Zusammenfassung
Die Kritik an der undifferenzierten Gemeinkostenverrechnung in amerikanischen Vollkostensystemen ist als Ausgangspunkt des activity-based-costing-Konzeptes zu verstehen (vgl. z.B. Johnson 1988). Unter dem Schlagwort „Relevance Lost” (vgl. Johnson/Kaplan 1987) diskutiert man in Amerika über den Sinn und mögliche Gestaltungsformen einer effizienten Kostenrechnung. Dabei ist man sich einig, daß die bisherige Verrechnungspraxis von Erzeugnisgemeinkosten über pauschale Zuschläge für ein wirkungsvolles Kostenmanagement völlig unzureichend ist. Das undifferenzierte Zuschlagen von Gemeinkosten führt bei den bestehenden Kostenstrukturen, die durch Dominanz von Gemeinkosten gekennzeichnet sind, zu einer deutlichen Verzerrung der Kalkulation. Als möglicher Ausweg aus diesem Dilemma wird das activity-based-costing gesehen. Dieses soll helfen, Kosten gerechter als bislang den Kalkulationsobjekten zuzurechnen.
Die Prozeßkostenrechnung verspricht wegen ihrer bereichsübergreifenden Konzeption einen hohen Nutzen für das Gemeinkostenmanagement.
Die bereichsübergreifende Prozeßkostenrechnung kann durch Verteilte Systeme effizient unterstützt werden.
Aufgrund des Fehlens praktikabler Methoden für die Prozeßkostenrechnung besteht Bedarf an methodischer Unterstützung. Diese verlangt Modellierungswerkzeuge und Methoden der KI.
Daneben erfordert die Optimierung unternehmensweiter Prozeßketten verstärkte Kooperation der Kosten beeinflussenden Abteilungen.
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Scheer, AW., Berkau, C. (1995). Verteilte Systemunterstützung für die Prozeßkostenrechnung. In: Männel, W. (eds) Prozeßkostenrechnung. Schriftenreihe der krp Kostenrechnungs Praxis. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16322-0_23
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