Zusammenfassung
Rückblick und Umblick. Das Jahr 1848 zeigt einen großen Teil der Völker Mitteleuropas in leidenschaftlicher Bewegung gegen das Bestehende. Es hatte sich ein unerträglicher Spannungszustand herausgebildet. In irgendeiner Weise widersprachen die herrschenden Verhältnisse fast überall den Wünschen der Mehrheit. Unter dem Einflusse des schmerzlich empfundenen Druckes waren Vorstellungen einer besseren Zukunft, Sehnsuchtsbilder, Ideen entstanden, für die sich nun wie auf ein gegebenes Zeichen die Völker erhoben, um derentwillen sie mit mehr oder weniger Gewaltsamkeit die Ordnungen durchbrachen, damit das erstrebte Bessere an die Stelle trete: Freiheit war die allgemeine Losung, Freiheit von allein, was als peinlich, als ungerecht, als hart, als grausam empfunden worden war, Freiheit in Zukunft für alle die Regungen der Volksseele, die bisher vergebens versucht hatten, sich geltend zu machen. Daneben ertönte der Ruf nach Gleichheit, nach Ausgleichung des irdischen Besitzes und Aushebung des Unterschiedes von Reichtum und Armut — am vernehmlichsten ertönte dieser Ruf in Frankreich —, und endlich, und zwar in Italien und Deutschland am mächtigsten, erhob sich der Ruf nach Einheit, nach der endlichen Begründung einheitlicher Staatsgewalten auf nationaler Grundlage.
Ich bin nicht krank, ich bin nicht matt,
Aber ich bin des Lebens satt.
Seit ich der Hoffnung mich begeben,
Ein neues Deutschland zu erleben.
Fr. Rückert.
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Literatur
1) Aus dem Leben Th. v. Bernhardis II, S. 63.
2) Arndt, ein Lebensbild in Briefen, herausgegeben von Meisner und Geerds, S. 480.
1) Deutschlands Aussichten im Februar 1851.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Schwemer, R. (1921). Die Reaktion der Macht. In: Die Reaktion und die neue Ära. Aus Natur und Geisteswelt, vol 101. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16078-6_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16078-6_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15506-5
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