Zusammenfassung
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:
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1.
Es kann nachgewiesen werden, daß sich mit dem spezifischen Energieaufwand als Beurteilungsmaßstab ein optimales Verzögerungsintervall Δtopt in Abhängigkeit vom Gestein bestimmen läßt.
Gesteine höherer mechanischer Eigenschaften verlangen ein kurzes Verzögerungsintervall, Gesteine geringer mechanischer Eigenschaften wie Sandstein und Tuff längere Verzögerungszeiten.
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2.
Aufgrund von Regressionsanalysen kann gezeigt werden, daß die Beeinflussung zeitlich verzögert abgetaner Schüsse auf der Wirkung der Stoßwelle beruht.
Die hohe Kompression der Stoßwelle, die sich in der Nähe des Sprengherdes mit Überschallgeschwindigkeit im Gestein ausbreitet, führt zu einer stärkeren Zerkleinerung der unter Spannung stehenden Vorgabe des vorausgegangenen Schusses (Anlage 15.4. und 15.7.).
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3.
Der verwendete Sprengstoff stellt eine zweite Einflußgröße auf das optimale Verzögerungsintervall dar. Ein höher brisanter Sprengstoff führt zu kürzeren Verzögerungszeiten als ein weniger brisanter (Anlage 20).
Die Abhängigkeit des Verzögerungsintervalles von Gestein und Sprengstoff wird am besten durch das Verhältnis der Impedanzen beschrieben. Das Quadrat des reziproken Impedanzverhältnisses zeigt einen linearen Zusammenhang zum optimalen Verzögerunqsintervall (Anlage 17.3.)
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4.
Mit der Einführung der Sprenganlagen-Faktoren SAF 1 und SAF 2 kann eine Formel entwickelt werden, mit der man für die beschriebenen Versuchsbedingungen das optimale Verzögerungsintervall berechnen kann. Die Konstanten werden aus den Daten des Sprengstoffes und der Sprenganlagengeometrie, die Variable (IV1) aus den Kennwerten von Gestein und Sprengstoff bestimmt (Anlage 18).
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5.
Aufgrund einer Analyse der Sieblinien wird die Größe der Zermalmungszone in Abhängigkeit von Gestein und Sprengstoff bestimmt. Am Beispiel des Kalkstein I kann nachgewiesen werden, daß in der Zermalmungszone ca. 80 % der nutzbaren Sprengenergie bei den gegebenen Größenverhältnissen gebunden werden (Tab. 7.5.1.).
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6.
Die Erfahrung, daß Gestein und Sprengstoff aufeinander abgestimmt sein müssen, um ein erwünschtes Sprengergebnis zu erzielen, wird bestätigt. Als Beurteilungsgrundlage bietet sich das Impedanzverhältnis an. Die Impedanzen von Sprengstoff und Gestein sollten sich wie 1 : 5 bis 1 : 3 verhalten.
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Leins, W., Becker, J. (1976). Zusammenfassung. In: Untersuchung der gegenseitigen Beeinflussung benachbarter Sprengschüsse beim Sprengen im Gestein. Forschungsbericht des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 2592. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-19793-5_8
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