Zusammenfassung
Gaswerke erzeugen kein stapelfähiges Produkt; höchstens eine Tagesproduktion kann in Gasbehälter eingefüllt werden. Der Rhythmus der Produktion und die Ausnutzung der Anlage hängen nicht allein von dem gewählten technischen Verfahren ab, sie sind fast vollkommen konsumbedingt. Beim Haushaltsbedarf sind die Einflüsse der Tages- und Jahreszeiten bedeutsam: Solange Gas als wesentlichstes Beleuchtungsmittel diente, hatte der Gasbetrieb im Winter eine Produktionsspitze. Gegenwärtig steht die Bedeutung des Gas es als Wärmequelle im Vordergrund. Im Winter besteht auch kein starker Gaskonsum für Kochzwecke, weil dann die Kohlenheizung vielfach gleichzeitig zum Kochen verwendet wird. Auch der industrielle Bedarf ist unterschiedlich und stoßweise. Wegen dieses zwar kontinuierlichen, aber in seinem Umfang stark schwankenden Bedarfes lassen sich die Gasanlagen nicht immer optimal nutzen. Der Stapelraum (Gasbehälter) erfordert hohe Investierungskosten: 1 cbm Stapelraum etwa 10,— DM, also ein Gasbehälter von 100 000 cbm = 1 000 000,— DM. Zu beachten ist auch, daß der Gasanfall in seiner Ergiebigkeit nicht gleichmäßig, sondern entsprechend dem Verlauf des chemischen Umwandlungsprozesses schwankend ist. Die Kohlen geben beim Destillationsprozeß zunächst viel Heizgas ab, dann aber läßt die Ausbeute merklich nach. Ein Ausgleich kann zum Teil durch Ofenfüllung zu verschiedenen Zeiten und durch Gasstapelung in Behältern erzielt werden.
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Kalveram, W. (1953). Das Gaswerk als Spezialfall der Zwangslauffertigung. In: Industriebetriebslehre. Fachbücher für die Wirtschaft. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16328-2_30
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