3. 06), 23.3.06. D. D. F., 2. Serie, Bd. 9, Nr. 532.
B.D., IV, Nr. 213, Anlage.
ebd.
Morley an Minto, 23.3.06. Morley Coll., Bd.l.
Minto an Morley, 9.4.06. ebd., Bd. 8.
Vgl. Buchan, Lord Minto, S. 225.
Vgl. History of THE TIMES, III, S. 489 ff. — Die Verhandlungen über die Wiederzulassung eines TIMES-Korrespondenten in Rußland führte Valentine Chirol mit dem russischen Botschaftsrat Poklewski. Chirol ließ dabei von Anfang an durchblicken, daß die TIMES um besserer russisch-britischer Beziehungen willen ihre Privatfehde mit Rußland einzustellen gewillt war. Vgl. Chirol an Nicolson, 27.11.06. Carnock Papers. Bd. für 1906.
Welche Bedeutung diese Anleihe für die russische Innenpolitik hatte, geht aus Wittes Erinnerungen hervor: “The loan enabled the Imperial Government to weather all the vicissitudes of the period... from 1906 to 1910 by providing it with funds...” (Witte, Memoirs, S.308).
Lyall war 1855 in den Bengal Civil Service eingetreten. Bis zu seiner Pensionie-rung im Jahre 1887 hatte er verschiedene bedeutende Positionen im I. C. S. innegehabt. 1888–1903 war er Mitglied des I.C. Mehrere Werke über Abschnitte der britisch-indischen Geschichte entstammen seiner Feder. (India Office List 1901, Sp. 572 f.).
Memorandum Lyalls v. 1.9.1881. I. O., Memoranda, C 112.
Lyall an Morley, 18.4.06. Morley Coll., Bd. 47.
Neben dem Memorandum von 1881 handelte es sich um eine zweite Denkschrift v. 2.9.1896. S.I.O., Memoranda, A 137.
Daß auch der Kriegsminister an dem Gespräch teilnahm, wie Sir Harold Nicolson (Sir Arthur Nicolson, S. 206) schreibt, ist unwahrscheinlich, da weder Sir A. Nicolson noch Morley in ihren tags darauf geschriebenen Briefen den Namen Haidane erwähnen.
Morley schrieb an Minto (25. 4. 06. Morley Coll., Bd. 1): “We talked entente in and out, up and down. ”
Dane glaubte 1904/05 in Kabul ein Überwiegen russischer Importgüter feststellen zu müssen, was auf die Prämienzahlungen der russischen Regierung für die nach Afghanistan exportierten Güter zurückgeführt wurde. Vgl. Dane an G. of I., 19. 1. 05. I.O., File 3082 (2), Bd. 18, Nr. 1654. — Zuverlässige Angaben über den russischen Handel mit Afghanistan gab es nicht. Es scheint aber sicher, daß der Emir auf die russischen Waren einen weit höheren Einfuhrzoll legte als auf die britischen. Iswolski sprach in den Verhandlungen mit Nicolson von 40 resp. 5 %. Vgl. Nicolson an Grey, Nr. 205, 15.4.07. F.O. 371/320.
Instruktionen für Nicolson, undatiert (ca. 25.5.06). I.O., File 2718, Bd. 14, Nr. 3128.
Vgl. die “minutes” von Lee-Warner und Fitzpatrick, ebd.
Vgl. Kitchener an Minto, 23.5.06. Morley Coll., Bd. 8.
Minto an Morley, 12.6.06. ebd.
Erst wenige Wochen zuvor hatte Minto die Anfrage Morleys, ob im Hinblick auf den mohammedanischen Bevölkerungsanteil Indiens der Einsatz indischer, nichtislamischer Truppen in Ägypten auf grundsätzliche Bedenken stoße, verneint. Jetzt schrieb er: “I am sorry to say the Pan-Islamic agitation is much deeper rooted than I thought... There is evidence that it is a wide spreading organisation, whose doings it is very difficult to follow, and its influence will certainly be brought to bear on the Amir, who would be encouraged to look with the greatest suspicion on any indication of our abandoning the (Khyber) railway, (ebd.)-
ebd.
Morley an Minto, 6.7.06. Morley Coll., Bd. 1. — Vgl. auch oben Kap. A. III.
Es war dies oben erwähnter Beschluß, Iswolskis Vorschlag einer gemeinsamen britisch-russischen Anleihe für Persien anzunehmen. Grey entschuldigte sich später beim Premierminister: “I wish I could have consulted you first, but the matter admitted of no delay. ” (Grey an Campbell-Bannerman, 13. 9. 06. Camp-bell-Bannerman Papers, Bd. 13, Add, MS. 41218).
Vgl. Wolf, Ripon, II, S. 293. — Anfangs sah Morley in dem älteren Ripon quasi seinen außenpolitischen Lehrmeister, später hat er dessen Meinung für sehr geringveranschlagt. Vgl. Hirtzel Diary, Eintragung v. 2.7.06.- Der Nachlaß Ripons enthält sehr wenig zur Außenpolitik der Regierung Campbell-Bannerman.
Vgl. Morley an Minto, 17.4.07. Morley Coll., Bd. 2.
An den Schweizer Dr. H. Angst, der England in Zürich als Generalkonsul vertrat und der bis 1914 nicht müde wurde, das F.O. vor Deutschland zu warnen, schrieb Haidane (allem Anschein nach auf ein Memorandum von Angst): “I have read with great interest your paper. There is much to be said for keeping our eyes open. The national characteristics of the Germans are very different to ours and I am under no illusion as to their having much regard for us. ” (Kopie von Haldane an Angst, 3. 7. 06. Grey Papers, Bd. 103. — Der Brief wurde von Angst abschriftlich an Mallet geschickt.).
