Zusammenfassung
Mit den Konzepten der Wahrscheinlichkeit und des Gewinns kann man zwar viele Entscheidungsprobleme lösen, aber bei weitem nicht alle, wie bereits am Petersburger Paradoxon (§2) zu ersehen war. Das wird uns noch deutlicher, wenn wir uns überlegen, von welcher Art die Entscheidungsprobleme oft sind, vor denen Menschen stehen. Jemand hat sich beispielsweise für einen bestimmten Berufsweg zu entscheiden. Vermutlich spielt bei seinen Überlegungen eine Rolle, welches Einkommen er in dem einen oder anderen Beruf verdienen wird. Aber ein mindestens ebenso großes Gewicht wird die Erwägung haben, wieviel innere Befriedigung und Bereicherung ihm die verschiedenen Berufe geben werden. Vielleicht wird er auch berücksichtigen, wie groß die Chancen des Vorankommens sind, die Pensionsberechtigung, die Mobilität, das Maß an Unabhängigkeit usw. Ein ganzes Bündel von Faktoren, von denen die wenigsten in Mark und Pfennig ausgedrückt werden können, verdichtet sich zu einer Bewertung durch das entscheidende Subjekt, und eine solche subjektive Bewertung von Alternativen nennt man Nutzen.
»Multipliziert man die einzelnen möglich erscheinenden Vorteile mit der Anzahl der Fälle, in denen sie eintreten können und dividiert das Aggregat dieser Produkte durch die Anzahl aller möglichen Fälle, so erhält man einen mittleren Vorteil, und der diesem Vorteil entsprechende Gewinn stellt das Wertmaß für den fraglichen Glücksfall dar.«
Daniel Bernoulli (Specimen Theoriae novae de Mensura Sortis, 1730/31, deutsch von A. Pringsheim, 1896)
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Menges, G. (1974). Nutzen. In: Grundmodelle wirtschaftlicher Entscheidungen. Moderne Lehrtexte: Wirtschaftswissenschaften. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-20309-4_2
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