Zusammenfassung
Wir haben bisher die Wirkung des Zusammenklanges je zweier Töne in bestimmten Intervallen untersucht; es ist nun ziemlich leicht zu ermitteln, was geschehen wird, wenn mehr als zwei Töne zusammenklingen. Zusammenklänge von mehr als zwei Einzelklängen nennen wir Akkorde. Zunächst wollen wir den Wohlklang der Akkorde ganz in demselben Sinn untersuchen, wie wir es mit dem Wohlklang je zweier zusammenklingender Töne gemacht haben. Wir beschäftigen uns nämlich in diesem Abschnitt nur mit der Wirkung, welche der betreffende Akkord isoliert und getrennt aus allen musikalischen Verbindungen, ohne Beziehung auf Tonart, Tonleiter, Modulation usw. hervorbringt. Unsere erste Aufgabe ist, zu bestimmen, unter welchen Bedingungen Akkorde konsonant sind. Damit ein Akkord konsonant sein könne, ist zunächst klar, daß jeder Ton desselben mit jedem anderen konsonant sein müsse; denn wenn nur zwei von den Tönen des Akkordes miteinander dissonieren und Schwebungen geben, so ist der Wohlklang des Akkordes gestört. Die konsonanten Akkorde von je drei Tönen finden wir, wie leicht zu ersehen ist, indem wir zu einem Grundton, den wir c nennen wollen, zwei andere Töne hinzusetzen, deren jeder mit c ein konsonierendes Intervall bildet, und dann zusehen, ob auch das dritte neu entstehende Intervall, welches die beiden hinzugesetzten Töne miteinander bilden, konsoniert. Ist dies der Fall, so konsoniert jeder der drei Töne mit jedem anderen, und der Akkord ist konsonant.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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von Helmholtz, H. (1913). Von den Akkorden. In: Die Lehre von den Tonempfindungen als Physiologische Grundlage für die Theorie der Musik. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-18653-3_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-18653-3_13
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-18482-9
Online ISBN: 978-3-663-18653-3
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