Inden oberen Chargen des F.O. blieb nur Lord Fitzmaurice, der Parlamentarische Unterstaatssekretär und ein Bruder Lansdownes, skeptisch gegenüber dem Wert von Verhandlungen mit Rußland. Ihm lag sehr viel an einem besseren Verhältnis Englands zu Deutschland. So versuchte er auch — freilich vergeblich -, Grey zu einem Besuch in Berlin zu bewegen. Vgl. Fitzmaurice an Lascelles, Bd. 3 (5). Ferner Monger, The End of Isolation, S. 289 f.
Zu B. IV. 5: Die Verhandlungen Nicolsons in Petersburg und die Konvention vom 31. August
Morleyan Minto, 13. 7. 06. Morley Coll., Bd. 1 — Für einen deutschen Druck gegen Lamsdorff gibt es keine Anzeichen. Der Außenminister scheint vielmehr schon seit längerer Zeit entschlossen gewesen zu sein, an einer parlamentarisch kontrollierten Regierung nicht teilzuhaben, selbst wenn das kontrollierende Organ, wie im vorliegenden Falle die Erste Duma, zur Ohnmacht verdammt war. Vgl. Ch. Hardinge an Grey, 11. 1. 06. Grey Papers, Bd. 71.
Spring-Rice an Grey, 24.5.06. Grey Papers, Bd. 71.
Iswolsky, Memoirs, S. 83.
Zu dem ersten Eindruck des deutschen Botschafters Schoen von Iswolski “Die Engländer haßt er”, schreibt Taube (La politique russe, S. 102): “Au point de vue machiavelique, on serait donc même tenté de dire que, pour son premier début diplomatique à Pétersbourg, M. Iswolsky avait remporté une éclatante victoire en faisant accroire à un ambassadeur étranger juste le contraire de ses véritables sentiments. ”
Nicolson an Grey, 6.6.06. Carnock Papers, Ergängzungsband für 1905–10. — Den Rat, die Bagdad-Bahn aus den Gesprächen auszuklammern, erhielt Nicolson von seinem französischen Kollegen, den er noch am Tage seiner Ankunft in Petersburg (28. 5. 06) aufsuchte. S. Bompard an Bourgeois, 31.5.06. D.D. F., 2. Serie, Bd. 10, Nr. 86.
Am 14. 11. 06 erklärte Bülow im Reichstag, Deutschland habe kein Interesse daran, die Petersburger Verhandlungen zu stören “oder das mutmaßliche Ergebnis derselben mit scheelen Augen anzusehen. ” (Bülows Reden, Bd. 4, S. 129.
Vgl. Pares, A History of Russia, S. 495.
Ungefähr 100 Tote (zu 90 % Juden) und 200 Verletzte waren zu beklagen. Murray (brit. Generalkonsul in Warschau) an Grey, 25.6.06. F. O. 371/125.
Vgl. Boveri, Sir Edward Grey und das F.O., S. 178 f.
Am 21.6.06 wurde Grey im Unterhaus gefragt “whether his attentionhas been called at the unchecked massacre of Jews at Bialystok now going on; whether he has observed the execution by hanging of children of tender age by the Russian Government at Riga... ; and whether, seeing that this Country broke off diplomatic with Servia, and constantly remonstrates with Turkey for less serious outrages, he will consider whether the time has come that Great Britain should protest formally against the continuance of such practices by the Russian Government and break off diplomatic relations...”.- Greys lakonische Antwort lautete: “The answer is in the negative.” (Parl. Debates, 4. Serie, Bd. 159, Sp. 360).
Grey an Nicolson, Nr.379, 19.6.06. F.O. 371/125.
Nicolson an Chr Hardinge, 1.7. 06. Carnock Papers, Ergänzungsband für 1905–10, und Nicolson an Grey (tel.), 2.7.06. F.O. 371/126.
Die Absage an Schweden und Deutschland wurde offiziell mit nautischen Gründen verschleiert. Vgl. Admiralty an F. O., 12. 6.(sic, richtig wahrscheinlich: 12. 7.) 0. 6. F.O. 371/126.
Benckendorff an Iswolski, 27. 6. 06. Iswolsky, Au Service de la Russie, I, S. 312.
Morley an Minto, 22. 6. 06. Morley Coll., Bd. 1. — Der Satz dürfte beim Vizekönig die Hoffnung geweckt haben, daß das Arrangement mit Rußland doch nicht zustande kommen würde.
Die Rede des Premierministers war am 21.7., einem Sonntag, fertig und hatte dem F.O. vorgelegen. Am 23., also am selben Tage, da er die Ansprache zu halten hatte, erhielt Campbell-Bannerman die Nachricht von der Auflösung der Duma. Es blieb ihm keine Zeit mehr, die folgenden Sätze vom F. O. billigen zu lassen, die der Premier dem Manuskript hinzufügte: “Je ne fais pas de commentaire sur les nouvelles qui ont éclaté ce matin: ce n’ est pas ni le lieu ni le moment. Nous n’ avons pas une assez grande connaissance des faits pour pouvoir blâmer ou louer. Mais ceci du moins nous pouvons dire — nous qui fondons notre confiance et nos espoirs sur le régime parlementaire. Les nouvelles institutions on souvent une jeunesse accidentée sinon orageuse. La Douma revivra d’une forme ou d’autre. Nous pouvons dire avec toute sincérité: La Douma est morte, Vive la Douma.” (Spender, Campbell-Bannerman, II, S. 262 f).
Ch. Hardinge an Nicolson, 21. 8. 06. Carnock Papers, Bd. für 1906.
H. Nicolson, Sir Arthur Nicolson, S.222.
Ch. Hardinge an Nicolson, 25. 7. 06. Carnock Papers Bd. für 1906.
Nicolson an Ch. Hardinge, 29.7.06. Hardinge Papers, Bd. 8.
Nicolson an Grey (tel.) und Grey an Nicolson (tel.), 27.8.06. Grey Papers, Bd. 71. — Bei dem Anschlag wurden 25 Personen getötet und 3 0 verletzt. Vgl. den Augenzeugenbericht von Sir Harold Nicolson in dessen “Sir Arthur Nicolson”, S.227 f.
