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Uhland

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Zusammenfassung

Brentano. und Eichendorff hatten das Volk vor allem als Natur erlebt in seinem elementaren Sein und Wesen. Der künstlerische Ausdruck dieses Erlebnisses, ihre lebendige Verbundenheit mit dem Volksliede einte sich den lyrisch unmittelbaren Liedern des Volkes, den Tanzweisen, dem Schnadahüpfl, der Romanze. Ludwig Uhland (1787–1862) erlebt das Volk als Geschichte, in seinem Tun und Handeln „im rüstigen Leben“. Seine Verbundenheit mit dem Volksliede gründet auf der Volksballade, dem historischen Volkslied, der Volkssage. Brentano und Eichendorff waren Natur gewesen, ursprünglich, quellend, unerschöpflich an Gefühl und Einbildungskraft. Uhlands Lebensgefühl ist fest im. Handeln bestimmt, ist in Geschichte und Leben an das einzelne Ereignis gebunden. Seine Phantasie vermag das Vorhandene in seinen tieferen Beziehungen zu erfühlen, zu deuten, aber nicht in schöpferischer Freiheit neues Leben zu schaffen. Er ist im schlichten, ehrlichen, kräftigen Sinn gegenständlich, episch. Das Lyrische, das „Romantische“ in ihm ist nur Zufall und zeitlich bedingt, davon gilt mit wenigen Ausnahmen Goethes herbes Wort: „Ich nahm den Band [von Uhlands Gedichten] mit der besten Absicht zu Händen, allein ich stieß von vornherein gleich auf so viele schwache und trübselige Gedichte, daß mir das Weiterlesen verleidet wurde.“ Je mehr sich aber Uhland von. der sentimentalen, lyrischen Weichheit, von der fremden Verträumtheit seiner Jünglingsjahre befreit, je kräftiger und handelnder er dem Schicksal seines Stammes und Volkes entgegenwächst, desto gegenständlicher, kraftvoller, bedeutender erfüllen sich seine Balladen und erzwingen Goethes Anerkennung: „Ich griff dann nach seinen Balladen, wo ich denn freilich ein vorzügliches Talent gewahr wurde und recht gut sah, daß sein Ruhm einigen Grund hat.“

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Witkop, P. (1921). Uhland. In: Die Deutschen Lyriker von Luther bis Nietzsche. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16123-3_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16123-3_4

  • Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-15551-5

  • Online ISBN: 978-3-663-16123-3

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