Zusammenfassung
Schon das Titelblatt darf man nicht ganz der Willkür des Druckers oder Verlegers überlassen. Folgende Punkte verdienen Beachtung.
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Referenzen
Ein hochverdienter Editor schrieb mir: ‘Leute, die seit Lachmann eine andere Verszählung in den Lucrez gebracht haben als die einzig rationelle Lachmanns, möchte ich erdrosseln, auch den sonst so verdienstvollen Brieger mit seiner dreifachen Zählung!’
Die Bezeichnung der griechischen Handschriften des Neuen Testaments ist ein interessantes Beispiel dafür, wie wichtig die Wahl der Handschriftensiglen ist. Die Zahl der Handschriften mehrte sich von Ausgabe zu Ausgabe; die von J. Wet-stein in seiner Ausgabe (Amsterdam 1752f.) eingeführten großen lateinischen Buchstaben genügten bald nicht mehr für die Bezeichnung der Majuskeln; man nahm das griechische und hebräische Alphabet und Exponenten zu Hilfe; das führte zu Verwechselungen, da solche Exponenten auch zur Bezeichnung von Korrektoren verwendet wurden. Noch größer war die Verwirrung bei den Minuskeln, die man mit arabischen Ziffern bezeichnete, aber in England (Scrivener-Miller) mit anderen als in Deutschland (Tis chendorf- Gregory). So war eine Neubezeichnung ein dringendes Bedürfnis; aber das System, das H. v. Soden einführte, war so kompliziert, daß es wenig Anklang fand. Nun hat rich C. R. Gregory aufs neue der Sache angenommen, in eingehender Korrespondenz mit mehr als 90 Fachgenossen Vorschläge eingeholt und in seinem neuen Buche Die griechischen Handschriften des N. T. (Leipzig 1908) daräber referiert. Auf Grund der Einzelvorschläge, die Gregory ausführlich kritisiert, hat er dann selbst eine neue Art der Bezeichnung vorgeschlagen, die von der H. v. So dens wesentlich abweicht. Da der gute Wille vorhanden zu sein scheint, auf alle Spezial- und Privatwünsche zugunsten eines einheitlichen Verfahrens zu verzichten, darf man vielleicht hoffen, daß Gregorys Vorschläge von alien Fachgenossen angenommen werden. Aber wie mißlich ist es, daß die grtößte kritische Ausgabe, die wir zurzeit — und wohl für lange — besitzen, andere Handschriftensiglen hat, als sonst üblich ist! Vgl. über die ganze Frage das lehrreiche Referat J. Sicken-bergers, Theol. Revue 8 (1909) Sp. 73–79.
Bei Verwendung von Siglen für Handschriftengruppen ist besonders große Vorsicht nötig, um nicht falsche Schlüsse zu veranlassen. Vgl. Jos. Bicks Rezension von Fr. Vollmers Horazausgabe, Lit. Zentralblatt 59 (1908) Sp. 440 f.
Auch eigene frühere Schriften sollte man nicht mit ‘Verf.’ u. dgl. zitieren, was den Leser unnötig aufhält, sondern den eigenen Kamen einsetzen.
Ein treffliches, durch die erste Auflage dieser Schrift angeregtes Beispiel sind die ‘Kritischen Beiträge zu den Constan-tinschriften des Eusebius’ von J. A. Heikel (Texte u. Untersuchungen 36,4), Leipzig 1911.
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Stählin, O. (1914). Der Druck der Ausgabe. In: Editionstechnik. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16053-3_3
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Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15481-5
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