Nicolson an Ch. Hardinge, 10.9.06. Hardinge Papers, Bd. 8.
Campbell-Bannermanan Grey, 8. 10. 06. Zitiert nach Trevelyan, Grey of Fallo-don, S. 190. — Die Demonstration wurde am Ende in der ursprünglichen Form aufgegeben.
Nicolson an Knollys, 18. 12. 06. Carnock Papers, Ergängzungsband für 1905–10.
Morley war von Anfang an ein Gegner der Allianzpolitik mit Japan wie jeglicher Bündnisverpflichtung überhaupt. Vgl. Morley an Ripon, 7. 10. 05. Ripon Papers, Bd. 51. Add. MS. 43541.
Vgl. Ch. Hardinge an Nicolson, 23.1.07. Carnock Papers, Bd. für 1907(1).-Dagegen scheint Frankreich mittels einer Anleihe starken Druck auf Japan ausgeübt zu haben, gegenüber Rußland eine konziliantere Haltung einzunehmen. Vgl. Nicolson an Grey, 16. 2. 07. B. D., IV, Nr. 152, und Hauser, Deutschland und der englisch-russische Gegensatz, S. 47.
Becker, Der Ferne Osten und das Schicksal Europas, S. 10 ff. — Hauser (Deutschland und der englisch-russische Gegensatz, S. 49) geht noch weiter und erklärt, daß der japanische Vertrag für Rußland eine Kompensation für den Verzicht auf die weitere Expansion in Zentralasien darstellte.
Minto an Morley, 19. 9. 06, Morley Coll., Bd. 9.
“Minute” von Grey zu Telegramm Mintos an Morley v. 19. 9. 06. F. O. 371/169.
Morley an Minto, (tel.) 24.9.06. ebd.
Siebert, Benckendorffs diplomatischer Schriftwechsel, I, S. 6.
F.O. an I.O., 28.2.07. I. O., File 2718, Bd. 14, Nr. 6339.
Grey an Nicolson (tel.), 21.6.07. ebd., Nr. 3214.
Minto an Morley (tel.), 19.7.07. ebd., Nr. 1213.
I.O. an F.O. 24.7.07. ebd., Nr. 1213.
F.O. an I.O., 29.7.07. ebd., Nr. 3399.
Grant Duff an Grey (tel.), 1.9.06. B.D., IV, Nr. 335.
Minto an Morley (tel.), 3.9.06. F.O. 371/110. — Beide Linien waren etwa gleich lang (Teheran-Mesched: 908 km; Mesched-Nasratabad: 832 km), doch besaß der Draht nach Seistan für Rußland größeren Wert, da er die einzige Verbindung in diesen von den Engländern beanspruchten Teil Persiens war.
Nicolson an Grey, Nr. 680, 1010.06. ebd.
Der Verkehr rechtfertigte in der Tat kaum neue Investitionen. Die Zahl der offiziellen Telegramme betrug durchschnittlich im Monat: (Nach Minto an Morley, (tel., 19.12.06. ebd.).
Spring-Rice an Grey (tel.), 12.11.06. ebd.
Nicolson an Grey (tel.), 30.11.06. ebd.
Nicolson an Spring-Rice, 4. 12. 06. Spring-Rice Papers, Bd. 1.
Minto an Morley (tel.), 15.12.06. F.O. 371/110
Telegrafen-Abkommen v. 31.7.07. Cabinet-Papers, CAB 37/89.
Grey an Nicolson, 6.6.07. B.D., IV, Nr. 417 u. Anlage.
Nicolson an Grey, 24.6.07. ebd., Nr. 429.
“Minute” v. Ch. Hardinge, ebd., S.477.
”... it seems to me that our position is thoroughly assured so long as we retain our sea supremacy: and if we lose our sea supremacy we lose our Empire.” (Nicolson an Ch. Hardinge, 19.6.07. Carnock Papers, Ergänzungsband für 1905–10).
Nicolson an Grey, 24.6.07. B.D., IV, Nr.429.
Vgl. oben S. 110.
Grey an Nicolson (tel.), 27.6.07. B.D., IV, Nr. 430.
Vgl. Memorandum des rus s. Außenministeriums v. 27.6.07. ebd., S. 486 f; Nicolson an Iswolski, 30.6.07, ebd., S. 490; Iswolski an Nicolson, 2.7.07 ebd., S.492.
Grey an Nicolson (tel.), 5.7.07 mit “minutes” von Grey, Ripon, Morley and Campbell-Bannerman. ebd., Nr. 444.
S. “Proposed British Declaration”, ebd., S. 497 und Grey an Nicolson, 29.8.07. ebd., Nr. 455.
Vgl. I.O. an F.O. 20.7.07. ebd., Nr. 448 mit Anlagen
Vgl. oben S. 182.
S.Papier Nicolsons an Iswolski, v. 23.2.07. B.D., IV, S. 526.
Parl. Debates, 4. Serie, Bd. 170, Sp. 962, und Morley an Minto, 7.3.07. Morley Coll., Bd. 2. — Als zur selben Zeit die Ex-Zarin Marie Peodorowna London besuchte, sorgte Sir Charles Hardinge für einen freundlichen Empfang durch die englische Presse, “as I knew the importance it would have in Russia from a political point of view. ” (Ch. Hardinge an Eduard VIL, 9. 3. 07. Hardinge Papers, Bd. 9).
So Iswolski an Nicolson. Nicolson an Grey, 20.3.07. B.D., IV, Nr. 473. — In einem Gespräch mit dem britischen Militärattache äußerte der Chef des russischen Generalstabs, GeneralPalitsin, die gleiche Besorgnis. S. Napier an Nicolson, 27.4.07. ebd., S. 530 ff.- Nicolson sah in Palitsin, der, obwohl nicht Kabinettmitglied, größeren Einfluß hatte als der Kriegsminister, “one of the chief obstacles to an arrangement. ” (”Extract from Annual Report for Russia for the Year 1906”. ebd., S. 262). S. aber unten Anm. 7 6.
