Zusammenfassung
Mit der Untersuchung der Leistungs-, Kosten-, Wirtschaftlichkeits- und Imponderabilien-Bereiche der betrieblichen (= Produktions-)Sphäre der Tuchweberei ist unser Versuch, den betriebswirtschaftlichen Einflüssen technischen Fortschrittes im Produktionsvollzug nachzuspüren, an sich abgeschlossen. Dennoch müßte es als Lücke empfunden werden, wenn wir unseren Ausführungen nicht den Hinweis auf ein weiteres, allerdings nicht so sehr betriebliches wie unternehmerisches Problem anfügten, nämlich den Hinweis auf die besonderen Schwierigkeiten der Finanzierung des technischen Fortschrittes im Produktionsvollzug der Tuchindustrie. Der Verzicht auf die Erwähnung der Finanzierungsprobleme würde zu dem Vorwurf berechtigen, daß es versäumt wurde, auf ein beachtenswertes Gegengewicht gegenüber einer Reihe von aufgezeigten Vorteilen leistungs- und kostenmäßiger Art zu verweisen und daß damit einer der wesentlichen Gründe für die überaus zögernde Verwirklichung des technischen Fortschrittes in den Websälen, die zu erklären wir uns zu Beginn unserer Untersuchung vorgenommen haben, übergangen wurde.
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Referenzen
K. Bauer, Ursachen und Wirkungen der Automatisierung, a. a. O.
Ein seit kurzem auf dem Markt angebotener Vielfarben-pic-à-pic-Automat kostet sogar 30 000,— DM, die Sulzer-Webmaschine 40 000,— DM. (Vgl. auch Seite 117.)
Seite 167 ff.
Laut ifo-Institut/München (Investitionstest 1956/57, Nr. 36. 23) nahm die Kapazität der Tuch- und Kleiderstoffindustrie im Jahre 1956 gegenüber Ende 1955 um 7 v. H. und im Jahre 1957 um weitere 3 v. H. zu.
Nicht veröffentlichter Bericht über einen von mehreren westdeutschen Industrie- und Handelskammern unter Federführung der Kammer M.-Gladbach durchgeführten Betriebsvergleich.
Der Vorwurf, der den Klagen der Tuchindustrie über ihre kritische finanzielle Lage häufig entgegengehalten wird, daß man nämlich während des Booms in den Jahren 1949 bis 1951 hätte investieren sollen, ist nur in den wenigsten Fällen berechtigt. Abgesehen davon, daß solcherlei Reminiszenzen an der heutigen Situation nichts ändern, war es zumeist in jenen Jahren gar nicht möglich, im gewünschten Ausmaß zu investieren, da sich die deutsche Textilmaschinenindustrie noch im Aufbau befand und ausländische Maschinenfabriken untragbar lange Lieferfristen forderten. Außerdem beanspruchten die Beschaffung von Rohstoffen sowie die überaus hohe Besteuerung die monetären Mittel der Unternehmen in außerordentlich starkem Maße.
Nach der für die Tuch- und Kleiderstoffindustrie repräsentativen Mitgliederliste des „Verbandes der deutschen Tuch- und Kleiderstoffindustrie e. V.“ sind 10 v. H. der Webereien Gesellschaften mit beschränkter Haftung, etwa ebenso viele Kommanditgesellschaften und der Rest von 77 v. H. Personengesellschaften (nach dem Stand vom 1. 1. 1958).
Nur der dritte Teil der Aktiengesellschaften in der Tuchindustrie gehört größeren Konzernen an.
In der Tat ist in der Nachkriegszeit kein Unternehmen der Tuchindustrie mit einer Aktien-Emission an die Börse herangetreten.
Unter Umständen können die Maschinenfabrikanten für die Gewährung solcher Darlehen gewonnen werden.
Dadurch werden unsere Ausführungen zu den Schwierigkeiten der Selbst- und Eigenfinanzierung nachdrücklich unterstützt.
Andererseits sollten die Banken gerade wegen ihres hohen Engagements in der Tuchindustrie ein besonderes Interesse daran haben, durch akzeptabel ausgestattete Rationalisierungskredite ihre übrigen Kredite zu sichern.
Vgl. Fußnote 335 auf Seite 201.
Langfristig und kurzfristig.
Vgl. Seite 202 f.
Vgl. H. A. Niemeyer, Westdeutsche Textilwirtschaft im Kostendruck, a. a. O., S. 5.
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Krebs, H. (1959). Die Finanzierung technischen Fortschrittes im Produktionsvollzug der Tuchweberei. In: Technischer Fortschritt und Produktionsvollzug in der Tuchweberei. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-20349-0_6
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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