Zusammenfassung
Das im Boden in Form von starken, vielverzweigten, weit hinkriechenden, wahrscheinlich ausdauernden Strängen lebende Mycel bildet, sobald es genügend erstarkt ist, Fruchtkörper, die zunächst in Form erbsengroßer Knöllchen auftreten. Aus diesen wachsen allmählich bis gänseeiergroße runde Fruchtkörper heran (Fig. 1), die vom Volke als „Teufelsei” oder „Hexenei” bezeichnet werden. — In diesem ausgewachsenen Zustande besteht der junge Fruchtkörper äußerlich aus einer weißgelben Fruchthülle (Fig. 2), an der drei Ge-webslagen sich unterscheiden lassen: eine dicke, weiße, feste äußere Haut, eine feste, dünne innere Haut und zwischen diesen gelegen eine breite, mittlere Lage, die aus einer weichen, schleimigen Masse besteht. Die Mitte des Fruchtkörpers nimmt ein spindelförmiger Teil ein, der den Stiel darstellt. Zwischen diesem und der innern Gewebepartie der Hülle lagert der sporenerzeugende Apparat in Form einer Glocke. Diese trägt fast in senkrechter, aufrechter Richtung niedrige Blättchen (Lamellen), die, wabenartig verbunden, zahlreiche Abteilungen bilden. Zwischen Stiel und Hut liegt eine Gewebeschicht, die sich später gallertartig erweicht. Zur Reifezeit des Fruchtkörpers verdickt und streckt sich der Stiel plötzlich ganz bedeutend und ragt als festes, außen wabiges Gebilde in die Luft.
Phallus vom griechischen Phállos, wegen der Gestalt; impudicus = unverschämt.
Stinkmorchel, Eichelpilz.
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Esser, P. (1910). Fam.: Gichtmorchelpilze. Phallaceae . In: Die Giftpflanzen Deutschlands. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-20241-7_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-20241-7_5
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