Ch. Hardinge an Nicolson, 2.4.07. Carnock Papers, Bd. für 1907 (I).
Russ. Vertragsentwurf v. 15.5.07. B.D., IV, Nr. 483.
Nicolson an Ch. Hardinge, 16. 5. 07. Hardinge Papers, Bd. 10.
Sir Lous Mallet gab zu bedenken: “Supposing the Ameer wished to develop his country and asked for our assistance, if we agreed this attempt might be considered as a breach of our Treaty engagement.” (“Minute” Mallets zu Nicolsons Telegramm Nr. 76 v. 15.5.07. P.O. 371/320.
Britischer Vertragsentwurf v. 17.6.07. B.D., IV, Nr. 483.
Vgl. ebd. und B.D., IV, S. 539.
Die indische Regierung wünschte u.a. die Einfügung des Satzes, daß “neither Government” (will) object to the Afghan Government carrying out such railway projects as that Government may consider desirable”. (Minto an Morley, tel., 1.6.07. I.O., File 3082, Bd. 17, Nr. 933). — Im I. O. teilte Godley die Bedenken Mintos und wurde wahrscheinlich deshalb bei der Ausarbeitung der Vorschläge von Morley kaum herangezogen.
Nicolson an Grey, Nr. 368, 8.7.07. F.O. 371/320.
Diese Möglichkeit bezeichnete Iswolski gegenüber Nicolson als die Hauptsorge des Generalstabs. Vgl. Nicolson an Grey, Nr. 375, 14.7.07. ebd.
Während Nicolsons Abwesenheit von Petersburg (19. 7. -10. 8. 07) wurden die Besprechungen mit Iswolski auf das Notwendigste beschränkt. Daher finden sich in den Akten des F.O. für diese Zeit nur wenige Unterlagen. — Über die Gespräche des Botschafters im F.O. und im I.O. gibt es weder in den offiziellen Sammlungen noch in den privaten Nachlässen detaillierte Aufzeichnungen, so daß der Historiker für die ansonsten sehr gut dokumentierten Verhandlungen hier auf einige wenige Briefstellen und die Eintragungen in Hirtzels Tagebuch angewiesen ist.
Hirtzel Diary, Eintragung v. 29.7.07.
Grey an Nicolson, 9.8.07. B.D., IV, Nr. 492.
Morley an Minto, 2.8.07. Morley Coll., Bd. 2.
Für das Jahr 1906 verzeichnete das I.O. “little evidence of Russian activity on the Afghan border. ” (I. O., Memoranda, A. 165).
Minto an Morley (tel.), 20. 8. 07. F. O. 371 /320. — Der Vizekönig schlug vor, beide Klauseln, diejenige über die bedingte britische und diejenige über die bedingungslose russische Verpflichtung, Afghanistan nicht zu besetzen oder zu annektieren, wegfallen zu lassen, so daß England sich nur noch gebunden hätte, “to exercise her influence in Afghanistan only in a pacific sense towards Russia, and... not herself (to) take in Afghanistan, or encourage Afghanistan to take, any measures threatening the Russian frontier” (B.D., IV, S. 543) Grey versuchte nach intensiver Beratung mit Morley die Annahme dieses Vorschlags zu erreichen (vgl. Grey an Nicolson, tel., 21. 8. 07., ebd., Nr. 501 und Hirtzel Diary, Eintragung v. 20. und 21. 8. 07), ohne jedoch von seiner Konzession über einen gemeinsamen Gedankenaustausch mit Rußland im Falle einer Änderung des Status quo wieder abzurücken.
Nicolson an Grey, 26.8.07. B.D., IV. Nr. 508. — Auf Iswolskis Seite standen Stolypinund der Generalstabschef Palitsin. Vgl. Nicolson an Hardinge, 30. 8. 07. Hardinge Papers, Bd. 10. Palitsin hatte also seinen Widerstand gegen die Konvention (vgl. Anm. 60) aufgegeben).
Grey an Nicolson (tel.), 26.8.07. ebd., Nr. 507.
Nicolson an Grey, 29.8.07. ebd., Nr. 511. 7 9) Vgl. Anhang III.
Am 21.8.07 schrieb Minto zur Konvention privat an Morley; ”... I shall very much regret it if for the sake of a mere phantom of friendship we give any loophole to the Russian Government by the terms of the Convention to justify them in any circumstances in interfering in Afghan politics... In the cause of peace I attach no value to its conlusion at all. ” (Morley Coll., Bd. 12. Hervorhebung von mir.).
Nach der Unterzeichnung der Konvention würdigte Grey den Anteil Morleys am Zustandekommen des Vertrages: “If you had not taken the strong and clear line which you did, we should have had to go to the Cabinet time after time to get authority to overrule the objections of the Indian Government,... The result would have been that progress would have been very slow and difficult and the whole might have come to nought. ” (Zitiert nach Trevelyan, Grey of Fallodon, S. 185.) Und in einem anderen Brief: “We should never have got the agreement through,.. without the strong and consistent view, which Morley took all through of the right policy and asserted whenever necessary. For there is a military party in India as well as in St. Petersburgh. ” (Grey an Ripon, 8. 9. 07. Ripon Papers, Bd. 150, Add. MS. 43640).
Vgl. oben B.I. 5. — Sir Valentine Chirol berichtete 1907 von Symptomen des Aufruhrs in den Sikh-Regimentern. Die nationalistische Agitation war bis nach Madras vorgedrungen, das sich bis dato gegen die Parolen der Nationalisten als immun erwiesen hatte. Vgl. Chirol an Nicolson, 5. 6. 07. Carnock Papers, Bd. für 1907 (I).
Zu B. IV. 6: Die afghanische Haltung
Morley am 30.6.08 im House of Lords. Vgl. Parl. Debates, 4. Serie, Bd. 191, Sp. 529. — An militärischen Druck war nicht im entferntesten gedacht.
