Zusammenfassung
In den zurückliegenden Jahren sind wir Zeugen jener anhaltenden Feierlichkeiten geworden, mit denen die USA den zweihundertjährigen Geburtstag ihrer Verfassung begangen haben. Wiedererwachtes (aber nach dem kurzlebigen Stimmungshoch im Gefolge des Golfkriegs von 1991 schon wieder spürbar reduziertes) Selbstbewußtsein der Nation im Zeichen der Ära Reagan hat sich dabei mit der Woge eines Verfassungspatriotismus verbunden, die erst 1991 allmählich wieder verebbt ist. Die Fülle der festlichen Ereignisse — Ausstellungen, Theateraufführungen, Paraden, folkloristische Präsentationen und viele andere Spektakula —, entlang der Ostküste und im alten Süden zelebriert, haben den langen Weg der Verfassungsgeburt zwischen 1786 und 1791 noch einmal sichtbar gemacht und in Erinnerung gerufen: angefangen von jener seltsamen Versammlung zu Annapolis im September 1786, auf der zwölf Beauftragte aus fünf Staaten, von der Sinnlosigkeit bloßen Herumbastelns an den untauglich gewordenen Konföderationsartikeln überzeugt, aus heiterem Himmel den Konvent von Philadelphia imaginieren; über diesen Verfassungskonvent, der, von der Kühnheit der Vorgänger inspiriert, gleichfalls über seinen Auftrag zur weiterreichenden Revision dieser Artikel hinausgreift und eine radikal neue Konstitution entwirft; hin zu den oft genug mühseligen Ratifikationsprozessen in den Einzelstaaten; weiter zur feierlichen Proklamation der Verfassung am 4. März 1789; und endend in jenem Nachhall der konstitutionellen Arbeit, der in der Verabschiedung der ersten zehn „Amendments“ im Jahre 1791, recht eigentlich originärer Verfassungsbestandteil, zu verspüren ist.
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© 1993 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Wasser, H. (1993). Von der Unabhängigkeitserklärung zur Verfassung. In: Wasser, H. (eds) USA. Grundwissen Länderkunden, vol 5 . VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-19768-3_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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