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Die politische Herausforderung durch die Sowjets

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Deutschland und die NATO
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Zusammenfassung

Das Bewußtsein vom Wandel in der sowjetischen Politik kennzeichnet die Vorstellung des Westens von der sowjetischen Politik. Viele bezweifeln, daß es überhaupt eine sowjetische Herausforderung oder eine militärische Drohung gibt. Die heutigen sowjetischen Führer sind keine militanten Revolutionäre mehr — Stalin war es übrigens auch nicht. Man muß sich aber fragen, ob ihre Politik wirklich nur eine Konsolidierung zum Ziel hat oder ob sie nach wie vor ambivalent ist. Falls letzteres zutrifft, wie kann der Westen die Sowjets zum Maßhalten bringen? In diesem Kapitel soll daher versucht werden, so genau wie möglich die Art und das Ausmaß der sowjetischen Herausforderung in Europa unter den heutigen Verhältnissen zu definieren; die sowjetische Militärpolitik wird im 6. Kapitel behandelt.

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Referenzen

  1. An diese falsche Beurteilung erinnert man sich heute weniger oft; Churchill jedoch gab einer weitverbreiteten Furcht Ausdruck, als er fragte: »... was wird geschehen, wenn sie selbst die Atombombe haben? Sie können es selbst beurteilen, was dann geschehen wird, da sie wissen, was im Augenblick geschieht. Wenn solche Dinge schon in normalen Zeiten vorkommen, was wird dann erst in Krisenzeiten passieren? Wenn es ihnen nichts ausmacht, um Monat für Monat zu drängen und quälen und sich gleichzeitig auf unsere christliche und altruistische Einstellung zu verlassen, die uns nicht gestatten würde, diese gefährliche neue Macht gegen sie anzuwenden, was werden sie tun, wenn sie selbst eine große Anzahl von Atombomben zur Verfügung haben?« Rede in Llandudno vom 9. Oktober 1948, zitiert in: Henry A. Kissinger, The Necessity for Choice (New York: Harper; London: Chatto and Windus, 1960), S. 178.

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  3. Ithiel de Sola Pool erhebt in »Deterrence as an Influence Process« (Bericht des Center for International Studies, Massachusetts Institute of Technology, Mai 1963, S. 30–32) Einspruch gegen die Annahme von den stabilen Präferenzen (»normalisierte Ziele«).

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  4. John Strachey, On the Prevention of War (London: Macmillan, 1962), S. 224. Strachey gibt eine sehr suggestive Analyse der kommunistischen Absichten in Form einer Evolution marxistischer Ideen: der Verfasser dieser Untersuchung jedoch meint, daß Strachey die Bedeutung der Auseinandersetzung zwischen China und der Sowjetunion über Krieg und Frieden überbewertet und zu bereitwillig die sowjetisch-jugoslawische Version der chinesischen Haltung akzeptiert.

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  5. Siehe beispielsweise »Two Different Lines on the Question of War and Peace«, das Argument läßt sich leicht zwischen den Zeilen erkennen.

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  6. Man könnte argumentieren, daß eine russische Demokratie das nicht tun würde, zumal alle Beobachter über die Furcht der russischen Öffentlichkeit vor dem Krieg schreiben. Es besteht kein Zweifel an der Echtheit dieser Furcht; man sollte sich allerdings auch daran erinnern, daß eine demokratische Meinung leicht zu beeinflussen ist, wenn es um eine nationale Sache geht. Man kann nicht erwarten, daß die russische öffentliche Meinung auf einmal selbstkritisch wird.

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  9. Wolfgang Leonhard, Kreml ohne Stalin (Köln: Kiepenheuer & Witsch) besonders S. 11–13.

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  10. Wolfgang Leonhard, Kreml ohne Stalin, S. 2. Zitat aus dem 1958 herausgegebenen Handbuch: Foundations of Marxist Philosophy.

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  11. Man könnte behaupten, die These vom »Sozialismus in einem Land« wird durch die These vom »Kommunismus in einem Land« als operatives Ziel der sowjetischen Politik ersetzt.