THE PIONEER v. 8. 6. 08. Morley Coll., Bd. 17. — Der inkriminierte Artikel be-faßte sich mit einer Vorschau auf das Revaler Treffen zwischen dem englischen König und dem russischen Zaren und stellte im Zusammenhang mit der angeblich von Emir geschürten Aufstandsbewegung an der Grenze (vgl. B. III.) die Frage, “whether it would not be better to fix the best natural boundary between Russian and British territory — the Hindu Kush, for example, and give up once for all the idea of a buffer State. ” (ebd.).
Vgl. S. of S. for I, an G. of I., Nr. 39, 2.11.06. I. O., File 281, Bd. 8.
Morley an Minto (tel.), 9.2.07. I. O. Memoranda, A 165.
I.O., Memoranda, A 165.
Nicolson an Ch. Hardinge, 13.3.07. Hardinge Papers, Bd. 10.
Ch. Hardinge an Nicolson, 19.3.07. Carnock Papers, Bd. für 1907 (I). Hervorhebung im Original.
Vgl. F. O. an I. O., 24.5.07. B.D., IV, Nr. 479.
Minto an Morley, 29.5.07. Morley Coll., Bd. 11.
Minto an Morley (tel.), 1.6.07. I.O., File 3082, Bd. 17, Nr. 1418.
Morley an Minto, 13.3.07. Morley Coll., Bd.2.
ebd.
Minto an Morley (tel.). 4.7.07. Mor ley Coll., Bd. 29.
Morley an Minto, 5. 7. 07. ebd., Bd. 2.
Vgl. Nicolson an Grey, 3. 7. 07. B. D., IV, Nr. 486. — Ursprünglich wollte Iswols-ki die Abmachungen b.zgl. der Grenze einer späteren Vereinbarung vorbehalten. DasF.O. war geneigt, auf diesen Vorschlag einzugehen, doch das I.O. stellte die Bedingung, daß in der Zwischenzeit keinerlei direkte Beziehungen zwischen Rußland und Afghanistan stattfinden dürften. Vgl. Tel. Nicolsons an Grey v. 24.6.07 mit Notizen des F.O. und des I. O. F.O. 371/320.- Die Forderung des Indienministeriums zerschlug den Plan.
Vgl. den Entwurf der G. of I. im Tel. Mintos an Morley v. 5.9.07 u. I.O. an F.O., 7. 9. 07. F.O. 371/320.
Habibulla an Minto, 29.9.07. I. O., File 3082, Bd. 17, Nr. 1939.
Ein durch Bestechung erhaltenes angebliches Schreiben des Emirs, das der afghanische Agent in Indien im Mai 1908 der indischen Regierung übergab, wurde von dieser als Fälschung angesehen. Vgl. Minto an Morley, 13.5.08. Morley Coll., Bd. 15.
Fakir Syed Iftikar-ud-Din (ind. Agent in Kabul) an G. of I., 25.1.08. I. O., File 3082, Bd. 17, Nr. 419.
Fakir Syed Iftikar-ud-Din an G. of I., 12.2.08. ebd., Nr. 580.
Morley an Minto, 3 0.4. 08. Morley Coll., Bd. 3. — Schon als Minto dem Emir von der geplanten Strafexpedition gegen die Zakka Khels Mitteilung machen mußte, konnte Morley nur mit großer Mühe überredet werden, daß in das Schreiben auch ein ausdrücklicher britischer Verzicht auf die Besetzung des Bazar-Tals aufgenommen wurde. Vgl. Minto an Morley (tel.), 9. 2. 08 u. Morley an Minto (tel.), 10.2. 08. I.O. File 1776, Bd. 33, Nr. 311. — Der Privatbrief des Vizekönigs zeichnet sich durch einen besonders freundlichen, ja beinahe unterwürfigen Ton aus: in 15 Druckzeilen erscheinen sechsmal die Ausdrücke “Your Majesty” und fünfmal “friend” und “friendship”. S. Minto an Habibulla (Entwurf), 8.2.08. Morley Coll., Bd. 14.
Morley an Minto, 30.4.08. Morley Coll., Bd. 3.
Vgl. Chirol an Clarke, 7.5.08. Sydenham Papers, Bd. 2, Add. MS. 50832.
Morley an Minto, 17.6. 08. Morley Coll., Bd. 3.
Minto an Morley, 23.6.08. ebd., Bd. 16.
Den Angriffskrieglehnte Morley aus grundsätzlicher Überzeugung ab. Als ihm zu Ohren kam, daß einige Militärs in Indien die Ansicht vertraten, ein Grenzkrieg wäre ein geeignetes Mittel zur Stärkung der Loyalität der Truppe — die Meinung, die Soldaten müßten “etwas zu tun” haben, war tatsächlich in militärischen Kreisen stark vertreten — gab er derartigen Erwägungen eine unzweideutige Abfuhr: nach solchen Maximen zu handeln, schrieb er, “would be to damn beyond redemption or excuse our whole system and our presence in India. ” (Morley an Minto, 19.9.08. Morley Coll., Bd. 17).
Nicolson an Grey, 19.7.08. B.D., IV, Nr.516.
Morley an Minto (tel.), 18.7.08. Morley Coll., Bd. 28.
Vgl. Anm. 1
Vgl. den Bericht v. Roos-Keppel (Chief Commissioner, N. W. F. P.) v. 28. 8. 08. Morley Coll., Bd. 17.
Minto an Morley, 19. 8. 08 ebd. und Minto an Morley (tel.). 23.8.08. F.O. 371/ 516.
Vgl. das Tel. Mintos an Morley v. 21.9.08. I. O., File 3082, Bd. 17, Nr. 1782.
