Zusammenfassung
Wenn im Mai der Blumenflor unserer frühlingswiesen sich voll entfaltet hat, dann leuchten zwischen dem Azurblau des Günsels, dem Diolett der Glockenblume, dem Karminrot des Sauerampfers, dem Blaßlila des Schaumkrautes und dem unbestimmten Braun und Graugrün der Grasblüte die goldgelben Köpfchen des Hahnenfußes*) auf ihren schlanken Stielen uns within entgegen. Diae gelbe farbe gehört hier nicht nur der Krone, sondern in schwächerem Grade auch dem Kelch sowie den Staubgefäßen an. Beide helsen damit die farbenintensität der ganzen Blume erhöhen, was in dem wettbewerb mit so mannigfachen lockenden farbenreizen in nächster Umgebung doppelt notwendig erscheint. Läßt sich doch die große Masse der Insekten, wie die der Menschen auch, immer von der blendendsten äußeren Erscheinung berücken, bleibt der innere wert, und wären es noch so reiche Nektarschätze, so oft unerkannt, wenn nicht ein entsprechend auffälliges Reklameschild hinzukommt. Der Hauptdaseinszweck der drei unterseits fein behaarten Kelchblätter liegt freilich vor dem Schuts, den sie der von ihnen völlig eingehüllten, fast kugelrunden Knospe gewährten.
Dorstäubende Nektarblume,Nektar halb verborgen. — Blütezeit: Mai bis September
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Worgitzky, G. (1910). Der Hahnenfuß (Ranunculus acer). In: Blütengeheimnisse. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16206-3_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16206-3_4
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15631-4
Online ISBN: 978-3-663-16206-3
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