Zusammenfassung
Wir wenden uns nun winkeltreuen Entwürfen zu, und zwar zunächst der sogenannten stereographischen Projektion. Aus dem Südpol als Auge bilden wir die Erde auf die Berührebene des Nordpols ab (Fig. 19). Die Mittagsebenen sind Sehstrahlebenen, denn sie enthalten das Auge: den Südpol; sie bilden sich daher als Geraden ab (Nr. 2), nämlich als Schnitt des Büschels der Mittagsebenen mit der Beruhrebene im Nordpol. Die Mittagskreise schneiden sich daher im Bilde unter ihren wahren Winkeln. Die Bahnkreise, deren Ebenen der Tafel parallel sind, erscheinen als Kreise um das Bild des Pols als Mitte. Der Halbmesser ϱ des Bahnkreises für die Breite φ ist im Bilde r = 2R • tg 1/2 p, wo p0 = 900 — φ0 den Abstand vom Pol bedeutet (Fig. 19). —
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Referenzen
Die Winkeltreue ist von PtolemäUS (150 v. Chr.) entdeckt worden.
Anm. Dieser von H. Wiener herrührende Beweis benutzt nicht die Gleichheit von Winkeln oder von Strecken sondern nur den Begriff der Abbildung.
Daß konzentrische Kreise die einzigen Kurven sind, die die Strahlen eines Büschels senkrecht treffen, kann elementar nicht gezeigt werden. Der Beweis in Nr. 15 ist von diesem Schönheitsfehler frei.
Merkator, eigentlich Gerhard Krämer (1522–1594), hatte Vorläufer, so den Nürnberger Kompaßmacher Etzlaüb, der. bereits 1511 eine Karte mit vergrößerten Breiten herausgab. Viel-leicht haben beide aus einer dritten Quelle geschöpft, etwa Nunez (Nonius). (Aus Eckert, II., S. 71 und 76.)
Vgl. Anhang Nr. 22.
Jede Großkreisebene ist nämlich hier Sehstrahlebene, und diese bilden sich, wie wir bereits bei der stenographischen’ Projektion sahen, als Geraden ab (14).
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Balser, L. (1928). Stereographische Projektion. Merkators Seekarte. In: Einführung in die Kartenlehre. Mathematisch-Physikalische Bibliothek. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16044-1_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16044-1_4
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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