Korngrößen und Korngrößenverteilung in den Ballen- und Kissenstrukturen und Korngrößen in ihrem Nebengestein

Zusammenfassung

Wie bereits im Gelände zu erkennen ist, bestehen alle hier aufgeführten Ballen- und Kissenstrukturen grundsätzlich aus gröberem Material als das der umgebenden Wirtsbank. Eine Reihe von Proben aus den Ballen- und Kissenstrukturen sowie aus ihrem Nebengestein wurde auf ihre Korngrößen näher untersucht. Da eine direkte Bestimmung mit Hilfe eines Sieb- oder Schlämmverfahrens wegen der starken Verfestigung des Materials nicht in Frage kam, mußten Querschnittmessungen der Körner anhand von Dünnschliffen im Streifenzählverfahren mit Hilfe eines Okularmikrometers und eines Kreuztisches durchgeführt werden. Dabei wurde der Feldspatanteil, der im allgemeinen nur wenige Prozent der Gesamtprobe erreicht, dem Quarzanteil zugerechnet. Die überwiegend lagenweise angereicherten Glimmer, deren Plättchen meist den 2- bis 5fachen maximalen Korndurchmesser der Feldspäte und Quarze erreichen, blieben unberücksichtigt. Trägt man die so gewonnenen Korndurchmesser in einem Diagramm auf, das als Abszisse die Korngröße in Millimeter und als Ordinate die Menge in Prozent der Gesamtzahl angibt, so zeigt sich, daß fast alle Strukturen Korngrößen-Verteilungskurven zeigen, die der Gaußschen Fehlerverteilungsfunktion entsprechen. Es wurde darauf verzichtet, etwa nach dem Sehnenschnitt-Verfahren von Münzner und Schneidexhöhn (1953) der wahren Korngrößenverteilung näherzukommen, da die Körner im allgemeinen sehr unregelmäßig ausgebildet sind (vgl. S. 13). Lediglich die mittlere Korngröße wurde nach Krumbein (1955) auf rechnerischem Wege ermittelt.