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Zum Ideologiebegriff

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Part of the book series: Schriften des Instituts für Politische Wissenschaft ((SIPW))

Zusammenfassung

Der Rechtsradikalismus ist auf enge und schicksalhafte Weise mit der deutschen Geschichte verbunden. Er ist nicht nur das Produkt extremer gesellschaftlicher Situationen, sondern vor allem das Ergebnis einer gesellschaftlichen Entwicklung, die sich weit in die deutsche Geschichte hinein verfolgen läßt. So folgerichtig und unvermeidlich sich diese historische Entwicklung im nachherein ausnimmt, so war sie doch nicht wie ein unabänderliches Fatum im voraus bestimmt, sondern war nur die Verwirklichung von Möglichkeiten, die erst im Laufe ihrer Entwicklung schicksalhaften Charakter erhielten. Auf der Bahn dieser Entwicklung gab es Knotenpunkte der Entscheidung, an denen sich die Wegrichtung ändern konnte. Ein solcher Scheideweg war mit dem Ende der Hitlerherrschaft erreicht, und wenn auch mit dem Zusammenbruch des „Dritten Reiches“ die in ihm gipfelnden Entwicklungstendenzen nicht notwendig an ihrem Ende waren, so konnte man doch sicher sein, daß ein Wendepunkt gekommen war, an dem der Bruch mit der vom Rechtsradikalismus wesentlich mitbestimmten deutschen Geschichte möglich war. Der sich neu bildende deutsche Staat, die Bundesrepublik, gründete sich auf diese Einsicht. Um sie zu festigen und zu sichern, gilt es, die historische Selbsterkenntnis zu vertiefen und, in Ergänzung dazu, die wiederauflebenden Elemente des Rechtsradikalismus unter Kontrolle zu halten.

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Referenzen

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Büsch, O., Furth, P. (1967). Zum Ideologiebegriff. In: Rechtsradikalismus im Nachkriegsdeutschland. Schriften des Instituts für Politische Wissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-19663-1_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-19663-1_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-19614-3

  • Online ISBN: 978-3-663-19663-1

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