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Ausgang des Mittelalters. Dante

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Zusammenfassung

Die Erforschung der Geschichte ist ein zunehmendes Erwachen. Der ganz glückliche Zustand war nirgends und wird in keiner Zukunft sein. Stets die gleiche Menschheit mit den gleichen Nöten. Das subjektive Empfinden der Menschen, die kommen und gehen, kennt nur geringe Schwankungen. Gleichwohl erscheinen uns die Zeiten der Vergangenheit nach dem, was sie besaßen und erstrebten, unendlich verschieden. Die Generationen wechseln in ihrem Urteil. Auch die Forschung wendet sich bald diesen, bald jenen Zeiten zu, getrieben vom Werturteil der eigenen Generation. Und wo je eine Zeit ganz erfüllt gefunden wird von dem, was die Gegenwart entbehrt, da nennt sie die dankbare Nachwelt gern die goldene Zeit. Sie träumt in sie doch wieder die Erfüllung der eigenen Ideale hinein, aller Geschichte zum Trotz.

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Anmerkungen

  1. Zu Seite 4. Renaissance fasse ich, gegenüber den Bedenken der Neuern, als jene stärkste und folgenreichste romantische Bewegung innerhalb der Entwicklung des italienischen Volkstums, das in seinem Aufstieg sich aller Mittel, auch der eigenen Vergangenheit, zur geistigen Bereicherung bemächtigte und damit die hergebrachten Autoritäten durch ältere schlug oder entwertete. Von Italien aus hat sie als allgemeine Kulturbewegung schließlich ganz Europa ergriffen. Sie ist, zeitlich gefaßt, nur darstellbar im Zusammenhange der Gesamtentwicklung und schließt deshalb zahlreiche Erscheinungen mit ein, die an sich mit der historisch-literarischen Romantik nichts zu tun haben.

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  2. Die eigentlichen Lehrsätze der nationalen Bewegung schon in Dantes Monarchie (II,3) Romanus populus fuit nobilissimus, und dementsprechend Italia, Europae regio nobilissma. Bei Petrarca ist das gesteigert und literarisch bestimmter wirksam, deshalb liegt bei ihm der Durchbruch der Bewegung. Bei Cola Rienzi und anderen verquickt sich mit dem Gedanken der Erneuerung ein mystisch religiöser Nebensinn (das hat Burdach stark herausgearbeitet), doch kann ich darin weder die lebengebende Idee noch weiterhin den beherrschenden Zug der italienischen Renaissance erkennen. Die Nationalkultur strebt wie die Reform nach Ausbreitung; aber beide stören sich ebenso, wie sie sich befruchten.

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  3. Persönlichkeit und Bedeutung Friedrichs II.: K. Hampe, Hist. Zeitschr. 83; H. Niese, ib. 108 (1912). H. Geymüller, Friedrich II. und die Anfange der Architektur d. Renaissance. München 1908.

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  4. F. Schneider, Wirtschaft und Kultur Toscanas vor der Renaissance [Deutsche Rundschau 32] 1906. Für das späte 13. Jahrh. Davidsohn [vgl. Kap. II] und als Quelle die Chronik des Dino Compagni, deutsch von Ida Schwartz, 1914.

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  5. Sabatier, Vie de S. François d’Assise. Paris 1893; über 30 Auflagen; auch deutsch. Krit. Studien neuerdings bes. von W. Goetz, Die Quellen z. Gesch. d. hl. Franz v. Assisi. Gotha 1904. Assisi [Ber. Kunststätten, 44] Leipzig 1908. Henry Thode, Franz von Assisi und die Anfänge der Kunst der Renaissance in Italien. Berlin 1885, 2. Aufl. 1904. Giotto [Künstler — Monographien XLIII], 1899. Fr. Rintelen, Giotto u. die Giotto-Apokryphen. M. u. L. 1912. Dichtungen des Franziskus, des Jacopone u. a. bei Thode. Zu Florenz wirkten in Sta Maria Novella als Prediger der sel. Giordano da Rivalto und der Prior Jacopo Passavanti (f 1357), Gaspary, I, 384, 496. Der «Triumph des Todes« im Campo Santo zu Pisa, der bedeutendste künstlerische Niederschlag dieser Richtung.

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  6. Fr. Chr. Schlosser, Vincent von Beauvais, Hand-und Lehrbuch für königl. Prinzen als Beleg zu drei Abh. über d. sittl. u. gelehrte Bildung in Frankreich. I. II. Frankfurt a. M. 1819. Ölsner, Pflege d. Stud. bei d. Dominikanern. [Hist. Zeitschr. 3].

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  7. Für die Fresken der Capella Spagnuoli (Abb. s. unten S. 272) ist vor allem auf Kraus, 144 ff. zu verweisen, wo auch die ältere Literatur (bes. H. Hettner, Ital. Studien 1879) besprochen ist.

