Zusammenfassung
Als Kühnhold 1936 seinen Vortrag im Allgemeinen Marineamt hielt, wies er schon darauf hin, daß mit Sicherheit die Möglichkeit der Verwendung von Funkwellen zur Ortung von Flugzeugen und Schiffen auch viele Wissenschaftler und Techniker in den Vereinigten Staaten von Amerika, England, Frankreich und Italien beschäftigte. Besonders wichtig erschien ihm die französische Entwicklung, das sogenannte „Normandie“-Gerät, welches Ende 1935 auf dem Passagierschiff „Normandie“ eingebaut worden war und wahrscheinlich auf einer Wellenlänge von 16 Zentimeter arbeitete. Um stets über die Entwicklungen des Auslandes unterrichtet zu sein und daran den eigenen Entwicklungsstand messen zu können, forderte er einen verstärkten Einsatz des Geheimdienstes1. Im Frühjahr 1939 ließ der Chef des Nachrichtenverbindungswesens der Luftwaffe, wie Churchill in seinen Memoiren berichtet, das Luftschiff „Graf Zeppelin“ mit speziellen Beobachtungsempfängern ausstatten und auf drei Erkundungsflügen die Ostküste Englands überwachen, um eventuelle britische Funkmeßausstrahlungen festzustellen.
Siehe auch Fußnote Seite 41
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Literatur
1. England
MGFA/DZ M/90/34449: Flottenkommando 1936 Akte IV FT, „Ortungsverfahren in Dezimeterwellen (dm-Wellen). Technische Entwicklung“.
Radar Abkürzung für: Radio Detection and Ranging (Angloamerikanische Bezeichnung für Funkmeßortung).
Winston S. Churchill, Der Zweite Weltkrieg [dt.]. Hamburg 1949, Bd. I, 1. Buch, S. 194 ff. — Vgl. Derek Wood/Derek Dempster, The Narrow Margin. London 1961, S. 17 ff. — Begründete Zweifel, daß die englischen Radarstationen während der Erkundung des Luftschiffs „Graf Zeppelin“ überhaupt sendeten, macht Leo Brandt geltend, denn es wurden nicht drei, wie Churchill schreibt, sondern nur ein Aufklärungsflug ausgeführt. Demnach wäre wegen der englischen Radarstille und nicht wegen defekter Beobachtungsgeräte die Radaraufklärung fehlgeschlagen. Für diese Vermutung siehe: L. Brandt, Zur Geschichte der Radartechnik in Deutschland und Großbritannien; Vortrag, gehalten beim XV. Convegno internazionale delle communicazione, Genova 12.–15. Ottobre 1967.
Gedr. in: Robert Watson-Watt, Three Steps to Victory. London 1957.
Radar — A Report on Science at War. Washington/London 1945. — Churchill, a.a.O., Bd. I, 1. Buch, S. 182 ff. — Watson-Watt, a.a.O. — Ders., Résumé of the Origins, Development, and Applications of Radar in Great Britain. In: Bücherei der Funkortung Bd. 2, Teil I, Dortmund 1953. — Wood/Dempster, a.a.O., S. 126 ff. — Weitere Literatur hierzu siehe im Literaturverzeichnis.
2. Amerika
H. Frühauf, a.a.O., S. 142.
Orrin E. Dunlap, Radar — What Radar is and how it works. New York/London 1946, S. 200.
Radar — A Report on Science at War. Washington/London 1945. — Watson-Watt, Three Steps... — Ders., Résumé... — James Stokley, Scientists Against Time. Boston 1948. — Skolnik, a.a.O. — Dunlap, a.a.O. — Weitere Literatur hierzu siehe Literaturverzeichnis.
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Reuter, F. (1971). Die Entwicklung im Ausland. In: Funkmeß. Wissenschaftliche Abhandlungen der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 42. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-20332-2_4
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