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Arbeitsgesänge

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Arbeit und Rhythmus
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Zusammenfassung

Wo zwar eine rhythmenbildende Regulierung der Arbeit möglich ist, die letztere aber keinen eigentlichen Takt-schall ergiebt, wirb dieser oft durch künstliche Mittel hervorgerufen. In erster Linie dient dazu die menschliche Stimme, die schon bei Schwerer Arbeit eines Einzelnen die Augenblicke der höchsten Anstrengung durch einen unartikulierten, gepreßten Laut oder durch lauten Ausruf markiert. Noch häufiger finden wir solche Ausrufe beim Zusammenarbeiten mehrerer, wo dieselben freilich auch noch die Bedeutung haben, allen Beteiligten den Moment der gemeinsamen Kraftaufbietung anzugeben, 3. B. das Hopp, Hopla beim Lastenheben, das hoiho der Schiffleute beim Aufwinden des Ankers, das Zählen: Eins, Zwei, Drei!1) Diese Rufe nähern sich bereits dem eigentlichen Kommando, wie es überall da nötig ist, wo das gleichzeitige Zusammenwirken mehrerer erforderlich ift. Es sei nur erinnert an das „Holz her!“ der Zimmerleute, das wir beim Aufschlagen eines Bauwerkes vernehmen.

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Referenzen

  1. Das Abzählen der Bewegungen findet sich übrigens auch bei der Einzelarbeit. Vielleicht steht die merkwürdige Abschleifung der drei ersten Zahlwörter nicht außerhalb jedes Zusammenhangs mit dieser Art der Verwendung: denn zum Taktieren eignen sich kurz gesprochene einsilbige Wörter am besten.

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  2. Pausan. IV, 27, 7. V, 7, 10. Plutarch, Lys. 15.

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  3. Pollux Onom. IV, 55.

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  4. Nach einer Photographie, die Herr Dr. I.Plenge im Museum des Louvre, wo die Gruppe im Département grec, Salle L, Vitrine F aufgestellt ist, für mich hat anfertigen tassen. Vgl. auch E. Pottier in der Revue archéol. III Sér., tome XXXIV (1899), S. 11 und L. Lindet ebendaselbst XXXV, S. 419. Letzterer meint, es könnten die dargestellten Personen auch mit dem Kneten von Töpferthon oder mit dem Mahlen von Getreide beschäftigt sein. Dagegen spricht aber die Haltung ihrer hände sowie der Umstand, daß neben dem glatten, abgerundeten Körper, an dem gearbeitet wirb, jede Person noch zwei andere solche Körper vor sich liegen hat, die nicht wohl etwas anderes als Brotlaibe sein können.

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  5. XII, p.518b. IV, p. 154a.

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  6. Burton und Speke a. a. O., S. 178 u. 543.

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  7. Insbesondere solien die Indianer eine Ausnahme machen. So schreibt K. von den Steinen a. a. O. S.57 über die Bakairi: „Ihr Temperament ist weniger beweglich und die ganze Lebens-auffassung weniger sonnig als bei den Kindern der Südsee; die Mädchen tanzen nicht im Mondschein, und die Männer singen nicht auf der Kanufahrt“. Aber bald darauf (S. 62 f.) erzählt er von einem Angehörigen jenes Stammes, daß er „sang, seinen Korb flechtend und mit einem Fuße leise den Takt tretend . . . Leider verstehe ich den Text nicht und leider noch weniger die Noten; ich kann nur angeben, daß der Rhythmus sehr stark hervorgehoben wurde, und daß man, wenn der Alte fang, eine ganze Gesellschaft zu hören meinte, wie sie im Kreise lief und stampfte“. Vgl. unten S. 47.

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  8. Vgl. z. B. einen Auffatz der Allgem. musikalischen Zeitung, Jahrg. 1814, S. 509 („Über die Musik einiger wilder und halbkultivierter Völker“).

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  9. K. hagen, Über die Musik einiger Naturvölker (Australier, Melanesier, polynesier), hamburg 1892, S. 6.

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  10. Vgl. E. Grosse, Die anfänge der Kunft, S. 263 f.

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  11. Manches hat schon O. Böckel in der gehaltvollen Einleitung zu seinem Buche „Deutsche Volkslieder aus Oberhessen“ (Marburg 1885), S. LIX ff. zusammengestellt. Ihm gebührt das Verdienst-unter den Neuern zuerst auf die Wichtigkeit der Arbeits gesänge für die Geschichte des Volkslieses hingewiesen zu haben. Einzelnes findet man auch in dem Auffatze von G. Simmer, „psychologische und ethnologische Studien über Musik“, Ztschr. f. Völkerpsychologie u. Sprachw. XIII (1882), besonders S. 291 f. Beide Arbeiten sind mir erst nach dem Erscheinen der 1. Auflage dieser Studie bekannt geworden.

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  12. Bädeker’s Aegypten I, S. 24.

