Zusammenfassung
Von jeher war die Mystik eine Grundkraft des Christentums gewesen. Aus ihren Tiefen hatte der Katholizismus immer wieder erneuerndes, unmittelbares Leben geschöpft. Und es war die Tragik des Protestantismus, daß Luther, der doch mystischem Boden entwachsen war, sich in der frühen unausweichlichen Verkirchlichung und Dogmatisierung seiner religiösen Erlebnisse bald feindlich gegen seinen Ursprung wenden und protestantische Mystiker wie Osiander und Schwenckfeld bekämpfen und verdammen mußte. Wohl gelang es auf philosophischem Gebiete Jakob Böhme in der Verknüpfung religions-philosophischer und naturphilosophischer Ideen aus den Urgründen des deutschen Volksgemüts ein mystisches System heraufzuführen von schöpferischer Gewalt. In der Dichtung führte Friedrich Spee die schöpferische Einigung und Erneuerung von Volkslied und Mystik, der Luthers Kirchenlied entstammt war, weiter.
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Witkop, P. (1921). Friedrich Spee. In: Die Deutschen Lyriker. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16124-0_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16124-0_3
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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