Zusammenfassung
Neben den natürlichen Fasern Baumwolle, Wolle und Seide nehmen die Chemiefasern in der Textilindustrie heute einen zunehmend großen Raum ein. Während im Jahre 1950 etwa 18% der Gesamtfaserproduktion auf die Chemiefasern entfielen, waren im Jahre 1969 schon 38% Chemiefasern, davon ca. 63% Synthesefasern. Etwa 40% hiervon waren Polyamide. Bei den Polyamiden handelt es sich bevorzugt um Nylon 6 und 66. Die technische Bedeutung des Nylon 6 beruht vor allem auf seinen technologischen Eigenschaften [1]. Hervorragende Zerreißfestigkeit, extrem hohe Scheuerbeständigkeit und hohe Elastizität sind mit leichter Anfärbbarkeit gepaart. Neben der für alle synthetischen Fasern charakteristischen starken elektrostatischen Aufladbarkeit und hohen Schmutz- und Ölaffinität macht sich vor allem die geringe Beständigkeit gegen chemische Einflüsse bemerkbar. Während die hydrolytische Kettenspaltung des Materials unter den üblichen Verarbeitungsmethoden und im normalen Gebrauch kaum in Erscheinung tritt [2], ist es vor allem die geringe Beständigkeit gegen Licht und Hitzeeinwirkung in Gegenwart von Sauerstoff, welche die Gebrauchseigenschaften der Faser herabsetzt. Beide Einflüsse bewirken eine Verschlechterung der mechanisch-technologischen Eigenschaften und eine starke Vergilbung. Daneben nimmt, vor allem bei einer Hitzeschädigung, die Zahl der freien Aminoendgruppen ab, wodurch zugleich das Bindevermögen für saure Farbstoffe verringert wird.
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Valk, G., Krüssmann, H., Heidemann, G., Dugal, S. (1971). Einleitung. In: Untersuchungen zum Mechanismus der Thermooxidation und zur Stabilisierung von Nylon 6. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-20272-1_1
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