Außenhandel und Handelspolitik

Zusammenfassung

Die Entwicklung des amerikanischen Außenhandels in den letzten Jahren läßt sich infolge der besonderen Einwirkungen des Weltkrieges nicht mehr in der gewohnten Weise aus den Statistiken interpretieren, ganz besonders nicht der Ausfuhrhandel, der hier am meisten interessiert. Denn die Zeit von 1914–1920 bedeutet eine so völlig unerwartete und außergewöhnliche Wendung der Ausfuhrtätigkeit der Union, daß es überaus voreilig wäre, die Zahlenergebnisse dieser Jahre etwa in den normalen Gang der Entwicklung einzuschließen oder sie als Grundlage der zukünftigen Gestaltung des Exportes hinzunehmen. Hier handelt es sich zunächst um eine Ausnahmeerscheinung, hervorgerufen durch die umwälzenden Einwirkungen des Weltkrieges und der unmittelbar auf ihn folgenden Jahre, welche die Union zum Bezugsland der durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogenen europäischen Länder machten, zu dem großen Kriegslieferanten, später zum Lieferanten der entleerten Rohstoff- und Warenlager der nach dein Kriege wirtschaftshungrigen Staaten. Schon haben wir es erlebt, daß im Jahre 1921 — zum Teil schon früher — ein empfindlicher Rückschlag einsetzte, der für die ersten neun Monate schon den Wert der Ausfuhr um die Hälfte des Werts im gleichen Zeitraume des Vorjahres herabdrückte. Hier handelt es sich also um Ziffern, die — vom Standpunkt der kontinuierlichen Entwicklung gesehen — keinen festen Schluß zulassen; es bleibt vielmehr der Zukunft vorbehalten, wieviel von den während des Krieges erzielten Steigerungen der amerikanische Außenhandel im Verlauf längerer Zeit wird festhalten können.