Zusammenfassung
Gewöhnung ist ein lebensdienliches Phänomen; sie bedeutet „schrittweise Verminderung bzw. Abschwächung von Antworten auf kontinuierliche oder wiederholte Reize“ GLASER, (1968). GLASER sagt weiter, „daß Gewöhnung an alle Arten von Reizen zustandekommen kann und daß sie bei allen Reizen und Empfindungen beobachtet wird, wenn der Reiz nicht signifikant das überleben oder Wohlergehen des Organismus oder der Art beeinflußt“. Eine beträchtliche psychische Gewöhnungsfähigkeit an Lärm ist evident und bei Anwohnern von Verkehrsstraßen, Eisenbahnlinien und Industriebetrieben zu beweisen. KRYTER (1970) schreibt nach integrierender Auswertung verschiedenster Untersuchungsergebnisse, man könne die sich während der ersten Monate nach Änderung der akustischen Umgebungsverhältnisse einstellende Gewöhnung auf etwa — umgerechnet — 10 dB(A) schätzen, das heißt, die Reaktionen auf Lärm (Verhalten und Haltungen) verringern sich in einem Maße, das einer Lärmreduktion von ungefähr 10 dB(A) aequivalent ist. AUBRÉE (1973) macht jedoch auf die Tatsache aufmerksam, daß zwar relativ viele Betroffene auch bei hoher Lärmbelastung angeben, sie hätten sich an die Geräuschsituation gewöhnt, daß diese aber gleichzeitig auf die Gelegenheit warten, entweder in eine ruhigere Gegend zu ziehen oder Schallschutzmaßnahmen zu treffen.
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Klosterkötter, W., Gono, F. (1977). Experimentelle Untersuchungen zur Frage der physiologischen Gewöhnung an Lärm mit dem Reaktionssystem “Fingerpulsamplitude”. In: Untersuchungen über extraaurale und aurale Lärmwirkungen. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 2629. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-19776-8_5
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