Zusammenfassung
Die Revolutionswelle von 1848/49 begann im Februar 1848 in Frankreich, nachdem Demonstrationen für die Einführung eines allgemeinen Wahlrechts von der Regierung verboten worden waren. Diesmal handelte es sich nicht um eine Revolution des Bürgertums, sondern um eine Erhebung der Unterschichten, die schon 1830 die Hauptlast der Kämpfe getragen hatten, damals aber bei der politischen Ausschöpfung der Revolutionserfolge vom Bürgertum überspielt und in den Hintergrund gedrängt worden waren. Der „Vierte Stand“ — das Proletariat — zwang den Bürgerkönig zur Abdankung und zur Flucht nach England und setzte das allgemeine Wahlrecht durch. Sogar die Anerkennung eines „Menschenrechts auf Arbeit“ und die Beschäfti-gung von Arbeitslosen in sogenannten „Nationalwerkstätten“ wurden erreicht: Entwicklungen, die deutlich zu Lasten des besitzenden, die Wirtschaft kontrollierenden Bürgertums gingen. Die Kleinbürger und Arbeiter kämpften also in der Februar-Revolution nicht nur für die Rechte des Vierten Standes, sondern auch gegen die Vorrechte, die der Dritte Stand, das Bürgertum, sich in den Revolutionen von 1789 und 1830 unter Mißachtung (oder Zurückstellung) des Gleichheitsprinzips erworben hatte. Alexis de Tocqueville hat diese Auseinandersetzung zwischen Proletariat und Bourgeoisie während der Februar-Revolution 1848 in seinen Erinnerungen eindringlich beschrieben
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Görtemaker, M. (1989). Die Revolution von 1848/49. In: Deutschland im 19. Jahrhundert. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-19588-7_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-19588-7_8
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