Zusammenfassung
Aus der Reihe der klassischen Tonmeister war es nur dem letzten und größten bescheden, die glorreiche Erhebung des Volkes zu erleben — Beethoven. Mit ihm fühlte er sich eins zu allen Zeiten, in frohen und in schweren (Stunden. Und so gingen auch die gewaltigen Jahre, deren hundertste Wiederkehr wir erst soeben feierten, nicht vorüber, ohne Werke seiner Kunst zu jeugen. Sie sind, da sie, vom musikalischen Standpunkte betrachtet, nicht zu dem Höchsten gehören, was er uns gegeben, in weiteren Kreisen recht unbekannt. Heute aber, wo Feinde uns bedrohen, mögen sie erwachen aus ihrem tiefen Schlummer. Kesser als alles andere führen sie besonders einem Volke das Schmachvolle seiner jetzgen Handlungsweise vor Augen — den Engländern. Sie, die vor hundert Jahren gemeinsam mit uns den Weltbedrücker besiegen halfen, haben jetzt, in kalter, lauernder Berechnung, mit ihrem alten Erbfeind gemeinsame Sache gemacht gegen uns. Hätte Beethoven diese Treulosigkeit und Hinterlist ahnen können, er hätte seinen „Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria“ nicht gefchrieben.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Hirschberg, L. (1919). Wie Beethoven sein Volk in den Krieg geleitete und wie er dessen Siege besang. In: Die Kriegsmusik der deutschen Klassiker und Romantiker. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-20236-3_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-20236-3_6
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-19895-6
Online ISBN: 978-3-663-20236-3
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