Zusammenfassung
Wie in Ägypten, Babylonien und Griechenland, so weckten auch in Indien die Vorzüge einer großartigen, überaus I fruchtbaren Natur ein reiches geistiges Leben. Die Kultur I der Inder ist beträchtlich jünger als die der Ägypter und Babylonier; ihre erste Blütezeit fällt ungefähr mit dem Höhepunkt griechischen Lebens zusammen. Um die Wende des dritten zum zweiten Jahrtausend v. Chr. brachte das Auftreten der Indogermanen oder Arier die vorderasiatische Welt in Bewegung. Ob sie vorher auf dem Hochlande von Iran ihre Herden weideten, oder ob, wie neuere Forscher glauben, das Gebiet nördlich des Schwarzen Meeres und der Balkanhalbinsel ihre Heimat war, berührt uns hier nicht. Tatsache ist, daß etwa am Anfang des zweiten vorchristlichen Jahrtausends vorgeschobene Stämme der Indogermanen in Iran, am Indus und auf den südlichen Halbinseln Europas erschienen. In Europa führte die Vermischung dieser Stämme mit den hochgebildeten Urbewohnern der Ägäis zur Entwicklung der griechischen Kultur; im Osten, wo die indogermanischen Stämme der Inder und Perser unter dem Namen Arier im engeren Sinne zusammengefaßt werden, drangen sie allmählich im Pandschab und in Dekhan ein. Die Einwanderer unterdrückten die nicht-arischen, dunkelhäutigen Ureinwohner, die, soweit sie nicht ausgerottet wurden oder durch Mischung im indischen Volke aufgegangen sind, heute noch in manchen Gebieten Indiens als niederste, dienende und verachtete Kaste leben.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1919 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Löffler, E. (1919). Entwicklung der Ziffernschrift in Indien. In: Löffler, E. (eds) Ziffern und Ziffernsysteme. Mathematisch-Physikalische Bibliothek. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-19023-3_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-19023-3_4
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-18776-9
Online ISBN: 978-3-663-19023-3
eBook Packages: Springer Book Archive