Zusammenfassung
Sprengstoffe sind labile chemische Systeme, die befähigt sind, die ihnen innewohnende chemische Energie durch Verbrennung oder Detonation abzugeben, wenn durch Zufuhr einer geringen Energiemenge die chemische Stabilität des Systems überwunden wird. Die Energie kann in Form von Wärme, Stoß oder Reibung zugeführt werden. Soll die Umsetzung als Detonation verlaufen, so ist es notwendig, daß die auslösende Energie mit einer Druckerhöhung im Sprengstoff verbunden ist. Die im ersten Sprengstoffbereich stattfindende Umsetzung führt dazu, daß der benachbarte Bereich vorerwärmt und unter Druck gesetzt wird. Das hat zur Folge, daß die Umsetzung hier schneller vonstatten gehen kann und daß die nächste benachbarte Schicht noch stärker komprimiert und vorerwärmt wird. Dieser Vorgang wird so weit fortgesetzt, bis sich die Detonation stabilisiert, d.h. die der Reaktionszone vorauslaufende Druckwelle wird laufend schneller und stärker; dieser Verdichtungsstoß läuft mit Überschallgeschwindigkeit in den nicht umgesetzten Sprengstoff vor und verursacht schließlich, daß allein aufgrund seiner Stärke die Umsetzung ausgelöst wird. Damit bewegen sich Reaktionsfront und Verdichtungsstoß mit gleicher Geschwindigkeit, der Detonationsgeschwindigkeit, durch die Sprengstoffsäule. In der Umsetzungs- oder Reaktionszone erfolgt die Energieübertragung in Form eines Drucksprunges.
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Leins, W., Becker, J. (1976). Derzeitiger Erkenntnisstand in der Sprengtechnik. In: Untersuchung der gegenseitigen Beeinflussung benachbarter Sprengschüsse beim Sprengen im Gestein. Forschungsbericht des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 2592. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-19793-5_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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