Zusammenfassung
Unsere oben ausgesprochene Absicht, bei aller Betonung des historischen Verstehens an dem Dichterischen in Horaz nicht völlig vorüberzugehen, führt uns sogleich zu einer Forderung, auf der übrigens bereits unsere Gedanken über die Reihenfolge in der Lektüre stillschweigend fußten: das Gedicht sei die Interpretationseinheit. Dadurch wird die Gefahr gebannt, auf der Suche nach biographisch-psychologischem Material immer nur einzelne Stellen aus den Gedichten herauszuklauben und zusammenzustellen. Andererseits wird jener Satz durch den Wert, vor allem den poetischen Wert, der in der objektivierten Sprachform an sich liegt, unbedingt gefordert; denn der Dichter hat das Gedicht nun einmal als Ganzes gedacht und geschaffen. Wir möchten also möglichst ganze Gedichte statt einzelner Stellen aus ihnen in der Schule behandelt wissen. Oberster Grundsatz dabei ist, wie ihn schon Bone in dem für seine Zeit gewiß trefflichen, von Schonak mit Unrecht vernachlässigten Büchlein über das Dichter-Erklären1) „πείϱατα Tέχvης”, energisch gefordert hat : Das einzelne Gedicht ist so wenig wie nur möglich mit Erklärungen zu belasten, damit der poetische Eindruck um so unmittelbarer wirke.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Klähr, K. (1927). Die Auswertung der Sprachform an sich mit besonderer Berücksichtigung des Dichterischen. In: Der Horazunterricht. Neue Wege zur Antike, vol 5. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16156-1_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16156-1_8
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15583-6
Online ISBN: 978-3-663-16156-1
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