Zusammenfassung
Nach dem zur Zeit geltenden Recht gehören sämtliche Forderungen ohne Rücksicht auf ihre Fristigkeit zum Umlaufvermögen und sind infolgedessen gemäß § 133 Ziff. 3 AktG unter Berücksichtigung von § 40 HGB nach dem „strengen Niederstwertprinzip“1) zu bewerten. Diese Bewertungsvorschrift gilt materiell für alle Betriebswirtschaften2). Und zwar ergibt sich das aus den Grundsätzen ordnungsmäßiger Bilanzierung, nach denen sämtliche Unternehmen das Vorsichtsprinzip zu beachten haben. Somit sind die strengeren Vorschriften des Aktiengesetzes als kodifizierte Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung auch von denjenigen Unternehmen anzuwenden, die nicht unter das Aktiengesetz fallen bzw. für die keine materiell gleichwertigen Rechtsvorschriften bestehen2).
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Literatur
Vgl. Fürst, R., Bilanzierungsgrundsätze in der Praxis, Essen 1956, S. 184
Haas, G. Zahlungsbedingte Forderungsbewertung in der Erfolgssteuerbilanz, in Wpg, 8. Jg. 1955, S. 250.
FG München I, 258/53 vom 17.12. 1953; vgl. hierzu
Gnam, A., Die handelsrechtlichen Grundlagen der ordnungsmäßigen Buchführung, in Der Betrieb, 7. Jg. 1954, S. 581.
Vgl. z. B. Serick, R., Probleme bei mehrfacher Abtretung künftiger Forderungen — Verlängerter Eigentumsvorbehalt und Globalzession, in BB, 15. Jg. 1960, S. 141–150.
Vgl. Hardach, F. W., Die Prüfung der Kreditverwendung, in BW, 32. Jg. 1939, S. 239.
Eine eingehende mathematische Behandlung der Abzinsung und entsprechende Tabellen siehe bei Lantau, K.-H., Die Bemessung des Teilwertes einer unverzinslichen befristeten Forderung oder Schuld nach ihrem Barwert, in BB, 9. Jg. 1954, S. 769–772.
Beuck—Brönner—Kappelmann—Kosanke—Nagel, Die steuerlichen Bewertungsgrundsätze für das kaufmännische Betriebsvermögen, in WT, 5. Jg. 1936, S. 49.
Vgl. Adler—Schmaltz, Zur Frage der Bildung stiller Reserven in den Posten des Umlaufvermögens der Aktienbilanz, in WT, 8. Jg. 1939, S. 276.
Einkommensteuer-Richtlinien 1953 Abschn. 57 Abs. 3, zitiert nach Keysers, E., Der bilanzielle Ausweis von 7c-Darlehen, die nach dem 1. Januar 1955 gegeben wurden, in Der Betrieb, 9. Jg. 1956, S. 383.
Vgl. Pries, H., Über den Bilanzinhalt (zugleich eine kritische Betrachtung gegenwärtiger Bilanzierungsbestimmungen), in Die Unternehmung im Markt, Festschrift für Wilhelm Rieger, Stuttgart und Köln 1953, S. 279
Naumann, W., Stille Reserven aus Sonderabschreibungen nach § 36 IHG und Wertberichtigungen nach § 7c EStG bei Bilanzanalyse und Betriebsvergleich, in Der Betrieb, 8. Jg. 1955, S. 1197.
Längsfeld, H., Der neue § 7 c des Einkommensteuergesetzes, in Der Betrieb, 8. Jg. 1955, S. 79.
Vgl. Längsfeld, H., Der neue § 7c, S.80
Längsfeld, H., Bilanzmäßige Behandlung von 7c-Darlehen, in Der Betrieb, 8. Jg. 1955, S. 467
Theis, J., Zinslose Darlehen zur Förderung des Wohnungsbaus nach § 7c EStG 1955, in Der Betrieb, 8. Jg. 1955, Beilage 18/1955, S. 2.
Diese Ansicht wurde u. a. von Riemann (Riemann, E., Zweifelsfragen zu § 7c EStG 1955: Buchmäßige Behandlung und Entnahmemöglichkeit, in Der Betrieb, 8. Jg. 1955, S. 371) angegriffen mit dem Hinweis, daß nach § 6 EStG ein einmal angesetzter niedrigerer Teilwert in die folgenden Bilanzen übernommen werden könnte. Die Tilgungsraten wären danach vom ursprünglichen Barwert abzusetzen, so daß die Rückzahlungen erst steuerwirksam würden, wenn der Gesamtbetrag der Tilgungsraten den ursprünglichen Barwert übersteigt. Diese Auffassung ist jedoch aus den von Längsfeld (Längsfeld, H., Bilanzmäßige Behandlung, S. 467) dargelegten Gründen nicht zutreffend.
Vgl. Mellerowicz, K., Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 9. Aufl., Berlin 1956, Bd. 3, S. 104 f.
Vgl. Mellerowicz, K., Kosten und Kostenrechnung, Bd. 1, 2. Aufl., Berlin 1951, S. 12.
Eine sehr eingehende Untersuchung der mit der Umsatzsteuer verbundenen Bilanzierungsprobleme enthält: Buchner, R., Die bilanzielle Behandlung der Umsatzsteuer auf Forderungen aus Warenlieferungen und Leistungen bei Ist-Versteuerung (Zahlungssystem), in Wpg, 11. Jg. 1958, S. 569–572.
Einzelheiten siehe u. a. bei Rassmann, H., Pauschale Berechnung der Sammelwertberichtigungen bei Kreditinstituten, in Wpg, 10. Jg. 1957, S. 84.
Vgl. Ruf, K., Pauschaldelkredere in der Bankbilanz, in ZfK, 4. Jg. 1950, S. 587.
Barocka, E., Sammelwertberichtigungen bei langfristigen Ausleihungen, in ZfK, 7. Jg. 1954, S. 650.
BFH-Entscheidung vom 4. 12. 1956 I 99/56 (BStBl 1957 III S. 16); eingehend erörtert u. a. von
Rieger, W. Ch., Keine Sammelwertberichtigungen bei Hypothekenbanken, in Wpg, 10. Jg. 1957, S. 241–243
Lippisch, W., Steuerprobleme der Forderungsbewertung, in ZfK, 10. Jg. 1957, S. 288–290; vgl. außerdem: Verband privater Hypothekenbanken e. V., Bericht über das Geschäftsjahr 1956, S. 24.
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Beine, G. (1960). Bewertung der Forderungen. In: Die Bilanzierung von Forderungen in Handels-, Industrie- und Bankbetrieben. Schriftenreihe für Kreditwirtschaft und Finanzierung, vol 2 . Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-19414-9_6
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