Zusammenfassung
Kant hatte die Eigenart und die Grenzen des naturwissenschaftlichen Erkennens festgestellt und damit die Möglichkeit für die Anerkennung geschaffen, daß in der Religion etwas Eigenartiges vorliege. Bei ihm selbst kommt es freilich nun doch nicht zu einer sicheren Bestimmung der Eigenart der Religion, und das hat zweifellos seinen Grund in der geschichtlichen Lage. Als Religion galt damals das, was mit ben Worten: Gott, Tugend, Unsterblichkeit bezeichnet wird. Wenn diese drei gesichert waren, so schien damit auch die Religion vollständig umschrieben zu sein. Die theoretische Vernunft erwies sich als unvermögend, Gott, Tugend oder Freiheit, Unsterblichkeit zur Gewißheit zu erheben. Wozu aber die theoretische Vernunft unvermögend ist, das vermag die praktische zu leisten, und so kommt es, daß die Religion von Kant in die engste Verbindung mit der Ethik gebracht wird und schließlich in sie ausgeht.
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Literatur
Hermann Cohen: System der Philosophie: erster Teil: Logik der reinen Erkenntnis. Zweiter Teil: Ethik des reinen Willens. Dritter Teil: Ästhetik des reinen Gefühls. Verlag von Bruno Eassirer in Berlin. Religion und Sittlichkeit. Eine Be-trachtung zur Grundlegung der Religionsphilosophie. Berlin 1907. Verlag von M. Poppelauer. Der Begriff der Religion. Verlag von Alfred Töpelmann.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Cohen, K. (1921). Die Abhängigkeit der Religion von der Sittlichkeit. In: Einführung in die Religionsphilosophie. Aus Natur und Geisteswelt, vol 225. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16041-0_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16041-0_3
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15470-9
Online ISBN: 978-3-663-16041-0
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