So argumentierte das Schreiben z.B., die Tatsache, daß in dem Abkommen über Persien der Bau von Eisenbahnen erlaubt und in dem Arragement über Tibet ausdrücklichuntersagt sei, während in der Konvention über Afghanistan dieses Thema gar nicht erwähnt werde, beweise, daß sich die Vertragschließenden in diesem Lande das Recht zum Bau von Bahnen und Telegrafen vorbehielten! Vgl. ebd.
Vgl. Rybitschka, Im gottgegebenen Afghanistan, bes. S. 120.
Vgl. I.O., File 3082, Bd. 17, Nr. 2053.
Im Oktober 1909 berichtete der indische Agent aus Kabul, die Konvention sei
“vergessen”. Vgl. Minto an Morley, 7.10.09. Morley Coll., Bd. 22. — Die Zustimmung des Emirs zur Konvention war dann noch einmal am 2 6. 3. 1912 Gegenstand einer Anfrage im House of Commons. Vgl. Parl. Deb., 5. Serie, Bd. 36. Sp. 188.
Vgl. REVUE DU MONDE MUSULMAN, Bd. 8 (1909), S.495 ff.
Zu B. IV. 7: Die Aufnahme der Konvention
Morley an Minto, 19.9.07. Morley Coll., Bd. 2.
Minto an Morley, 4.9.07. ebd., Bd. 12.
Kitchener an Roberts, 3.10.07. Kitchener Papers, Bd. 29, u. Minto an Morley, 24. 10. 07. Morley Coll., Bd. 12,. — In London kursierte dennoch die Meldung, daß Kitchener die Konvention verurteilt und einen Journalisten — gemeint war der Militärkorrespondent der TIMES, Charles à Court Repington — beauftragt habe, gegen den Vertrag Stimmung zu machen. Minto versicherte Morley, das Gerücht sei unwahr und eine Intrige, hinter der, so deutete er an, die Curzon-Partei in England stecke, die den Oberkommandierenden bei Morley anschwärzen wolle. Vgl. ebd. — Sir Valentine Chirol erklärte dagegen, er habe einen Brief Kitcheners an Repington gesehen, und nur auf seinen eigenen Einspruch sei es zurückzuführen, daß die TIMES nicht gegen die Konvention Stellung genommen habe. Kitcheners Vertrauter, General Duff, versicherte andererseits wieder, der Oberkommandierende unterhalte keine Korrespondenz mit Repington. Vgl. Hirtzel Diary, Eintragung v. 30. 11. 07. Wer hier die Unwahrheit gesagt hat, läßt sich nicht mehr feststellen. Der Vorfall zeigt jedenfalls, daß der Streit zwischen Curzon und Kitchener noch seine Nachwehen hatte.
Vgl. Minto an Morley, 26.0.07. Morley Coll., Bd. 12.
Minto an Morley, 11.11.09. ebd., Bd. 22.
Vgl. Spring-Rice an Grey, 11.4.07. B.D., IV, Nr. 409.
HABL-UL-MATIN v. 10.9.07. F.O. 371/312.
Jahresbericht über Persien für 1907 v. Spring-Rice. Spring-Rice Papers, Bd. 1.
ebd.
“Persia tried my patience more than any other subject.” (Grey, Twenty-five Years, I, S. 169.)
ebd., S. 167.
Sir Charles Hardinge erinnerte seinen Chef daran, daß es der britischen Regierung den Betrag von einer halben Million Pfund (aus der indischen Kasse wohlverstanden!) wert gewesen war, denBau einer russischen Eisenbahn nach Bender Abbas zu verhindern, und fügte hinzu: “You have got the same thing from Russia without paying 400 000 or 500 000 pounds to Persia for it.” (Ch. Hardinge an Grey, 22.12.07. Grey Papers, Bd. 91).
S.F.O. 371/321.
Vgl. THE MORNING POST v. 11. 6. 07.
S. etwa Hamilton, The Anglo-Russian Treaty, in: THE UNITED SERVICE MAGAZINE, n.S., Bd. 36, S. 257 ff.
Landon, Views on the Anglo-Russian Convention, in: THE FORTNIGHTLY REVIEW, Bd. 82, S. 733.
Vambéry, The Anglo-Russian Convention, in: THE NINETEENTH CENTURY AND AFTER, Bd. 62, S. 898. — Professor Vambéry hatte sich ursprünglich, ehe er den genauen Inhalt der Konvention kannte, sehr optimistisch geäußert. S. THE DAILY CHRONICLE v. 2.9.07.
So schrieb etwa THE MORNING POST (v. 26. 9. 07): “It is a hand-shaking, not a bargain. ”
THE MANCHESTER GUARDIAN v. 2. 9. 07.
ebd., 26. 9. 07.
“Politics has to do not with things as they are but with things as they strike people, and the fact that if people were wiser things might strike them differently does not release politicians from the duty of dealing with the public evils due to public delusions.” (ebd.).- Die liberale Wochenzeitschrift THE NATION (v. 2 8. 9. 07, S. 107 8 f) schrieb: “If the Indian army on its present footing was large enough to police the frontier, to repress disaffection, and to repel invasion, it must be much too large when the last and the gravest of these tasks has been eliminated. ”
Vgl. THE DAILY MAIL v. 21.9.07.
THE DAILY TELEGRAPH v. 21.9.07.
Vgl. H. Nicolson, Sir Arthur Nicolson, S.211u. 222.
Vgl. Chirol an Lascelles, 2.10.06. Lascelles Papers, Bd. 3 (5).
THE TIMES v. 25.9.07.
Die Tatsache, daß die Konvention erst nach Beendigung der parlamentarischen Sitzungsperiode unterzeichnet wurde, kritisierte man als Mißachtung des Parlaments. Grey wies die Vorwürfe zurück und erklärte, daß für den Zeitpunkt der Unterzeichnungalleinder Gang der Verhandlungen bestimmend gewesen sei, aber Mallet gab im vertraulichen Gespräch zu, daß dem F.O. auch an einer Verschiebung der Diskussion viel gelegen war. Vgl. Geoffray an Pichon, 12.9.07. D.D. F., 2. Serie, XI, Nr. 170.
