Zusammenfassung
Blühende Heide, du Liebling unseres Herzens! Gemahnst du doch an Tage des Frohsinns und jugendlicher Angebundenheit, umwoben von Sonnenschein und Farbenduft, da der Wald noch die liebste Heimstätte unserer Gedanken war, und hinter ihm die große weite Welt des Aubekannten der immer geschäftigen Phantasie noch ihre Wunder auftat. Goldene Lage, wo seid ihr geblieben? Dich selbst aber sehen wir allherbstlich wieder die schlichten Blütentrauben össnen, sehen sie die heimatlichen Berge mit ihrem Rosenschimmer überziehen und den alten Zauber auf uns üben, obgleich wir seitdem deine klinen Geheimnisse längst alle kennen gelent haben. Denn Geheimnisse birgst auch du. Schon, daß alle Blumen einer Lraube ihre Öffnung eigensinnig nach derselben Seite wenden, gab dem streisenden Kuaben zu denken. Sie vergrößern ja damit wie absichtlich nach dieser Seite die Farbenfläche des Blütenstandes — ein wohltuder Anblick für das Auge hungriger Insektengäste. Auf Gesehenweiden laufen schließlich noch andere Einrichtungen unserer bescheidenen Heideblume hinaus.
Insektenblütler mit derborgenem Nektar, aber gelegentlicher Windbefruchtung; Pollenübertragung durch Schüttelwerk.
Blütezeit: August bis Oktober.
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Worgitzky, G. (1910). Das Heidekraut (Calluna vulgaris). In: Blütengeheimnisse. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16206-3_20
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16206-3_20
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15631-4
Online ISBN: 978-3-663-16206-3
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