Zusammenfassung
Es gibt Forscher, die den Anfang aller Mathematik in der Zahlenmystik sehen. Der amerikanische Professor McGee schrieb, wie die Chemie aus der Alchemie und die Astronomie aus der Astrologie, so sei die Mathematik aus der „Almakabala“ entstanden.1 Tatsächlich ist ja die Zahlenmystik bei Kultur- und Naturvölkern weit verbreitet. Eine Äußerung der Mystik der Zahl 2 in Australien soll nach McGee die Einteilung vieler Stämme in zwei Hauptabteilungen oder Phratrien sein. Jede Phratrie zerfällt wieder in zwei, vier oder acht Heiratsklassen.2 Die Arunta in Zentralaustralien glauben nach McGee, der Seelenschatten, der jeden Menschen begleitet, sei zweifach vorhanden.3 Wenn man bei den Yorubanegern in Westafrika einem Mann drei Dinge gibt, so heißt das soviel wie „ich hasse dich“.4 Auch in Ost- und Zentralsumatra gilt 3 als Unglückszahl und bedeutet Feindschaft. Wenn die Sakai einem Nachbarstamm eine Botschaft schicken wollen, so wickeln sie etwas Tabak in ein Baumblatt und binden es mit einer Bastschnur zu. Hat die Schnur drei Knoten, so heißt das Aufkündigung der Freundschaft.5 Bei den Mossi im Sudan ist 3 den Männern geweiht, 4 den Frauen, 3 spielt bei der Trauer um ein männliches Mitglied des Stammes eine Rolle, 4 bei der Trauer um ein weibliches.6 Nach Angabe von Rasmussen trauern auch bei gewissen Eskimostämmen Nordalaskas die Angehörigen beim Tode eines Mannes drei Tage, beim Tode einer Frau vier Tage.
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Fettweis, E. (1927). Ansatzmöglichkeiten für die Entwicklung der Rechenkunst, Antriebe und Hemmnisse. In: Das Rechnen der Naturvölker. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16172-1_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16172-1_1
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