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  8. Gaspary I, 227ff., 509ff. Scartazzini, Enciclopedia dantesca. I. H. Milano 1896, 1899; cont. dal prof. Fiammazzo, III. M. 1904. Biagi e Passerini, Codice diplomatico dantesco (riprod. facsim.) Roma 1895fr. (1–6). Fr. X. Kraus (f 28. Dez. 1901), Dante, sein Leben und sein Werk, sein Verhältnis zur Kunst und zur Politik. Berlin 1897. A. Bassermann, Dantes Spuren in Italien. Heidelberg 1897. J. Klaczko (vgl. unten S. 267). K. Federn, Dante. 3. Aufl. Wienu. L. 1921. F. Kern, Dante, Vier Vorträge z. Einf. in d. göttl. Korn. 1914. R. Davidsohn, Florenz zur Zeit Dantes [Deutsche Rundschau 38, 10, Juli 1912]. Cronica di Giovanni Villani [Collezione di storici e cronisti italiani I-IV. Firenze 1823ff.] ed. Venetia 1559 (als Hist. universali), p. 276: considerando la nostra città di Firenze figliuola et fattura di Roma. ch’era hel suo montare et a seguire gran cose disposta, si orne Roma, nel suo calare, mi parve convenevole di recare in questo volume et nuova cronica tutti i fatti et ordinamenti d’essa città in quanto ml fosse possibile etc. (VIII, 36). ib. IX, 135 (ed. cit. p. 389) die im Text übersetzte Rubrica dantesca (vgl. dazu Grauert, Hist. Jahrb. XX, 718). Dante starb am 14. Sept. 1321.

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  9. Vita nuova in zahlreichen Ausgaben z. B. Fraticklli, opere minori di Dante, 1882. Kommentar von d’Ancona. K. L. Kannegiesser, Dante Alighieris lyrische Gedichte, italienisch und deutsch. Leipzig 1827. (2. Aufl. von K. und Witte, 1842, nur deutsch). Dantes prosaische Schriften u. Briefe; übersetzt 1845. Das neue Leben, übers. v. K. Förster, L. 1841; von F. Beck, M. 1903. Vossler, Philos. Grundl. zum süßen Stil des Guinicelli, Cavalcante, Dante. Heidelberg 1904. Über Beatrice: Kraus, 217ff. Haller, Hist. Zeitschr. 88, 44.

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  10. Der Anfang des ersten Sonetts in Übersetzung etwa: Ihr edlen Herzen, die einmal geküßt von echter Liebe diesen Worten lauschet, daß Ihr mit mir die eigenen Gedanken tauschet Seid bei Amore, unserm Herrn, gegrüßt!.

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  11. Dantes Verbannung am 27. Jan. 1302, Del Lungo. dell’ esilio di Dante (1881), documenti p. 97 ff. Scheffer-Boichorst, Aus Dantes Verbannung, Straßburg 1882 (p. 105ff. über die Entstehungszeit der Monarchia [ed. Witte, 1874. Bertalot, 1918]; dazu jetzt Davidsohn 111, 540. F. Kern, Humana civilitas, 1913. Chiapelli, Arch. stor. it. 43.

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  12. Unter den Ausgaben der Divina Comedia (vor allem v. Bianchi, und jetzt die Jubelausgaben von 1921) diejenige von Scartazzini reichhaltig und bequem; neu und auch für Anfänger gut die Ausg. von L. Olschki, Heidelberg 1918. Deutsche Übersetzungen z. B. von Krigar (mit den Zeichnungen von G. Doré, Berlin o. J.), von Streckfuss (bei Cotta; von mir z. T. mit starken Veränderungen übernommen), von K. L. Kannegiesser (1809, sehr verändert 1843), Eitner (1865), K. Witte (1865), Gildemeister (3. Aufl. 1900; Taschenausgabe 1921) und Philalethes (König Johann von Sachsen, 1868); die letztere streng, die von Gildemeister freier; in Auswahl von Stefan George 1921. Dantes Werke, neu übertr. u. erl. von R. Zoozmann, Leipzig 1907 (dazu die scharfen Bern. über Dante-Übersetzungen von R. Borchardt in den Südd. Monatsheften, 5. 1908). Die Divina Comedia spricht zu dem unvorbereiteten Ohre nicht; man lasse sich von Kraus, Voßler oder wenigstens von Gaspary einführen; K. Vossler, Die göttliche Komödie Dantes. (Entwicklungsgesch. u. Erklärung.) Heidelberg 1908. 2. Aufl. I. II. Heidelberg 1925.

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  13. I1 commento di Giov. Boccaccio sopra la comedia, preceduto dalla vita di Dante, ed. Milanesi. Firenze 1863, u. ö. De vulgari eloquio, éd. Bertalot, 1917; deutsch von Dornseiff u. Balogh, Darmstadt 1925. Ludwig Volkmann, Iconografia Dantesca, Leipzig 1897, und der Abschnitt bei Kraus, Dante S. 537 ff., gleichfalls mit zahlreichen Illustrationen. Bassermann, a. a. O.

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  14. Die Worte am Tor des Inferno in gereimten Übertragungen nicht wiederzugeben. Ich begnüge mich mit möglichst wörtlicher Übersetzung im Anschluß an K. Witte (1865): Durch mich geht ein man zu der Stadt der Schmerzen, durch mich geht ein man zu den ewigen Qualen, durch mich geht man zu dem verlornen Volke, Gerechtigkeit bewog den höchsten Schöpfer, geschaffen ward ich durch die Allmacht Gottes, durch höchste Weisheit und durch erste Liebe, Vor mir entstanden von geschaffnen Dingen nur ewige, und ewig muß auch ich bestehen, laßt, die ihr eingeht, alle Hoffnung fahren!.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Brandi, K. (1927). Ausgang des Mittelalters. Dante. In: Die Renaissance in Florenz und Rom. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16073-1_1

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