Sonderformen und Alternativen zur Fremdfinanzierung

Zusammenfassung

Zu den Sonderformen betrieblicher Mittelbeschaffung sind in der Bundesrepublik die objektbezogenen Ratenkredite, Leasing, Mietkauf und Factoring zu zählen. Diese Finanzierungsinstrumente, denen in den USA unter dem Begriff des Commercial Financing erhebliche Bedeutung zukommt, haben auch bei uns ein ständig wachsendes Interesse gefunden. Mittlerweile dürfte das jährliche Finanzierungsvolumen schätzungsweise über 25 Mrd. DM liegen. Das rasche Wachstum ist wesentlich darauf zurückzuführen, daß ein erheblicher Bedarf für spezielle Absatzfinanzierungen vorhanden war, der sich im Zuge der kräftigen wirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung verstärkte. Bei den Lieferanten setzte sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, daß es nicht zu den eigentlichen Aufgaben eines Produktionsunternehmens gehört, Warenverkäufe zu finanzieren, hierdurch die eigene Liquidität zu binden und die Risiken eines Forderungsausfalles zu tragen. Gleichzeitig suchten die Käufer der Waren nach Möglichkeiten, die relativ teuren und oft als unbequem empfundenen Lieferantenkredite zu vermeiden. In dieser Situation fanden die von speziellen Gesellschaften angebotenen Finanzierungsalternativen, die in erster Linie auf das Investitionsobjekt bzw. auf die Rechte aus dem Warenverkauf abstellen, großen Anklang. Ohne Zweifel haben denn auch die Anbieter maßgeblichen Anteil an der heutigen Marktgeltung der neuen Finanzierungsformen. Sie haben es verstanden, ihr Leistungsprogramm schnell und flexibel auf die speziellen und sich im Laufe der Zeit wandelnden Bedürfnisse der Kunden einzurichten. Der größte Teil des Geschäftes entfällt auf Finan- zierungs-, Leasing- und Factoring-Gesellschaften, die Kreditinstituten nahestehen, und auf herstellereigene Finanzierungstöchter.