Skip to main content

Zusammenfassung

Ist die Entstehung des Naturaltauschverkehrs gegenüber der Eigenproduktion ein wirtschaftsgeschichtliches Ereignis von ungeheurer Tragweite fur die Qualität der Bedürfnisbefriedigung, so vollzieht sich der Tausch jedoch nur in glatter Weise, solange er nicht umfangreich und sich nicht auf zu viele Gegenstände erstreckt. Mit jedem sachlich neuen Angebot kommen neue Kombinationsmöglichkeiten zum Tauschwert herauf. Die vielen Relationen lassen sich immer schwieriger übersehen, und alle dargebotenen Dinge müssen zu Bedarfs- und Tauschgrößen werden. A. will die Sache a, B. die Sache b weggeben, aber sie können nicht tauschen, obwohl sie regelmäßig zusammenkommen und Beziehungen halten wollen, da A. nicht b und B. nicht a haben will. Es wird ein Zwischenverkehr nötig. A. verschafft sich gegen a von C. die Sache c, deren B. bedürftig ist, und B. gegen b von D. die Sache d, die A. gebraucht. Dabei wird vorausgesetzt, daß a, b, c, d für gleichwertig gehalten werden, was nicht gerade oft so sein wird, so daß in diesem Falle nur bei teilbaren oder zu Mengen zusammenlegbaren Gütern der Tausch ausführbar ist.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. F. Ilwof, Tauschhandel und Geldsurrogate in älterer und neuerer Zeit, 1882. Th. Mommsen, Römische Geschichte I. S. 466 und 858. 5. Aufl. 1878.

    Google Scholar 

  2. Dazu ist ein positiver Eingriff des Staates erforderlich (vgl. G.F.Knapp, Staatliche Theorie des Geldes §1 und 2). Eine Loslösung vom Goldwert vollzog sich für die Mark 1914 mit der Aufhebung der Einlösbarkeit der Reichsbanknoten.

    Google Scholar 

  3. Dabei ist noch auf eine Wechselwirkung aufmerksam zu machen. Je mehr Geld in den Verkehr dringt, um so mehr steigen die Preise, für deren Bewältigung wiederum mehr Geldzeichen nötig werden. Die Vermittlung erfolgt derart, daß der Staat die gestiegenen Preise bezahlen muß, also nicht umhin kann von neuem Geld zu emittieren.

    Google Scholar 

  4. Man könnte meinen, daß das Einkommen der definitiven Verbraucher allein entscheidend sei, da Produzenten und Kaufleute bei ihren Anschaffungen von der Kaufkraft dieser Verbraucher geleitet wurden. Das stimmt jedoch in der heutigen Verkehrswirtschaft nicht, da die spekulative Hoffnung auf Absatz die Kaufmenge beeinflußt.

    Google Scholar 

  5. In Deutschland wurde dçr Giroverkehr im großen mit der Reichsbank eingeführt, und der Scheckverkehr entwickelte sich erst in den letzten 30 Jahren vor dem Kriege. Mit der Inflation scheint die Scheckmenge eher etwas vergrößert als verkleinert worden zu sein, da die Umsatzziffern sich nominell vergrößert haben. Schecks auf 10 Mk. Gold waren bis 1914 selten, solche auf 100 bis 150 Mk. Papier heute nicht. Der Scheck kann selbst zur Inflation führen, wenn er nicht auf Guthaben in Bar sondern z. B. auf deponierten Effekten beruht. — Auch Buchkredite können zur Inflation führen. Doch müsse nach G. Cassel (Das Geldproblem der Welt, deutsch 1921, S. 17) die daraus sich ergebende Preissteigerung der Waren eine proportionale Vermehrung der gesetzlichen Zahlungsmittel zur Verkehrsbewältigung nach sich ziehen, womit sich der gesamte Inflationsprozeß in eine willkürliehe Neuschaffung von Zahlungsmitteln mit gesetzlicher Kraft auflöse.

    Google Scholar 

  6. Die Inflation bringt Unsicherheit in ailes Geschäft hinein, da niemand den Wert des Geldes von morgen voraussehen kann. Daher wird die Barzahlung möglichst angestrebt, womit sich das Papiergeld erst recht fühlbar macht, da es immer als Angebot zur Hand ist.

    Google Scholar 

  7. G. Cassel, Das Geldproblem der Welt, deutsch 1921, S. 68f.

    Google Scholar 

  8. Um kein Mißverständnis aufkommen zu lassen, so wird nicht behauptet, daß während des Weltkrieges und auch nach ihm in Deutschland die Not an Lebensmitteln und anderen Waren nicht preissteigernd gewirkt habe. Aber, indem Einkommen und Vermögen durch Staatsausgabe und Papiergeld kaufkräftig erhöht wurden, stand dem Mangel auch eine höhere Geldzahlungsfähigkeit gegenüber. Als nach und nach die Friedensproduktion wieder aufgenommen worden war, wenn auch der Stand vor 1914 lange nicht erreicht wurde, sagte man, daß man das meiste, wie ehedem beziehen könne, nur zu sehr hohen Preisen. Jetzt erst machte sich nach der Beseitigung des eigentlichen Mangels die Preiserhöhung durch Emission von Geld recht fühlbar, die von den revolutionären und nachrevolutionären Regierungen im großen betrieben wurde.

    Google Scholar 

  9. Für Deutschland diese Ordnung zu schaffen ist dringend geboten. Zu dem Zweck ist die Bilanzierung der Finanzen des Reichs- und Einzelstaaten und der Gemeinde notwendig, so daß die Defizitdeckung durch Papiergeld aufhört. Schwierig wird sein die Beseitigung der deutschen Papiergeldmengen im Ausland. Sie ist deshalb erforderlich, damit die innere Zirkulation von den inländischen Beständen allein abhängig ist. Wenn das Ausland in der Lage ist, immer von neuem große Summen deutschen Papiergeldes in den heimischen Verkehr zu schleudern, so sind die Preisschwankungen, soweit sie von Geld herrühren, nicht zu beseitigen.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1922 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

von Waltershausen, A.S. (1922). Geld und Preis. In: Einführung in die Volkswirtschaftslehre. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16038-0_6

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16038-0_6

  • Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-15467-9

  • Online ISBN: 978-3-663-16038-0

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics