Zusammenfassung
Nicht ohne Bedenken bin ich heute vor Jhnen erschienen, um ein längst gegebenes Versprechen zu erfüllen, das schon vor Monaten hätte eingelöst werden sollen. Mußte ich mich doch ernstlich fragen, ob Sie jeßt noch geneigt sein würden, meinen Ausführungen über die Beziehungen des Buchgewerbes zur Volks-wirtschaft zu lauschen. Der Mai ist angebrochen. Schon rüsten sich die Ersten, um der Städte Dunst und Enge zu entfliehen, um in Wald und Feld, an der See und in den Bergen des allzu-langen Winters Härte zu vergessen, und in der Freiheit draußen im großen Buche der Natur zu lesen, das, allbekannt und alt-vertraut, doch ewig neu und unerschöpflich bleibt. Aber die Tage der Rosen werden vergehen, und wenn Astern und Herbst-Zeitlosen welken, und die leßten Blätter fallen, wenn der Wind in der Esse heult, und das Feuer im Ofen flackernde Lichter über den Estrich huschen läßt, dann tritt beim milden Lampenlicht als Freund und Tröster auch das Buch wieder in seine Rechte:
„Da werden Winternächte hold und schön,
Ein selig Leben wärmet alle Glieder,
Und ach! entrollst du gar ein würdig Pergamen,
So steigt der ganze Himmel zu dir niederl”
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Waentig, H. (1907). Das Buchgewerbe und die Volkswirtschaft. In: Das Buchgewerbe und die Kultur. Aus Natur und Geisteswelt. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16189-9_6
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Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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