Zusammenfassung
Jeder Betrieb wird in seinem Aufbau, in den Äußerungen seiner Wirtschaftskräfte, in dem Betriebsablauf durch die mannigfachsten Einwirkungen von außen und von innen bestimmt. Nur wenn einerseits alle diese wirksamen Kräfte aufeinander abgestimmt und dem Betriebsablauf im ganzen günstig sind, kann sich der Betrieb reibungslos entfalten, kann die Leistung, die Wertschöpfung, im Betrieb normal sein; nur wenn anderseits die im Betrieb wirkenden Kräfte in ein besseres Verhältnis zueinander gerückt werden oder in entsprechender Harmonie zusammen verstärkt werden, kann seine Leistung gesteigert werden. Das Leben in einem Wirtschaftsbetrieb vollzieht sich durchaus nicht rein mechanisch. Für den Betrieb gilt das gleiche, was Wage m a n n als charakteristisch für die Gesamtwirtschaft erkennt: „Ablauf, Richtung, Dauer und Intensität des organischen Bewegungsspieles tragen .... den Charakter eines mehr oder weniger freien Rhythmus im Gegensatz zu dem strengen Takt der Maschine. Die Eigengesetzlichkeit der organischen Bewegung der Wirtschaft beobachten wir aber vor allem in der Art, wie sie Antriebe, Einwirkungen von außen aufnimmt: nämlich immer in selbständiger Verarbeitung der äußeren Einflüsse, die nur als Reize wirken“1). Man kann deshalb durch bestimmte Einwirkungen auf den Betrieb, durch bestimmte Krafteinflüsse einen berechenbaren und einen bestimmt eintretenden Erfolg nicht ohne weiteres erzielen.
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Referenzen
Wagemann, Konjunkturlehre, Berlin 1928, S. 11.
Schlieper, Friedr., Psychologie des Verkaufs, (Handbuch des Einzelhandels), S. 496 ff.
Jaederholm, G. A., Psydiotedinik des Verkaufs, Leipzig 1926.
Nieschlag, Robert, Die Versandgeschäfte in Deutschland, Berlin 1939. (Sonderheft 47 der Viertelj.-Hefte zur Konj.-Forschung.)
Zur Beurteilung des Umfanges des nicht seßhaften Einzelhandels werden im „Wirtschaftsblatt der Industrie- und Handelskammer zu Berlin“, Heft 18 vom 27. 6. 1935, Seite 1244 ff. von Dr. Weber folgende Zahlen angegeben:
Die Zahl der im Wandergewerbe Tätigen läßt sich an Hand der erteilten Wandergewerbescheine feststellen. Von ihnen wurden 1929 im Reich rund 215 000 ausgegeben, davon 138 000 in Preußen (vgl. Denkschrift des Reichsverbandes Ambulanter Gewerbetreibender Deutschlands zur Änderung der Gewerbeordnung). Durch die 1929—1932 eingetretene beispiellose Wirtschaftskrise und die seit 1933 bestehende Einzelhandelssperre dürfte sich die Zahl noch um mindestens 10 v. H. erhöht haben, da sich viele Erwerbslose, frühere Einzelhändler oder sonstige in Not Befindliche in der Zwischenzeit dem Wandergewerbe zugewandt haben, um hier eine Verdienstmöglichkeit zu suchen. Von diesen rund 240 000 Wandergewerbetreibenden sind jedoch nur etwa 80—100 000 dem eigentlichen ambulanten Verkaufsgewerbe, das als Wettbewerb des Einzelhandels in Betracht kommt, zuzurechnen. Etwa 20—25 000 der Scheine entfallen auf das Lustbarkeitsgewerbe, schätzungsweise 30 000 auf Handelsvertreter, die deshalb einen Wandergewerbeschein benötigen, weil sie ihre Ware zum Teil gleich mit sich führen und ihren Kunden (in der Regel also Wiederverkäufern) ausliefern (z. B. Öle und Fette, Spezialerzeugnisse usw.). Der Rest der Wandergewerbescheine entfällt auf Einzelhändler, Gastwirte und Großhändler, die gleichzeitig im Umherziehen tätig sind, sowie auf die Aufkäufer.
Die Zahl der Straßenhändler und Hausierer, die nur in Großstädten ins Gewicht fallen, ist lediglich zu schätzen, sie dürfte zwischen 50 000 und 70 000 liegen.
Über die Markthändler stehen bestimmte Zahlen nicht zur Verfügung. Die Wochenmarkthändler wurden 1929 vom RAGD (der jetzigen Wirtschaftsgruppe Ambulantes Gewerbe in der Reichsgruppe Handel) mit 60 000, die Jahrmarktlieferanten, die keinen Wandergewerbeschein besitzen, mit 50 000 angenommen (vgl. die Denkschrift des RAGD zur Änderung der Gewerbeordnung).
Bergler, G., Der chemisch-pharmazeutische Markenartikel, Stuttgart 1933.
Ermittelt vom Instttut für Konjunkturforschung.
Wochenbericht vom 10. 2. 1937.
Berechnet nach Angaben im Wochenbericht des I. f. K. vom 16. 2. 1938.
Brugger, Alfons, Die Witterungsverhältnisse und ihr Einfluß auf Kaufwillen, Umsatz und Inseraterfolg, Allg. Stat. Archiv, 23. Bd., Heft 2.
Gauleiter Wagner auf dem I. Deutschen Fachkongreß für das Prüfungs- und Treuhandwesen in Weimar, 13.—15. November 1936.
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Ruberg, C. (1939). Abhängigkeit der Leistung im Einzelhandelsbetrieb. In: Absatzförderung im Einzelhandel. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-20155-7_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-20155-7_2
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
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