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  12. Siehe die Diskussion in Kapirel 6.

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  13. Sralin selbst hatte in den letzten Jahren schon seine »stalinistische« Einstellung zur Außenpolitik aufgegeben und sich mehr einer Politik der »friedlichen Koexistenz« zugewandt. Siehe: Marshall D. Shulman, Stalin’s Foreign Policy Reappraised (Cambridge, Mass.: Harvard University Press, 1963).

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  14. Ein Beispiel hierfür wird in: Kuusinen (Hrsg.) Fundamentals of Marxism-Leninism (London, Lawrence & Wishart, 1961), S. 338–352, gegeben.

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  16. Die Rolle der Ideologie wird ebenfalls behandele in: Raymond A. Bauer, Alex Inkeles und Clyde Kluckhohn, How the Soviet System Works (New York: Vintage Books, 1960), S. 32–39

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  18. Barrington Moore hat diesen Satz geprägt. Er wird zitiert von Samuel L. Sharp, »National Interest: Key to Soviet Politics«, in Dallin (Hrsg.), Soviet Conduct, S. 53.

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  19. Es trifft zu, daß Großbritannien stets etwas außerhalb des kontinentalen Gleichgewichts stand und daß die Kontinentalmächte manchmal von der britischen Politik abhängig waren. Die unterschiedliche Einstellung zwischen Briten und Amerikanern ist jedoch auf grundsätzliche Dinge zurückzuführen.

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  28. Es ist möglich, daß das Regime bislang für die Annahme seiner scharfen Kontrollen auf einen äußeren Feind angewiesen war, damit die Führer ihre Handlungen rationalisieren konnten. Selbst heute noch ist die Notwendigkeit, auf eine imperialistische Drohung vorbereitet zu sein, ein ständig wiederkehrendes Thema in den offiziellen sowjetischen Verlautbarungen. Ein Beispiel hierfür ist die Rede Chruschtschows vor jungen Kommunisten am 19. April 1962, Current Digest of the Soviet Press, XIV, Nr. 16 (16. Mai 1962), S. 12–15.

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  31. Wichtig jedoch war, daß Chruschtschow bei dem Versuch, seine Kuba-Politik zu rechtfertigen, die Notwendigkeit »gegenseitiger Kompromisse« der nuklearen Mächte betonte. Das war bereits eine Abweichung von dem gewöhnlichen Gebrauch des Terminus bei den Sowjets. Siehe Chruschtschows Bericht an den Obersten Sowjet vom 12. Dezember 1962, »The Present International Situation and the Foreign Policy of the Soviet Union« (New York: Crosscurrents Press, 1963), S. 26.

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  38. Leites’ Study of Bolshevism ist in dieser Hinsicht am ausführlichsten. Viele der Thesen von Leites sind notwendigerweise Spekulationen und manche müßten angesichts der Veränderungen nach Stalins Tod revidiert werden. Trotzdem jedoch ist sein Buch einzigartig in seiner Behandlung des taktischen Denkens der Sowjets.

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  46. Die Nichtanerkennung durch den Westen war eine Form des Drucks gegen die »DDR«. Die westliche Diplomatie verhielt sich der »DDR« gegenüber völlig passiv, was möglicherweise wirkungsvoller war als die sowjetischen Initiativen im Westen.

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  47. Die Berliner Blockade wird ausführlich behandelt in W. Phillips Davison, The Berlin Blockade: A Study in Cold War Politics (Princeton: Princeton University Press, 1958).

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  48. Die Tatsache, daß sich die verschiedenen Aspekte dieser Diplomatie widersprachen, scheint erstaunlich wenig Schwierigkeiten bereitet zu haben. In Frankreich betonten die Kommunisten und die Friedensbewegung die Nachteile einer deutschen Wiederaufrüstung, und in Deutschland zeigten sich die Sowjets an einer bewaffneten Neutralität interessiert.

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© 1967 James L. Richardson

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Richardson, J.L. (1967). Die politische Herausforderung durch die Sowjets. In: Deutschland und die NATO. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16293-3_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16293-3_6

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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