Vgl. Parl. Deb., 4. Serie, Bd. 183, Sp. 125 ff u. Bd. 184, Sp. 550 ff.
Vgl. ebd., Bd. 183, Sp. 1323 ff.
Vgl. ebd., Sp. 999 ff. S. auch Ronaldshay, Lord Curzon, III, S.38.
Parl. Deb., 4. Serie, Bd. 183, Sp.1030.
ebd., Sp. 1022.
ebd., Sp. 1006.
Morley an Ripon (Notizen des I. O. zur Entgegnung auf Curzons Rede v. 6. 2. 08) v. 7.2.08. Ripon Papers, Bd. 51, Add. MS. 43541.
Sir Donald Mackenzie Wallace von der TIMES berichtete aus London, der Kaiserbesuch werde dort angesehen “as to some extent a guarantee against unpleasant surprises”. (Mackenzie Wallace an Nicolson, 4. 7. 07. Carnock Papers, Bd. für 1907, I).
Vgl. THE STANDARD v. 26.9.07.
Der britische Gesandte in München berichtete seiner Regierung: “It seems to me that since the publication of the text of that Agreement a regular campaign has been started in the newspapers here to criticise and belittle it; this takes the form not of a direct German attack upon the Agreement but of showing by quotations from English, French and Russian newspapers that public opinion in foreign countries condemns this Understanding. ” (Cartwright an Grey, 8. 10. 07. B. D., IV, Nr. 542). S. auch Linnenbrink, Die englisch-russische Entente und Deutschland, S. 98.
Beer, der russisch-britische Ausgleich, in: DIE NEUE ZEIT, 26.Jhg., S. 66. 3 9) Vgl. Nicolson an Grey, Nr. 464, 9.9.07. F.O. 371/325.
Nach Nicolson an Grey, Nr. 499, 1.10.07. ebd.
Bertie an Grey, Nr. 475, 30.9.07. ebd.
Hauser, Deutschland und der englisch-russische Gegensatz, S. 42 ff.
Vgl. Lascelles an Grey, Nr. 74 v. 20.2.08. F.O. 371/514.
“Nobody can expect a scheme of this sort to be altogether to the taste of England or of India. ” (Morley an Minto, 22.11.07. Morley Coll., Bd.2). Ende 1907 wurde unter dem Vorsitz von Morley ein C.I. D. -Ausschuß gebildet, der die politischen, strategischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Bagdad-Bahn zu untersuchen hatte.
Vgl. Nicolson an Ch. Hardinge, 25.11.07. Hardinge Papers, Bd. 10.
Ch. Hardinge an Nicolson, 25.11.07. Carnock Papers, Bd. für 1907(1).
Clarke an Morley, 26. 3. 08. Morley Coll., Bd. 42.
Vgl. Grey an Nicolson, 17.3.08. B.D., V, Nr. 1 92. — Der Vorschlag scheint von Hardinge ausgegangen zu sein, der inzwischen eingesehen hatte, daß der Anschluß Indiens an das russische Eisenbahnnetz verfrüht war. Die Russen sollten ihre Linie von Julfa über Teheran bis Khoremabad fortsetzen. Die Briten würden ihrerseits eine neue Bahn von Ahwaz in nördlicher Richtung starten. Vgl. Ch. Hardinge an Nicolson, 17.3. 08. Hardinge Papers, Bd. 13.
Vgl. Ch. Hardinge an Nicolson, 1.4.08. Hardinge Papers, Bd. 13.
O’Beirne (brit. Geschäftsträger) an Grey, 19.5.08. B.D., IV, Nr. 514. — Louis Mallet kommentierte den Bericht mit dem Satz: “It is a most remarkable change of attitude and a striking tribute to the policy of rapprochement. ” (“Minute”, v. Mallet. F.O. 371/516).
O’Beirne an Grey, 21.5.08. B.D., IV, Nr. 515.
Morley an Minto (tel.), 20.7.08. Morley Coll., Bd. 28. — Es ist bezeichnend für das Mißtrauen der G. of I. gegenüber den Russen, daß Minto in dem Vorfall eine Tücke erblickte: “The whole story appears... to be an attempt upon part of Russian frontier officers to create difficult situation for us and to embroil us with Amir. ” (Minto an Morley, tel., 23. 7. 08. ebd., Bd. 29) Die Richtigkeit von Mor-leys Informationen wurde aber bestätigt, wenn auch die zunächst genannte Zahl von 10 000 Flüchtlingen sich als übertrieben herausstellte.
Der Vizekönig wollte aus den genannten Gründen (vgl. Anm. 52) kein Schreiben an den Emir absenden.
Minto an Morley, 19.8.08, ebd.. Bd. 17.
Der politische Ausschuß des I.C. billigte eine von seinem Mitglied Sir W. Lee-Warner verfaßte Denkschrift, in der dieser Vorschlag gemacht wurde. Es heißt darin zur Begründung u. a. : “Something has happened between us and Russia... We have entered upon a policy of friendly relations. ” (Memorandum Lee-Warners v. 17.8.08. I.O., File 3082, Bd. 17 Nr. 1493).
Morley war zuversichtlich, daß Rußland keine Agenten nach Afghanistan entsenden würde — “If for no other reason, because they would stand an excellent chance of being knocked on the head. ” (Morley an Minto, 14.10.08. Morley Coll., Bd. 18).-Der Zar sanktionierte Iswolskis Erklärung später. Vgl. Nicolsonan Grey, Nr. 500, 3.11.08. I.O., File 3082, Bd. 17, Nr. 4147. Trotzdem blieb die Haltung des Emirs für Morley bis zum Ende seiner Zeit im Indienministerium eine große Sorge. Vgl. z. B. Hirtzel Diary, Eintragung v. 6. 8. 09.
