Zusammenfassung
Sie werden mir gestatten, daß ich Ihre Aufmerksamkeit nochmals der Typentheorie in der Form, wie sie von Gerhardt aufgestellt worden war, zuwende. Dieser hatte die organischen Verbindungen in natürliche Familien, wie ich mich ausdrücken darf, eingeteilt, deren Repräsentanten die vier Typen Wasser, Salzsäure, Ammoniak und Wasserstoff waren, welche von ihm auch Typen der doppelten Zersetzung genannt wurden. Dabei muß hervorgehoben werden, daß Gerhardt die Existenz von gepaarten Radikalen voraussetzt, um auch die Substitutionsprodukte in die Typen einreihen zu können und „mehrere Systeme von doppelter Zersetzung eines Körpers miteinander zu verbinden“ 1). Er benutzte hierzu wenigstens teilweise eine Kolbe’sche Anschauungsweise, deren Darlegung ich Ihnen noch schuldig bin. Es muß nämlich hervorgehoben werden, daß die gepaarten Verbindungen nicht mehr den früher von Gerhardt festgestellten Sinn haben. Nicht nur der Name der „corps copules“ ist in „corps conjugés“ verwandelt, auch die Bedeutung der Sache war wieder geändert worden.
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Literatur
Gerhardt, Traité IV, 604.
Vgl. S. 192.
Ann. der Chem. und Pharm. CHI, 39.
Ibid. CII, 239.
Vgl. S. 224.
Ann. der Chem. und Pharm. CIV, 129.
Ann. de Chim. et de Phys. (3) XLIV, 304; vgL auch Hunt 1. c.
Pogg. Ann. der Phys. und Chem. XXVII, 367.
Annales de Chimie et de Phys. XXXIX, 153; XLII, 222; Pogg. Ann. der Phys. und Chem. XV, 20.
Ann. der Chem. und Pharm XIII, 28.
Vgl. S. 137.
Ann. der Chem. und Pharm. XXVIII, 1.
Ibid. IX; 39; Pogg. Ann. XXXI, 283; vgl. auch Mitscherlich, Lehrbuch, 3. Aufl. I, 107 u. 586.
Ann. der Chem. und Pharm. LIV, 145.
Gilbert, Ann. XLYIII, 161.
Vgl. S. 179.
Journ. of the chemical Society IV, 350.
Ann. der Chem. und Pharm. LXV, 271.
Ibid. LXIX, 257.
Compt. rend. XXV, 383 und 473; Ann. der Chem. und Pharm. LXIV, 332.
l) Ann. der Chem. und Pharm LXV, 288.
Ibid. LXXI, 171.
Ibid. LXXIV, 63.
Ann. der Chem. und Pharm. LXXI, 213.
Pebal und Freund, ibid. CXVIII, 1; Wurtz, Compt. rend. LIV, 387; Ann. der Chem. und Pharm. CXXIII, 202; Bieth und Beilstein CXXIV, 242, CXXVI, 241; Alexeyeff und Beilstein, Compt. rend. LVIII, 171; Butler ow, Zeitschrift für Chemie 1864, 384 und 702; Friedel und Ladenburg, Ann. der Chem. und Pharm. CXLI1, 310; Lieben, ibid. CXLVI, 180 usw.
Ann. der Chem. und Pharm. XXXV, 111 und LXXXIV, 69.
Ibid. LXXV, 315.
Ibid. LXXXV, 332.
Ibid. LXXXIV, 308.
Ibid. LXXVII, 224.
Ibid. CXIV, 227 und 354.
Ibid. Supplementband IV, 109.
Ibid. CVIII, 67.
Ibid. CXXVII, 31.
Ann. der Chem. und Pharm. LXXV, 211 und LXXYI, 1.
Vgl. S. 144.
Ann. der Chem. und Pharm. XXXIII, 319.
Annales de chim. et de Phys. (3) X, 212.
Ann. der Chem. und Pharm. XLIY, 66.
Ann. der Chem. und Pharm. LXXXV, 330.
Ibid. LXXXV, 368 (1853).
Ann. der Chem. und Pharm. LXXXV, 371.
Ann. der Chem. und Pharm. LUI, 1.
Compt. rend, par Laurent et Gerhardt 1845.
Ann. der Chem. und Pharm. XXIV, 40, LVI, 268.
Kolbe, Lehrbuch der Chemie 1854, I, 20 u. ff.
