Beispiel aus der Praxis

Zusammenfassung

Die in den vorhergehenden Abschnitten durchgeführten Berechnungen und Untersuchungen werden durch die Erfahrungen in den Sägewerksbetrieben bestätigt. Abbildung 53a zeigt ein Gattersägeblatt mit einem Nietloch, das beim Sägen auseinanderriß. Das Blatt war mehrfach nachgeschärft, so daß die Blattbreite im Endzustand nur etwa 70 % der Blattbreite des neuen Zustandes betrug, bei dem die Kraftwirkungslinie praktisch mit der Blattmittellinie zusammenfiel, während im Endzustand sich zwischen der Kraft-wirkungslinie und der Mittellinie des verschlissenen Blattes (Abb. 53b) der Abstand p’ ca $\frac{{e'}}{2}$ ergibt. Für diese Außermittigkeit entnimmt man aus Abbildung 20 für $\frac{{e'}}{2} = \frac{e}{2}$ die etwa 2,5-fache Spannung in der Zahngrundlinie gegenüber der Spannung im neuen Zustand. In der Rückenkante herrscht bereits eine Druckspannung (Abb. 21), die etwa die Hälfte der Zugspannung im Anlieferungszustand beträgt. Die unzulässig hohe Spannung in der Zahngrundlinie führte wahrscheinlich zu der Zerstörung des Sägeblattes. Daß eine Überbeanspruchung durch die Außermittigkeit der Kraftwirkungslinie vorliegt, geht auch aus verschiedenen Rissen in dem mittleren Teil des Blattes hervor, auf die, da sie nur schwach zu erkennen sind, durch Pfeile hingewiesen wurde.