Hirtzel Diary, Eintragung v. 16. 10. 08. — Daß Iswolski einigermaßen zufrieden aus der englischen Hauptstadt abreiste, lag vor allem an den, wenn auch recht vagen Zugeständnissen Greys in der Frage einer partiellen Öffnung der Dardanellen. Vgl. Memorandum Greys v. 14.10.08. B.D., V, Nr. 377. — Das Dardanellen-Thema war schon während der Verhandlungen Nicolsons über die Konvention von Iswolski angeschnitten worden, und die Andeutung Greys, daß England auf alten Vertragsrechten nicht mehr unbedingt bestehen würde, hatte die Gespräche damals sehr befruchtet. Vgl. Grey an Nicolson, 19.3.07 und Nicolson an Grey, 25.3.07. B.D., IV. 258 u. 259.
Nikolaus II. an Eduard VII., 18.11.08. Hardinge Papers, Bd. 14. — Dies ist offensichtlich jenes Antwortschreiben auf einen Brief des englischen Königs an den Zaren (vgl. Lee, King Edward VII. II, S.639 ff), von dem die Herausgeber der B.D. (Bd. V. S. 468) 1928 anmerkten, es habe nicht aufgefunden werden können.
Zu den Einzelheiten vgl. die Aufzeichnungen Ch. Hardinges v. 12.6.08. B.D., IV, Nr. 195.
Zu B. IV. 8: Einsparungen im indischen Militärhaushalt
Vgl. Morley im H. of C, 26.2.06. Parl. Deb., 4. Serie, Bd. 152, Sp. 846.
Selbst Kitchener gab Anfang 1906 einmal zu, daß eine akute Bedrohung durch Rußland derzeit nicht bestand. Vgl. Kitchener an Clarke, 25.1.06. Sydenham Papers, Bd. 5, Add. MS. 50835.
“The triumph of Japan... has ensured peace in Mid and East Asia. ” (Abstract of the Proceedings...-Bd.44, S. 296 f).
ebd., S. 394.
Morley an Minto, 30.3.06. Morley Coll., Bd. 2.
Morley an Godley, 19.3.06. Godley Coll., Bd. 8.
Kitchener berechnete 1906 unter Berücksichtigung der seit 1904 aufgetretenen Rekrutierungsschwierigkeiten die Stärke der umorganisierten Kampftruppe auf ca. 126 000 Offiziere und Mannschaften. Um einen Aufstand der Grenzstämme niederzuschlagen, waren nach den Untersuchungen des Mowatt-Ausschusses 85 000 Truppen notwendig; im Falle einer Unterstützung der Stämme durch Afghanistan erhöhte sich diese Zahl auf 100 000 bis 120 000. Vgl. Bericht des Mowatt-Ausschusses v. 15.2.07. Morley Coll., Bd. 38 (a).
Hierbei handelte es sich u.a. um die aus der Einschränkung des Opiumanbaus resultierende Lücke in den Einnahmen, die vom Financial Member der G. of I. für das Rechnungsjahr 1907/08 allein auf 840 000 Pfund Sterling geschätzt wurde. Vgl. Abstract of the Proceedings..., Bd. 45, S. 59.
Bericht des Mowatt-Ausschusses v. 15.2.07. Morley Coll., Bd. 38 (a).
Abstract of the Proceedings..., Bd. 45, S. 161. — 1 666 700 Pfund Sterling war die Summe, die die G. of I. aus dem ordentlichen Haushalt glaubte finanzieren zu können. Der Rest hätte durch Anleihen aufgebracht werden müssen. Es war aber schon schwierig genug, Anleihen für zivile Projekte in Indien zu placier en.
133 000 gegenüber 220 000 Pfund Sterling. Aussage von Hobhouse (Parl. Unterstaatssekretär im I.O.) am 27.3.07 im H. of C. Parl. Deb., 4. Serie, Bd. 171, Sp. 1796 f.
ebd., Sp. 1797.
Vgl. Minto an Morley, 12. 6. 06. Morley Coll., Bd. 8.
Nämlich von 21 587 103 auf 20 415 787 Pfund Sterling. Abstract of the Proceedings..., Bd. 47, S. 185.
Buchanan (Parl. Unterstaatssekretär im I.O.) am 22.7.08 im H. of C. Parl. Deb., 4. Serie, Bd. 193, Sp. 114. — Das folgende Jahr brachte allerdings mit einem Minus von 3,7 Millionen Pfund das höchste Defizit seit 50 Jahren. Vgl. Abstract of the Proceedings..., Bd. 47, S. 133.
Vgl. Kluke, Heeresaufbau, S. 202.
1908/09: 20 557 700, 1909/10: 20 708 200 Pfund Sterling. Abstract of the Proceedings..., Bd. 47, S. 185.
Kitcheners Memorandum (”Consideration of the Effect of the Anglo-Russian Convention on the Strength of the Army in India”) v. 21.10. 07. Morley Coll., Bd. 37 (e).
Morley an Minto, 12.3.08, ebd., Bd. 3.
Vgl. die Kostenaufstellung für 1906/07 in F. O. 371/710.
Hierbei ging es vor allem um das Konsulat in Turbat-i-Haidari in der russischen Einflußsphäre, das in eine weniger aufwendige “native agency” umgewandelt wurde. Vgl. G. of I. anS. of S. for I., Nr. 168, 23.12.09. F.O. 371/951.
So in Kitcheners Memorandum v. 21. 10. 07. S. Anm. 18.
Vgl. B.I.5.
Zu den Forderungen der Nationalisten nach Einschränkungen im indischen Militärbudget nach 1907 vgl. z.B. die Ausführungen Gokhales am 27. 3. 08 im Legislative Council. Abstract of the Proceedings..., Bd. 46, S. 176.
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Jaeckel, H. (1968). Hauptteil. In: Die Nordwestgrenze in der Verteidigung Indiens 1900 – 1908 und der Weg Englands zum russischbritischen Abkommen von 1907. Beiträge zur Kolonial- und Überseegeschichte. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-20470-1_3
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