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Quantitative Metathesis

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Die Homerische Kunstsprache

Zusammenfassung

Mit „quantitativer Metathesis“ sollte man eigentlich nur den Vorgang bezeichnen, durch den zwei Vokale ihre Quantität getauscht haben. In Betracht kommt in der griechischen Sprache ē vor dunklem Kurzvokal: βαбιλῆος: βαбι, -λέως, βάιλῆα: βαбιλέᾱ. Aber man pflegt mit „Metathesis“ auch einfache Kürzung des ē zu bezeichnen, wenn der folgende dunkle Vokal nicht seine Länge übernahm, sei es weil er bereits schon lang war (ἠώς: ἕως) oder weil die Längung etwa durch Systemzwang unterblieb (ion. βαбιλέος) Die Metathesis ergriff jedes ē, das urgriechische (βαбιλέως), das im Ionisch-Attischen aus ᾱ gebrochene (ἕως „Morgenröte“ und ἕως „so lange“) und das durch Kontraktion (hom. ἀποαίϱεο zu ἀφαιϱεῖбϑαι) oder Ersatzdehnung (τέλεως zu τεληέббας aus *τελεσ-Ϝετ-ετ-) entstandene. Als dunkler Vokal, vor und in dem der Lautwandel eintrat, galt nicht nur ο, ω, α sondern auch οι (hom. μεμνέῳτο, att. Nom. Plur. ἵλεῳ, Hesych λέῳμι) und αι (hom, μνϑέαι). Für ov kenne ich keinen Beleg, der für oder gegen das Gesetz bewiese, für ν hat Homer mehrere mit erhaltenem η (γϱῆυς γϱῆυ1) zusammen 13 mal zweisilbig, ἠύτε 36 mal dreisilbig oder durch Elision zweisilbig, Τηύγετον, τηυбίην), keinen, der Kürzung bewiese (über ἐύς neben ἠύς Boisacq unter ἐύς). Das beweist, daß υ schon im homerischen Ionisch (wie es für das Altattische feststeht) ein heller Vokal gewesen ist, kein u mehr wie z. B. noch im Lesbischen, Euböischen und Böotischeh. Die Wirkung der Metathesis ist am besten im Ionisch-Attischen erkennbar, weil hier das aus ᾱ verwandelte η zahlreiche Beispiele liefert.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Meister, K. (1921). Quantitative Metathesis. In: Die Homerische Kunstsprache. Preisschriften Gekrönt und Herausgegeben von der Fürstlich Jablonowskischen Gesellschaft zu Leipzig. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16098-4_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16098-4_8

  • Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-15526-3

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