Als Beleg für diesen Satz, den Kolbe als irrtümlich angriff (Journal f. prakt. Chemie (2) XXIII, 365) lasse ich folgende Stelle aus Kolbe’s Lehrbuch I, 23 folgen: „Frankland hat folgern zu müssen geglaubt, daß in dem Kakodyl, Stib-methyl, Stannäthyl u. a. eine wahre Vertretung verschiedener Sauerstoff-atome durch ebensoviel Methyl oder Äthyl stattfinde, mit anderen Worten, daß die Kakodylsäure Arseniksäure sei, welche 2 At. Methyl an der Stelle von 2 At. Sauerstoff enthalte, und daß das Stannäthyloxyd nach der ratio nellen Formel Sn zusammengesetzt betrachtet werden müsse, worin sich die Substitution von 1 At. Sauerstoff durch 1 At. Äthyl ausspricht. So wenig man dieser A’nnahme beistimmen kann, so läßt sich doch nicht bezweifeln, daß hier eine Gesetzmäßigkeit obwaltet. Berücksichtigung verdient vielleicht der Umstand, daß, wie bekannt, gerade diejenigen Elemente, welche in der elektrochemischen Spannungsreihe dem Kalium zunächst stehen, nämlich die Metalle der Alkalien und alkalischen Erden, sich mit Sauerstoff in nur wenigen Proportionen verbinden, während die auf der entgegengesetzten Seite, wie Chlor, Schwefel, Stickstoff, Phosphor usw., umgekehrt Sauerstoff gerade in sehr vielen Verhältnissen aufnehmen. Wenn daher eins dieser Elemente durch Paarung mit Wasserstoff oder mit Ätherradikalen hinsichtlich seines elektrochemischen Charakters und seiner Affinitäten dem Kalium näher rückt, so wird man seine Eigenschaft, jetzt weniger Sauerstoffatome zu binden, als zuvor, als Folge dieser veränderten Stellung in der elektrochemischen Spannungsreihe vielleicht weniger befremdend finden, wenngleich damit noch keineswegs erklärt ist, wie es kommt, daß sich die Zahl der Paarlings- und Sauerstoffatome zu einer bestimmten Zahl regelmäßig ergänzt.“
Ann. der Chem. und Pharm. CI, 257.
Ibid. CXIII, 293.
Ibid. LYIII- 337.
Ibid. IX, 39.
Ibid. CVII, 125.
Ann. der Chem. und Pharm. CXIII, 305, 1860.
Die Annahme von mehratomigen Alkoholradikalen verdanken wir nicht Kolbe, sondern, wie aus den folgenden Entwicklungen hervorgeht, Williamson und Wurtz.
Ann. der Chem. und Pharm. C, 129.
Ann. der Chem. und Pharm. CXIII, 324.
Vgl. S. 223.
Ann. der Chem. und Pharm. XC, 309.
Ann. der Chem. und Pharm. XC, 314.
Journal of the Chem. Soc. VII, 1, 1854.
Durch die kleinen Striche über den Symbolen der Atome deutet Odling deren Atomizität an.
Proceed. Boy. Soc. VII, 135.
Compt. rend. XXXVIII, 668; Ann. chini. et phys. (3) XLI, 216; Ann. der Chem. und Pharm. LXXXVIII, 304; XCII, 301.
Philos. Mag. (4) XVIII, 368, 1859.
Ann. de Chimie et de Phys. (3) XLIII, 492.
Vgl. Odling, Journal of the royal Inst. 1855.
Compt. rend. XXXV, 310; XXXIX, 335. Ann. chim. phys. (3) XLII, 129.
Zinin, Ann. der Chem. u. Pharm. XCVI, 361; Cahours und Hofmann C, 356.
Compt. rend. XLIII, 199, 1856; vgl. auch XLIII, 478; XLV, 306; XLVI, 244; XLVII, 346.
Ibid. XLIV, 1306.
Ann. der Chem. u. Pharm. LX, 1.
Ibid. LXVIII, 55; vgl. Socoloff und Strecker LXXX, 38.
Compt. rend. XLYI, 1228.
Strecker hatte (Ann. der Chem. u. Pharm. LXXXI, 247) die Formel der Milchsäure doppelt so groß angenommen.
Compt. rend. XLVIII, 101; XLIX, 813; L, 1195; LIV, 277.
Ibid. XLIX, 813.
Ibid. XLIX, 619.
Annales de Chimie et de Phys.(3) LXIX, 317.
Repert. de Chimie pure II, 449; vgl. auch Leçons sur quelques points de philos, chim., Paris 1864, p. 181.
Compt. rend. XLIX, 898; LIII, 338.
Ibid. LXV, 1015.
Ibid. XLVI, 255.
Instit. 1853, 213; Jahresber. 1853, S. 468.
Proc. Roy. Soc. X, 224 und 594; Compt. rend. XLIX, 781; LI, 234; Proc. Roy. Soc. XI, 278; Compt. rend. LUI, 18 etc.
Ann. der Chem. u. Pharm. XCVI, 302; Proc. Roy. Society, 10. Juni 1856, vol. VIII, 188.
Ann. der Chem. u. Pharm. C, 129.
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Ladenburg, A. (1907). Zwölfte Vorlesung. In: Vorträge Über die Entwicklungsgeschichte der Chemie von Lavoisier bis zur Gegenwart. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-20167-0_12
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