Zusammenfassung
Die Antike sah in Sophokles ein Glückskind: in vernünftiger Beschränkung läßt sich dieses Urteil bestätigen. Denn wenn Leben Arbeit, erfolgreich arbeiten und schaffen können Glück ist, so war allerdings Sophokles’ Leben in hohem Maße glücklich. Er durfte sich im Kampfe mit Aischylos messen, lernte von ihm, wirkte seinerseits auf den Älteren, den er einmal auch besiegte; er stritt oft genug mit Euripides, ward von ihm angeregt und überwand auch ihn mehrfach. Wie viel weniger gut meinte es das Schicksal doch mit diesem! Er stand zurück vor dem strahlenden, von aller welt verwohnten nebenbuhler, blutig verhöhnte ihn die Komödie, und nach manchem äußeren Mißerfolg eines langen Lebens mag er sich wohl gesagt haben, daß erst nach seinem Tode für ihn, den Denker und Grübler, die richtige Zeit kommen werde.
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Geffcken, J. (1921). Euripides. In: Geffcken, J. (eds) Die griechische Tragödie. Aus deutscher Dichtung, vol XXI. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16106-6_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16106-6_6
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15534-8
Online ISBN: 978-3-663-16106-6
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