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  13. a. a. O. S. 330.

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  14. Foret, cit. bei Schurtz, Afr. Gew. S. 62. Vgl. Bastian, Deutfche (Expedition an der Loango-Küsie I, S. 161.

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  15. Der Nordwesten unserer ostafrikanischen Kolonie (Berlin 1898), S. 117.

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  16. Ztschr. f. Ethnographie VI (1874), S. 30.

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  17. Darüber berichtet der Verfasser an anderer Stelle (S. 26): „Das Gerben der Felle geschiehr, soweit ich es beobachtet habe, auf folgende Weise: Große Felle, von Rindern z. B., die man zu Karossen verarbeiten will, werden frisch oder eingeweicht glatt auf der Erde ausgespannt und mit langen Domen als Speilern befestigt. Ift das Seil getrocknet, fo wird es mit dem Dächfet ge-rauchet, um Fett und Fleischteile zu entsernen. Dann wird es mit Fett eingeschmiert und mit den händen weich gerieben und geknetet. Zu letzerem Behufe sitzt eine ganze Geseltschaft um das Fell herum, von der jeder Teilnehmer seines Ortes daran arbeitet, was gern taktmäßig unter lustigem Gesange geschieht.“ — Vgl. homer, Ilias XVII, 389 ff.

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  18. Voyages du chevalier Chardin en Perse et autres lieux de l’Orient. Nouvelle édition par L. Langles (Paris 1811), I, S. 160.

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  19. „Malayische Lieder und Tänze aus Ambon und den Uliase“ im Internat. Archiv f. Ethnographie V, S. 4.

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  20. Voyage autour du monde I, 665, citiert bei Simmel a. a. O.

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  21. Péron und Freycinet, Voyage de découvertes aux terres australes (Parts 1824), S. 60. 67.

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  22. Joest, Ethnographisches u. Verw. aus Guyana, S. 67.

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  23. Sapper im Internar, Archiv für Ethnogr. X, S. 54. Herr Dr. Sapper teilt mir außerdem noch mit, daß bei diesen Stämmen häufig Gesänge improvisiert werden, die dann meist von den Anwesenden mit frohem Gelächter aufgenommen werden.

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  24. Polynesian Researches IV.

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  25. Ratzel, Völkerkunde I, S. 180.

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  26. Kreuzzüge eines Philologen (Schriften, herausg. v. F. Roth, II, S. 304), angeführt in Herders „Stimmen der Völker“, wo sich Ähnliches mehr findet. Vgl. auch H. Neus, Esthnische Volkslieder (Reval 1850), Einleitung.

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  27. 3) Letzte Gaben, 261, citiert bei Reifferscheid, Westfälische Volkslieder, S. 188. —Mit ganz ähnlichen Worten schildert E. Schatzmayr in der Zeitschr. des Vereins für Volkskunde III (1893) die Sangeslust der ladinisch sprechenden Friauler. „Dem Furlaner ist Lied und Gesang Lebensbedürfnis: von früh morgens bis spät abends, bei der Arbeit auf dem Felde und in der Werkstatt, auf der Wanderschaft und daheim in Haus und Garten hört man ihn singen. Mehr noch die Furlanerinnen. Einzeln und in Thören, in Feld und Wald, in den Spinnereien, auf den Wegen und Steigen, nach dem Vesperläuten erschallen ihre mehr oder minder fröhlichen Gesänge (villotte).

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  28. E. H. Wolfram, Nass. Volkslieder (Berlin 1894), S. 13.

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  29. Vgl. das interessante Fragment des Tryphon bei Athen. XIV, S. 618d.

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  30. πτιϲϲικòυ μέλοϲ nach Pollux IV, 55.

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  31. ἐπιλήυιου μέλοϲ: Athen. V, S. 199a.

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  32. Gomperz, Aus der Hekate des Kallimachos. Mitt. aus der Samml. der Papyrus Erzherzog Rainer VI (Wien 1897), S. 12.

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  33. Aristoph. Frösche 1297 und dazu d. Schol.

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  34. Vgl. auch Bergk, Griech. Litteraturgeschichte I, S. 352 f.

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  35. Zeugnisse bei Bocket a. a. O., S. LXI f.

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  36. Sachau, Reise in Syrien und Mesopotamien (Leipzig 1883), S. 115.

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  37. Abhandlung über die Musik des alten Aegyptens (aus der Description de l’Egypte übersetzt), Leipzig 1821, S. 86 f. Anm.

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  38. Paulitschke a. a. O., S. 250.

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  39. Hagen a. a. O., S. 20 f.

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  40. Über die Arbeitsgemeinschaft und ihre Arten ift ausführlicher in meiner Entstehung der Volkswirtschaft, S. 306 ff. gehandelt.

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Bücher, K. (1902). Arbeitsgesänge. In: Arbeit und Rhythmus. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16235-3_3

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