Biologische und chemische Wirkwertbestimmung in Glykosiddrogen im Vergleich zu reinen Glykosiden

Zusammenfassung

Withering [1] löste den Fingerhut aus dem Ansehen als ausschließlich giftiger Pflanze heraus und erzielte mit Digitalis große Heilerfolge. Über die Therapieerfolge Witherings liegen allerdings keine statistisch gesicherten quantitativen Aussagen vor. In unserer Zeit dagegen ist es angesichts der Verfügbarkeit von Reinglykosiden, deren therapeutische Wirksamkeit eindeutig nachweisbar ist, eine berechtigte Frage, ob experimentell der qualitative und quantitative Wirkungsnachweis von Cardenoliddrogen ausreichend zuverlässig angetreten werden kann und ob damit die Ausgangsbasis für die therapeutische Anwendung einer Zubereitung aus Cardenoliddrogen erstellbar ist. Diese Frage ergibt sich vor allem deshalb, weil es hinlänglich bekannt ist, daß der Gehalt an Glykosiden hinsichtlich Art und Menge in glykosidführenden Pflanzen unter anderem von Standort und Klimafaktoren abhängt [2, 3], so daß Drogen derselben Art verschiedener Provenienzen in ihrem Glykosidgehalt variieren.